Bearbeiten von „Hechinger Straße

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[[File:Mathildenstift Tübingen.jpg|thumb|right|300px|Mathildenstift in der Hechinger Straße 20]]
{{Straße}}
[[File:Hechinger Straße Tübingen 2017.jpg|mini|Von der [[Hegelstraße]] bzw. [[Reutlinger Straße]] auf der ganzen Länge bis zum Ende beim [[Hechinger Eck]]. Man erkennt sogar das Ortsendeschild. September 2017]]
[[File:Mathildenstift Tübingen.jpg|mini|Mathildenstift in der Hechinger Straße 20]]
[[File:Stolpersteine in der Tübinger Schönbergstraße 1.JPG|mini|Hechinger Str. 30/Ecke [[Schönbergstraße]] 1 mit Laden "Händisch-Design", davor bis 2014 Metzgerei Oswin Hipp]]  


Die '''Hechinger Straße''' ist eine etwa 3,4 km lange Straße in der [[Südstadt]]. Sie ist die alte Ausfallstraße in Richtung Süden. Der nördliche Teil verbindet schnurgerade die [[B 28|B28]] mit der [[B 27|B27]]. Der südliche, längere Teil ist identisch mit der B27.
Die '''Hechinger Straße''' ist eine etwa 3,4 km lange Straße in der [[Südstadt]]. Die nördliche Hechinger Straße verbindet die [[B 28|B28]] mit der [[B 27|B27]]. Der südliche, längere Teil der Straße ist identisch mit der B27.


Im Süden heißt laut offiziellem Stadtplan auch die parallele Straße, die auf den letzten paar hundert Metern direkt westlich der B27 an den Industriegebäuden vorbei bis zum neuen, 2007 eingerichteten Kreisverkehr verläuft, Hechinger Straße.
Allerdings verläuft im Süden laut offiziellem Stadtplan Tübingens auf den letzten paar hundert Metern die Hechinger Straße direkt westlich neben der B27 an den Industriegebäuden vorbei bis zum neuen, 2007 eingerichteten, Kreisverkehr.


Die Kreuzung der Hechinger mit der [[Stuttgarter Straße]] nennt man [[Hechinger Eck]]. Die Freifläche westlich davon wird ab 2021 mit Wohnblocks bebaut. Dagegen hatte sich eine Anwohner-Bürgerinitiative gegründet.  
Die Kreuzung der Hechinger Straße mit der [[Stuttgarter Straße]] nennt man '''[[Hechinger Eck]]'''. Die Freifläche westlich (und später vielleicht auch einmal südlich) davon soll mit Wohnblocks bebaut werden. Dagegen hat sich eine Anwohner-Bürgerinitiative gegründet.  


