Bearbeiten von „Eckhaus am Neckartor“
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Das Eckhaus [[Neckargasse]] 22 / [[Eberhardsbrücke]] bildet den östlichen Abschluss der [[Neckarfront]] und ist ein markanter Blickfang an der Neckarbrücke. | Das Eckhaus [[Neckargasse]] 22 / [[Eberhardsbrücke]] bildet den östlichen Abschluss der [[Neckarfront]] und ist ein markanter Blickfang an der Neckarbrücke. | ||
Das heutige Haus wurde [[1952]]/[[1953|53]] erbaut und beherbergt im ersten Stock das Restaurant [[Sanbao]]. Im Erdgeschoss befindet sich | Das heutige Haus wurde [[1952]]/[[1953|53]] erbaut und beherbergt im ersten Stock das Restaurant [[Sanbao]]. Im Erdgeschoss befindet sich eine Telekom-Filiale und darunter das italienische Restaurant [[La Torre]]. In den oberen Stockwerken sind Arzt- und Anwaltspraxen. | ||
Dieser Bauplatz hat eine lange Geschichte, es standen hier mehrere Vorgängerbauten. | Dieser Bauplatz hat eine lange Geschichte, es standen hier mehrere Vorgängerbauten. | ||
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==Bau von 1881== | ==Bau von 1881== | ||
Louis Schnaith ließ einen stattlichen Gründerzeit-Neubau mit Mansardwalmdach errichten, der in seinem unteren Teil die Kunstmühle enthielt. Der alte Eckturm der Stadtmauer wurde in das Gebäude integriert und dabei aufgestockt. Es hatte ab Straßen-Niveau vier Stockwerke, wenn man die Unter- und Dachgeschosse mitrechnet | Louis Schnaith ließ einen stattlichen Gründerzeit-Neubau mit Mansardwalmdach errichten, der in seinem unteren Teil die Kunstmühle enthielt. Der alte Eckturm der Stadtmauer wurde in das Gebäude integriert und dabei aufgestockt. Es hatte ab Straßen-Niveau vier Stockwerke, wenn man die Unter- und Dachgeschosse mitrechnet acht. | ||
Ende der 1890er Jahre, in der Zeit als man Wasserantrieb durch modernere Antriebsarten ersetzte, ließ die Rentabilität der Kunstmühle so stark nach, dass sie aufgegeben wurde. | Ende der 1890er Jahre, in der Zeit als man Wasserantrieb durch modernere Antriebsarten ersetzte, ließ die Rentabilität der Kunstmühle so stark nach, dass sie aufgegeben wurde. | ||
[[Datei:Ludwigsbad.jpg|mini|Opulente Inneneinrichtung des [[Ludwigsbad]]s]] | [[Datei:Ludwigsbad.jpg|mini|Opulente Inneneinrichtung des [[Ludwigsbad]]s]] | ||
Die Mühle wurde 1899 in die Schwimmhalle umgebaut, die sich "[[Ludwigsbad]]" nannte. Es war das erste Tübinger Hallenbad. Das Hallenbad bewährte sich nicht und wurde schon Anfang 1903 geschlossen. Der nächste Umbau beruhte im Wesentlichen darauf, dass | Die Mühle wurde 1899 in die Schwimmhalle umgebaut, die sich "[[Ludwigsbad]]" nannte. Es war das erste Tübinger Hallenbad. Das Hallenbad bewährte sich nicht und wurde schon Anfang 1903 geschlossen. Der nächste Umbau beruhte im Wesentlichen darauf, dass der Schwimmbecken abgedeckt wurde. Im April eröffnete das gehobene „Café Ludwigsbad“ in der ehemaligen Badehalle. | ||
Das Café bestand auch nicht allzu lang – nur bis Herbst 1908. 1911 wurde hier das erste Tübinger Kino, das „[[Kino Metropol|Metropol]]“ (später „[[Tübinger Lichtspiele]]“) eingerichtet. | Das Café bestand auch nicht allzu lang – nur bis Herbst 1908. 1911 wurde hier das erste Tübinger Kino, das „[[Kino Metropol|Metropol]]“ (später „[[Tübinger Lichtspiele]]“) eingerichtet. | ||
1928 schließlich eröffnete hier das vegetarische Restaurant und Tanzcafé | 1928 schließlich eröffnete hier das vegetarische Restaurant und Tanzcafé „Pomona“, das 1933 als erstes in Tübingen „judenfreies“ Lokal warb und bekannt wurde. | ||
Das Haus wurde im März 1944 durch eine englische [[Luftangriffe|Luftmine]], die auf das [[Uhlandhaus]] fiel, so stark beschädigt, dass es nicht mehr aufgebaut werden konnte.<ref name="Quelle Mühlstraße"/> | Das Haus wurde im März 1944 durch eine englische [[Luftangriffe|Luftmine]], die auf das [[Uhlandhaus]] fiel, so stark beschädigt, dass es nicht mehr aufgebaut werden konnte.<ref name="Quelle Mühlstraße"/> |