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== Politische Aktivitäten und Gruppierungen ==
== Politische Aktivitäten und Gruppierungen ==
Aufgrund der sozialen Selektivität, die durch die Erhebung von allgemeinen Studiengebühren in ganz Baden-Württemberg nun auch an der Tübinger Universität Einzug gehalten hat, fordern studentische Vertreter der Fachschaftenvollversammlung schon lange die Abschaffung der Campus-Maut. Daher findet dieses Jahr zum zweiten Mal der sogenannte Studiengebühren-Boykott statt, mit dem die Aktivisten des "AK Freie Bildung" Druck auf die Landesregierung ausüben wollen. Die Maximalforderung der Boykotteure ist dabei die komplette Abschaffung der Studiengebühren.
Aufgrund der sozialen Selektivität und der prinzipiellen Bildungsfeindlichkeit von Studiengebühren fordern studentische Vertreter der Fachschaftenvollversammlung schon lange die Abschaffung der Campus-Maut. Daher findet dieses Jahr zum zweiten Mal der sogenannte Studiengebühren-Boykott statt, mit dem die Aktivisten des "AK Freie Bildung" Druck auf die Landesregierung ausüben wollen. Die Maximalforderung der Boykotteure ist dabei die komplette Abschaffung der Studiengebühren.


== Ideenwettbewerb "Neuordnung Zentralcampus" ==
== Ideenwettbewerb "Neuordnung Zentralcampus" ==

Version vom 2. März 2009, 00:21 Uhr

Dieser Artikel behandelt die Universität Tübingen. Für den Stadtteil siehe Universität!

Daten
Motto Attempto! (Ich wag’s!)
Gründungsjahr 1477
Ort Tübingen (Baden-Württemberg)
Typ Staatliche Volluniversität
Fakultäten 14
Studiengänge 104
Studenten 23.322 (SoSe 2006)
davon 57% Frauen
Mitarbeiter ca. 10.000, davon ca. 2.500
wissenschaftliche Mitarbeiter
Rektor Bernd Engler (seit 1. Oktober 2006)
Anschrift
des Rektorats
Wilhelmstraße 7
72074 Tübingen
Homepage www.uni-tuebingen.de

Die Eberhard Karls Universität in Tübingen zählt zu den ältesten deutschen Universitäten und ist besonders bekannt im Bereich der Natur- und Geisteswissenschaften. Die Universität ist in 14 Fakultäten mit etwa 30 Studienrichtungen gegliedert. Rund 24.000 Studenten sind derzeit immatrikuliert.

Das Leben in der etwa 40 km von Stuttgart entfernt gelegenen Universitätsstadt ist geprägt von den Studenten, die knapp ein Drittel der Einwohner ausmachen. Viele studentische Gruppen bereichern das Stadtleben und bieten ein vielseitiges kulturelles Programm.

Geschichte

Universitätsgründung im 15. Jahrhundert

Die Universität wurde 1477 auf Betreiben des Grafen Eberhard I. (Württemberg, Herzog) gegründet und ist damit eine der ältesten deutschen Universitäten.

Eine Schlüsselrolle kam hierbei Eberhards Mutter Mechthild von der Pfalz, der Erzherzogin von Österreich zu. Mechthild, die seit 1463 im nahegelegenen Rottenburg residierte, hatte die Verlegung des Stiftes Sindelfingen nach Tübingen, der damals größten und bedeutendsten Stadt des südwürttembergischen Landesteils, veranlasst. Nachdem dies 1476 von Papst Sixtus IV. genehmigt wurde, konnte das Stift zum Ausgangspunkt der noch ehrgeizigeren Pläne werden. Mechthild, die bereits bei der Gründung der Freiburger Universität entscheidend mitgewirkt hatte, konnte ihren Sohn Eberhard für das Projekt einer Universitätsgründung in Tübingen gewinnen.

Nachdem binnen kürzester Zeit mehrere große Fachwerkgebäude in der Münzgasse unweit des Neckars fertiggestellt worden waren, wurde am 11. März 1477 die Universitätsgründung öffentlich bekanntgegeben, der Vorlesungsbetrieb begann im Oktober. Der weitere Aufbau der Universität wurde in den folgenden Jahren rasch vorangetrieben, so dass 1482 alle Universitätsbauten fertiggestellt waren. Daher kam eine Verlegung der Universität nach Stuttgart nicht mehr in Frage, als Stuttgart 1482 im Zuge der württembergischen Wiedervereinigung (siehe Münsinger Vertrag) die neue Landeshauptstadt und Residenz Eberhards wurde.

