Bearbeiten von „Zeit des Nationalsozialismus

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[[Datei:Vorbeimarsch von SA-Studenten an der Neuen Aula.jpg|mini|Vorbeimarsch von SA-Studenten an der [[Neue Aula|Neuen Aula]]<ref name="Aufarbeitung">Urban Wiesing, Klaus-Rainer Brintzinger, Bernd Grün, Horst Junginger, Susanne Michl (Herausgeber): Die Universität Tübingen im Nationalsozialismus. Franz Steiner Verlag, 2010 (Contubernium – Tübinger Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte 73). 1136 S. € 99, ISBN 978-3-515-09706-2.</ref>]]
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[[Datei:Umbenennung des Platzes vor der Neuen Aula am 11. Mai 1938 in Langemarckplatz.jpg|mini|Benennung des Platzes vor der Neuen Aula am [[11. Mai]] [[1938]] in [[Langemarckplatz]]<ref name="Aufarbeitung"/>]]
[[Datei:Umbenennung des Platzes vor der Neuen Aula am 11. Mai 1938 in Langemarckplatz.jpg|mini|Umbenennung des Platzes vor der Neuen Aula am [[11. Mai]] [[1938]] in [[Langemarckplatz]]<ref name="Aufarbeitung"/>]]


Tübingen gab in der '''Zeit des Nationalsozialismus''' ([[1933]]-[[1945]] - vor und während des Zweiten Weltkrieges) leider trotz oder wegen der [[Universität]] ein schlechtes Beispiel.
Tübingen gab in der '''Nazi-Zeit''' ([[1933]]-[[1945]] = die Zeit des Nationalsozialismus vor und während des Zweiten Weltkrieges) leider trotz oder wegen der [[Universität]] ein schlechtes Beispiel.


In Tübingen versuchten einige mit Übereifer, den Ideen der Nationalsozialisten - und später ihren Erlassen - in Eigeninitiative zuvor zu kommen.
In Tübingen versuchten einige mit Übereifer, den Ideen der Nationalsozialisten - und später ihren Erlassen - in Eigeninitiative zuvor zu kommen.


Die Geschehnisse der Nazi-Zeit in Tübingen werden in Büchern, Ausstellungen, Vorträgen, Veranstaltungen, Denkmälern und anderem aufgearbeitet. Siehe dazu auch den Artikel [[Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus]].
Die Geschehnisse der Nazi-Zeit in Tübingen werden in Büchern, Ausstellungen, Vorträgen, Veranstaltungen, Denkmälern und anderem aufgearbeitet. Siehe dazu auch den Artikel [[Aufarbeitung der Nazi-Zeit]].


== Übereifriges Rathaus ==
== Übereifriges Rathaus ==


Nach dem am [[1. April]] 1933 veröffentlichten Gesetz über Gleichschaltung der Länder und Gemeinden hatte auch der Tübinger Gemeinderat als aufgelöst zu gelten. Nach an diesem Tag vorgenommenen Berechnungen sollte der neue Gemeinderat, der bis zum [[30. April]] gebildet sein musste, nur noch 24 Sitze umfassen, die sich auf die einzelnen Partein wie folgt verteilen sollten:<ref>''Auflösung des Gemeinderats.'' Tübinger Zeitung vom 1. April 1933 zitiert in [http://faschismusintuebingen.blogger.de/stories/38867/ Informationen über den Faschismus in Tübingen]</ref>
Nach dem am 1. April 1933 veröffentlichten Gesetz über Gleichschaltung der Länder und Gemeinden hatte auch der Tübinger Gemeinderat als aufgelöst zu gelten. Nach an diesem Tag vorgenommenen Berechnungen sollte der neue Gemeinderat, der bis zum 30. April gebildet sein musste, nur noch 24 Sitze umfassen, die sich auf die einzelnen Partein wie folgt verteilen sollten:<ref>''Auflösung des Gemeinderats.'' Tübinger Zeitung vom 1. April 1933 zitiert in [http://faschismusintuebingen.blogger.de/stories/38867/ Informationen über den Faschismus in Tübingen]</ref>


