Kunsthalle

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Kunsthalle Tübingen
Kunsthalle-tuebingen.jpg
Museen
AdressePhilosophenweg 76
72076 Tübingen
ÖffnungszeitenDi 11:00–19:00,  Mi–So 11:00–18:00
Webhttps://kunsthalle-tuebingen.de/

Die Tübinger Kunsthalle befindet sich im Philosophenweg im Stadtteil "auf der Wanne" und ist eine Stiftung der Töchter Robert Boschs, Paula Zundel und Dr. Margarete Fischer-Bosch, die bis in den 1970er Jahren in Lustnau lebten.
Am 11. November 1971 wurde die Tübinger Kunsthalle unter der Schirmherrschaft von Hilda Heinemann, der Gattin des damaligen Bundespräsidenten, der Öffentlichkeit übergeben.[1]

Die Architektur ist bemerkenswert. Die Kunsthalle ist von außen mit ihrem Eingangsbereich unauffällig und fast unscheinbar. Umso mehr ist man nach dem Betreten erstaunt, von welchen zum Teil großen Räumen auf verschiedenen Ebenen man erwartet wird, obwohl es insgesamt nur ein eingeschossiges Gebäude ist. Die Oberlichtfenster ermöglichen sehr gute Lichtverhältnisse. Architekt der Kunsthalle war Abbe Schmid.

Eindrücke von der Mel-Ramos-Ausstellung 2010

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kunsthalle in Tübingen ist seit vielen Jahren ein Anziehungspunkt für Besucher und Besucherinnen aus aller Welt. Große Ausstellungen des Impressionismus und der klassischen Moderne waren Schwerpunkte der letzten Jahrzehnte. Die Werke von Degas, Kandinsky, Renoir, Rousseau und Picasso lockten teilweise Massen von Besuchern in die Kunsthalle. Spitzenreiter ist nach wie vor die Ausstellung des französischen Malers Auguste Renoir mit 440.000 Besuchern, im Jahre 1996, dicht gefolgt von Paul Cézanne (438.500 Besucher) im Jahr 1993.[2] Mit Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Andy Warhol, Bruce Nauman, Joseph Kosuth und Duane Hanson wurden auch bekannte zeitgenössische Künstler ausgestellt. Bezeichnend ist die Mischung der Ausstellungen Adrianis, insbesondere in den ersten Jahren nach der Gründung wurden mehr junge, damals unbekannte Künstler wie George Segal, Richard Hamilton und Claes Oldenburg ausgestellt. Seit 2003 entwickelt sich wieder ein Trend, der weg von den spektakulären monographischen Ausstellungen, zu eher kleineren Ausstellungen mit Photografie und Grafik hinführt.

Im Jahr 2004 kooperierten erstmals Stadtmuseum und Kunsthalle mit der Doppel-Ausstellung „Schilderijen des Sichtbaren“. Die Exponate beider Ausstellungen stammten aus der Sammlung von Christoph Müller.

Einzelne Ausstellungen:

  • 24.3.2018 - 1.7.2018: "Sexy & Cool. Minimal goes emotional"[3]
  • 21.7.2018 - 21.10.2018: "Almost Alive. Hyperrealistische Skulptur in der Kunst" (Vernissage am 20. Juli 2018)
  • 10.11.2018 - 15.2.2019: "Birgit Jürgenssen. Schneegewitter" (Vernissage 9. November 2018)
  • 9.3.2019 - 30.06.2019: "Congo Stars" (Vernissage 8. März 2019"[4]
  • 20.6.2019 - 10.11.2019: "Comeback. Kunsthistorische Renaissancen in der Gegenwartskunst (Vernissage 19. Juli 2019)

Die Kunsthalle verwahrt einen Großteil des Nachlasses des Malers Friedrich Zundel.

Leitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1971 bis Ende 2005 wurde die Kunsthalle von Götz Adriani geleitet. Als geschäftsführender Kurator war anschließend bis 2009 der Kunsthistoriker Martin Hellmold und von März 2009 bis 2013 Daniel J. Schreiber als geschäftsführender Kurator für das Ausstellungsprogramm verantwortlich. Wegen umfassenden Sanierungsarbeiten und der Erweiterung um einen zusätzlichen Ausstellungsraum war die Kunsthalle bis Frühjahr 2017 geschlossen.