==Bushaltestellen==  
==Bushaltestellen==  
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==Hausnummern ==  
==Hausnummern ==  
* -- Wäscherei Die Mangelstube, [[Reutlinger Straße]] 8, Ecke Hechinger Straße  
* -- Wäscherei Die Mangelstube, [[Reutlinger Straße]] 8, Ecke Hechinger Straße  
* -- Apotheke [[Pharmaphant]], Reutlinger Straße 6, Ecke Hechinger Straße  
* -- Apotheke Blaue Brücke, Reutlinger Straße 6, Ecke Hech. Str.  
*  3 Cartridge world  
*  3 Cartridge world  
*  5 prostuhl.com (gebrauchte Bürostühle), Inhaber [[Ivo Lavetti]]
*  5 [[Krempeltempel]], Hausratverwertung Lavetti
*  8 [[profamilia]] e.V.  
*  8 [[profamilia]] e.V.  
* 13 [[Gebr. Metz|Villa Metz]], Haus der Kirche (ehem. Verlag Gebr. Metz)
* .. [[Familien-Bildungsstätte]] e.V. FBS  
* -- [[Familien-Bildungsstätte]] e.V. FBS, [[Christophstraße]] 10, Ecke Hechinger Straße  ([[Christoph-Eck]])
* -- Friseursalon Knapp, Christophstraße 10, Ecke Hech. Str.
* -- Friseursalon Knapp  
* 20 [[Mathildenstift]]  
* 20 [[Mathildenstift]]  
* 22 [[Kreissparkasse]], Filiale  
* 22 [[Kreissparkasse]], Filiale  
* 22 Kreisbau Tübingen  
* 22 Kreisbau Tübingen  
* 23, 40, 46 und [[Autenriethstraße]] 15: [[Vier-Häuser-Projekt]]  
* 27 [[DGB]] Region Neckar-Alb
* 25 Tübinger Handelsdruckerei Müller + Bass GmbH
* 30 [[Metzgerei Oswin Hipp]] (Schönbergstraße 1)
* 36 [[Keramikatelier Gwendolyn Forster]]  
* 36 [[KS Umzüge]]  
* 43 [[Kinderhaus Carlo Steeb]]
* 43 [[Kinderhaus Carlo Steeb]]
* 45 Katholische Kirche [[St. Michael]] und Pfarramt  
* 45 Katholische Kirche [[St. Michael]] und Pfarramt  
* -- [[Café Bar Luna]], [[Autenriethstraße]] 20, Ecke Hechinger Straße
* ---- [[Südstadt Bistro]] (Döner, Pizza), [[Autenriethstraße]] 20, Ecke Hech. Str.
* 51 [[Pizza+Pasta]] "wir bringen's" [http://www.pizza-pasta.net]
* 51 [[Pizza+Pasta]] "wir bringen's" [http://www.pizza-pasta.net]
* 59 [[Hotel La Casa]]
* 59 [[Hotel La Casa]]
* 64 [[Domino's]] (früher Joey's Pizza)
* 64 [[Joey's Pizza]] [http://www.joeys.de/joeys/92]
* 64 [[Keim (Hechinger Straße)|Bäckerei Keim]]
* 67 [[Lomo]] Café-Cantina-Bar (mexikanisch) [http://www.lomo-ccb.com/43.html]
* 67 Restaurant [[Syrtaki]], griechisches Restaurant, geschlossen, früher Restaurant [[Heck]], davor [[Meze Akademie]], griechisches Restaurant, davor [[Lomo]] Café-Cantina-Bar (mexikanisch)
* 152 [[Agip Tankstelle]], Autohandel und -Reparatur  
* 152 [[Agip Tankstelle]], Autohandel und -Reparatur  
* 203-05 [[Sudhaus]], sozio-kulturelles Zentrum
* 203 [[Sudhaus]]  
* 203 [[Wüste Welle|Radio Wüste Welle]]   
* 203 [[Wüste Welle|Radio Wüste Welle]]   
* 203 [[DGVT-Verlag]] Bücher & Zeitschriften  
* 203 [[DGVT-Verlag]] Bücher & Zeitschriften  
* 203-05 [[Campus Druck]]  
* 203 [[Campus Druck]]  
* 205 Kunstatelier [[Annette Janle]] (im Sudhaus)
* 205 Kunstatelier Annette Janle
* 260 Gleich Automobile GmbH  
* 260 Gleich Automobile GmbH  
* 264 Gulde-Druck GmbH
* 264 Gulde-Druck GmbH
* 266 [[Autohaus Heim]]


== Stolpersteine ==
== Stolpersteine ==


Vor der Hechinger Straße 9 erinnern mehrere [[Stolperstein]]e an das Schicksal der Menschen, die im [[Nationalsozialismus]] ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.
In der Hechingerstraße erinnern mehrere [[Stolpersteine]] an das Schicksal der Menschen, die im [[Nationalsozialismus]] ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.


Die Evangelische [[Eberhardskirche]]ngemeinde teilte der Verwaltung der Universitätsstadt Tübingen in einem Brief vom 28. Juni 2010 mit, dass der dortige Kirchengemeinderat das Vorhaben unterstützt, Stolpersteine in der Südstadt zu verlegen, insbesondere für Johann Laubinger, [[Lilli Zapf]] und die Familie Löwenstein. Da durch die Kirchengemeinde bereits Spenden für das Vorhaben gesammelt worden waren und aus technischer Sicht nichts gegen eine Verlegung der Stolpersteine sprach, überließ die Verwaltung den Initiatoren die Entscheidung über das weitere Vorgehen.<ref>Ausschuss für Kultur, Integration und Gleichstellung der Universitätsstadt Tübingen: [http://www.tuebingen.de/ratsdokumente/2011_90.pdf ''Stolpersteine in der Südstadt''.] Fachbereich Kultur, Vorlage 90/2011 vom 23. Februar 2011.</ref>  
Die Evangelische Eberhardskirchengemeinde teilte der Verwaltung der Universitätsstadt Tübingen in einem Brief vom 28. Juni 2010 mit, dass der dortige Kirchengemeinderat das Vorhaben unterstützt, Stolpersteine in der Südstadt zu verlegen, insbesondere für Johann Laubinger, Lilli Zapf und die Familie Löwenstein. Da durch die Kirchenngemeinde bereits Spenden für das Vorhaben
gesammelt worden waren und aus technischer Sicht nichts gegen eine Verlegung der Stolpersteine sprach, überließ die Verwaltung den Initiatoren die Entscheidung über das weitere Vorgehen.<ref>Ausschuss für Kultur, Integration und Gleichstellung der Universitätsstadt Tübingen: [http://www.tuebingen.de/ratsdokumente/2011_90.pdf ''Stolpersteine in der Südstadt''.] Fachbereich Kultur, Vorlage 90/2011 vom 23. Februar 2011.</ref>  


