Tübinger Mischung

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Die Tübinger Mischung ist eine Saatgutmischung für Begrünungszwecke, und die daraus wachsenden Pflanzen sind nicht zur Nutzung als Futterpflanze bestimmt.[1]

Die Tübinger Mischung wurde für die einjährige Begrünung von brachgelegten Feldern im Extensivierungs-Programm der Europäischen Union entwickelt.[2] Die Arten der Tübinger Mischung blühen nacheinander und bieten so über einen langen Zeitraum hinweg Bienen, Schmetterlingen und anderen Blüten besuchenden Insekten ein großes Nahrungsangebot, und dies auch im Frühjahr und Herbst, wenn sonst nicht mehr viel blüht.[3]

Die Tübinger Mischung ist für die meisten Böden und in nahezu allen Lagen geeignet mit Ausnahme von trockenen Sandflächen. Die Aussaat sollte in feuchten Boden erfolgen. Das Saatgut muß leicht von Erde bedeckt sein, da es einige Dunkelkeimer enthält. Bei Drillsaat kann etwa 5 cm Furchentiefe eingestellt werden, bei flächiger Aussaat sollte das Saatgut eingeeggt werden.

Die Aussaat sollte frühestens so durchgeführt werden, daß die Sämlinge nicht mehr von den Nachtfrösten der Eisheiligen am 21.-23. Mai geschädigt werden,[4] d.h. in den meisten Fällen in der ersten oder zweiten Maiwoche. Bei Maschinensaat werden 7 kg/ha benötigt, bei Flächensaat 9-10 kg je nach Bodenkörnung. Der Preis liegt typischerweise bei 6,00€ bis 7,50€ pro Kilogramm Saatgut.[2]

Die ausgesähten Blumen beginnen etwa 3 Wochen nach Aussaat zu blühen und sollten über den Winter stehen bleiben, weil die Samen körnerfressenden Vögeln als Nahrung dienen. Die Pflanzenreste können im Frühjahr untergepflügt oder eingegrubbert werden. Die im Frühjahr noch vorhandenen Samen genügen für eine Neubegrünung. Durch eine leichte Bodenbearbeitung im April sollten die gereiften Samen leicht mit Erde bedeckt werden.[2]

Typische Zusammensetzung (Gewichts-%):[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 68 % Sonstige: Buchweizen, Kulturmalve, Phazelie
  • 22 % Kräuter: Borretsch, Dill, Koriander, Ringelblume, Schwarzkümmel
  • 10 % Ölfrüchte: Futterölrettich, Senf

Da die Mischung ohne Leguminosen zusammengesetzt ist, sollte sie bei Bedarf z.B. mit Weißklee ergänzt werden.[5]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]