Tübbing

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Ein Tübbing aus Stahlbeton
Zwei Tübbingringe mit bahntechnischer Ausrüstung
Eingebaute Tübbings

Als Tübbing (Plural: Tübbings, in Süddeutschl./Österreich Tübbinge) werden Bauteile der Innenschale eines Schachtes oder Tunnels bezeichnet.[1]

Tunnelbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein moderner Tübbing ist ein vorgefertigtes Betonsegment für Versteifungen im Tunnelbau. In der gebräuchlichsten Form bilden sieben Segmente einen vollständigen Ring. Der Tunnel setzt sich dann aus einer Vielzahl von Ringen zusammen.

Die Tübbings werden im modernen Tunnelbau von der Vortriebsmaschine verlegt, die sich auch in axialer Richtung zum Erreichen des Vortriebs an den Rändern der bereits verlegten Tübbings abstützt.


Um Richtungswechsel zu ermöglichen, werden die Betonsegmente so konzipiert und hergestellt, dass sie leicht angeschrägt, das heißt an einer Seite einige Zentimeter breiter sind. Beim Einbau auf geraden Strecken werden die Tübbings dann abwechselnd um je 180° versetzt eingebaut, für Kurven wird dieser Versatz dann unterbrochen. So wird erreicht, dass Tübbingringe gleichmäßig in Serie hergestellt werden können.

Bergbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden gusseiserne, später auch gewalzte Tübbings zum wasserdichten Ausbau von Schächten verwendet. Der Tübbingausbau war zumindest damals die teuerste Form des Schachtausbaues.[2] Das Verfahren stammte aus England und wurde im Ruhrbergbau durch William Thomas Mulvany eingeführt, der schließlich das System zum Deutschen Tübbing weiterentwickelte.

Fugendichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tübbings werden je nach geologischen Erfordernissen mit oder ohne Dichtungsbänder gefertigt. Zur Abdichtung von Tübbingfugen verwendet man Dichtungsbänder (z. B. aus Neopren) oder Pikotagen; bei gusseisernen Tübbings kamen Bleiblechstreifen zum Einsatz.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tübbing auf Wikipedia.
  2. Fritz Heise, Fr. Herbst, Carl Hellmut Fritzsche: Lehrbuch der Bergbaukunde, 8. u. 9. neubearbeitete Auflage, 2. Band, Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg, 1958, S. 170.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]