Schloss Hohentübingen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus TUEpedia
Wechseln zu:Navigation, Suche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(muLAdYbdcINnWT)
Zeile 1: Zeile 1:
Das '''Schloss Hohentübingen''' prägt das Gesicht der Stadt durch seine Lage auf einem in Ost-West-Richtung verlaufenden Höhenrücken des [[Spitzberg|Spitzberges]] über der Altstadt.
You're on top of the game. Thanks for saihrng.
 
 
 
<googlemap version="0.9" lat="48.519447" lon="9.050471" zoom="18" width="675" scale="yes" controls="small">
(U) 48.519561, 9.051967
[[Unteres Schlosstor]]
(I) 48.519449, 9.050452
Innenhof
(O) 48.519515, 9.050932
[[Oberes Schlossportal]]
(K) 48.519257, 9.050623
Schloss Kapelle
(H) 48.518998, 9.049602
[[Haspelturm]]
(G) 48.51977, 9.051425
Schlossgarten
(B) 48.519372, 9.050133
Schlossbrunnen
(S) 48.519525, 9.049398
Schänzle
(F) 48.519202, 9.051087
[[Fünfeckturm]]
(M) 48.519387, 9.050728
Eingang Schlossmuseum
6#7F565656
48.518978, 9.049722
48.519196, 9.04961
6#7F535353
48.519505, 9.050972
48.519468, 9.050739
6#7F656566
48.51957, 9.052048
48.519516, 9.051844
6#7F555555
48.519275, 9.050068
48.519241, 9.049923
6#7F5D5D5D
48.519251, 9.049644
48.519337, 9.050033
</googlemap>
Die hier eingeblendeten grauen Linien kennzeichnen die Tunnel- und Tordurchgänge
 
 
 
 
== Was ist im Schloss ==
Im Schloss und in seinen Türmen sind ein Teil der [[Universität]] - unter anderem das [[Ludwig-Uhland-Institut]] für [[Empirische Kulturwissenschaft]] und die [[Klassische Archäologie]] - sowie das [[Museum Schloss Hohentübingen]] untergebracht. Das Museum versammelt alle denkmalorientierten Wissenschaften der Uni, deren Institute <ref>[http://www.uni-tuebingen.de/print/einrichtungen/service/lageplaene/karte-b-altstadt/schloss-hohentuebingen.html Institute im Schloss]</ref> <ref>[http://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/sammlungen.html Museum der Universität (MUT)]</ref> hier auch angesiedelt sind, mit ihren Lehrsammlungen: Ur- und Frühgeschichte, Altorientalistik, Münzen etc. (siehe auch unten bei 1997). Neben den ständigen Ausstellungen gibt es Wechselausstellungen aktueller Forschungsergebnisse und Projekte sowie Mischausstellungen mit Exponaten moderner Künstler.<ref>http://www.uni-tuebingen.de/museum-schloss/museum.html</ref>
 
<gallery caption="Bilder des Schlosses Hohentübingen">
Bild:schloss_01.jpg|Blick aus dem Flugzeug auf das Schloss
Bild:Woche-39-2007.jpg|Blick vom Anlagenpark zum Schloss (2007)
Bild:Schloss Portal.jpg|Prachtvolles Portal am Aufgang zum Schloss (2009, vor der Restaurierung)
Bild:Schloss innenhof.jpg|Der Innenhof (Teilansicht) 2009
Datei:Oberes Schlossportal.jpg|Oberes Portal (Sandsteinrelief, Detail) 2009
Datei:Woche-41-2009.jpg|Die Südseite des Schlosses aus der Luft, links der [[Haspelturm]], rechts der [[Fünfeckturm]] (2009)
Datei:Woche-12-2010.jpg|Vergrößerte Nachbildung des 32000 Jahre alten Urpferdchens vor dem Museums-Eingang
Datei:Woche-19-2010.jpg|Eine weitere Attraktion des Museums: Ägyptische Grabkammer (Detail)
</gallery>
 
