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Natursteinpark

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Natursteinpark Tübingen
Natursteinpark Rongen Tübingen.jpg
ÖffnungszeitenApril–Sep.: Mo–Fr 07:00–18:00
Okt.–März: Mo–Fr 08:00–17:00
Sa 09:00–13:00
Telefon07071.54937-0
Webhttps://www.natursteinpark.de/
BetreiberNatursteine Rongen GmbH & Co. KG

Der Natursteinpark bietet Baustoffhandel und Recycling von antiken, gebrauchten und recycelten Natursteinen sowie von steinernen Plastiken, Skulpturen und Brunnen. Es gibt auf dem 20 Hektar großen Gelände,[1] das auch sonntags zur Besichtigung zugänglich ist und 40.000 Steine umfasst,[1] vor allem für Kinder viel zu entdecken. In Lehrpfaden werden die verschiedenen Steinsorten beschrieben, und es gibt Rätselfragen zu lösen. Bei nassem Wetter empfiehlt es sich, für den Rundgang Gummistiefel anzuziehen.

Geschichte und Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Natursteinhandel wurde 1992 von Manuel Rongen gegründet, kurz nach Abzug der französischen Garnison, die das Gelände als militärischen Übungsplatz genutzt hatten. Nachdem es seit 2006 große Fragenzeichen an dem möglichen langfristigen Betrieb auf diesem Gelände gab, könnte Anfang 2025 aus Sicht der Betreiber endlich ein langfristiger Mietvertrag mit der Bundesrepublik Deutschland bzw. ihrer Immobilienverwaltung geschlossen werden.


[...] 2006 bekam der Natursteinpark Besuch, der böse Konsequenzen hatte. Es waren Behördenvertreter, Mitarbeiter des städtischen Baurechtsamts, des Stadtplanungsamts, des Bundesvermögensamts und der Forstverwaltung. Sie schauten sich alles an und kamen zu dem Schluss: Der Betrieb ist „rechtswidrig, nicht genehmigt und sachlich im Schindhauwald auch nicht genehmigungsfähig“. [...] Rongen machte sich auf die Suche nach einem anderen Gelände. Im Lauf der Jahre hat er, so sagt er, 120 Grundstücke in Baden-Württemberg angeschaut – und keins davon bekommen.

Als das TAGBLATT 2012 über die Rechtslage des Natursteinparks berichtete, waren die Tübinger entsetzt. Es hagelte Leserbriefe, sehr viele erklärten sich solidarisch, die Stadtverwaltung bot Rongen ein Grundstück im Neckartal an und wollte sogar einen eigenen Bebauungsplan dafür aufstellen, was sich dann aber auch wieder zerschlug. Der Gemeinderat verabschiedete sogar eine Resolution an den Landtag, um den Park im Wald zu erhalten. Doch die Behörden bleiben dabei: Ein Gewerbe hat im Wald nichts verloren. Auch, wenn dieser Wald im Krieg militärisch genutzt wurde. Rongen war frustriert, dachte ans Aufgeben.


Und dann kamen über 3000 Menschen zu einem Fest in den Natursteinpark. Sie feierten mit Kunst und Musik, schauten sich allerlei Darbietungen an und hatten Spaß. Es war ein wenig wie ein Abschiedsfest, sehr viel mehr aber ein Solidaritätsfest. „Der Zuspruch damals – wenn ich daran denke, treibt mir das heute noch die Tränen in die Augen“, sagt Rongen. [...] Rongen hat einen Mietvertrag von der Bundesrepublik bekommen. 86 Seiten lang und voller Gebote und Verbote. Der Natursteinpark darf bleiben, und das langfristig. „Endlich können wir uns wieder voll und ganz auf unsere eigentliche Arbeit konzentrieren“, sagt Rongen erleichtert.

Dass es zu dem Mietvertrag kam, ist vielen zu verdanken. Auch Baubürgermeister Cord Soehlke, der von Anfang an bekennender Fan des Natursteinparks war. Auf ihn kam die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zu, um zu erkunden, welche Interessen die Stadtverwaltung hat.

Die Stadtverwaltung hat nichts gegen den Natursteinpark, begrüßt den Pachtvertrag und auch, dass durch den Vertrag kein baurechtlicher Wildwuchs zugelassen ist, Rongen also keine weiteren Gebäude erstellen darf. „Der Betrieb ist absolut sinnvoll“, sagt Soehlke. Er glaubt auch, dass der Umwelt ein Schaden entstünde, wenn der Natursteinpark aufgelöst werden würde. „Da sind inzwischen sehr viele Biotope entstanden.“[...]

Natursteinpark ist gerettet, Schwäbisches Tagblatt 6.3.2025


Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Natursteinpark liegt südöstlich des Bergfriedhofs im ehemaligen französischen Munitionslager im Schindhau.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Natursteinpark Rongen bietet jährlich zwei Plätze im Freiwilligendienst (FÖJ) an.[2]

Der Blick von oben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einfahrt zum Natursteinpark mit links der Lastwagen-Waage und rechts den Besucherparkplätzen
Büro des Natursteinparks mit zum Verkauf stehenden Steinskulpturen
Munitionshütten des ehemaligen französischen Munitionslagers und rechts im Hintergrund Schilder des Stein-Lehrpfads
  1. 1,0 1,1 Mareike Fröhlich und Martin Pfeilsticker: Glücksorte in Tübingen, 2019, S. 98
  2. https://ran-ans-leben-diakonie.de/freiwilligendienste/foej-oebfd/#83 (abgerufen am 23. Juli 2025)