*Nationalsozialisten 14 Sitze bisher 4 Sitze (d.h. absolute Mehrheit)
*Nationalsozialisten 14 Sitze bisher 4 Sitze (d.h. absolute Mehrheit)
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[[Datei:Gemeinderat ernennt Ehrenbürger am 4. Mai 1933.gif|mini|"Der neue Gemeinderat vereidigt. Der erste Beschluss: Hindenburg, Hitler, Murr und Mergenthaler Ehrenbürger." Zitat aus: Neues Tübinger Tagblatt vom 5. Mai 1933]]
[[Datei:Gemeinderat ernennt Ehrenbürger am 4. Mai 1933.gif|mini|"Der neue Gemeinderat vereidigt. Der erste Beschluss: Hindenburg, Hitler, Murr und Mergenthaler Ehrenbürger." Zitat aus: Neues Tübinger Tagblatt vom 5. Mai 1933]]


Bei der ersten Sitzung des neuen Gemeinderats mit 13 nationalsozialistischen Stadträten am [[4. Mai]] [[1933]] wurden Reichspräsident v. Hindenburg, Reichskanzler Adolf Hitler, Staatspräsident Murr und Kultminister Mergenthaler zu [[Ehrenbürger]]n ernannt. Die [[Mühlstraße]] wurde mit sofortiger Wirkung in [[Adolf-Hitler-Straße]], die [[Neue Straße|Neuestraße]] in [[Wilhelm-Murr-Straße]], die [[Ebertstraße|Friedrich-Ebert-Straße]] in [[Mergenthalerstraße]] umbenannt.<ref>''Der neue Gemeinderat vereidigt.'' Neues Tübinger Tagblatt vom 5. Mai 1933 zitiert in [http://faschismusintuebingen.blogger.de/stories/23099/ Informationen über den Faschismus in Tübingen]</ref>  
Bei der ersten Sitzung des neuen Gemeinderats mit 13 nationalsozialistischen Stadträten am 4. Mai 1933 wurden Reichspräsident v. Hindenburg, Reichskanzler Adolf Hitler, Staatspräsident Murr und Kultminister Mergenthaler zu [[Ehrenbürger]]n ernannt. Die [[Mühlstraße]] wurde mit sofortiger Wirkung in Hitler-Straße, die [[Neue Straße|Neuestraße]] in Murrstraße, die Friedrich Ebert-Straße in Mergenthalerstraße umbenannt.<ref>''Der neue Gemeinderat vereidigt.'' Neues Tübinger Tagblatt vom 5. Mai 1933 zitiert in [http://faschismusintuebingen.blogger.de/stories/23099/ Informationen über den Faschismus in Tübingen]</ref>  


[[Datei:Freibadewesen 16. Mai 1933.gif|mini|"Das Freibadewesen in Ordnung; Juden und Fremdrassigen der Zutritt versagt." Zitat aus: Neues Tübinger Tagblatt vom 16. Mai 1933]]
[[Datei:Freibadewesen 16. Mai 1933.gif|mini|"Das Freibadewesen in Ordnung; Juden und Fremdrassigen der Zutritt versagt." Zitat aus: Neues Tübinger Tagblatt vom 16. Mai 1933]]
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== Hakenkreuzflagge auf der Stiftskirche ==
== Hakenkreuzflagge auf der Stiftskirche ==
Der evangelische Pfarrer Karl Fetzer setzte sich anfangs für die "Deutschen Christen" ein und sorgte für die Beflaggung der [[Stiftskirche]] mit der Hakenkreuzfahne.<ref name="Stadtführer" />
Der evangelische Pfarrer Karl Fetzer setzte sich anfangs für die "Deutschen Christen" ein und sorgte für die Beflaggung der [[Stiftskirche]] mit der Hakenkreuzfahne.<ref name="Stadtführer" />
== Hitlerjugend ==
Die Tübinger Hitlerjugend (abgekürzt HJ) war die Jugend- und Nachwuchsorganisation der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, NSDAP ([https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Scans_from_%27%27T%C3%BCbinger_Jugend_im_Gleichschritt!%3F%27%27_uploaded_by_User:Mewa767 weitere Fotos]).
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File:W Kleinfeldt - Essensausgabe im Sommerlager der Tübinger HJ in St. Johann (Juli 1935) (TJiG10).jpg|Essensausgabe im Sommerlager der Tübinger HJ in St. Johann, Juli [[1935]]
File:W Kleinfeldt - Tübinger HJ in Venusberg (Aldingen) 24.3.1937 (TJiG14).jpg|Tübinger HJ am Venusberg bei Aidlingen, 24.3.[[1937]]
File:W Kleinfeldt - Bannsportfest der Tübinger HJ 6.6.1937 (TJiG16).jpg|Bannsportfest der Tübinger HJ 6.6.1937
File:W Kleinfeldt - HJ, Bann 125 (Tübingen) auf dem Marktplatz 1.5.1937 (TJiG05).jpg|HJ, Bann 125 (Tübingen) auf dem Marktplatz 1.5.1937
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== NS-Schulen und Einrichtungen ==
== NS-Schulen und Einrichtungen ==
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<ref>Studienarbeit von Pierre Michael 2009: Kommunalpolitik der Stadt Tübingen im Nationalsozialismus - Das Beispiel der Hindenburgkaserne</ref>
<ref>Studienarbeit von Pierre Michael 2009: Kommunalpolitik der Stadt Tübingen im Nationalsozialismus - Das Beispiel der Hindenburgkaserne</ref>


