Bearbeiten von „Lange Gasse“
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[[Bild:Lange gasse 2 2009.JPG|thumb|280px|right|Blick in die Lange Gasse in Richtung [[Holzmarkt]] und [[Stiftskirche]], rechts der Turm vom [[Wilhelmsstift]]]]Eine der Hauptgassen der Tübinger [[Altstadt]]. Die geradlinge Straße ist tatsächlich die längste in der Altstadt und verbindet [[Oberstadt|Ober-]] und [[Unterstadt]]. | |||
[[Datei:Gardinen Heim.JPG|thumb|right|280px|Gardinen, Lederwaren und Koffer Heim]] | |||
[[Bild:Lange gasse 2 2009.JPG| | [[Datei:Woche-34-2014.jpg|thumb|right|280px|Blick vom Holzmarkt in die Gasse]] | ||
Eine der Hauptgassen der Tübinger [[Altstadt]]. Die geradlinge Straße ist tatsächlich die längste in der Altstadt und verbindet [[Oberstadt|Ober-]] und [[Unterstadt]]. | [[Datei:Woche-28-2015.jpg|thumb|right|280px|Exotisches Getier in der Langen Gasse (2015) ]] | ||
[[Datei:Gardinen Heim.JPG| | |||
[[Datei:Woche-34-2014.jpg| | |||
[[Datei:Woche-28-2015.jpg| | |||
== Lage und Verlauf == | == Lage und Verlauf == | ||
Die Lange Gasse führt vom [[Holzmarkt]] zum [[Am Stadtgraben|Stadtgraben]] und zur [[Ammer]]. Viele kleine Gassen entspringen hier oder kreuzen sie: die [[Hintere Grabenstraße]], die [[Bachgasse]] und [[Froschgasse]], die [[Nonnengasse]], die [[Metzgergasse]], die [[Collegiumsgasse]] und die [[Hafengasse]] münden ein. Ein Hausdurchgang führt zum Weg [[Beim Nonnenhaus]]. Im obersten Teil ist sie [[Fußgängerzone]], unterhalb der Collegiumsgasse eine Einbahnstraße nach Norden. | Die Lange Gasse führt vom [[Holzmarkt]] zum [[Am Stadtgraben|Stadtgraben]] und zur [[Ammer]]. Viele kleine Gassen entspringen hier oder kreuzen sie: die [[Hintere Grabenstraße]], die [[Bachgasse]] und [[Froschgasse]], die [[Nonnengasse]], die [[Metzgergasse]], die [[Collegiumsgasse]] und die [[Hafengasse]] münden ein. Ein Hausdurchgang führt zum Weg [[Beim Nonnenhaus]]. Im obersten Teil ist sie [[Fußgängerzone]], unterhalb der Collegiumsgasse eine Einbahnstraße nach Norden. | ||
== Was hier ist (bitte ergänzen)== | == Was hier ist (bitte ergänzen)== | ||
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*das kath. [[Wilhelmsstift]] | *das kath. [[Wilhelmsstift]] | ||
*die Gaststätten | *die Gaststätten | ||
** | **[[Collegium]] | ||
** | **[[Stern]] | ||
** | **[[Zum Gutenberg]] | ||
*die Geschäfte | *die Geschäfte | ||
**1 [[Hennes & Mauritz|H&M]], Erweiterung, früher | **1 [[Hennes & Mauritz|H&M]], Erweiterung, früher [[Netto]] (Lebensmittel) | ||
**3 Lederwaren Frauendiener | |||
**5 Wekenmann - Bücher, Licht & mehr | |||
**3 | |||
**5 | |||
**6 [[Vinum]] (Wein, Essig, Spirituosen) | **6 [[Vinum]] (Wein, Essig, Spirituosen) | ||
**7 [[Anestis | **7 [[Anestis To Steki]] Internationale Spezialitäten | ||
**8 | **8 Die Brille by Steidinger | ||
**9 [[Katesch]] (Kaffee, Tee und ein Steh-Café) | **9 [[Katesch]] (Kaffee, Tee und ein Steh-Café) | ||
**9-11 Antiquitäten Mayer | **9-11 Antiquitäten Mayer | ||
**10 | **10 Stoffgalerie-Couture Atelier GmbH | ||
**12 [ | **12 Holdermann’s Uhrenkabinett [http://www.holdermann-sohn.de] | ||
**12/1 Villa Willi, Kindermode | **12/1 Villa Willi, Kindermode | ||
**13-15 JN Fashion Store | **13-15 JN Fashion Store | ||
**18 Altes Schlachthaus (Druckwerkstatt [[Künstlerbund Tübingen]]) | |||
**18 Altes Schlachthaus (Druckwerkstatt [[Künstlerbund Tübingen]]) | **25 Möbel Tausch, Ernst Tausch Einrichtungshaus GmbH & Co. KG [http://www.tausch-wohnen.de] | ||
**26 Hemmings Regionale Köstlichkeiten | |||
**27 Rosa Lux, Buchhandlung Ulrike Dahmen | |||
**25 | **29-31 Strebel-Hiltwein Optik GmbH [http://www.strebel-hiltwein.de] | ||
**26 | **32 Briefmarkenhaus Schrepfer | ||
**27 | **36 Schott Uhren Schmuck Juwelen | ||
**29-31 | |||
**32 | |||
**36 | |||
**38 Hot Couture by NA UND...Designerboutique | **38 Hot Couture by NA UND...Designerboutique | ||
**40 BVS-Immobilien-Galerie [http://www.immobiliengalerie-tuebingen.de] | **40 BVS-Immobilien-Galerie [http://www.immobiliengalerie-tuebingen.de] | ||
**42 | **42 Blumen-Studio Haug | ||
**44 | **44 Gin Tonic and more | ||
**64 Weltladen / Aktionszentrum Arme Welt e.V. | |||
**64 | |||
==Geschichtliches== | ==Geschichtliches== | ||
