Haaggasse 26b: Unterschied zwischen den Versionen

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Die [[Haaggasse]] 26b (in Tübingen unter dem Synonym "[[Club Voltaire]]" bekannt) ist ein eingeschossiges, mittelalterliches Gebäude.  
Die [[Haaggasse]] 26b (in Tübingen unter dem Synonym "[[Club Voltaire]]" bekannt) ist ein eingeschossiges, mittelalterliches Gebäude.  
Laut dendrochronologischem Gutachten wurde das Holz der zu 70% erhaltenen, ursprünglichen Konstruktion im Winter 1494 eingeschlagen, so dass das Gebäude um 1496 erbaut worden sein muss.
Laut dendrochronologischem Gutachten wurde das Holz der zu 70% erhaltenen, ursprünglichen Konstruktion im Winter 1494 eingeschlagen, so dass das Gebäude um 1495/96 erbaut worden sein muss.


An Balken der Dachkonstruktion finden sich die für geflößtes Holz typischen Wiedlöcher. Ebenso wurden während der Renovierung handgestrichene Biberschwanz-Dachziegel mit Initialen und Jahreszahlen, sog. Feierabendziegel, auf dem Dach gefunden.
An Balken der Dachkonstruktion finden sich die für geflößtes Holz typischen Wiedlöcher. Ebenso wurden während der Renovierung handgestrichene Biberschwanz-Dachziegel mit Initialen und Jahreszahlen, sog. Feierabendziegel, auf dem Dach gefunden.


Im - öffentlich nicht zugänglichen - 1.OG findet sich ein bemaltes, mit dreifarbiger Bordüre verziertes Gefach; darin die Jahreszahl 1582, links und rechts davon befindet sich eine Meister(?)marke. In einem zweiten Gefach ist der Rand einer Verzierung erhalten. Ebenso finden sich Reste der Deckenbemalung aus dem 18. Jahrhundert.
Im - öffentlich nicht zugänglichen - 1.OG findet sich ein bemaltes, mit dreifarbiger Bordüre verziertes Gefach; darin die Jahreszahl 1582, links und rechts davon befindet sich eine Meister(?)marke. In einem zweiten Gefach ist der Rand einer Verzierung erhalten. Ebenso finden sich Reste der Deckenbemalung aus dem 18. Jahrhundert.
DAs Gebäude wurde ursprünglich als Wohnhaus genutzt, was durch den Befund einer Bohlenstube gedeckt wird. Um 1701 erfolgte die Umnutzung als Färbermang, ab 1845 die Nutzung als Scheune bevor 1950 ein Malereibetrieb einzog. Ab 1970 nutzte die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) das Gebäude, 1972 gründete sich der Club Voltaire.


Nach dem die ursprünglichen Besitzer das Gebäude über die Jahrzehnte nur notdürftig in Stand gehalten hatten, erfolgte 2005 der Kauf des Gebäudes durch den Verein [[Haaggasse 26b e.V.]] mit dem Ziel einer ehrenamtlichen, denkmalgerechten Sanierung. Über 4000 Stunden wurden von den Vereinsmitgliedern während der Bauarbeiten über die Jahre am Haus geleistet.
Nach dem die letzten Besitzer das Gebäude über die Jahrzehnte nur notdürftig in Stand gehalten hatten, erfolgte 2005 der Kauf des Gebäudes durch den Verein [[Haaggasse 26b e.V.]] mit dem Ziel einer ehrenamtlichen, denkmalgerechten Sanierung. Über 4000 Stunden wurden von den Vereinsmitgliedern während der Bauarbeiten über die Jahre am Haus geleistet.


Nach erfolgreichem Abschluß ging das Gebäude in den Besitz des [[Vereine,_Organisationen,_Initiativen#Heimatkunde.2C_Denkmalschutz|Schwäbischen Heimatbundes]] über, der in Kooperation mit dem Club Voltaire die langfristige, kulturelle Nutzung sicherstellt.
Nach erfolgreichem Abschluß ging das Gebäude in den Besitz des [[Vereine,_Organisationen,_Initiativen#Heimatkunde.2C_Denkmalschutz|Schwäbischen Heimatbundes]] über, der in Kooperation mit dem Club Voltaire die langfristige, kulturelle Nutzung sicherstellt.

Version vom 20. Februar 2016, 03:05 Uhr

Haaggasse 26b im August/September 2007

Die Haaggasse 26b (in Tübingen unter dem Synonym "Club Voltaire" bekannt) ist ein eingeschossiges, mittelalterliches Gebäude. Laut dendrochronologischem Gutachten wurde das Holz der zu 70% erhaltenen, ursprünglichen Konstruktion im Winter 1494 eingeschlagen, so dass das Gebäude um 1495/96 erbaut worden sein muss.

An Balken der Dachkonstruktion finden sich die für geflößtes Holz typischen Wiedlöcher. Ebenso wurden während der Renovierung handgestrichene Biberschwanz-Dachziegel mit Initialen und Jahreszahlen, sog. Feierabendziegel, auf dem Dach gefunden.

Im - öffentlich nicht zugänglichen - 1.OG findet sich ein bemaltes, mit dreifarbiger Bordüre verziertes Gefach; darin die Jahreszahl 1582, links und rechts davon befindet sich eine Meister(?)marke. In einem zweiten Gefach ist der Rand einer Verzierung erhalten. Ebenso finden sich Reste der Deckenbemalung aus dem 18. Jahrhundert. DAs Gebäude wurde ursprünglich als Wohnhaus genutzt, was durch den Befund einer Bohlenstube gedeckt wird. Um 1701 erfolgte die Umnutzung als Färbermang, ab 1845 die Nutzung als Scheune bevor 1950 ein Malereibetrieb einzog. Ab 1970 nutzte die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) das Gebäude, 1972 gründete sich der Club Voltaire.

Nach dem die letzten Besitzer das Gebäude über die Jahrzehnte nur notdürftig in Stand gehalten hatten, erfolgte 2005 der Kauf des Gebäudes durch den Verein Haaggasse 26b e.V. mit dem Ziel einer ehrenamtlichen, denkmalgerechten Sanierung. Über 4000 Stunden wurden von den Vereinsmitgliedern während der Bauarbeiten über die Jahre am Haus geleistet.

Nach erfolgreichem Abschluß ging das Gebäude in den Besitz des Schwäbischen Heimatbundes über, der in Kooperation mit dem Club Voltaire die langfristige, kulturelle Nutzung sicherstellt.

Nutzung

Seit über 40 Jahren wird das Haus an den Club Voltaire e.V. vermietet, der das Erdgeschoss mit Konzerten, Lesungen, Theater und Kleinkunst belebt.

Weblinks