== Kriegsverbrecher ==  
== Oberbürgermeister Dr. Ernst Weinmann ("Henker von Belgrad") ==
Der von [[1939]] bis [[1945]] amtierende Tübinger [[Oberbürgermeister]] [[Ernst Weinmann|Dr. Ernst Weinmann]] (Zahnarzt und SS-Sturmbannführer) war während des Krieges bei einer SS-Einsatzgruppe in Jugoslawien und wütete dort so, dass er den Beinamen "[[Henker von Belgrad]]" bekam. Als "Umsiedlungskommissar beim Militärbefehlshaber in Serbien" war er maßgeblich an der Deportation von Juden und der Verschleppung von Slowenen beteiligt. Er wurde deswegen in Jugoslawien zum Tode verurteilt.<ref name="Stadtführer" />
Der von [[1939]] bis [[1945]] amtierende Tübinger [[Oberbürgermeister]] [[Ernst Weinmann|Dr. Ernst Weinmann]] (Zahnarzt und SS-Sturmbannführer) war während des Krieges bei einer SS-Einsatzgruppe in Jugoslawien und wütete dort so, dass er den Beinamen "[[Henker von Belgrad]]" bekam. Als "Umsiedlungskommissar beim Militärbefehlshaber in Serbien" war er maßgeblich an der Deportation von Juden und der Verschleppung von Slowenen beteiligt. Er wurde deswegen in Jugoslawien zum Tode verurteilt.<ref name="Stadtführer" />


Ernst Weinmanns enger Mitarbeiter im Rathaus, der in der [[Bursagasse]] 18 geborene<ref>[http://www.tübingen.de/19/142/202.html Stadtrundgang zu den Spuren jüdischen Lebens auf www.tuebingen.de]</ref> [[Theodor Dannecker]], ein Textilwarenkaufmann der 1932 der NSDAP und der SS beitrat, begann seine Karriere im Sicherheitsdienst in Stuttgart. Ab 1937 fungierte er in Berlin als ''Judenberater''[http://de.wikipedia.org/wiki/Judenreferent] und enger Mitarbeiter Adolf Eichmanns im Reichssicherheitshauptamt im Rang eines SS-Hauptsturmführers. Dannecker organisierte zeitweilig zusammen mit seinem ehemaligen Tübinger Kommilitonen [[Walter Stahlecker]] (s.u.) die Deportation der Juden aus Frankreich, Bulgarien, Ungarn und Italien in die Vernichtungslager.  
Ernst Weinmanns enger Mitarbeiter im Rathaus, der in der [[Bursagasse]] 18 geborene<ref>[http://www.tübingen.de/19/142/202.html Stadtrundgang zu den Spuren jüdischen Lebens auf www.tuebingen.de]</ref>[[Theodor Dannecker]] [http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Dannecker], ein Textilwarenkaufmann der 1932 der NSDAP und der SS beitrat, begann seine Karriere im Sicherheitsdienst in Stuttgart. Ab 1937 fungierte er in Berlin als ''Judenberater''[http://de.wikipedia.org/wiki/Judenreferent] und enger Mitarbeiter Adolf Eichmanns im Reichssicherheitshauptamt im Rang eines SS-Hauptsturmführers. Dannecker organisierte zeitweilig zusammen mit seinem ehemaligen Tübinger Kommilitonen [[Walter Stahlecker]] (s.u.) die Deportation der Juden aus Frankreich, Bulgarien, Ungarn und Italien in die Vernichtungslager.  
Nach dem Krieg wurde er im Dezember 1945 von der United States Army interniert und beging wenige Tage später in der Haft Suizid.
Nach dem Krieg wurde er im Dezember 1945 von der United States Army interniert und beging wenige Tage später in der Haft Suizid.
 
