Bismarckturm

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Bismarckturm Tübingen (seit 1907-12-07)
Bismarckturm in Tübingen.jpg
Ausflugsziele
Ansicht 2007
Blick von oben

Turm auf dem Kamm, wo der Schlossberg in den Spitzberg übergeht. Zugang über den Lichtenberger Weg. Der Turm ist begehbar, von der Aussichtsplattform oben bietet sich (wenn die Bäume nicht zu hoch sind bzw. unbelaubt sind) eine schöne Rundumsicht ins Neckartal und Ammertal. Er steht auf dem höchsten Punkt des Schlossbergs in einer Anlage mit Buchenhecken, Eichenbäumen und Sitzbänken.

Schilder an Round Table 182 Eiche

Eine der großen, schönen Eichen, die vermutlich alle in etwa zur Bauzeit des Turms gepflanzt wurden, ist als Round Table 182 Eiche mit einem kleinen Schild markiert und soll an das 20jährige Gründungsjubiläum dieser Vereinigung im Frühjahr 1990 erinnern. (Die Platte eines großen runden Tisches daneben ist seit längerem nicht mehr vorhanden.)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutschen Studenten hatten nach dem Tode des Reichskanzlers 1898 einen Aufruf zur Errichtung von sogenannten „Bismarcksäulen" veröffentlicht. Nach dem preisgekrönten Entwurf von Wilhelm Kreis entstanden in den deutschen Universitäts- und Hochschulstädten mehr als 40 solcher wuchtigen Türme aus großen Quadern.[1]

Die Bismarcktürme sollten die Erinnerung an Deutschlands Einigung, Größe und Stärke wach halten. Erbaut wurden sie zumeist an den Westhängen der Städte, als Drohung gegen den „Erbfeind" Frankreich. Damals spendeten in Tübingen Studenten, Bürger, Beamte und Professoren 23.000 Reichsmark für den Turmbau.

1900 begann die Planung, 1907 wurde der Turm eröffnet. Er ist 16 m hoch, aus Gönninger Tuff erbaut und 63 Stufen führen von innen auf die Aussichtsplattform. Die Realisierung erfolgte unter der Leitung des Tübinger Regierungsbaumeisters Franz Bärtle, dem Vater des Bildhauers Ugge Bärtle, nach dem Entwurf „Götterdämmerung“ von Wilhelm Kreis - ohne Kran oder Betonmischmaschine! Für den Bau hatten Tübinger Studenten 20.000 Mark gespendet (entspricht 140.000 Euro). Am 18. Januar 1906, dem Jahrestag der Reichsgründung, entzündeten Studenten in einer Schale ein Feuer auf der Turmplattform. [2]

Wegen Zerfall und Vandalismus war er lange Zeit geschlossen, bis er 1999 durch eine Privatspende saniert werden konnte und am 14. November 1999 wiedereröffnet wurde. Im Herbst 2020 übernahm der Verein Tübinger Turmfreunde die Patenschaft für den Turm. Wann das Bauwerk geöffnet ist, hängt ab von der Witterung. Die Zeiten stehen im Tagblatt.[3]

Luftbild vom Turm im März 2021

Öffnungszeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz der Sanierung blieb der Turm viele Jahre i.d.R. geschlossen. Bis vor 2014 konnte der Schlüssel beim Kulturamt, Bürgeramt sowie beim Verkehrsverein Tübingen entliehen werden. Da offensichtlich die Dachluke des Turmes wiederholt nach der Ausleihe geöffnet blieb und Wasser eingedrungen war, wurde der Schlüsselverleih eingestellt. Seit dem 25. September 2020 wird der Turm nach einem sechsjährigen "Dornröschenschlaf" durch den Verein "Tübinger Turmfreunde e.V." betreut. (Siehe Weblinks) Um den Turm wiedereröffnen zu können mussten die Turmfreunde das Gebäude reinigen. Sie entfernten mit Hilfe eines Kletterers Birken, die auf der mittleren Ebene an Vorsprüngen am Turm entlanggewachsen waren. Außerdem erstellten sie im Turm einige Tafeln, die über den geschichtlichen Hintergrund des Bauwerks und die kontroverse historische Figur Otto von Bismarcks informieren. Die Texte sind großenteils auch auf der Webseite des Vereins zu finden. Der Turm wird in unregelmäßigen Abständen wieder geöffnet, die aktuellen Öffnungszeiten werden in der Webpräsenz und der Tagespresse bekannt gegeben. Zudem kann interessierten Besuchergruppen der Schlüssel durch den Verein ausgeliehen werden.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick eines Turmfalken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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