Bearbeiten von „Paul Bonatz

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Der parteilose Bonatz erhielt 1943 ein Angebot, als Berater im Baubüro für technische Schulen des türkischen Kulturministeriums zu arbeiten. Im September 1943 zog er nach Ankara. Als im August 1944 die bis dahin neutrale Türkei ihre diplomatischen Beziehungen zu Deutschland abbrach, blieb er in der Türkei und kam trotz Anweisung nicht zurück nach Deutschland, wo weiterhin seine Familie lebte. Von 1946 bis 1954 war er Professor an der İstanbul Teknik Üniversitesi. 1947/1948 war er in den Umbau einer ehemaligen Ausstellungshalle zur Staatsoper von Ankara involviert. 1950 baute er wieder in Deutschland, die Rosenbergbrücke in Heilbronn.
Der parteilose Bonatz erhielt 1943 ein Angebot, als Berater im Baubüro für technische Schulen des türkischen Kulturministeriums zu arbeiten. Im September 1943 zog er nach Ankara. Als im August 1944 die bis dahin neutrale Türkei ihre diplomatischen Beziehungen zu Deutschland abbrach, blieb er in der Türkei und kam trotz Anweisung nicht zurück nach Deutschland, wo weiterhin seine Familie lebte. Von 1946 bis 1954 war er Professor an der İstanbul Teknik Üniversitesi. 1947/1948 war er in den Umbau einer ehemaligen Ausstellungshalle zur Staatsoper von Ankara involviert. 1950 baute er wieder in Deutschland, die Rosenbergbrücke in Heilbronn.


Seit ausländische Architekten in der Türkei nicht mehr ohne einheimische Kooperationspartner bauen durften, kehrte er 1954 endgültig nach Stuttgart zurück. Er war dann noch am Wiederaufbau kriegszerstörter Bauwerke beteiligt, z.B. beim Stuttgarter Kunstgebäude (1910-13) seines Lehrers und Vorgängers Theodor Fischer. 1956 starb Bonatz und wurde auf dem Waldfriedhof Stuttgart beerdigt. <ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Bonatz Paul Bonatz] (Wikipedia), Nachweise, Verzeichnis seiner Werke und weitere Links siehe dort</ref>  
Seit ausländische Architekten in der Türkei nicht mehr ohne einheimische Kooperationspartner bauen durften, kehrte er 1954 endgültig nach Stuttgart zurück. Er war dann noch am Wiederaufbau kriegszerstörter Bauwerke beteiligt, z.B. beim Stuttgarter Kunstgebäude seines Lehrers und Vorgängers Theodor Fischer (1910-13). 1956 starb Bonatz und wurde auf dem Waldfriedhof Stuttgart beerdigt. <ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Bonatz Paul Bonatz] (Wikipedia), Nachweise, Verzeichnis seiner Werke und weitere Links siehe dort</ref>  




==Bonatz und Theodor Fischer==  
== Ausstellung ==
Paul Bonatz und seine Stuttgarter Kollegen bezeichneten [[Theodor Fischer]] lange als ihren "geistigen Vater". Bonatz wurde sein Assistent und später Nachfolger auf dem Stuttgarter Lehrstuhl. Aber nach Fischers Tod 1938 wurde er in den vierziger Jahren zu einem heftigen Kritiker seines Vorgängers, aus dessen Bannkreis als Übervater er sich erstmals mit dem Bau des Stuttgarter Bahnhofs gelöst habe. Er warf Fischer Unordnung, mangelnde Systematik und Klarheit in Architektur und im Städtebau vor und charakterisierte seine Bauten, wie etwa die Münchner Schulbauten oder die Jenaer Universität, als „fränkisch verknödelt“.<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Fischer Theodor Fischer] (Wikipedia)</ref> Auch seine eigenen Werke vor dem Stuttgarter Bahnhof wie z.B. die Tübinger Universitätsbibliothek kritisierte er später als zu "altmodisch".  
Von 26. März bis 22. Mai 2011 fand in der Tübinger [[Kunsthalle]] unter dem Titel: ''Leben und Bauen zwischen Neckar und Bosporus'' eine viel beachtete Ausstellung über das Werk von Paul Bonatz statt.  