== Besonderheiten & Sehenswertes ==
*Das untere Tor zum Schloss aus dem Jahr 1607 ist besonders eindrucksvoll geschmückt. Es wurde 2009 restauriert. Davor liegt der sogenannte [[Bärengraben]]<ref>Jürgen Sydow: [http://books.google.de/books?id=seeyKFRNEfMC&pg=PA200&lpg=PA200&dq=b%C3%A4rengraben+t%C3%BCbingen&source=bl&ots=JRHWCkKiKG&sig=nZi6TvmKby8QLfWkQN-Q-thBVYI&hl=en&ei=rgs2TYecI4jHswa1kJmaCg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=5&ved=0CCwQ6AEwBA# Geschichte der Stadt Tübingen, Band 1, Mohr Siebeck, 1974,] Seite 200.</ref>
*Der [[Nordostturm]] des Schlosses ist der kartographische Mittelpunkt Baden-Württembergs - hier beginnt die Zählung der Koordinaten in alle Richtungen. Nicht zu verwechseln mit dem geographischen Mittelpunkt Baden-Württembergs im [[Elysium]].
*Der Blick ins [[Neckartal]] und auf die [[Altstadt]] zeigt die strategisch günstige Lage auf dem Sattel zwischen [[Ammertal|Ammer]]- und [[Neckartal]].
*Durch den Westflügel führt ein Treppendurchgang hinauf zum oberen Garten beim [[Schänzle]] und [[Haspelturm]]. Von hier hat man die schönsten Ausblicke. Vom westlichen Innenhof gelangt man auch durch zwei aufeinanderfolgende sehr enge, längere Tunneldurchgänge zum Fuß des Haspelturms, um den herum man zur Mauer westlich des Schlosses kommt. Über diese nur tagsüber geöfffneten Wege ist somit eine Durchquerung des Schlosses möglich.
*Im Schloss befindet sich eine [[Behindertengerechte Toiletten|Behindertengerechte Toilette]].<br>Detaillierte Informationen über barrierefreie Zugänge und Einrichtungen im Schloss von [[Sozialforum Tübingen e.V.]]: [http://www.sozialforum-tuebingen.de/plugin.php?menuid=2&template=bdt/templates/front.html&sto_id=262&sto_direct=1 Hier]
 
