Pfalzgrafen: Unterschied zwischen den Versionen

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(Stammliste der Pfalzgrafen)
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[[Datei:Pfalzgrafenwappen.jpg|thumb|right|450px|Die wichtigsten Pfalzgrafenwappen]]
Die Pfalzgrafen von Tübingen waren ein schwäbisches Adelsgeschlecht, das von den Grafen von Nagold abstammte. Sie erwarben ausgedehnten Besitz und taten sich besonders bei der Gründung von Klöstern hervor.
*[[Pfalzgraf Hugo I.|Hugo I.]] (1125–1152) war ab 1146 der erste Pfalzgraf von Tübingen. Vermutlich beruhte seine Rangerhöhung auf Diensten, die er dem [[1138]] zum König gewählten Staufer Konrad III. geleistet hatte. Die Pfalzgrafenwürde war damals nicht mehr mit der ursprünglichen Aufgabe der Betreuung einer Königspfalz verbunden, sondern bedeutete eine Art Kontrollfunktion und Vertretung des Königs innerhalb der Stammesherzogtümer und damit auch die zweite Position nach dem Herzog innerhalb des Herzogtums. Damit verbunden war eine Rangerhöhung vor anderen Grafen des Herzogtums und das Recht, das Richteramt an Königs Statt auszuüben.<ref name="Wiki">[http://de.wikipedia.org/wiki/Pfalzgrafschaft_T%C3%BCbingen Pfalzgrafenschaft Tübingen auf Wikipedia]</ref> Damit einher gingen Jagd-, Zoll- und Münzrecht, wie der seit 1185 auftretende "[[Tübinger Pfennig]]", eine in der [[Münzgasse]] 6 geschlagene Münze, zeigt.<ref>[http://www.schule-bw.de/unterricht/faecheruebergreifende_themen/landeskunde/modelle/epochen/mittelalter/staedte/tuebingen/ab8.pdf Geldprägung / Münzgasse (Haus Nr. 6)]</ref>
[[File:Pfalzgraf Hugo Ⅱ. von Tübingen.jpg|thumb|Pfalzgraf Hugo II. von Tübingen]]
[[File:Siegel des Pfalzgrafen Rudolf I. von Tübingen.jpg|px200|thumb|Siegel des Stifters von Bebenhausen, Pfalzgraf Rudolf I. von Tübingen<ref> Friedrich Karl Fürst zu Hohenlohe-Waldenburg, Über die Siegel der Pfalzgrafen von Tübingen, Stuttgart, 1862</ref>]]
*[[Pfalzgraf Hugo II.|Hugo II.]] (1115–1182) war von [[1152]] bis [[1182]] Pfalzgraf von Tübingen. Er war verheiratet mit Gräfin Elisabeth von Bregenz, Erbin von Bregenz, Montfort und Sigmaringen. Er erbte dadurch Bregenz sowie weiteren Besitz in Churrätien, Tettnang und Sigmaringen. 1171 gründete er das Kloster Marchtal.<ref name="Wiki">Artikel „[http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Hugo_II._(Pfalzgraf_von_T%C3%BCbingen) Hugo II. (Pfalzgraf von Tübingen)]“ von Ludwig Schmid in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 311–319.</ref>
*[[Pfalzgraf Rudolf I.|Rudolf I.]] (1160-1219) war von [[1182]] bis [[1219]] Pfalzgraf von Tübingen. Er gründete um [[1183]] das Kloster [[Bebenhausen]]. Er heiratete Mechthild, die Gräfin von Gleiberg und Erbin von Gießen.
*[[Pfalzgraf Rudolf II.|Rudolf II.]] (1224–1247) erhielt nach des Vaters Tod die Herrschaft über Horb, Herrenberg und Tübingen. Er war Pfalzgraf von Tübingen und Vogt von Sindelfingen.
*[[Pfalzgraf Hugo|Hugo]] († 1267), der Sohn Rudolphs II. war unter anderem Pfalzgraf von Tübingen.<ref> Siehe auch die [http://de.wikipedia.org/wiki/Pfalzgrafschaft_T%C3%BCbingen#Stammliste_der_Pfalzgrafen_von_T.C3.BCbingen Stammliste der Pfalzgrafen von Tübingen] auf Wikipedia</ref>
*[[Pfalzgraf Eberhard|Eberhard]] († 1304) war Pfalzgraf von Tübingen, bevor er Tübingen 1294 an die Böblinger Linie verkaufte.
*[[Pfalzgraf Gottfried II.|Gottfried II.]] († 1369), genannt Götz, war der letzte Pfalzgraf von Tübingen, bis er Tübingen [[1342]] an Württemberg verkaufte. Siehe dazu Ludwig Uhlands Gedicht: [http://de.wikipedia.org/wiki/Pfalzgrafschaft_T%C3%BCbingen#Uhland:_Der_letzte_Pfalzgraf Der letzte Pfalzgraf]
Unter den Pfalzgrafen erlebte Tübingen eine erste große Blüte. Aus einem Dorf wurde eine Stadt: [[1191]] wurden neben dem Pfarrer auch Kaufleute erwähnt, um [[1204]] besaß man einen Galgen, Merkmal der hohen Gerichtsbarkeit, um [[1231]] endlich wurde Tübingen als ''civitas'', also als Ort mit Stadt- und Bürgerrecht, bezeichnet. Wenige Jahre später sind dann auch die Stadtmauern bezeugt. Der Tübinger Pfennig, Tübinger Maße und Gewichte fanden eine weite Verbreitung.
Die Zersplitterung in einzelne Nebenlinien, eine aufwendige Hofhaltung und großzügige Schenkungen an die von ihnen gegründeten Klöster führten zum wirtschaftlichen Niedergang der Familie. Den längsten Bestand hatten die Zweige Tübingen-Lichteneck (bis [[1664]]) und die Grafen von Montfort in Tettnang ([[1779]]).<ref name="Wiki" />
Die Liste der Wappen mit dem Emblem der Pfalzgrafen von Tübingen enthält über 20 Städte und Landkreise. Das ursprüngliche Wappen der Tübinger Pfalzgrafen zeigt eine rote Fahne mit drei Hängeln (Gonfanon), volkstümlich auch als „Lehensfahne“ oder „Kirchenfahne“ bezeichnet, mit goldenen Ringen und Fransen im goldenen Schild. Aus diesem Wappen wurden im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Familien- und Kommunalwappen abgeleitet.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Wappen_mit_dem_Emblem_der_Pfalzgrafen_von_T%C3%BCbingen Liste der Wappen mit dem Emblem der Pfalzgrafen von Tübingen auf Wikipedia]</ref>
== Stammbaum ==
[[Datei:Die Pfalzgrafen und Grafen von Tübingen.jpg|thumb|left|800px|Die Pfalzgrafen und Grafen von Tübingen<ref>Julius Kindler von Knobloch; Badische Historische Kommission [Hrsg.]: [http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/kindlervonknobloch1898bd1/0259 Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha, Heidelberg, 1898, Seite: 255]</ref>]]
== Stammliste ==
== Stammliste ==


