Gewerbliche Schule Tübingen
Die Gewerbliche Schule Tübingen gehört zum Schulzentrum Feuerhägle befindet sich in der Raichbergstraße 81 - 83 und bietet Platz für verschiedene Schularten, die zu allen allgemeinen Schulabschlüssen und/oder Berufsabschlüssen v.a. im technisch-gewerblichen Bereich führen.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gewerbliche Schule Tübingen blickt auf eine fast 200jährige Geschichte zurück, die 1827 mit einer Sonntagsschule für junge Handwerker begann. Bereits 1829 wurde daraus die "Gewerb-Schule"; eine regelmäßige Abendschule, die sich 1857 zu einer gewerblichen Fortbildungsschule entwickelte. Mit dem Gewerbeschulgesetz von 1906 wurde der Pflichtunterricht eingeführt. 1910 entstand schließlich die staatliche Gewerbeschule Tübingen mit etwa 100 Schülern im ersten Ausbildungsjahr.
Während des Ersten Weltkriegs diente die Schule auch als Verwundetenschule mit Werkstätten. 1922 wurde weiblichen Lehrlingen der Schulbesuch ermöglicht. Bis 1929 stieg die Schülerzahl auf 719, darunter 31 Mädchen. In den 1930er Jahren reagierte die Schule auf die Wirtschaftskrise mit Fortbildungskursen für Erwerbslose.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Schule weiter. Der Umzug in das neue Schulgebäude in der Primus-Truber-Straße erfolgte 1955.
Ab 1971 übernimmt der Landkreis Tübingen die Trägerschaft für die ganze Schule. Mit dem Aufbau des Technischen Gymnasiums 1977 und anderer Schularten stiegen die Schülerzahlen weiter und das Gebäude reichte nicht mehr aus.
1981 erfolgte der Umzug in das heutige Schulgebäude in der Raichbergstraße, welches als "Jahrhundertbauwerk des Landkreises" bezeichnet wurde. Im ursprünglich für die Gewerbliche Schule bestimmten Gebäude ist heute die Mathilde-Weber-Schule untergebracht. [1]
Ab Sommer 2025 gehört zu den drei beruflichen Schulen am Schulzentrum Feuerhägle das neu erstellte Campusgebäude Berufliche Schulen Tübingen.
Profil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Bildungsangebot umfasst (Stand: Mai 2025):
- duale Ausbildungsgänge (Anlagenmechanik, Fahrzeugtechnik, Elektrotechnik, Fertigungstechnik, Gesundheit, Glastechnik, Holztechnik, Körperpflege, Nahrung, Metallbautechnik)
- diverse Berufsfachschulen im Bereich Technik, die das erste Ausbildungsjahr in technischen Berufen ersetzen können
- zweijährige Berufskollegs (pharmazeutisch-technische Assistenten, chemisch-technische Assistenten), die mit Zusatzunterricht zur Fachhochschulreife führen
- die einjährige Meisterschule für Schreiner
- das technische Gymnasium in dreijähriger Aufbauform mit den Profilen Mechatronik, Technik und Management, Informationstechnik, Gestaltungs- und Medientechnik (Abschluss: Abitur)
- das technische Gymnasium in sechsjähriger Aufbauform ab Klasse 8 (Abschluss: Abitur)
- das AV-Dual zur Berufsorientierung in technischen Berufen und mit der Möglichkeit, einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Schulabschluss zu erreichen
Seit 2005 können Berufsschüler*innen via Zusatzunterricht und als Zusatzqualifikation neben ihrem Berufsabschluss die Fachhochschule erlangen.
Gunnar Huste ist seit 2016 Schulleiter an der Gewerblichen Schule.
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Gewerbliche Schule Tübingen: Geschichte der Gewerblichen Schule Tübingen