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| Löwenstein, Elfriede
| Elfriede Löwenstein
| align="center" | Elfriede Löwenstein<ref name="elk-wue">Peter Steinle: [http://www.elk-wue.de/landeskirche/meldungen-landeskirche/detail/?tx_ttnews[tt_news]=32905&tx_ttnews[backPid]=68168&no_cache=1 ''26 Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus in Tübingens Südstadt. Gunter Demnigs Kunst gilt als weltgrößtes dezentrales Mahnmal.''] Pressemitteilung der Evangelischen Landeskirche Württemberg vom 25. November 2011.</ref>
| align="center" | Elfriede Löwenstein<ref name="elk-wue">Peter Steinle: ''26 Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus in Tübingens Südstadt. Gunter Demnigs Kunst gilt als weltgrößtes dezentrales Mahnmal.'' Pressemitteilung der Evangelischen Landeskirche Württemberg vom 25. November 2011.</ref>
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| Hechinger Straße 9  <br />{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=48.514378|EW=9.060549|type=landmark|region=DE-BW|name=Zivi}}<br />[[File:Stolpersteine in der Tübinger Hechingerstraße 9.JPG|100px]]
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| Löwenstein, Max
| Max Löwenstein
| Max Löwenstein (geboren 1874 in Rexingen; gestorben am 5. Juni 1944 in Theresienstadt) war Viehhändler. Er heiratete 1903 die Tochter des Viehhändlers Heinrich Liebmann. 1908 kam die Familie nach Tübingen und wohnte dort im Gasthof König. Die Brüder Max und Emil Löwenstein führten dort die Viehhandlung Gebrüder Löwenstein, bis sie 1925 in ein Geschäft in der Hechinger Straße 9 umzogen.
| Max Löwenstein (geboren 1874 in [[Rexingen (Horb)|Rexingen]]; gestorben am 5. Juni 1944 in [[Theresienstadt]]) war Viehhändler. Er heiratete 1903 die Tochter des Viehhändlers Heinrich Liebmann. 1908 kam die Familie nach Tübingen und wohnte dort im Gasthof König. Die Brüder Max und Emil Löwenstein führten dort die Viehhandlung Gebrüder Löwenstein, bis sie 1925 in ein Geschäft in der Hechinger Straße 9 umzogen.


Um 1925 kam es bereits zu antisemitischen Vorfällen. Die Löwensteins wurden bei der Vergabe der Gesundheitszeugnisse ihrer Tiere schikaniert, mit falschen Seuchenverdächtigungen wurde versucht, ihren Ruf und ihre Reputation zu ruinieren. Der reichsweite Boykott jüdischer Geschäfte vom 1. April 1933 traf neben anderen Viehhändlern auch die Löwensteins. Bauern kauften bei ihnen nur noch heimlich, in den späten Abendstunden und unter Angst vor Denunziationen, so dass es zu Umsatzeinbußen kam. 1937 musste Max Löwenstein seine Viehhandlung aufgeben. Max und Sofie Löwenstein verkauften ihr Geschäft mit erheblichem finanziellem Verlust an den Tübinger Bäckermeister Christian Lieb.
Um 1925 kam es bereits zu antisemitischen Vorfällen. Die Löwensteins wurden bei der Vergabe der Gesundheitszeugnisse ihrer Tiere schikaniert, mit falschen Seuchenverdächtigungen wurde versucht, ihren Ruf und ihre Reputation zu ruinieren. Der reichsweite Boykott jüdischer Geschäfte vom 1. April 1933 traf neben anderen Viehhändlern auch die Löwensteins. Bauern kauften bei ihnen nur noch heimlich, in den späten Abendstunden und unter Angst vor Denunziationen, so dass es zu Umsatzeinbußen kam. 1937 musste Max Löwenstein seine Viehhandlung aufgeben. Max und Sofie Löwenstein verkauften ihr Geschäft mit erheblichem finanziellem Verlust an den Tübinger Bäckermeister Christian Lieb.
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Max Löwenstein prognostizierte 1937: „Bei uns in Tübingen wird es so schlimm schon nicht werden“, als er seine Kinder Walter und Elfriede, die bereits nach Israel emigriert waren, das erste und einzige mal dort besuchte. Sein Sohn Siegfried war zu diesem Zeitpunkt bereits in die USA emigriert.
Max Löwenstein prognostizierte 1937: „Bei uns in Tübingen wird es so schlimm schon nicht werden“, als er seine Kinder Walter und Elfriede, die bereits nach Israel emigriert waren, das erste und einzige mal dort besuchte. Sein Sohn Siegfried war zu diesem Zeitpunkt bereits in die USA emigriert.