Diese Kritik muss nicht überraschen. Es zieht sich durch die ganze Architektur- und Kunstgeschichte,  dass eine neue Epoche oder Generation das Vorausgegangene entwertet, um das eigene Neue zu fördern. Dies war schon so im 16. Jahrhundert bei Vasari mit seiner Verteufelung der Gotik als "barbarisch", im 18. Jahrhundert bei der Ablehnung des "überbordenden" Barocks zu Anfang des Klassizismus oder der Verurteilung des Historismus am Anfang des 20. Jahrhunderts und zog sich in immer kürzeren Abständen so weiter. Nach dem 2. Weltkrieg war auch Bonatz' "Stuttgarter Schule" aus der Mode gekommen. Und heute sieht man die Nachkriegsmoderne der 1950er bis 70er Jahre als kritikwürdig an, wobei bereits wieder eine Differenzierung und teilweise Rehabilitierung einzelner Werke dieser Zeit im Gange ist, z.B. in Tübingen bei der geschützten [[Mensa Wilhelmstraße]] und dem [[Kupferbau]] der 1960er Jahre.
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== Ausstellung ==
Einer seiner Schüler, [[Ulrich Reinhardt]], erbaute 1955 die Tübinger [[Martinskirche]], die gestalterisch noch unter dem Einfluss der ehemaligen Stuttgarter Schule steht und leitete 1968 den Umbau der [[Eberhardskirche]].  
Von [[26. März]] bis [[22. Mai]] [[2011]] fand in der Tübinger [[Kunsthalle]] unter dem Titel: ''Leben und Bauen zwischen Neckar und Bosporus'' eine viel beachtete Ausstellung über das Werk von Paul Bonatz statt.


==Schüler==
Einer seiner Schüler, [[Ulrich Reinhardt]], erbaute [[1955]] die Tübinger [[Martinskirche]], die stilistisch noch unter dem Einfluss der ehemaligen Stuttgarter Schule steht und gestaltete [[1968]] den modernen Umbau der [[Eberhardskirche]].


==Quellen==  
==Quellen==  
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==Weblinks==
==Weblinks==
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Bonatz Wikipedia zu Paul Bonatz]
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Bonatz Wikipedia zu Paul Bonatz]
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Stuttgarter_Schule Wikipedia zur Stuttgarter Schule]  
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Stuttgarter_Schule Wikipedia zur Stuttgarter Schule]
*[http://www.kunsthalle-tuebingen.de/index.php?option=com_content&task=view&id=227&Itemid=0&catid=136 Kunsthalle Tübingen zur Bonatz-Ausstellung 2011]  
*[http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kunsthalle-bonatz-ausstellung-in-tuebingen.8a37e25b-d4b7-4224-a77b-6b9c7c33eef9.html Stuttgarter Zeitung zur Tübinger Bonatz-Ausstellung, 28. 05. 2010]
*[http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kunsthalle-bonatz-ausstellung-in-tuebingen.8a37e25b-d4b7-4224-a77b-6b9c7c33eef9.html Stuttgarter Zeitung zur Tübinger Bonatz-Ausstellung, 28. 05. 2010]
*[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,740851,00.html spiegel-online kultur: Artikel ''Der Stuttgarter Bahnhofsbaumeister'' vom 22.1.2011] über die Ausstellung, die kurz vor Tübingen in Frankfurt gezeigt wurde  
*[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,740851,00.html spiegel-online kultur: Artikel ''Der Stuttgarter Bahnhofsbaumeister'' vom 22.1.2011] über die Ausstellung, die kurz vor Tübingen in Frankfurt gezeigt wurde  
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{{SORTIERUNG:Bonatz, Paul}}  
{{SORTIERUNG:Bonatz, Paul}}  


[[Kategorie:Leute]] [[Kategorie:Architekt]] [[Kategorie:Künstler]] [[Kategorie:Kunst]] [[Kategorie:Hochschullehrer]] [[Kategorie:20. Jahrhundert]] [[Kategorie:Stuttgart]]
[[Kategorie:Leute]] [[Kategorie:Architekt]] [[Kategorie:Künstler]] [[Kategorie:Kunst]] [[Kategorie:Hochschullehrer]] [[Kategorie:20. Jahrhundert]]
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