In früheren Zeiten, als die [[Stadtmauer]] noch stand, endete die Lange Gasse im Norden an der Mauer als Sackgasse namens "[[Rübenloch|Im Rübenloch]]", im Gegensatz zur [[Schmiedtorstraße]] gab es dort kein Tor. Der dortige ehemalige Verlauf der Stadtmauer ist durch Natursteinplatten in der Straße in Höhe des Geschäfts [[Strebel & Hiltwein Optik]] gekennzeichnet. Allerdings wurde hier schon früh (1356 bezeugt) das kleine sogenannte "Mühltürle" durchgebrochen.<ref>[http://books.google.de/books?id=seeyKFRNEfMC&pg=PA83&lpg=PA83&dq=sydow+geschichte+t%C3%BCbingen+hafengasse&source=bl&ots=JSzXDeKfJH&sig=oseuZdjC4AUEzl618Tz7GVvmA6g&hl=de&ei=-RV3ToHnIqj34QTsiP2TDQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CBwQ6AEwAA#v=onepage&q&f=false | In früheren Zeiten, als die [[Stadtmauer]] noch stand, endete die Lange Gasse im Norden an der Mauer als Sackgasse namens "[[Rübenloch|Im Rübenloch]]", im Gegensatz zur [[Schmiedtorstraße]] gab es dort kein Tor. Der dortige ehemalige Verlauf der Stadtmauer ist durch Natursteinplatten in der Straße in Höhe des Geschäfts [[Strebel & Hiltwein Optik]] gekennzeichnet. Allerdings wurde hier schon früh (1356 bezeugt) das kleine sogenannte "Mühltürle" durchgebrochen.<ref>[http://books.google.de/books?id=seeyKFRNEfMC&pg=PA83&lpg=PA83&dq=sydow+geschichte+t%C3%BCbingen+hafengasse&source=bl&ots=JSzXDeKfJH&sig=oseuZdjC4AUEzl618Tz7GVvmA6g&hl=de&ei=-RV3ToHnIqj34QTsiP2TDQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CBwQ6AEwAA#v=onepage&q&f=false Jürgen Sydow: ''Geschichte der Stadt Tübingen'', Band I, Tübingen: Mohr Siebeck, 1974, Seite 97]</ref> | ||
Die untere Hälfte der Langen Gasse war seit [[1481]] zu beiden Seiten fast ausschließlich von Mitgliedern der Familie Schott bewohnt. Der Tübinger Volksmund sprach noch bis vor etwa 100 Jahren von der „Schottenstraße“: „Die Schotten“ waren Bäcker, Kaufleute und Händler. | Die untere Hälfte der Langen Gasse war seit [[1481]] zu beiden Seiten fast ausschließlich von Mitgliedern der Familie Schott bewohnt. Der Tübinger Volksmund sprach noch bis vor etwa 100 Jahren von der „Schottenstraße“: „Die Schotten“ waren Bäcker, Kaufleute und Händler. | ||
Im Jahr [[1596]] erwarb [[Erhard Cellius]] eine Druckerei und eröffnete sein Geschäft in der Langen Gasse 2. Daraus entwickelte sich später die Buchhandlung [[Osiander]]. In diesem Gebäude und in der benachbarten Nummer 4 (heute „[[Stern]]“) wurde am [[1. Januar]] [[1845]] auch die erste „[[Tübinger Chronik]]“ gedruckt.<ref>[http://www.osiander.de/download/ | Im Jahr [[1596]] erwarb [[Erhard Cellius]] eine Druckerei und eröffnete sein Geschäft in der Langen Gasse 2. Daraus entwickelte sich später die Buchhandlung [[Osiander]]. In diesem Gebäude und in der benachbarten Nummer 4 (heute „[[Stern]]“) wurde am [[1. Januar]] [[1845]] auch die erste „[[Tübinger Chronik]]“ gedruckt.<ref>[http://www.osiander.de/download/Osiander_Geschichte.pdf Osiander: Die Geschichte einer Buchhandlung]</ref> <br> | ||
Nach neueren dendrochronologischen Untersuchungen wurde das Baumholz des Fachwerks [[1361]]/[[1362|62]] gefällt. Das Haus | Nach neueren dendrochronologischen Untersuchungen wurde das Baumholz des Fachwerks [[1361]]/[[1362|62]] gefällt. Das Haus ist somit nach heutigem Wissensstand das zweitälteste Fachwerkhaus Tübingens. | ||
