Bearbeiten von „Drache“
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Der '''Drache''' (lat. draco, altgriech. δράκων drákōn „Schlange“, eigentlich „der starr Blickende“) ist als Fabelwesen aus Mythen, Märchen und Sagen bekannt. Er ist ein schlangenartiges Mischwesen, in dem sich Eigenschaften von Reptilien, Vögeln und Raubtieren in unterschiedlichen Variationen miteinander verbinden. Häufig ist er geflügelt, mit Adlerklauen oder Löwenpranken ausgestattet und speit Feuer. Bis in die Neuzeit wurde er als real existierendes Tier angesehen. | |||
== Tübinger Drachen == | == Tübinger Drachen == | ||
[[Bild:Georgsbrunnen-Alte-Figur.jpg| | [[Bild:Georgsbrunnen-Alte-Figur.jpg|thumb|280px|Die alten Original-Figuren des Drachens und Georgs vom [[1841]] abgerissenen [[Georgsbrunnen]], die man [[1911]] im Neckar wiedergefunden hat. Sie befinden sich im [[Stadtmuseum]].]] | ||
[[Datei:Drache bei Mayday! Parade.jpg| | [[Datei:Drache bei Mayday! Parade.jpg|thumb|right|280px|Drache bei der ersten Tübinger [http://de.indymedia.org/2007/05/175163.shtml Mayday! Parade] für globale soziale Rechte am Montag, den [[30. April]] [[2007]] in der [[Doblerstraße]].]] | ||
[[Bild:Stiftskirche-hl-Georg+hl-Martin.jpg| | [[Bild:Stiftskirche-hl-Georg+hl-Martin.jpg|thumb|280px| Blick vom [[Holzmarkt]] auf die Nordwand der [[Stiftskirche]]: St.Georg als Drachenkämpfer (links).]] | ||
Im Raum Tübingen kommen Drachen an einigen Stellen vor, und die folgenden sind erwähnenswert: | Im Raum Tübingen kommen Drachen an einigen Stellen vor, und die folgenden sind erwähnenswert: | ||
* Der Drache auf dem [[Georgsbrunnen]] auf dem [[Holzmarkt]] ist in seinem Todeskampf wohl der bekannteste Vertreter seiner Art. Die Originalskulptur des Drachens wurde zusammen mit einem Kapitell in der [[Neckargasse]] 32 vom Kunsthistoriker [[Konrad Lange]] entdeckt und steht heute im [[Stadtmuseum]].<ref>Schild neben den ausgestellten alten Teilen im [[Stadtmuseum]]</ref> | * Der Drache auf dem [[Georgsbrunnen]] auf dem [[Holzmarkt]] ist in seinem Todeskampf wohl der bekannteste Vertreter seiner Art. Die Originalskulptur des Drachens wurde zusammen mit einem Kapitell in der [[Neckargasse]] 32 vom Kunsthistoriker [[Konrad Lange]] entdeckt und steht heute im [[Stadtmuseum]].<ref>Schild neben den ausgestellten alten Teilen im [[Stadtmuseum]]</ref> | ||
* | * Drachen der an der Nordfassade der [[Stiftskirche]] vom Heiligen St.Georg getötet wird. | ||
* Es gibt eine Sage von einem „Tier," das den Kirchenbau der Stiftskirche gestört und behindert haben soll, und in der Nacht immer wieder eingerissen habe, was den Tag über gebaut worden sei. Das war wohl der Drache, mit dem der heilige Georg immer aufs Neue zu kämpfen hatte, der aber, wenn er auch den Bau verzögerte, nicht stark genug war, seine Vollendung zu verhindern. Denn im Jahr [[1529]] wurde der Turm mit Schiefer gedeckt, obgleich er nicht plangemäß vollendet werden konnte."<ref name="Eifert">Karl Klüpfel und Max Eifert: [http://books.google.de/books?id=tcQRAAAAYAAJ&dq=%22Ausf%C3%BChrliche%20Merkw%C3%BCrdigkeiten%20der%20Universit%C3%A4t%20und%20Stadt%20T%C3%BCbingen%22&hl=de&pg=PA81#v=onepage&q&f=true Geschichte und Beschreibung der Stadt und Universität Tübingen, Band 1, 1849, Seite 81.]