Bearbeiten von „Josef Eberle“
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[[Datei:Woche-52-2010.jpg| | [[Datei:Woche-52-2010.jpg|thumb|500px|Erinnerungstafeln für Hermann Hesse und Josef Eberle (Sebastian Blau) am Antiquariat Heckenhauer]] | ||
'''Josef Eberle''' war von [[1917]] bis [[1920]] Lehrling im [[Antiquariat Heckenhauer]]. Er veröffentlichte seine Werke unter | '''Josef Eberle''' war von [[1917]] bis [[1920]] Lehrling im [[Antiquariat Heckenhauer]]. Er veröffentlichte seine Werke unter seinen Pseudonymen '''Sebastian Blau''' oder '''Iosephus Apellus''' und gilt als "der Meister aller Mundartdichter". | ||
Sein Gedicht "s' Weggetaler Kripple" ist ein klassisches schwäbisches Weihnachtsgedicht. Sein | Sein Gedicht "s' Weggetaler Kripple" ist ein klassisches schwäbisches Weihnachtsgedicht. Sein Dichterkollge [[Fritz Holder]] sagte einmal darüber: "s' Weggetaler Kripple hat immer zweifache Wirkung: die einen rührt es zu Tränen, den anderen macht es das Herz heiter." | ||
==Leben== | ==Leben== | ||
Er wurde am 8. September [[1901]] in [[Rottenburg]] am [[Neckar]] geboren und in Tübingen (wie Hermann Hesse) beim legendären Heckenhauer zum Buchhändler ausgebildet, ging er nach Berlin und begann dort auch zu schreiben. Seit [[1927]] arbeitete er als Lektor, Redakteur und Leiter der Vortragsabteilung beim Süddeutschen Rundfunk, wurde aber [[1933]] aus politischen Gründen entlassen. Bis [[1936]] hielt er sich als freier Schriftsteller, dann brachte ihm der Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer das Schreib- und Veröffentlichungsverbot: Er durchlitt schwere Jahre samt einer Haft im Konzentrationslager Heuberg, Jahre voller Sorgen insbesondere um seine jüdische Frau.<ref name="K&M">[http://www.kloepfer-meyer.de/Default.ASP?Buch=120 Klöpfer & Meyer]</ref> | |||
Er wurde am 8. September [[1901]] in [[Rottenburg]] am [[Neckar]] geboren und in Tübingen (wie | |||
[[1945]] erteilten ihm die Amerikaner als Unbelastetem eine Lizenz zur Gründung der »Stuttgarter Zeitung«. Die ZEIT nannte ihn später einmal den »gebildetsten deutschen Journalisten«. Er starb am 20. September [[1986]] und ist auf dem Sülchenfriedhof in Rottenburg bestattet. | [[1945]] erteilten ihm die Amerikaner als Unbelastetem eine Lizenz zur Gründung der »Stuttgarter Zeitung«. Die ZEIT nannte ihn später einmal den »gebildetsten deutschen Journalisten«. Er starb am 20. September [[1986]] und ist auf dem Sülchenfriedhof in Rottenburg bestattet. | ||
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==Ehrungen== | ==Ehrungen== | ||
Josef Eberle wurde mehrfach geehrt: mit den Titeln eines | Josef Eberle wurde mehrfach geehrt: mit den Titeln eines Ehrendoktors, eines Professors, eines Ehrensenators der Universität Tübingen. Am meisten gefreut hat ihn freilich die Zustimmung seiner Leser. Seine Gedichte, erschienen in sieben längst vergriffenen Bänden, gehören als Klassiker längst dem schwäbischen Volksmund. | ||
==Gedichte== | ==Gedichte== | ||
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===D Stuegeter=== | ===D Stuegeter=== | ||
Schöne Kloader, seidne Strömpf, | Schöne Kloader, seidne Strömpf, | ||
Räuch em Kopf ond noble Krämpf, | Räuch em Kopf ond noble Krämpf, | ||
brennte Hoor ond glatte Gsiichtlen, | brennte Hoor ond glatte Gsiichtlen, | ||
ond en Lebtag ond e Gschwanz, | ond en Lebtag ond e Gschwanz, | ||
daß ma’ se vor deane Früüchtlen | daß ma’ se vor deane Früüchtlen | ||
vorkonnt wia e’ Landpomranz. | vorkonnt wia e’ Landpomranz. | ||
Ond en Allmachtskrattel hend se, | Ond en Allmachtskrattel hend se, | ||
ond es Maul vol nemme’ tend se: | ond es Maul vol nemme’ tend se: | ||
Henter Stueget – host en Zweifel? – | Henter Stueget – host en Zweifel? – | ||
konnt zeest nonz ond noh Pfuiteufel! | konnt zeest nonz ond noh Pfuiteufel! | ||
Konnst dr schiergär vor deam Chor | Konnst dr schiergär vor deam Chor | ||
wia dr hell Gärneamed vor. | wia dr hell Gärneamed vor. | ||
Älls was reacht ist, aber s geit | Älls was reacht ist, aber s geit | ||
henter Stueget ao noh Leut! | henter Stueget ao noh Leut! | ||
Seil send ao et lauter Schlurger. | Seil send ao et lauter Schlurger. | ||
Freilich, i gstand offe’-n-ei’: | Freilich, i gstand offe’-n-ei’: | ||
wär-e et e’ Raoteburger, | wär-e et e’ Raoteburger, | ||
möcht-e schier vo’ Stueget sei’! | möcht-e schier vo’ Stueget sei’! | ||
(1946) <ref name="K&M" /> | (1946) <ref name="K&M" /> | ||
==Weblinks== | ==Weblinks zu Leseproben== | ||
* | *[http://doehl.netzliteratur.net/mirror/poetscorner/blau3.htm Sebastian Blau: Das Honoratiorenschwäbisch] | ||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
<references /> | <references /> | ||
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[[Kategorie:Künstler | [[Kategorie:Gôgen]] | ||
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