Ev. Kirche Hagelloch

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Evangelische Pfarrkirche
Andachtsstätte
AdresseHagenloher Straße 2
72070 Tübingen
Hagellocher Kirche, Ostwand mit Christusstatue
Die Kirche von Nordwesten, hinten das Rathaus
Blick zum Altar
Die hölzerne Empore
Detail der Empore mit Jahreszahl 1633: Holzpfosten von Vorgängerkirche
Detail der Empore mit Jahreszahl 1732: Holzpfosten von Vorgängerkirche

Die Evangelische Kirche Hagelloch liegt im Hagellocher Dorfzentrum an der Durchgangsstraße und erscheint auf den ersten Blick älter, als sie wirklich ist. In neoromanischem Stil wurde sie 1903-04 errichtet. Es gab einen oder zwei Vorgängerbauten: eine vor dem Jahr 1474 gebaute Kapelle, die Maria und Johannes gewidmet war und die sogenannte "alte Kirche", deren Baugeschichte im Dunkeln liegt und die 1902 als zu klein geworden und wegen baulicher Mängel abgerissen wurde.[1]

Baugeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Landeskollekte im Königreich Würrtemberg 1869 legte den Grundstock, und unzählige Stunden Eigenleistung der Hagellocher Handwerker machten es möglich, dass ein solch stattliches Bauwerk in der seinerzeit armen Dorfgemeinschaft am Rande des Schönbuchs entstehen konnte. Der Plan für die Kirche stammt von Baurat Theophil Frey aus Stuttgart. Bei der Einweihung am 25. September 1904 war König Wilhelm II. von Württemberg anwesend.

In den Jahren 1953 und 1998 wurde die Kirche innen gründlich renoviert und in den Jahren 1967 und 1998 Putz und Fassade ausgebessert und erneuert, sowie die Außenanlagen grundlegend umgestaltet. So gelangt man jetzt von zwei Seiten über einen rollstuhlgerechten Zugang stufenlos in die Kirche. Das Denkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege mit dem Mahnmal „Mutter mit Kind“ von Ugge Bärtle (1969) ist in den Treppenbereich vor dem Haupteingang mit einbezogen. Eine neuere Skulptur "Friedensehnsucht" steht neben dem Treppenaufgang.

Das Kirchengebäude zusammen mit der Bestuhlung und dem Orgelprospekt wurde vom Architekten als Gesamtkonzept geplant, und somit steht die Hagellocher Kirche unter Ensembleschutz des Landesdenkmalamtes.[2]

Die Neuromanik war in Deutschland neben der Neugotik von 1891 bis etwa 1920 aufgrund des „Wiesbadener Programms“ ein bevorzugter Baustil im protestantischen Kirchenbau. [3]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beachtenwert sind die aus der Vorgängerkirche übernommenen Gegenstände: drei die Emporen tragende eichene Stützsäulen, datiert 1633 und 1732, ein Kruzifix, 1750 neu gefasst, mit sicher älterem Korpus; ein alter achteckiger, ausgehöhlter Taufstein; ein großes Tafelbild "Predigt Christi am See Genezareth" von Elisabeth Horlacher um 1858; diverse Bilder in der Sakristei: Erzengel Michael 1720, Luther 1858 und Melanchthon 1864.

Ins Auge fallen die drei farbigen Chorfenster, ausgeführt von der Firma Waldhausen und Ellerbeck, Stuttgart. Sie stellen in kräftigen Farben Geburt, Kreuzigung und Auferstehung Jesu dar. Nennenswert ist die Tafel aller in Hagelloch wirkenden Pfarrer seit 1560 an der Südwand des Chorraums. Sie enthält berühmte Namen wie Wilhelm Zimmermann, später Hofprediger und Professor in Heidelberg oder Jakobus, David und Johannes Andreae, Söhne des Tübinger Universitätskanzlers und Professors Jakob Andreae.

Beachtenswert ist auch die 1996 von Grund auf restaurierte Orgel. Sie wurde 1904 von Friedrich Schäfer als Instrument Nr. 127 der Firma C. L. Goll und Söhne in Kirchheim unter Teck gefertigt. Die Orgel mit pneumatischer Traktur verfügt über 2 Manuale und 12 Register.

Über dem Hauptportal an der Ostwand steht eine Christusstatue des Bildhauers A. Gäckle, Stuttgart, darunter ist der einladende Spruch zu lesen: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken“. (Mt 11.28) [2]


Gottesdienste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

in der Regel sonntags 9:30 Uhr

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 100 Jahre Kirche Hagelloch, Hrsg.: Ev. Kirchengemeinde Hagelloch, Hepper Printmedien 2004, Seite 11
  2. 2,0 2,1 Kirchen im Dekanat Tübingen - Stille Schätze, Kunst und Kultur, Kirchengeschichte, Ausflugstipps, Sehenswertes. Hrsg. v. Ev. Kirchenbezirk Tübingen, 2000, Seite 22f.
  3. Artikel in Wikipedia zum Thema Neuromanik

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]