Ammerkirchhof
Der Ammerkirchhof war der erste städtische Friedhof, der außerhalb der Stadt (d. h. außerhalb der Stadtmauern) lag. Er hat die Rolle des Friedhofs von den beiden Kirchhöfen der Tübinger Kirchen – Stiftskirche und Jakobuskirche – übernommen. Begräbnisse wurden hier zwischen 1541 und 1829 durchgeführt. In dieser Zeit wurde er normalerweise „Gottesacker“ bezeichnet, um auszudrücken, dass sich der Friedhof im Freiland und nicht an einer Kirche befand. Die Bezeichnung „Ammerkirchhof“ wurde gebildet, als das Bedürfnis entstand, ihn vom neuen Friedhof, dem „Stadtfriedhof“ zu unterscheiden. Er lag am linken Ammerufer entlang der heutigen Rümelinstraße, d. h. nördlich der Stadt. Die dort noch heute sichtbare Mauer war früher Friedhofsmauer. Den Zugang von der Stadt gab es über das Schmiedtor und die ihm gegenüber liegende Ammerbrücke. Später gab es wohl noch die zweite Möglichkeit, nachdem man am Ende der Langen Gasse, im Rübenloch, eine Öffnung in der Stadtmauer durchgeschlagen hatte. Der Ammerkirchhof wurde um 1850 aufgelöst und dem ab 1805 angelegten botanischen Garten der Universität angeschlossen. Er ist heute ein Teil der Parkanlage „Alter Botanischer Garten“.