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######Rudolf V., Graf von Tübingen-Herrenberg ∞ Liutgard von Berg-Schelklingen
######Rudolf V., Graf von Tübingen-Herrenberg ∞ Liutgard von Berg-Schelklingen
######Eberhard, Graf von Tübingen-Herrenberg ∞ Adelheid von Calw-Vaihingen
######Eberhard, Graf von Tübingen-Herrenberg ∞ Adelheid von Calw-Vaihingen
#######Johann III. Pfalzgraf von Tübingen-Herrenberg
#######Rudolf VI. Pfalzgraf von Tübingen-Herrenberg ∞ Adelheid von Ochsenstein<ref>http://geneall.net/de/name/1861613/rudolf-vi-pfalzgraf-von-tubingen-herrenberg/ Geneall</ref>
########Ulrich V. Pfalzgraf von Tübingen-Herrenberg
########Rudolf V. von Tübingen
########Elisabeth von Tübingen-Herrenberg
########Adelheid von Tübingen-Herrenberg
#######Adelheid von Ochsenstein
#######Konrad I der Scherer von Tübingen, Graf von Tübingen zu Herrenberg ∞ Margareta Spät von Faimingen<ref>[http://geneall.net/de/name/1861614/konrad-i-der-scherer-von-tubingen-graf-von-tubingen-zu-herrenberg/ Geneall]
########Konrad II. Pfalzgraf von Tübingen-Herrenberg ∞ Verena, Gräfin von Fürstenberg
########Margareta von Tübingen ∞ Walter VII. von Geroldseck
########Linka von Tübingen
######Hugo von Tübingen  
######Hugo von Tübingen  
######Uta von Tübingen ∞ Hermann II. von Geroldseck
######Uta von Tübingen ∞ Hermann II. von Geroldseck
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<references/>
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== Siehe auch ==
* [[Agathe, Gräfin von Tübingen]]
== Weiterführende Informationen ==
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Pfalzgrafschaft_T%C3%BCbingen#Pfalzgrafen_von_T.C3.BCbingen Pfalzgrafen von Tübingen auf Wikipedia]
== Einzelnachweise ==
<references />
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Adelsgeschlecht]]

