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Waldhäuser-Ost

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Waldhäuser-Ost aus der Luft
Bevölkerungspyramide von 2008 nach Altersgruppen - Quelle:Stadt Tübingen (Daten), Weeber+Partner (Grafik)
Blick vom Galgenberg auf die Hochhäuser von Waldhäuser-Ost
Waldhäuser Ost aus der Luft mit Blick Richtung Nackartal und Alb - Aufnahme 2/2019
Waldhäuser-Ost und Nordring aus südlicher Richtung - Luftbild 2/2019

Waldhäuser-Ost ist ein Stadtteil im Norden Tübingens und wird dominiert durch mehrere Hochhäuser, wie sie in vielen Wohnsiedlungen der 1960er/70er Jahre entstanden sind. Darunter ist auch ein Studierendendorf. Viele nennen Waldhäuser-Ost auch WHO.

Mit dem amtlichen Begriff Nordstadt werden von der Tübinger Verwaltung die Wohngebiete Wanne, Schönblick/Winkelwiese und Waldhäuser-Ost zusammenfassend benannt. Seit 2000 gibt es für die Stadtgebiete Mitte/West und Nordstadt jeweils einen Ortsbeirat.[1]

Geschichte des Stadtteils[2][Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Viertel entstand auf der Fläche eines ehemaligen französischen Exerzierplatzes.

Bereits in den 1950er-Jahre sollte in Tübingen neuer Wohnraum geschaffen werden. Gründe waren der Bevölkerungszuwachs aufgrund der Ausdehnung der Universität, Schaffung von Wohnraum für Krankenhauspersonal, aber auch für Geflüchtete und Vertriebene.

Ab 1956 wurden seitens der Stadt Verhandlungen mit der Bundesregierung aufgenommen, um die Freigabe des Gebietes zu erlangen. Anfang der 1960er Jahre beschloss der Gemeinderat die Bebauung des Wohngebietes Waldhäuser-Ost. Der Name geht auf den damaligen Stadtplaner Gerhard Fromm zurück, der ihn während des Planungsprozesses einbrachte.[3] Es ist der Osten des "Waldhäuser", einem alten Begriff für die Hochfläche um das Dorf Waldhausen.

Nach diversen städtebaulichen Gutachten entschied man sich für den Entwurf Dipl.-Ing. Siegfried Hieber, der eine Wohnanlage von 1.800 Wohnungen für 7.000 Einwohner*innen, dazu ein Altenwohnheim für 400 Bewohner*innen und Wohnheime für 1.500 Student*innen vorsah.

Im Juni 1968 begannen die Erschließungsarbeiten, im Januar 1972 konnten die ersten Mietwohnungen bezogen werden.

1974 lebten 3.500 im Stadtteil, Ende 1976 waren es ca. 5.000 Einwohner*innen, gleichzeitig waren die meisten der geplanten Gemeinschaftseinrichtungen realisiert.

Einige ursprünglich vorgesehene Projekten - darunter Terrassenhäuser, Hotel, Aussichtscafé, ein Gemeinschaftszentrum im Einkaufsbereich sowie ein Altenwohnheim am Schafbrühl - wurden nicht realisiert, dafür entstanden das Hallenbad Nord und die Waldorfschule.

Geplante Umgestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Waldhäuser-Ost wurde 2019 in das Bundesförderprogramm "Soziale Stadt" (heute "Sozialer Zusammenhalt") aufgenommen, das bauliche und soziale Projekte verzahnt. Grundlage für die Förderung waren vorbereitende Untersuchungen und das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept. Ziele sind die Aufwertung öffentlicher Räume, bessere Vernetzung der Quartiere, Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen sowie die Entwicklung eines lebendigen, sozial durchmischten Stadtteils mit vielfältigen, bezahlbaren Wohnformen.[4]

Der Stadtteil wurde 2021 fünfzig Jahre alt und soll durch eine Reihe von Umgestaltungsmaßnahmen erneuert werden, weil die ursprünglich monofunktionale, autogerechte Großsiedlung heute veraltet und wenig vernetzt ist. Ein integriertes Stadtentwicklungskonzept zielt darauf ab, öffentliche Räume zu verbessern, Quartiere zu verbinden und einen lebenswerten Stadtteil mit vielfältigen, bezahlbaren Wohnformen sowie sozialen Angeboten zu schaffen. Dabei ist wegen des Tübinger Wohnraumbedarfs auch eine Nachverdichtung vorgesehen.

Ein städtebaulicher Wettbewerb mit dem Gewinnervorschlag des Planungsbüros Machleidt Städtebau + Stadtplanung, Berlin mit PLANORAMA Landschaftsarchitektur[5] ergab erste Vorschläge.[6][7] Die bisherigen Pläne sind umstritten. Es hat sich eine Bürgerinitiative für WHO gebildet.[8]

Im Juli 2023 gab es eine Infoveranstaltung zum aktuellen Stand des Rahmenplans Waldhäuser Ost im Festsaal der Waldorfschule, die mit rund 300 Interessierten bis auf den letzten Platz gefüllt war.[9]

Wer wohnt dort?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtteil weist eine besondere Altersstruktur auf: Es gibt, bedingt durch das Studierendendorf, überdurchschnittlich viele junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren, aber auch viele Senioren über 65, jedoch vergleichsweise wenige 35- bis 45-Jährige. Der Stadtteil verzeichnet einen negativen Wanderungssaldo und schrumpft, während Tübingen insgesamt wächst, was auf einen Generationenwechsel mit älteren Bewohnern in großen Wohnungen hinweist. Auffällig sind zudem hohe Anteile von Personen mit Migrationsgeschichte in einzelnen Bereichen.[10]

Stimmen zu Waldhäuser-Ost[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwar sind die Gebäude alt und - wie viele meinen - nicht so schön. Aber es gibt viele Bäume, Spielplätze und einen Sportplatz. Ich lebe auch auf WHO und finde es hier schön.(anonym)

Die Architektur ist großteils geprägt von sozialem Wohnungsbau. Wenn früher meist Alte, Kinderreiche und Gastarbeiter-Familien dort lebten, sind heute meist Spätaussiedler anzutreffen. Das Bild hat sich in den letzten 30 Jahren gewandelt. Ich wollte nicht mehr da oben wohnen. (anonym)

Straßen in Waldhäuser-Ost[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die drei Hochhäuser des Studentendorfes WHO
Studentendorf WHO, Blick Richtung Österberg und Schwäbische Alb
Das höchste Gebäude auf WHO, in blau-violetter Farbgebung
Wassersilo, an das Hochhaus Tannenweg 4 angebaut
WHO von oben (2018)

(dem Alphabet nach)


und die Sackgassen

Kindertagesstätten und Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingang der Waldorfschule

Auf WHO gibt es mehrere Kindertagesstätten...

...und drei Schulen:

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dietrich-Bonhoeffer-Kirche (ev.)

Hallenbad[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hallenbad Nord mit Sauna

Geschäfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschäfte konzentrieren sich auf zwei Bereiche:

Gastronomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiteres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]