[[Eugen Steimle]] (1909-1987) war in der Zeit des Nationalsozialismus ranghoher Mitarbeiter (SS-Standartenführer) des Sicherheitsdienstes (SD) und war als Leiter zweier Sonderkommandos von Einsatzgruppen des SD für Massenmorde in der Sowjetunion verantwortlich. - Vor dem Kieg hatte er u.a. in Tübingen Geschichte, Germanistik und Französisch studiert und bestand 1935 sein Lehramtsexamen. 1932 wurde er Mitglied der NSDAP und SS sowie des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbunds NSDStB. 1933/34 war er Hochschulgruppenführer des NSDStB und Führer der Studentenschaft an der Universität Tübingen. Von Oktober 1934 bis April 1936 diente er dem NS-Regime als Gaustudentenführer von [[Württemberg-Hohenzollern]]. Im April 1936 trat er dem Sicherheitsdienst (SD) bei. Schon im September 1936 leitete er das SD-Büro in [[Stuttgart]]. Zunächst leitete er den SD-Unterabschnitt Württemberg und von 1939 bis 1943 den SD-Leitabschnitt Stuttgart. - 1948 wurde er für seine Verbrechen zum Tode verurteilt, aber bereits 1954 durch den amerikanischen Hohen Kommissar begnadigt und aus der Haft entlassen. Anschließend kehrte Steimle angeblich zu seinen "christlich-pietistischen Wurzeln" zurück und wurde Lehrer für Deutsch und Geschichte an der Oberstufe eines evangelischen Gymnasiums. 1975 trat er in den Ruhestand.


== [[Universität]] und NSDStB ==
== [[Universität]] und NSDStB ==
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*Martin Sandberger [http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Sandberger]
*Martin Sandberger [http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Sandberger]
*Walter Stahlecker [http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Stahlecker]
*Walter Stahlecker [http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Stahlecker]
*[[Eugen Steimle]] [http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Steimle]  
*Eugen Steimle [http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Steimle]  
*Paul Zapp [http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Zapp]
*Paul Zapp [http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Zapp]


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Seit [[1984]] erinnert im Foyer der [[1845]] errichteten [[Neue Aula|Neuen Aula]] eine Gedenktafel an elf ehemalige Tübinger Studenten, die wegen ihrer Verbindung zum [http://de.wikipedia.org/wiki/20._Juli_1944 Widerstandskreis des 20. Juli] hingerichtet bzw. ermordet wurden.<ref>[http://www.tübingen.de/19/142/257.html Stadtrundgang zu den Spuren jüdischen Lebens auf www.tuebingen.de]</ref>[[Datei:Gedenktafel2_NeueAula.JPG|thumb|200px]]
Seit [[1984]] erinnert im Foyer der [[1845]] errichteten [[Neue Aula|Neuen Aula]] eine Gedenktafel an elf ehemalige Tübinger Studenten, die wegen ihrer Verbindung zum [http://de.wikipedia.org/wiki/20._Juli_1944 Widerstandskreis des 20. Juli] hingerichtet bzw. ermordet wurden.<ref>[http://www.tübingen.de/19/142/257.html Stadtrundgang zu den Spuren jüdischen Lebens auf www.tuebingen.de]</ref>[[Datei:Gedenktafel2_NeueAula.JPG|thumb|200px]]