Max Löwenstein, seine Frau Sofie und die Tochter Ilse blieben in Tübingen. Der Besuch in Palästina hätte Max Löwenstein eine Gelegenheit geboten, aus Deutschland zu emigrieren. Doch Frau und Tochter wollte Max Löwenstein nicht aber zurücklassen. In seinem festen Gottesglauben hoffte er auf eine Besserung. Als die Familie ab 1939 emigrieren wollte, gelang ihnen die Ausreise nicht. Max und Sofie Löwenstein wurden 1942 von Tübingen nach Theresienstadt gebracht. Max Löwenstein starb dort am 5. Juni 1944. 1943 kam seine Tochter Ilse Löwenstein von Stuttgart aus mit ihrem Mann Oscar Bloch nach Theresienstadt. Gemeinsam mit ihrer Mutter wurde sie im Herbst 1944 nach Auschwitz weiterdeportiert und dort ermordet.<ref>Simone Sterr: [http://www.tuebingen.de/147.html#434.440 Tübinger Bürger jüdischen Glaubens: Max Löwenstein (1874-1944).] Schwäbisches Tagblatt vom 4. November 2008.</ref><ref name="elk-wue" />
Max Löwenstein, seine Frau Sofie und die Tochter Ilse blieben in Tübingen. Der Besuch in Palästina hätte Max Löwenstein eine Gelegenheit geboten, aus Deutschland zu emigrieren. Doch Frau und Tochter wollte Max Löwenstein nicht aber zurücklassen. In seinem festen Gottesglauben hoffte er auf eine Besserung. Als die Familie ab 1939 emigrieren wollte, gelang ihnen die Ausreise nicht. Max und Sofie Löwenstein wurden 1942 von Tübingen nach Theresienstadt gebracht. Max Löwenstein starb dort am 5. Juni 1944. 1943 kam seine Tochter Ilse Löwenstein von Stuttgart aus mit ihrem Mann Oscar Bloch nach Theresienstadt. Gemeinsam mit ihrer Mutter wurde sie im Herbst 1944 nach Auschwitz weiterdeportiert und dort ermordet.<ref>Simone Sterr: [Tübinger Bürger jüdischen Glaubens: Max Löwenstein (1874-1944).] Schwäbisches Tagblatt vom 4. November 2008.</ref><ref name="elk-wue" />
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| Marx, Ruth
| Ruth Marx
| Ruth Marx (* 12. Juli 1933) ist als achtjähriges Kind deportiert und wenig später bei Riga erschossen worden.<ref>Peter Steinle: [http://www.evangelischer-kirchenbezirk-tuebingen.de/news/2011/11/stolpersteine.php ''26 Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus.'']</ref><ref>[http://www.tuepedia.de/index.php/Ruth-Marx-Stra%C3%9Fe#Der_Stra.C3.9Fenname Ruth Marx] auf TÜpedia.</ref><ref name="elk-wue" />
| Ruth Marx (* 12. Juli 1933) ist als achtjähriges Kind deportiert und wenig später bei [[Riga]] erschossen worden.<ref>Peter Steinle: [http://www.evangelischer-kirchenbezirk-tuebingen.de/news/2011/11/stolpersteine.php ''26 Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus.'']</ref><ref>[http://www.tuepedia.de/index.php/Ruth-Marx-Stra%C3%9Fe#Der_Stra.C3.9Fenname Ruth Marx] auf TÜpedia.</ref><ref name="elk-wue" />
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| Hechinger Straße 9  <br />{{Coordinate|simple=y|text=ICON2|NS=48.514378|EW=9.060549|type=landmark|region=DE-BW|name=Zivi}}<br />
| Marx, Victor
| Victor Marx
| Victor Marx war ein Textilkaufmann, der mit Marga Marx geb. Rosenfeld verheiratet war und mit ihr am 12. Juli 1933 in Tübingen die Tochter Ruth Marx bekam. Victor Marx wurde bei der Reichspogromnacht in Stuttgart verhaftet und kam für ein Jahr ins Konzentrationslager in Welzheim. Seine Tochter wurde währenddessen zu ihrer Großmutter nach Frankreich geschickt.
| Victor Marx war ein Textilkaufmann, der mit Marga Marx geb. Rosenfeld verheiratet war und mit ihr am 12. Juli 1933 in Tübingen die Tochter Ruth Marx bekam. Victor Marx wurde bei der Reichspogromnacht in Stuttgart verhaftet und kam für ein Jahr ins Konzentrationslager in Welzheim. Seine Tochter wurde währenddessen zu ihrer Großmutter nach Frankreich geschickt.