Von März 2016 bis September 2017 war Holger Kube Ventura Direktor und künstlerischer Vorstand der Kunsthalle.[5][6] Seit Januar 2018 ist Nicole Fritz Direktorin der Kunsthalle.[7]

Danneckersche Nymphengruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wasser- und Wiesennymphe von Friedrich Distelbarth, nach dem Entwurf von Friedrich Dannecker. Am ursprünglichen Platz beim Anlagensee befindet ein Kunststeinabguss also eine Kopie.
Aufnahme ca. 1895
Danneckersche Nymphengruppe am Anlagensee von vorne

Im Café Kunsthalle neben dem Eingangsbereich befindet sich die "Originale Kopie" von Johann Heinrich Danneckers Skulptur Wiesennymphe, die Wassernymphe aus Dankbarkeit bekränzend bekannter unter dem Namen Danneckersche Nymphengruppe. Ausgeführt in Keupersandstein und doppelter Lebensgröße (ca. 242 x 502 x 102 cm) von Friedrich Distelbarth (1810-1815) unter Aufsicht von Dannecker.
Ursprünglich war die Skulptur in Stuttgart zwischen dem Nordflügel des Neuen Schlosses und dem Oberen Anlagensee oder Theatersee (heute Eckensee) aufgestellt, ab 1839 direkt am Oberen Anlagensee, ab 1926 am Anlagensee in Tübingen. 1985-1986 wurde die durch Witterungseinflüsse ramponierte Skulptur von dem Restaurator Hans Volker Dursy in Ladenburg restauriert und befindet sich seit 1991 in der Tübinger Kunsthalle. Nach der "Tübinger Originalkopie" sind noch 3 weitere Kopien entstanden.
Weitere Details: siehe Weblinks.

Stiftung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingang mit Kirschblüte, Ende April

2003 wurde auf Initiative der Stadt Tübingen eine gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts gegründet, mit finanzieller Beteiligung (500.000 Euro) von Prof. Georg Zundel dem Sohn der ehemaligen Stifterin. Das Stiftungskapital von 4,5 Mio Euro wurde hauptsächlich aus der zweckgebundenen Rücklage der Kunsthalle, (4 Mio Euro) die aus den Überschüssen erfolgreicher Ausstellungen stammt gebildet. Die Erweiterung war notwendig geworden um die finanzielle Grundlage der Kunsthalle mit ihrem bis dahin vergleichsweise sehr geringen Budget zu stärken und den erfolgreichen Leiter Prof. Götz Adriani über seine Pensionierung 2005 hinaus binden zu können.[8]
Ende 2008 ist das Stiftungskapital auf über 6 Mio Euro angewachsen, obwohl gering ausfallende Verluste während des Beginns der Finanzkrise den Kapitalgewinn schmälerten.[9]

Kunst drumrum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Installation am Hochhaus gegenüber der Kunsthalle im Mai 2021 von Annett Zinsmeister

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Götz Adriani: Paul Cézanne – Leben und Werk (C. H. Beck Wissen in der Beck´schen Reihe), C. H. Beck Verlag, München 2006, ISBN 978-3-406-54690-7.
  • Götz Adriani: Cézanne Gemälde, DuMont Buchverlag, Köln 1993, ISBN 3-7701-3088-X
  • Götz Adriani: Cézanne Aquarelle, DuMont Buchverlag, Köln 1982, ISBN 3-7701-1346-2


Video Impressionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tübinger Blätter 58. Jahrgang 1971 S.124
  2. http://www.tuebingen.de/wahl/pdf/kunsthalle.pdf
  3. http://kunsthalle-tuebingen.de/ausblick/
  4. http://kunsthalle-tuebingen.de/ausblick/
  5. Otto Paul Burkhardt: Neustart mit Paukenschlag. In: Reutlinger Nachrichten. Stadt und Kreis Reutlingen. 14. Februar 2017.
  6. Matthias Reichert: Jetzt wird’s konkret für Kube Ventura. Wechsel: Der ehemalige künstlerische Vorstand der Tübinger Kunsthalle geht Mitte November nach Reutlingen – als Leiter der neuen städtischen Sammlung in der Eberhardstraße 14. In: Schwäbisches Tagblatt. Regionale Kultur. 17. Oktober 2017.
  7. Siegmund Kopitzki: „Gute Kunst wird es immer geben“. Gründungsdirektorin Nicole Fritz verlässt zum Ende des Jahres das Kunstmuseum Ravensburg und übernimmt die Kunsthalle Tübingen – eine neue Herausforderung. In: Südkurier. Kultur. 5. September 2017. S. 13.
  8. http://www.kunsthalle-tuebingen.de/index.php?option=com_content&task=view&id=35&Itemid=89&catid=83
  9. http://www.tuebingen.de/pressemitteilungen/25_26497.html


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]