Etwas weiter unterhalb, in den Hausnummern 6 und 8, heute die Weinhandlung „[[Vinum]]“, richtete der Stiftskirchenpfarrer Prof. [[Martin Plantsch]] [[1509]] das Studentenwohnheim „[[Martinianum]]“ ein, das [[1665]] in die [[Münzgasse]] verlegt wurde. | Etwas weiter unterhalb, in den Hausnummern 6 und 8, heute die Weinhandlung „[[Vinum]]“, richtete der Stiftskirchenpfarrer Prof. [[Martin Plantsch]] [[1509]] das Studentenwohnheim „[[Martinianum]]“ ein, das [[1665]] in die [[Münzgasse]] verlegt wurde. | ||
Das Haus Nr. 3, heute Frauendiener, gehörte einst dem Diplomaten [[Georg von Ehingen]], der für [[Graf Eberhard im Bart]] | Das Haus Nr. 3, heute Frauendiener, gehörte einst dem Diplomaten [[Georg von Ehingen]], der für [[Graf Eberhard im Bart]] um Barbara Gonzaga anhielt. | ||
Das Haus Nr. 8 stammt aus dem frühen [[:Kategorie:16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]] und war zeitweise Wohnhaus des Diplomaten [[Johann Osiander]]. In den 1950er Jahren war hier die [[Metzgerei Karl Oetinger]], bevor dort [[1969]] die Gaststätte "Zum Zum" eröffnet wurde. Seit [[1983]] ist es das Wirtshaus [[Collegium]]. | Das Haus Nr. 8 stammt aus dem frühen [[:Kategorie:16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]] und war zeitweise Wohnhaus des Diplomaten [[Johann Osiander]]. In den 1950er Jahren war hier die [[Metzgerei Karl Oetinger]], bevor dort [[1969]] die Gaststätte "Zum Zum" eröffnet wurde. Seit [[1983]] ist es das Wirtshaus [[Collegium]]. | ||
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Nr. 13/15 sind Neubauten von [[1987]], die sich nach der damals eingeführten neuen Stadtbildsatzung in die historische Umgebung einfügen. | Nr. 13/15 sind Neubauten von [[1987]], die sich nach der damals eingeführten neuen Stadtbildsatzung in die historische Umgebung einfügen. | ||
== Historische Ansichten im Wandel der Zeit == | == Historische Ansichten im Wandel der Zeit == | ||
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Datei:Lange Gasse um 1928.jpg|Um 1928 mit Blick nach Norden, links das [[Wilhelmsstift]] | Datei:Lange Gasse um 1928.jpg|Um 1928 mit Blick nach Norden, links das [[Wilhelmsstift]] | ||
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==Besonderheit== | ==Besonderheit== | ||
[[Datei:Lange-Gasse Hausinschrift.jpg| | [[Datei:Lange-Gasse Hausinschrift.jpg|thumb|left|200px|"''O Denkmalamt - O Sonderamt!''"]] | ||
Am Gebäude gegenüber der Gaststätte Stern befindet sich in etwa 5 m Höhe ein in eine Holzverkleidung eingeschnitzer Ausspruch:<br> | Am Gebäude gegenüber der Gaststätte Stern befindet sich in etwa 5 m Höhe ein in eine Holzverkleidung eingeschnitzer Ausspruch:<br> | ||
"''O Denkmalamt - O Sonderamt!''"<br> | "''O Denkmalamt - O Sonderamt!''"<br> | ||
Leider sind die Hintergründe für diese Inschrift unbekannt. | Leider sind die Hintergründe für diese Inschrift unbekannt. | ||
Vielleicht wollte hier der Hauseigentümer seine Meinung zum Denkmalamt loswerden. Die Inschrift muss von einem Gerüst aus ausgeführt worden sein. | Vielleicht wollte hier der Hauseigentümer seine Meinung zum Denkmalamt loswerden. Die Inschrift muss von einem Gerüst aus ausgeführt worden sein. | ||
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== Quellen, Weblinks == | == Quellen, Weblinks == | ||
* Führung von | * Führung von Helmut Eck in der Reihe '[[Kennen Sie Tübingen?]]', 12.9.2011, dazu ein [http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/kultur/regionale-kultur_artikel,-Vom-Holzmarkt-zum-Stadtgraben-Da-staunten-und-diskutierten-viele-_arid,146084.html Tagblatt-Artikel vom 14.9.2011 mit weiteren Infos] | ||
* Geschäfte in der Langen Gasse bei [http://www.tuemarkt.de/street/view/district/1/id/15 tuemarkt.de] | * Geschäfte in der Langen Gasse bei [http://www.tuemarkt.de/street/view/district/1/id/15 tuemarkt.de] | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | <references /> | ||
== So sieht's die Altstadttaube == | |||
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[[Kategorie:Straßen]][[Kategorie:Gasse]][[Kategorie:Altstadt | [[Kategorie:Straßen]][[Kategorie:Gasse]][[Kategorie:Altstadt]] |