Bearbeiten von „Julius Denzel

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Dr. '''Julius Denzel''' (*9. Dezember [[1852]] in Steinbach bei Plochingen,  heute ein Teil von Wernau am [[Neckar]]; †26. November [[1915]] in Tübingen) war ein  Chemiker und  gründete in Tübingen eine Chemische Fabrik für Mutterkornpräparate, der ein analytisches Laboratorium für Nahrungsmitteluntersuchungen angegliedert war.<ref>[http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.19160290706/pdf Zeitschrift für angewandte Chemie. 25. Januar 1916.]</ref>
Dr. Julius Denzel (*9. Dezember [[1852]]; †26. November [[1915]] in Tübingen) wurde nach dem Besuch der Oberrealschule in [[Esslingen]] zunächst Apotheker. Später studierte er in [[Straßburg]] und Tübingen unter den Professoren [[Lothar Meyer]], [[Wilhelm Rudolph Fittig]]<ref>[http://www.math.uni-hamburg.de/spag/ign/hh/biogr/fittig.htm Wilhelm Rudolph Fittig, 1835-1910, Chemiker]</ref>, Rose und [[Friedrich August Quenstedt]]. 1876 wurde er als Apotheker approbiert, 1878 erwarb er mit einer Arbeit über die Chlorbromsubstitutionsprodukte des Äthans und Äthylens die naturwissenschaftliche Doktorwürde.<ref>[http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.19160290706/pdf Zeitschrift für angewandte Chemie. 25. Januar 1916.]</ref> <ref>[http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/cber.187801102134/abstract W. Staedel: Ueber Halogensubstitutionsprodukte des Aethans und Aethylens]</ref>
== Leben und Wirken ==
 
Julius Denzel wurde nach dem Besuch der Oberrealschule in [[Esslingen]] zunächst Apotheker. Später studierte er in [[Straßburg]] und Tübingen unter den Professoren [[Lothar Meyer]], [[Wilhelm Rudolph Fittig]]<ref>[http://www.math.uni-hamburg.de/spag/ign/hh/biogr/fittig.htm Wilhelm Rudolph Fittig, 1835-1910, Chemiker]</ref>, Rose und [[Friedrich August Quenstedt]]. 1876 wurde er als Apotheker approbiert, 1878 erwarb er mit einer Arbeit über die Chlorbromsubstitutionsprodukte des Äthans und Äthylens die naturwissenschaftliche Doktorwürde.<ref>[http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/cber.187801102134/abstract W. Staedel: Ueber Halogensubstitutionsprodukte des Aethans und Aethylens]</ref>


Von 1880 bis 1884 war er als Apotheker in London und als Assistent an der Nahrungsmitteluntersuchungestelle Ulm tätig. 1884 veröffentlichte er eine Abhandlung über das Mutterkorn und dessen wirksame Bestandteile.<ref>Archiv der Pharmazie 22, 2. Heft [[1884]].</ref> Im Jahre 1885 machte er sich in Tübingen selbständig. Er gründete dort seine [[Chemische Fabrik]], der er ein analytisches Laboratorium für Nahrungsmitteluntersuchungen angliederte. 1894 erhielt er den Ausweis als Nahrungsmittelchemiker. Er beschaffte sich für die Fabrik eine [[Dampfmaschinen|Dampfmaschine]] von der Maschinenfabrik Ulrich Kohllöffel in [[Reutlingen]].<ref>[http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/tables/gsn084t0.shtml Dampfmaschinen im Regierungs-Bezirk Tübingen.]</ref>
Von 1880 bis 1884 war er als Apotheker in London und als Assistent an der Nahrungsmitteluntersuchungestelle Ulm tätig. 1884 veröffentlichte er eine Abhandlung über das Mutterkorn und dessen wirksame Bestandteile.<ref>Archiv der Pharmazie 22, 2. Heft [[1884]].</ref> Im Jahre 1885 machte er sich in Tübingen selbständig. Er gründete dort seine [[Chemische Fabrik]], der er ein analytisches Laboratorium für Nahrungsmitteluntersuchungen angliederte. 1894 erhielt er den Ausweis als Nahrungsmittelchemiker. Er beschaffte sich für die Fabrik eine [[Dampfmaschinen|Dampfmaschine]] von der Maschinenfabrik Ulrich Kohllöffel in [[Reutlingen]].<ref>[http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/tables/gsn084t0.shtml Dampfmaschinen im Regierungs-Bezirk Tübingen.]</ref>
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Um die Heilwirkungen des dem Ergotin zugrunde liegenden Mutterkorns<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Mutterkorn#Wirkungen Wirkungen des Mutterkornpilzes auf Wikipedia.]</ref> bei den hohen Preisen dieses Präparates weiten Kreisen zugänglich zu machen, entwickelte Dr. Julius Denzel mit Unterstützung von H. Fritsch ein die Wirksamkeit des Mutterkorns im wesentlichen ausnützendes, jedoch billigeres Präparat als Ergotin und brachte es im Jahre 1890 unter dem Namen ''Tinctura haemostyptica "Denzel"'' auf den Heilmittelmarkt.<ref> Therapeutische Monatshefte, Januar 1891.</ref> Außer dem Anreger, H. Fritsch, haben u. a. Prof. Dr. Doederlein, früher Vorstand der Universitätsfrauenklinik in Tubingen, danach in München, Prof. Dr. Sellheim in Tübingen, Prof. Dr. Kisch in Marienbad und Hofrat Dr. Benkiser in Karlsruhe wiederholt in Fachzeitschriften auf die Bedeutung dieser Tinktur hingewiesen.
Um die Heilwirkungen des dem Ergotin zugrunde liegenden Mutterkorns<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Mutterkorn#Wirkungen Wirkungen des Mutterkornpilzes auf Wikipedia.]</ref> bei den hohen Preisen dieses Präparates weiten Kreisen zugänglich zu machen, entwickelte Dr. Julius Denzel mit Unterstützung von H. Fritsch ein die Wirksamkeit des Mutterkorns im wesentlichen ausnützendes, jedoch billigeres Präparat als Ergotin und brachte es im Jahre 1890 unter dem Namen ''Tinctura haemostyptica "Denzel"'' auf den Heilmittelmarkt.<ref> Therapeutische Monatshefte, Januar 1891.</ref> Außer dem Anreger, H. Fritsch, haben u. a. Prof. Dr. Doederlein, früher Vorstand der Universitätsfrauenklinik in Tubingen, danach in München, Prof. Dr. Sellheim in Tübingen, Prof. Dr. Kisch in Marienbad und Hofrat Dr. Benkiser in Karlsruhe wiederholt in Fachzeitschriften auf die Bedeutung dieser Tinktur hingewiesen.


