Ehemaliger Tierpark beim Hauptbahnhof
Von 1948 bis 1955 existierte beim Hauptbahnhof am heutigen Europaplatz ein kleiner Tierpark, der von Zoodirektor Theodor Widmann geleitet wurde.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Widmann hatte der Stadtverwaltung 1947 angeboten, in Tübingen einen Tierpark zu errichten. Nachdem der Gemeinderat dem Vorhaben zugestimmt hatte, gestaltete Widmann das verwahrloste Gelände um. Im Oktober 1948 erfolgte die Eröffnung.
Der Eintritt lag bei 15 Pfennig. Dafür gab es afrikanische Zwergziegen, japanische Kormorane, Vogelspinnen, ein Lama und ein großes Aquarium zu sehen. Liebling aller Kinder war der tanzende Braunbär Robert. Weitere Attraktionen waren das Wildschwein Moritz, der einarmige Affe Schnucki, der Pavian Bobi, sowie die Hirschkuh Oschi. Zeitweise waren es bis zu 250 Tiere, die in den Ställen und Gehegen lebten. Widmann richtete außerdem einen Kinderspielplatz ein und jeden Sonntag gab es Vorführungen vom "Kasperle im Zoo".
Im Herbst 1955 kam das Ende des Zoos, der aufgrund einer Straßenverbreiterung weichen musste. Außerdem waren der Stadt die jährlichen 1000 DM Zuschuss zu viel. Dazu kam, dass der Tierschutzverein sich meldete, da der Zoo nicht den Mindestanforderungen an eine solche Anlage entsprochen haben soll. Viele Bürger protestierten in Form von Leserbriefen gegen die Schließung, die Ortsgruppe der KPD startete eine entsprechende Initiative, die für den Erhalt des Tierparks sorgen sollte. Dies alles konnte den Verkauf der Tiere und den Abriss der Gebäude jedoch nicht verhindern.
Zoodirektor Widmann starb 1957 und wurde auf dem Bergfriedhof beigesetzt.
Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Udo Rauch und Antje Zacharias: "Sieben Jahre Landeshauptstadt", 2002, S.121f.