*[[Eugen-Bolz-Straße|Eugen Bolz]] [http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Bolz]
*Eugen Bolz [http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Bolz]
*[[Dietrich Bonhoeffer]] [http://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_Bonhoeffer]
*[[Dietrich Bonhoeffer]] [http://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_Bonhoeffer]
*Klaus Bonhoeffer [http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Bonhoeffer]
*Klaus Bonhoeffer [http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Bonhoeffer]
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== Zwangssterilisierungen an Unversitätskliniken ==
== Zwangssterilisierungen an Unversitätskliniken ==
Zwischen 1934 und 1944 wurden an den Universitätskliniken Tübingen mindestens 1158, vermutlich jedoch 1243 Personen zwangssterilisiert. Die Direktoren der Frauen-, Nerven-, und Chirurgischen Universitätsklinik führten Sterilisationen teilweise schon vor 1933 auch ohne Gesetzesgrundlage durch. Nach 1945 galten alle Beteiligten allerdings als entlastet. Die Opfer der Zwangssterilisationen litten nicht selten ihr Leben lang psychisch und körperlich unter den Folgen der Operation, wurden aber trotz geringer Entschädigungszahlungen bis heute nicht offiziell als NS-Verfolgte anerkannt.<ref>http://idw-online.de/pages/de/news270590 Bericht des Arbeitskreises "Universität Tübingen im Nationalsozialismus" vom 14.Juli 2008.</ref> Siehe auch [[Robert Eugen Gaupp]] (Direktor der [[Nervenklinik]]).
Zwischen 1934 und 1944 wurden an den Universitätskliniken Tübingen mindestens 1158, vermutlich jedoch 1243 Personen zwangssterilisiert. Die Direktoren der Frauen-, Nerven-, und Chirurgischen Universitätsklinik führten Sterilisationen teilweise schon vor 1933 auch ohne Gesetzesgrundlage durch. Nach 1945 galten alle Beteiligten allerdings als entlastet. Die Opfer der Zwangssterilisationen litten nicht selten ihr Leben lang psychisch und körperlich unter den Folgen der Operation, wurden aber trotz geringer Entschädigungszahlungen bis heute nicht offiziell als NS-Verfolgte anerkannt.<ref>http://idw-online.de/pages/de/news270590 Bericht des Arbeitskreises "Universität Tübingen im Nationalsozialismus" vom 14.Juli 2008.</ref>


== Gleichschaltung der Presse ==
== Gleichschaltung der Presse ==
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Datei:Schützenhaus um 1942.jpg|Das [[Schützenhaus]] in der Nazi-Zeit
Datei:Schützenhaus um 1942.jpg|Das [[Schützengesellschaft Tübingen 1562 e.V.|Schützenhaus]] in der Nazi-Zeit
Datei:Rotes Kreuz Tübingen im Nationalsozialismus.jpg|Rotkreuztag während des Nationalsozialismus
Datei:Rotes Kreuz Tübingen im Nationalsozialismus.jpg|Rotkreuztag während des Nationalsozialismus
Datei:Rotes Kreuz mit Hakenkreuz.jpg|[[DRK Kreisverband Tübingen e.V.|Rotes Kreuz]] mit Hakenkreuz
Datei:Rotes Kreuz mit Hakenkreuz.jpg|[[DRK Kreisverband Tübingen e.V.|Rotes Kreuz]] mit Hakenkreuz
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== Geschichtspfad zum Nationalsozialismus ==
== Geschichtspfad zum Nationalsozialismus ==
Im Frühjahr 2016 wurde ein [[Geschichtspfad zum Nationalsozialismus in Tübingen]] angelegt: auf 16 Stelen an 16 Plätzen vor allem in der Innenstadt gibt es Informationen zu Tübinger Geschichten aus der Zeit von 1933 bis 1945. Link: [http://www.tuebingen.de/rundgaenge#16694 tuebingen.de/rundgaenge].  <br>
Im Frühjahr 2016 wurde ein Geschichtspfad zum Nationalsozialismus in Tübingen angelegt: auf 16 Stelen an 16 Plätzen vor allem in der Innenstadt gibt es Informationen zu Tübinger Geschichten aus der Zeit von 1933 bis 1945. Link: http://www.tuebingen.de/rundgaenge#16694
Ein Artikel von [[Hans-Joachim Lang]] zu der Frage [https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Die-verbreitete-Behauptung-zur-Position-der-Universitaetsstadt-im-Nationalsozialismus-ist-fragwuerdig-300831.html ''Gar eine Hochburg der Hochburgen? Die verbreitete Behauptung zur Position der Universitätsstadt im Nationalsozialismus ist fragwürdig''], Tagblatt 26.8.2016.


== Quellen ==
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