Wennfelder Kapelle

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Die heute nicht mehr existierende Wennfelder Kapelle oder Nikolauskapelle stand auf einem Grundstück das heute durch die Eisenhutstraße, den Wennfelder Garten und den Görlitzer Weg eingegrenzt wird. Auf einer Flurkarte von 1935 (vor dem Bau der Burgholzkaserne angefertigt) ist dieses Grundstück noch mit dem Eigentümer "Stiftungspflege Tübingen" bezeichnet[1].

Die Kapelle wird 1330 erstmals urkundlich erwähnt. 1569 wird geschrieben: "Garten zu Wendtfeldt, darauf vor jarn ein cappelin oder Kirchlin zu St. Niclausen". Somit war die Kapelle bereits im 16. Jahrhundert abgerissen. In der 1591 erschienen Schwäbischen Chronik schreibt Martin Crusius über die Kapelle im Zusammenhang mit der Welfenschlacht von 1164. Ein handschriftliche griechische Bemerkung in seinem Handexemplar (erhalten in der Universitätsbibliothek) berichtete davon, dass diese Kapelle zum Schluss zu einem Bordell verkommen war.[2]

Andere Quellen halten es für wahrscheinlich, dass die Kapelle wegen der häufigen Überschwemmungen errichtet worden sei, damit hier das Wasser umwende (= umkehre) deshalb habe man sie auch dem heiligen Nikolaus als Patron des Wassers gewidmet. Im Kusterdinger Wald findet sich noch die sogenannte Wendackerklinge.[3]

Somit steht die Kirch am Eck in unmittelbarer Nähe zu dieser alten Kapelle. Der Platz dieser modernen kirchlichen Räume steht somit in der Tradition der alten Kapelle.


So sieht's der Vogel heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Die zur Zeit (März 2019) sichtbaren Wohnblöcke sind bereits abgerissen und eine Baustelle für eine Tiefgarage und mehrere Wohnblöcke sind jetzt an der Stelle.


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. "Wennfeld - von der alamannischen Siedlung zum städtischen Quartier, Johanna Petersmann, Kulturamt Tübingen 1998, Seite 13
  2. "Wennfeld - von der alamannischen Siedlung zum städtischen Quartier, Johanna Petersmann, Kulturamt Tübingen 1998, Seite 15f
  3. Belagerung Tübingens durch den Herzog von Spolero. In: Heinrich Ferdinand. Eisenbach: Beschreibung und Geschichte der Universität und Stadt Tübingen. Seite 11-12.