Jakobuskirche

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Jakobuskirche
Tübingen Jakobuskirche BW 2015-04-27 16-15-54.jpg
Andachtsstätte
AdresseJakobsgasse 12
72070 Tübingen
Turm der Jakobuskirche
Die Jakobuskirche von der Nervenklinik aus gesehen
Chor der Jakobuskirche
Die unter dem Platzniveau liegende alte Türschwelle der Kirche die man in einem Schacht neben der Eingangstür auf der Westseite sehen kann[1]
Die Sonnensteine

Die heute evangelische Jakobuskirche oder Jakobskirche liegt in der Tübinger Unterstadt in der Altstadt. Die vorbeiführende Jakobsgasse ist nach ihr benannt. Sie enthält neben deutlich sichtbaren romanischen Resten wie z.B. Rundbogenfenster aus dem 12. Jahrhundert[2] auch gotische Elemente.

Im Innern gibt es neben schönen Schlusssteinen, Epitaphien und Grabdenkmälern auch die sogenannte Sonnenfigur: rätselhafte Quader mit Reliefdarstellungen konzentrischer Kreise, auch mit abgewinkelten Armen, die früher voneinander getrennt in der Außenwand vermauert waren. Sie müssten wesentlich älter als die Kirche sein. Deren Bedeutung und Alter ist ungeklärt. Die Deutungen reichen von einer keltischen, also vorchristlichen Sonnenfigur bis zur Darstellung eines Außerirdischen. Es gibt nichts Vergleichbares im christlichen Abendland.[3][4][5]

Wegen häufiger Ammer-Hochwässer wurde um 1500 [6] der Boden der romanischen Kapelle und die äußere Umgebung um 2,5 m aufgefüllt, im Osten wurde ein gotischer Chor angebaut. Das Kirchenschiff wurde entsprechend erhöht und auch verlängert. Die unteren Teile des Hauptportals sind noch heute im Untergrund erhalten und können nach dem Aufschließen und Öffnen eines Schachtdeckels vor dem Westportal gesehen werden. Die alte Steinschwelle des heutigen Eingangs ist erhalten, aber zerbrochen, und in ca. 2,30 m Tiefe unter dem heutigen Niveau im Schacht deutlich zu sehen.[1]. Es gibt Hinweise auf einen ehemaligen freistehenden Turm. Die Kirche gilt als ältestes noch genutztes Gebäude Tübingens. Aber erst nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie eine eigenständige Pfarrkirche.

Der ursprünglich dem Heiligen Jakobus geweihte Sakralbau ist auch eine Station auf dem europäischen Jakobspilgerweg nach Santiago de Compostela (Spanien). Mit dem Jakobsweg wird auch der Bau der Kirche in Verbindung gebracht.

1490 wurde wegen Platzmangels an der Stiftskirche hier eine "Leichlege" (ein Friedhof) angelegt. 1520 entstand dazu die kleine Konradskapelle an der Südostseite. Mit der Verlegung des Friedhofs an die Ammer im heutigen Alten Botanischen Garten 1541 wurde die Kapelle nicht mehr gebraucht und profaniert. Sie wurde dann jahrhundertelang vom Anatomischen Institut der Universität als Sezierraum genutzt, bis 1835 das neue, größere Anatomiegebäude am Österberg gebaut wurde. Die Kapelle wurde abgetragen. [7][8]


Samstags ist um die Jakobskirche ein Wochenmarkt.
(Aufnahme vom 22.06.13, in der Kirche beginnend und dann nördlich und östlich der Kirche auf dem Markt umhergehend)


Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


So sieht's der Vogel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Kirchenführung beim Markt der Möglichkeiten 14. Juni 2015
  2. Geschichte der Stadt Tübingen, Band 1, von Jürgen Sydow (H. Laupp´sche Buchhandlung Tübingen, 1974)
  3. Stöppel Freizeit Medien: Stadtrundgang. Seite 80.
  4. Infoblatt in der Kirche
  5. Interaktiver Monitor zu Altstadtgebäuden am Stadtmuseum
  6. www.tuebingen.de
  7. Interaktiver Monitor zu Altstadtgebäuden am Stadtmuseum
  8. Andrea Bachmann: Lateinische Metzig - Zergliederung von Leichen in Tübingen, tagblatt.de 5.10.2016