== Geschichte ==
*[[1078]]: In einem Schriftstück über die vergebliche Belagerung durch Truppen König Heinrichs IV ([[1050]] - [[1106]]) wird Schloss Tübingen erstmals als ''castrum Tuibingensis'' (auch ''castrum twingia'') erwähnt. [[Grafen von Tübingen|Graf Hugo von Tübingen]] war damals Besitzer des Schlosses. Schon [[1188]] ist die [[Johanneskapelle]] auf dem Burgberg erwähnt. Sie ist somit die älteste urkundlich bekannte Kirche Tübingens.  Aus Geldmangel sind die Grafen von Tübingen gezwungen Burg und Stadt [[1301]] an das [[Kloster Bebenhausen]] zu verpfänden.
*[[1342]]: Hohentübingen wird von [[Pfalzgraf Götz von Tübingen]] mitsamt Stadt an die [[Grafen von Württemberg]] verkauft. Der Gründer der Tübinger Universität [[Graf Eberhard im Bart]] wohnt für eine gewisse Zeit auf der Anlage. Er wird [[1495]] Herzog und stirbt [[1496]] auf Hohentübingen.
*[[1507]] bis [[1606]]: zahlreiche Umbauten des Schlosses. Die Anlage erhält ihr heutiges vierflügeliges Aussehen im [[Renaissancestil]].
*[[1507]] bis [[1519]]: [[Herzog Ulrich]] lässt um die Burg etappenweise eine Befestigungsanlage mit Gräben und den vier Ecktürmen errichten.
*[[1519]] bis [[1534]]: Unter den [[Österreicher]]n erfolgt - nach erfolgreicher Vertreibung [[Herzog Ulrich|Ulrichs]] - der Ausbau des Südflügels.
*[[1534]]: [[Herzog Ulrich]] erobert die Burg zurück und führt bis [[1550]] den Bau der Vierflügelanlage und damit die Umgestaltung zu einem Renaissanceschloß zu Ende. Die alte Burg wird dabei, bis auf wenige verbaute Mauerreste, vollständig abgerissen. Die Johanneskapelle wurde in den Südflügel integriert.
*[[1548]]: Zur Aufnahme von Nahrungsmittelreserven für Belagerungen wird ein [[großes Fass]] errichtet, das 840.000 Liter fassen konnte. Dieses existiert noch heute und ist angeblich (nach dem in Heidelberg) das zweitgrößte der Welt, aber zum Schutz der in dem Keller lebenden [[Fledermaus|Fledermäuse]] i.d.R. nicht mehr zu besichtigen.
*[[1550]] bis [[1568]]: Zahlreiche Innenausbauten unter [[Herzog Christoph]].
*[[1593]] bis [[1606]]: [[Herzog Friedrich]] lässt im Westen die als “[[Schänzle]]“ bekannte große Bastion errichten.
*[[1606]]/[[1607|07]]: Das [[Unteres Schlosstor|Untere Schlosstor]] im Renaissancestil und in der Grundform eines antiken Triumphbogens entsteht (Baumeister [[Heinrich Schickhardt]]). 
*[[:Kategorie:17. Jahrhundert|17. Jahrhundert]]: Zahlreiche Belegungen und Belagerungen des Schlosses.
*[[1647]]: Am Ende des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] wird der südöstliche Eckturm von [[Belagerung von Schloss Hohentübingen durch die Franzosen - Chronologie|französischen Belagerern]] gesprengt. Er wird nicht wieder aufgebaut, wodurch die Ost- und Eingangsseite ihre symmetrische Form als doppeltürmige Fassade einbüßt.
*[[1667]]: Als Ersatz für den runden Eckturm und als Bastionsbau wird der niedrigere [[Fünfeckturm]] mit Pyramidendach errichtet.
*[[:Kategorie:18. Jahrhundert|18. Jahrhundert]]: Die Anlage verliert stark an Bedeutung. Sie ist militärisch nicht mehr der Technologie angepasst und dem fürstlichen Hof auch nicht mehr repräsentativ genug.
*[[1752]] Ein astronomisches Observatorium wird im Nordost-Turm errichtet. Hier wirkt ab 1798 [[Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger|J.G. Friedrich Bohnenberger]]  als Professor. Er baut eine völlig neue Landesvermessung für Württemberg mit dem Schlossturm als Mittelpunkt auf und macht sich auch als Erfinder des Gyroskops, eines Elektroskops und des Reversionspendels einen Namen. Die Sternwarte bestand in Teilen noch bis 1955, als eine [[Sternwarte|neue]] in der [[Nordstadt]] gebaut wurde.
*[[1816]] wird die komplette Anlage der Tübinger [[Universität]] überlassen. Es kommt zu zahlreichen Umbauten, wie z.B. die Entfernung der hofseitigen Laubengänge oder kleinere Umbauten an dem Südflügel und dessen Galerie.