Ab 1939 lebte die Familie wieder zusammen, aber wurde 1941 nach Haigerloch abgeschoben. Am 1. Dezember 1941 wurde die Familie über das Sammellager Killesberg nach Riga deportiert, blieb dort in der Nähe bis zum 26. März 1942 im Lager Jungferhof, und wurde danach getrennt. Der Vater sollte in ein Arbeitslager verschoben werden, seine Frau und Tochter sollten wie alle anderen Frauen und Kinder nach Dünamünde, kamen aber stattdessen in den Hochwald von Riga, wo sie erschossen wurden.
Ab 1939 lebte die Familie wieder zusammen, aber wurde 1941 nach Haigerloch abgeschoben. Am 1. Dezember 1941 wurde die Familie über das Sammellager Killesberg nach Riga deportiert, und bleibt dort in der Nähe bis zum 26. März 1942 im Lager Jungferhof, und werden danach getrennt. Der Vater sollte in ein Arbeitslager verschoben werden, seine Frau und Tochter sollten wie alle anderen Frauen und Kinder nach Dünamünde, kamen aber stattdessen in den Hochwald von Riga, wo sie erschossen wurden.


Victor Marx war bis 1944 Zwangsarbeiter in Riga. Er überlebte fünf Konzentrationslager. Er kam 1945 kurz nach Kriegsende frei und kehrte nach Stuttgart zurück. Dort lernte er Hannelore Kahn kennen, die ein ähnliches Schicksal durchlebt hatte und heiratete sie am 25. Dezember 1945. Im Mai 1946 zog er mit seiner neuen Frau nach New York, wo sie mit ihrem gemeinsamen Sohn Larry ein neues Leben begannen. Mit der Errichtung eines Gedenksteins auf dem [[Jüdischer Friedhof|jüdischen Friedhof in Wankheim]] erinnerte Victor Marx als einer der Ersten an die Opfer des Nazi-Regimes, unter ihnen seine Frau Marga und seine Tochter Ruth.<ref>Franziska Beck, Charlotte Jautz und Ana Stevanovic: [http://www.tuebingen.de/147.html#434.441 ''Tübinger Bürger jüdischen Glaubens: Ruth Marx (1933-1942).''] Schwäbisches Tagblatt vom 3. November 2008.</ref><ref name="elk-wue" />
Victor Marx war bis 1944 Zwangsarbeiter in Riga. Er überlebte er fünf Konzentrationslager. Er kam 1945 kurz nach Kriegsende frei und kehrte nach Stuttgart zurück. Dort lernt er Hannelore Kahn kennen, die ein ähnliches Schicksal durchlebt hatte und heiratete sie am 25. Dezember 1945. Im Mai 1946 zog er mit seiner neuen Frau nach [[New York City|New York]], wo sie mit ihrem gemeinsamen Sohn Larry ein neues Leben begannen. Mit der Errichtung eines Gedenksteins auf dem [[Jüdischer Friedhof Wankheim|jüdischen Friedhof in Wankheim]] erinnerte Victor Marx als einer der Ersten an die Opfer des Nazi-Regimes, unter ihnen seine Frau Marga und seine Tochter Ruth.<ref>Franziska Beck, Charlotte Jautz und Ana Stevanovic: [http://www.tuebingen.de/147.html#434.441 ''Tübinger Bürger jüdischen Glaubens: Ruth Marx (1933-1942).''] Schwäbisches Tagblatt vom 3. November 2008.</ref><ref name="elk-wue" />
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== Einzelnachweise ==
<references/>


[[Bild:Hechinger Straße südlich des Sudhauses in Tübingen Blickrichtung Süden.jpg|mini|Hechinger Straße südlich des [[Sudhaus]]es in Tübingen Blickrichtung Süden]]


== Siehe auch ==
== So sieht's der Vogel ==
{{Commonscat|Hechinger Straße (Tübingen)}}
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4#7FFF4E09
48.486804, 9.068871
48.499204, 9.063034
48.504265, 9.058657
48.508474, 9.059343
48.512795, 9.059944
48.515979, 9.060459
</googlemap>


== Einzelnachweise ==
<references/>


[[Kategorie:Straßen]]
[[Kategorie:Südstadt]]
[[Kategorie:Südstadt]]
[[Kategorie:Stolpersteine]]
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