Version vom 20. August 2014, 21:29 Uhr

Stammliste

  1. Hugo, Pfalzgraf von Tübingen († 1152) ∞ Ema von Zollern[1]
    1. Hugo, Pfalzgraf von Tübingen ∞ Elisabeth von Bregenz und Pfullendorf]
      1. Hugo I., Graf von Montfort (* um 1170) ∞ Mathilde von Eschenbach-Schnabelburg
        1. Rudolf I., Graf von Werdenberg (* um 1190) ∞ Clementia von Kyburg
        2. Hugo II., Graf von Montfort (* um 1195) ∞ Elisabeth von Berg-Schelklingen
        3. Heinrich von Montfort Bischof von Chur (* um 1200)
        4. Friedrich von Montfort (* um 1200)
        5. NN von Montfort (* um 1200) ∞ Friedrich I., Graf von Toggenburg ∞ Walter IV. von Vaz
        6. Elisabeth von Montfort (* um 1205) ∞ Manegold I., Graf von Nellenburg ∞ Heinrich I. von Werd Landgraf von Unterelsass ∞ Emich II., Wildgraf von Kyrburg und Schmidtburg
      2. Rudolf I., Pfalzgraf von Tübingen (* um 1160) ∞ Mathilde von Gleiberg
        1. Hugo V. Pfalzgraf von Tübingen (* um 1185) ∞ NN
          1. Conrad, Pfalzgraf von Tübingen ∞ Mechtild von Hohenlohe-Brauneck
            1. Elisabeth von Tübingen ∞ Otto II., Graf von Eberstein
        2. Rudolf II., Pfalzgraf von Tübingen (* um 1185)) ∞ NN von Ronsberg
          1. NN von Tübingen
          2. Hugo III., Pfalzgraf von Tübingen-Horb ∞ NN von Dillingen ∞ Beatrix von Eberstein
            1. Rudolf IV., Pfalzgraf von Tübingen
            2. Hugo IV., Graf von Tübingen-Horb
            3. Otto, Graf von Tübingen-Horb ∞ NN
              1. Hugo von Tübingen
            4. Ludwig, Graf von Tübingen-Horb
            5. Liutgard von Tübingen, Erbin von Horb Burchard VI, Graf von Hohenberg, Graf von Nagold, Graf von Haigerloch
            6. Kunigunde von Tübingen
          3. Rudolf III., Graf von Tübingen-Herrenberg ∞ Heilwig von Württemberg ∞ Adelheid von Eberstein-Sayn
            1. Ludwig von Tübingen
            2. Rudolf V., Graf von Tübingen-Herrenberg ∞ Liutgard von Berg-Schelklingen
            3. Eberhard, Graf von Tübingen-Herrenberg ∞ Adelheid von Calw-Vaihingen
              1. Johann III. Pfalzgraf von Tübingen-Herrenberg
              2. Rudolf VI. Pfalzgraf von Tübingen-Herrenberg ∞ Adelheid von Ochsenstein[2]
                1. Ulrich V. Pfalzgraf von Tübingen-Herrenberg
                2. Rudolf V. von Tübingen
                3. Elisabeth von Tübingen-Herrenberg
                4. Adelheid von Tübingen-Herrenberg
              3. Adelheid von Ochsenstein
              4. Konrad I der Scherer von Tübingen, Graf von Tübingen zu Herrenberg ∞ Margareta Spät von Faimingen<ref>Geneall
                1. Konrad II. Pfalzgraf von Tübingen-Herrenberg ∞ Verena, Gräfin von Fürstenberg
                2. Margareta von Tübingen ∞ Walter VII. von Geroldseck
                3. Linka von Tübingen
            4. Hugo von Tübingen
            5. Uta von Tübingen ∞ Hermann II. von Geroldseck
            6. NN von Tübingen ∞ Ulrich III. von Helfenstein
          4. Ulrich von Tübingen
        3. Wilhelm, Graf von Asperg-Giessen ∞ Wilibirg von Württemberg
          1. Adelheid von Tübingen
          2. Rudolf IV., Graf von Tübingen-Böblingen Luitgard von Calw
            1. Gottfried I. († 1316), Graf von Böblingen, Pfalzgraf von Tübingen
              1. Gottfried II., Graf von Tübingen-Böblingen
              2. Wilhelm († 1327), Pfalzgraf von Tübingen, Graf von Tübingen-Böblingen ∞ Heilika von Eberstein
                1. Gottfried II. († 1369), Pfalzgraf von Tübingen, verkauft Tübingen 1342 an Württemberg, erbt über seine Frau Lichteneck, begründet die Linie Tübingen-Lichteneck)
              3. Heinrich II., Graf von Tübingen-Böblingen
              4. Agnes ∞ Ulrich von Rechberg der Ältere
              5. Hugo von Tübingen
              6. Egon von Tübingen
              7. Beatrix von Tübingen ∞ Herman I., Herzog von Teck
            2. Heinrich von Tübingen
            3. Anna von Tübingen
          3. Ulrich I., Graf von Tübingen-Asperg ∞ Elisabeth von Veringen (?)
            1. Ulrich III., Graf von Tübingen-Asperg (* um 1290) ∞ Anna, Gräfin von Löwenstein
            2. Johann I., Graf von Asperg
            3. Agnes von Tübingen ∞ Konrad III., Graf von Calw-Vaihingen
              1. Konrad IV., Graf von Calw-Vaihingen ∞ NN
              2. Heinrich von Calw-Vaihingen
              3. Adelheid von Calw-Vaihingen ∞ Eberhard, Graf von Tübingen-Herrenberg
            4. Agnes von Tübingen-Asperg ∞ Leutold I. von Kuenring
          4. Heilwig von Tübingen-Giessen ∞ Ludwig I von Isenburg von Cleeberg
        4. Mathilde von Tübingen ∞ Ulrich von Hohenberg