*[[1817]] entsteht in der ehemaligen Schlossküche ein chemisches Laboratorium. Hier arbeitet u.a. der Begründer der Biochemie und Entdecker des Hämoglobins [http://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Hoppe-Seyler Felix Hoppe-Seyler]. Im Jahre [[1869]] isoliert dort dessen Schüler, der aus der Schweiz stammende Mediziner [http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Miescher Friedrich Miescher] ([[1844]] - [[1895]]), erstmals die menschliche Erbsubstanz ([http://de.wikipedia.org/wiki/Nukleins%C3%A4ure Nucleinsäuren]), ohne ihre Funktion bereits ganz zu verstehen.
*[[1821]] entsteht im Rittersaal die Universitätsbibliothek, und es erfolgen zahlreiche Belegungen von Universitätsinstituten.
*[[1892]] wird das [[Oberes Schlosstor|Obere Schlossportal]] in der bisherigen Gestalt erneuert (siehe auch Fotogalerie).
*[[1912]] wird der Platz für die Bibliothek zu klein, so dass diese wieder auszieht.
*[[1933]] Ein Lehrstuhl für Rassenhygiene wird eingerichtet.<ref>Weiß, Michael: ''Das Tübinger Schloß'' Seite 107 - Tübingen: Verlag Schwäbisches Tagblatt 1996</ref>
*[[1945]] Kurze Nutzung als Kaserne und Gefängnis durch die französische Besatzungstruppen<ref>Weiß, Michael: ''Das Tübinger Schloß'' Seite 107 - Tübingen: Verlag Schwäbisches Tagblatt 1996</ref>
*[[1970]] Beginn der Sanierung des [[Haspelturm]]s<ref>Weiß, Michael: ''Das Tübinger Schloß'' Seite 107 - Tübingen: Verlag Schwäbisches Tagblatt 1996</ref>
*[[1979]] beginnt man mit den Restaurierungen der Burg. Bis [[1985]] kommt es zum Umbau des Süd- und des Westflügels, sowie der [[Schlosskirche]]. Die Institute für Ur- und Frühgeschichte, Völkerkunde, Empirische Kulturwissenschaft sowie die evangelische Predigeranstalt finden hier ein neues Zuhause. Im Innenhof werden auf diesen beiden Seiten die ursprünglich an allen Seiten umlaufenden überdeckten Fachwerk-Galerien wiederhergestellt. Auch durch Verputzung und Fugenmalerei an den Mauern, die den Zustand einer bestimmten früheren Zeit darstellen, kontrastieren diese beiden Flügel optisch mit den anderen.
*[[1988]] werden Nord- und Ostflügel umgebaut. Institute für Archäologie, Ägyptologie, Altorientalistik  lassen sich dort nieder.
*[[1997]] wird im Nord-und Ostflügel und ein Jahr später auch im [[Fünfeckturm]] das '''[[Museum Schloss Hohentübingen]]''' <ref>http://www.uni-tuebingen.de/museum-schloss</ref> eröffnet, das die Lehrsammlungen der Institute für Ur- und Frühgeschichte, Ägyptologie, der Klassischen Archäologie (einschließlich der Numismatischen Arbeitsstelle), der Ethnologie und des altorientalischen Seminars zusammenfasst. <br /> Zu den Highlights zählen beispielsweise eine ägyptische Grabkammer und einige der Funde aus Höhlen der [[Schwäbische Alb|Schwäbischen Alb]] <ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Vogelherdh%C3%B6hle#Vogelherdh.C3.B6hle  http://de.wikipedia.org/wiki/Vogelherdhöhle]</ref>, welche die ältesten bekannten Kunstgegenstände der Menschheit (!) sind, z.B. eine Pferde- und eine Mammutfigur aus Elfenbein und eine Flöte aus Tierknochen.
*[[2009]] Restaurierung des [[Unteres Schlosstor|Unteren Schlosstor]]s mit Erneuerung der unteren Sandsteinreliefs.
 
== Siehe auch ==
*[[Venus vom Hohlen Fels]]
 
== Quellen ==
<references />
 
== Weblinks ==
*{{Wikipedia_de_dazu}}
*[https://www.bauforschung-bw.de/Objekt/381218369302/Schloss_Hohentuebingen/72070/Tuebingen/Burgsteige/11/Schloss_Hohentuebingen.html Bauforschungs-Seite zum Schloss]
*[http://www.uni-tuebingen.de/museum-schloss/schloss.html#geschichte Schloss-Museum zur Geschichte des Baus]
*[http://www.uni-tuebingen.de/museum-schloss/museum.html Schlossmuseum]
 
 
 
[[Kategorie:Schlösser]]
[[Kategorie:Sehenswürdigkeiten]]
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Universität]]
[[Kategorie:Museen]]
[[Kategorie:Astronomie]]
[[Kategorie:Schlossberg]]

Version vom 21. August 2011, 08:15 Uhr

You're on top of the game. Thanks for saihrng.