Erdbeben: Unterschied zwischen den Versionen

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In Tübingen und Umgebung kommt es öfter als in anderen Gebieten zu '''Erdbeben'''.
In Tübingen und Umgebung kommt es öfter als in anderen Gebieten zu '''Erdbeben'''.
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Die bisherigen Erdbeben hatten oft im Zollernalbkreis ihr Epizentrum. Sie werden landläufig fälschlicherweise oft mit dem Hohenzollerngraben als tektonischer Störung in Verbindung gebracht. Allerdings gingen diese Erdbeben von einer Schwächezone, der so genannten ''Albstadt-Scherzone'', fünf bis zehn Kilometer unter der Erdoberfläche aus, während der Hohenzollerngraben mit rund zwei Kilometern Tiefe eine oberflächennahe Struktur ist. Auch die Anordnung der Herdlinie von Süden nach Norden spricht gegen einen kausalen Zusammenhang, da der Hohenzollerngraben in nordwestlich-südöstlicher Richtung verläuft.<ref name="hz">Auszug aus der ''Hohenzollerischen Zeitung'' vom 3. September 2003.</ref> <ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Hohenzollerngraben#Falscher_Zusammenhang_mit_Erdbeben Hohenzollerngraben: Falscher Zusammenhang mit Erdbeben.] Auf Wikipedia.</ref>
Die bisherigen Erdbeben hatten oft im Zollernalbkreis ihr Epizentrum. Sie werden landläufig fälschlicherweise oft mit dem Hohenzollerngraben als tektonischer Störung in Verbindung gebracht. Allerdings gingen diese Erdbeben von einer Schwächezone, der so genannten ''Albstadt-Scherzone'', fünf bis zehn Kilometer unter der Erdoberfläche aus, während der Hohenzollerngraben mit rund zwei Kilometern Tiefe eine oberflächennahe Struktur ist. Auch die Anordnung der Herdlinie von Süden nach Norden spricht gegen einen kausalen Zusammenhang, da der Hohenzollerngraben in nordwestlich-südöstlicher Richtung verläuft.<ref name="hz">Auszug aus der ''Hohenzollerischen Zeitung'' vom 3. September 2003.</ref> <ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Hohenzollerngraben#Falscher_Zusammenhang_mit_Erdbeben Hohenzollerngraben: Falscher Zusammenhang mit Erdbeben.] Auf Wikipedia.</ref>


Obwohl es sich also bei dem räumlichen Zusammentreffen aus wissenschaftlicher Sicht um einen geographischen Zufall handelt, wird der Hohenzollerngraben bis heute hauptsächlich im Kontext der Erdbebenaktivitäten genannt, womit diese Verkettung wesentlich zu seiner Bekanntheit in der Bevölkerung beigetragen haben dürfte.
== Bisherige stärkere Erdbeben ==
 
[[Bild:Schlosssternwarte kurz nach dem Erdbeben vom 16. November 1911.jpg|mini|Schlosssternwarte kurz nach dem Erdbeben vom 16. November [[1911]]]]
== Bisherige Erdbeben ==
 
Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts traten im Raum [[Albstadt]] drei stärkere Erdbeben auf:
Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts traten im Raum [[Albstadt]] drei stärkere Erdbeben auf:


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Durch das Ereignis von 1911, einem der größten Beben in Deutschland in historisch überlieferter Zeit, wurde die Bebenzone um Albstadt aktiviert. Seither ereigneten sich neben den Erdbeben von 1943 und 1978 noch zahlreiche weitere schwächere Erdstöße.<ref name="gruenthal">Gottfried Grünthal: ''Erdbeben und Erdbebengefährdung in Deutschland sowie im europäischen Kontext.'' In: ''Geographie und Schule.'' Nr. 151, 2004, {{ISSN|0171-8649}}, S. 14–23, [http://edoc.gfz-potsdam.de/gfz/get/6993/0/f6e0b968a8b599941e08995f5305b677/6993.pdf online (PDF; 1,15 MB)].</ref>
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== Bisherige kleinere Erdbeben ==
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== Quellen ==
== Quellen ==
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== Weblinks ==
*[http://www.zeit-zeugnisse.de/Home/orte/karte-landkreis-tuebingen/lkr-tuebingen_artikel,-Vor-100-Jahren-erschuetterte-heftiges-Beben-die-Region-_arid,153407.html Artikel bei Zeit-zeugnisse.de zum 100jährigen Jahrestag des Erdbebens von 1911]


[[Kategorie:Katastrophen]]
[[Kategorie:Katastrophen]]
[[Kategorie:Geologie]]

Aktuelle Version vom 16. Oktober 2022, 10:07 Uhr

Wurmlinger Kapelle nach dem Erdbeben von 1911

In Tübingen und Umgebung kommt es öfter als in anderen Gebieten zu Erdbeben.

Epizentrum im Zollernalbkreis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bisherigen Erdbeben hatten oft im Zollernalbkreis ihr Epizentrum. Sie werden landläufig fälschlicherweise oft mit dem Hohenzollerngraben als tektonischer Störung in Verbindung gebracht. Allerdings gingen diese Erdbeben von einer Schwächezone, der so genannten Albstadt-Scherzone, fünf bis zehn Kilometer unter der Erdoberfläche aus, während der Hohenzollerngraben mit rund zwei Kilometern Tiefe eine oberflächennahe Struktur ist. Auch die Anordnung der Herdlinie von Süden nach Norden spricht gegen einen kausalen Zusammenhang, da der Hohenzollerngraben in nordwestlich-südöstlicher Richtung verläuft.[1] [2]

Bisherige stärkere Erdbeben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlosssternwarte kurz nach dem Erdbeben vom 16. November 1911

Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts traten im Raum Albstadt drei stärkere Erdbeben auf:

Datum Magnitude Epizentralintensität [1] Epizentrum
16. November 1911 6,1 VIII Ebingen
28. Mai 1943 5,6 VIII Raum Tailfingen-Onstmettingen-Pfeffingen
3. September 1978 5,7 VII-VIII Tailfingen

Durch das Ereignis von 1911, einem der größten Beben in Deutschland in historisch überlieferter Zeit, wurde die Bebenzone um Albstadt aktiviert. Seither ereigneten sich neben den Erdbeben von 1943 und 1978 noch zahlreiche weitere schwächere Erdstöße.[3]

Bisherige kleinere Erdbeben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt immer mal wieder schwächere, in Tübingen spürbare Erdbeben. Diese spürt man als Rütteln und oder hört diese in Gebäuden als Knall.

Datum Magnitude Epizentrum
21. März 2021 3,9 Albstadt
13. September 2021 3,2 Jungingen
09. Juli 2022 4,2 Balingen
16. Oktober 2022[4] 3,9 Hechingen

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Auszug aus der Hohenzollerischen Zeitung vom 3. September 2003.
  2. Hohenzollerngraben: Falscher Zusammenhang mit Erdbeben. Auf Wikipedia.
  3. Gottfried Grünthal: Erdbeben und Erdbebengefährdung in Deutschland sowie im europäischen Kontext. In: Geographie und Schule. Nr. 151, 2004, Vorlage:ISSN, S. 14–23, online (PDF; 1,15 MB).
  4. https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Erdbeben-erschuettert-die-Region-am-Sonntagmorgen-563567.html

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]