Diesen beiden Präparaten ließ Dr. Julius Denzel im Jahre 1898 das Präparat ''Digitalis ,,Denzel" (physiologisch geprüft)'' folgen, das seine erste Prüfung durch den Assistenzarzt der medizinischen Universitätsklinik in Tübingen, Dr. C. Mangold, unter dem damaligen Vorstand Prof. Dr. von Liebermeister erhielt, der die Ergebnisse dieser Prüfung in einer längeren wissenschaftlichen Abhandlung der Allgemeinheit zugänglich machte. Diese Prüfungsergebnisse fanden im Laufe der Jahre ihre Bestätigung durch verschiedene Mediziner, u. a. durch Prof. Dr. [[Otfried Müller]], Vorstand der [[Medizinische Klinik|Medizinischen Klinik]] Tübingen.  
Diesen beiden Präparaten ließ Dr. Julius Denzel im Jahre 1898 das Präparat ''Digitalis ,,Denzel" (physiologisch geprüft)'' folgen, das seine erste Prüfung durch den Assistenzarzt der medizinischen Universitätsklinik in Tübingen, Dr. C. Mangold, unter dem damaligen Vorstand Prof. Dr. von Liebermeister erhielt, der die Ergebnisse dieser Prüfung in einer längeren wissenschaftlichen Abhandlung der Allgemeinheit zugänglich machte. Diese Prüfungsergebnisse fanden im Laufe der Jahre ihre Bestätigung durch verschiedene Mediziner, u. a. durch Prof. Dr. [[Ottfried Müller]], Vorstand der [[Medizinische Klinik|Medizinischen Klinik Tübingen.  


Arbeitsreich und erfolgreich wie die ersten Jahre des Unternehmens, waren auch die folgenden Jahre, in denen u. a. die Präparate ''Extr. filicis ,,Denzel"'', ''Kreosolid'' und ''Kreosolidpastillen mit und ohne Eisen'', ferner das ''Frangol'', herausgebracht wurden, das seinen Ursprung wiederum einer Anregung durch H. Fritsch verdankte und durch ihn auch die wissenschaftliche Erprobung an Patienten erfuhr.
Arbeitsreich und erfolgreich wie die ersten Jahre des Unternehmens, waren auch die folgenden Jahre, in denen u. a. die Präparate ''Extr. filicis ,,Denzel"'', ''Kreosolid'' und ''Kreosolidpastillen mit und ohne Eisen'', ferner das ''Frangol'', herausgebracht wurden, das seinen Ursprung wiederum einer Anregung durch H. Fritsch verdankte und durch ihn auch die wissenschaftliche Erprobung an Patienten erfuhr.
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==Quelle==
==Quelle==
<references />
<references />
== Links ==
* [http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen0/firmadet3718.shtml www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen0/firmadet3718.shtml]
{{SORTIERUNG:Denzel, Julius}}


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