</ref> | * Es gibt eine Sage von einem „Tier," das den Kirchenbau der Stiftskirche gestört und behindert haben soll, und in der Nacht immer wieder eingerissen habe, was den Tag über gebaut worden sei. Das war wohl der Drache, mit dem der heilige Georg immer aufs Neue zu kämpfen hatte, der aber, wenn er auch den Bau verzögerte, nicht stark genug war, seine Vollendung zu verhindern. Denn im Jahr [[1529]] wurde der Turm mit Schiefer gedeckt, obgleich er nicht plangemäß vollendet werden konnte."<ref name="Eifert">Karl Klüpfel und Max Eifert: [http://books.google.de/books?id=tcQRAAAAYAAJ&dq=%22Ausf%C3%BChrliche%20Merkw%C3%BCrdigkeiten%20der%20Universit%C3%A4t%20und%20Stadt%20T%C3%BCbingen%22&hl=de&pg=PA81#v=onepage&q&f=true Geschichte und Beschreibung der Stadt und Universität Tübingen, Band 1, 1849, Seite 81.]</ref> | ||
* Ein Zeiger in Form eines Drachens auf der [[astronomische Uhr| | * Ein Zeiger in Form eines Drachens auf der [[astronomische Uhr|astromimischen Uhr]] am Tübinger [[Rathaus]] geht auf den alten chinesischen Glauben zurück, wonach bei einer Sonnen- oder Mondfinsternis die Sonne oder der Mond von einem riesigen Drachen verschlungen werden. Der Drachenzeiger bewegt sich in 18 Jahren und 224 Tagen einmal gegen den Uhrzeigersinn durch den Tierkreis. Er symbolisiert die sogenannte "Knotenlinie": Die Umlaufbahnen der Erde und des Mondes verlaufen nicht auf einer Ebene, sondern sind leicht gegeneinander geneigt. Dadurch kommt es zu zwei Schnittpunkten der Bahnen, den sogenannten "Knoten". Der Drachenkopf zeigt zum "aufsteigenden", der Drachenschwanz zum "absteigenden" Knoten. Wenn sich der Mond nahe einem Knoten befindet und gleichzeitig Voll- oder Neumond herrscht, kann eine Finsternis stattfinden. Aus der Stellung von Sonnen-, Mond- und Drachenzeiger zueinander kann man erkennen, ob es sich um eine Sonnen- oder Mondfinsternis handelt.<ref>[http://www.tuebingen.de/17.html#128 Astronomische Uhr]</ref> | ||
* Das jährlich stattfindende [[Drachenfest]] am [[Österberg]] lässt nicht nur Kinderaugen leuchten | * Das jährlich stattfindende [[Drachenfest]] am [[Österberg]] lässt nicht nur Kinderaugen leuchten | ||
* An der Südseite des [[Schwärzlocher Hof]]s zieht sich unter dem Dachgesims ein Rundbogenfries hin, in dessen Feldern ein Drache neben verschiedenen anderen merkwürdige Flachskulpturen zu finden ist | * An der Südseite des [[Schwärzlocher Hof]]s zieht sich unter dem Dachgesims ein Rundbogenfries hin, in dessen Feldern ein Drache neben verschiedenen anderen merkwürdige Flachskulpturen zu finden ist | ||
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Datei:St. Briccius Wurmlingen.jpg|Der Drachentöter auf der Wurmlinger Kirche | Datei:St. Briccius Wurmlingen.jpg|Der Drachentöter auf der Wurmlinger Kirche | ||
Datei:Wappen Wurmlingen (Rottenburg).SVG|Das Wappen von Wurmlingen | Datei:Wappen Wurmlingen (Rottenburg).SVG|Das Wappen von Wurmlingen | ||
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