Bearbeiten von „Eduard Spranger“
Aus TUEpedia
Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und veröffentliche dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.
Aktuelle Version | Dein Text | ||
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
==Zeit in Tübingen == | ==Zeit in Tübingen == | ||
Nach dem Krieg war er kurzzeitig in der kommissarischen Verwaltung der Berliner Humboldt-Universität tätig, nahm dann aber den Ruf an die Universität Tübingen an, der wohl von [[Theodor Heuss]] und [[Carlo Schmid]] unterstützt oder angeregt wurde. Als Verehrer von Hölderlin hatte er da schon einen Bezug, den er beim ersten Besuch in Tübingen 1904 erstmals als "Wallfahrer" während des Studiums erfahren hat.<ref>[https://opendigi.ub.uni-tuebingen.de/opendigi/LXV198_51_1964#p=98&tab=struct Artikel in den Tübinger Blättern 1964 kurz nach seinem Tod]</ref> | Nach dem Krieg war er kurzzeitig in der kommissarischen Verwaltung der Berliner Humboldt-Universität tätig, nahm dann aber den Ruf an die Universität Tübingen an, der wohl von [[Theodor Heuss]] und [[Carlo Schmid]] unterstützt oder angeregt wurde. Als Verehrer von Hölderlin hatte er da schon einen Bezug, den er beim ersten Besuch in Tübingen 1904 erstmals als "Wallfahrer" während des Studiums erfahren hat.<ref>[https://opendigi.ub.uni-tuebingen.de/opendigi/LXV198_51_1964#p=98&tab=struct Artikel in den Tübinger Blättern 1964 kurz nach seinem Tod]</ref> | ||
Er war [[1948]] an der Konzeption des [[Leibniz Kolleg]]s in der [[Brunnenstraße]] beteiligt. | |||
Er war Teilnehmer in einem so genannten [[Mittwochsclub]], der ca. 1950 nach Berliner Vorbild entstand, in dem Wissenschaftler verschiedener Fachgebiete und andere Intellektuelle sich zu Vorträgen mit anschließenden Diskussionen trafen. | |||
Er war gut vernetzt und korrespondierte mit einer Vielzahl von Personen aus verschiedensten Bereichen, unter anderem mit [[Oswald Spengler]] und [[Albert Schweitzer]], der ihn auch in Tübingen besuchte. Einer seiner Tübinger Doktoranden war [[Iring Fetscher]]. (Quelle: Vortrag im Genealogischen Arbeitskreis) | |||
[[ | Sein Wohnhaus liegt in der [[Rümelinstraße]] 12<ref>Vortrag von Prof. [https://de.wikipedia.org/wiki/Steffen-Peter_Ballstaedt Steffen-Peter Ballstaedt] am [[20. März]] [[2024]] über Eduard Spranger im Genealogischen Arbeitskreis Tübingen</ref>, sein Grab auf dem [[Stadtfriedhof]]. Nach ihm ist die [[Eduard-Spranger-Straße]] in der Nordstadt benannt. Er bekam [[1962]] die [[ Goldene Bürgermedaille]] der Stadt Tübingen verliehen. | ||
==Knoten im Straßenschild== | |||
==Knoten | |||
Anfang der 2020er Jahre wurden die auf ihn bezogenen Straßennamensschilder mit einem [[Knoten]] versehen, um auf seine Verstrickungen in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] aufmerksam zu machen.<ref>https://www.tuebingen.de/35727.html#/41582</ref> | Anfang der 2020er Jahre wurden die auf ihn bezogenen Straßennamensschilder mit einem [[Knoten]] versehen, um auf seine Verstrickungen in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] aufmerksam zu machen.<ref>https://www.tuebingen.de/35727.html#/41582</ref> | ||
Spranger war kein NSdAP-Mitglied, äußerte in privaten Briefwechseln auch Kritik an der nationalsozialistischen Regierung, war aber durchgehend bis 1945 als Professor an der Humboldt-Universität in Berlin tätig, außerdem reiste er 1937 im Auftrag der Regierung als wissenschaftlicher Leiter des Japanisch-Deutschen Kulturinstituts für ein Jahr nach Japan. In einem Buch von 2009 beurteilt Benjamin Ortmeyer Sprangers Rolle in der NS-Zeit so: "Ob mit oder ohne Überzeugung: Spranger unterstützte […] terminologisch den Nationalsozialismus […]"<ref>Benjamin Ortmeyer: Mythos und Pathos statt Logos und Ethos. 2009, S. 303 f. - ausführlicher dazu auch im Kapitel dazu im [https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Spranger#Zeit_des_Nationalsozialismus Wikipedia-Artikel]</ref>. Vom Staatskommissariat für politische Säuberung wurde er als „unbelastet“ eingestuft. | Spranger war kein NSdAP-Mitglied, äußerte in privaten Briefwechseln auch Kritik an der nationalsozialistischen Regierung, war aber durchgehend bis 1945 als Professor an der Humboldt-Universität in Berlin tätig, außerdem reiste er 1937 im Auftrag der Regierung als wissenschaftlicher Leiter des Japanisch-Deutschen Kulturinstituts für ein Jahr nach Japan. In einem Buch von 2009 beurteilt Benjamin Ortmeyer Sprangers Rolle in der NS-Zeit so: "Ob mit oder ohne Überzeugung: Spranger unterstützte […] terminologisch den Nationalsozialismus […]"<ref>Benjamin Ortmeyer: Mythos und Pathos statt Logos und Ethos. 2009, S. 303 f. - ausführlicher dazu auch im Kapitel dazu im [https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Spranger#Zeit_des_Nationalsozialismus Wikipedia-Artikel]</ref>. Vom Staatskommissariat für politische Säuberung wurde er als „unbelastet“ eingestuft. |