Jüngere Geschichte

Zusätzlich zu den vier Gründungsfakultäten wurden 1817 eine katholisch-theologische und eine staatswirtschaftliche Fakultät gegründet. 1863 erhielt die Eberhard Karls Universität die erste eigenständige naturwissenschaftliche Fakultät in Deutschland. Mittlerweile hat die Universität 14 Fakultäten.

Frauen an der Universität

Dass mittlerweile über 50 Prozent der in Tübingen immatrikulierten Studierenden Frauen sind, ist eine eher jüngere Entwicklung. 1881 durfte erstmals eine Gasthörerin aus den USA eine Vorlesung mitverfolgen, allerdings durch die geöffnete Tür aus einem Nebenraum. Erste Studentin, wenngleich „außerordentlich immatrikuliert“, war von 1892 bis 1895 Maria Gräfin von Linden. Erst 1904 wurde Frauen das Recht einer „ordentlichen Immatrikulation“ eingeräumt.

Nach der Festschreibung der Gleichstellungspolitik im Hochschulrahmengesetz wurde 1986 die erste Frauenkommission des Senats gewählt, seit 1989 werden Fragen der Gleichstellung von einer Frauenbeauftragten vertreten.

Wie auch an anderen Universitäten sind Frauen unter den Lehrkräften in Tübingen weiterhin unterrepräsentiert, bei den Professuren liegt der Anteil unter 10 Prozent.

Name und Motto

Ihren heutigen Namen erhielt sie 1769 von dem württembergischen Herzog Karl Eugen, der seinen Namen dem des Gründers, Graf Eberhard im Bart, hinzufügte.

Seit der 68er-Studentenbewegung fordern linke Studentengruppen eine Umbenennung in Ernst-Bloch-Universität Tübingen. Der Name des Universitätsgründers Eberhard, dem antisemitische Tendenzen vorgeworfen werden, soll so getilgt und durch den Namen einer vorbildlichen Persönlichkeit, die in Tübingen gewirkt hatte, ersetzt werden.

Der Wahlspruch des Universitätsgründers Eberhard, „Attempto!“ (lateinisch „ich wag’s!“), ist bis heute das Motto der Universität. Der universitätseigene Verlag ist der Attempto-Verlag.

Professoren und Professorinnen

Bekannte Tübinger Professoren waren bzw. sind unter anderem Ernst Bloch, Joseph Ratzinger (der heutige Papst Benedikt XVI), Hans Mayer, Walter Jens, Christiane Nüsslein-Volhard ... Eine aktuelle Liste mit bekannten Tübinger Hochschullehrern von früher und heute ergab XX Einträge.

Politische Aktivitäten und Gruppierungen

Aufgrund der sozialen Selektivität und der prinzipiellen Bildungsfeindlichkeit von Studiengebühren fordern studentische Vertreter der Fachschaftenvollversammlung schon lange die Abschaffung der Campus-Maut. Daher findet dieses Jahr zum zweiten Mal der sogenannte Studiengebühren-Boykott statt, mit dem die Aktivisten des "AK Freie Bildung" Druck auf die Landesregierung ausüben wollen. Die Maximalforderung der Boykotteure ist dabei die komplette Abschaffung der Studiengebühren.

Ideenwettbewerb "Neuordnung Zentralcampus"

Als Grundlage für die Planung der weiteren Entwicklung der Universität schrieb das Land Baden-Württemberg den offenen städtebaulichen Ideenwettbewerb "Neuordnung des Zentralcampus der Universität Tübingen" aus. Ab dem 9. Juni 2008 sollten in einer 11-wöchige Bearbeitungszeit Stadtplaner und Architekten die stadträumliche Ideen für den innerstädtischen Universitätscampus mit langfristiger Perspektive entwickeln.

Geplant werden sollte der universitäre Bereich entlang der Wilhelmstraße bis zum Alten Botanischen Garten und Teile des Talklinikums bis zur Alten Frauenklinik. Das Land erhofft sich aus diesem Ideenwettbewerb einen schrittweise umsetzbaren "Masterplan", der die Bauentscheidungen in den nächsten Jahrzehnten erleichtern und am Ende zu einem modernen zukunftsfähigen Universitätscampus führen soll.

Sieger des Ideenwettbewerbs - bei insgesamt 36 teilnehmenden Büros - wurde das Tübinger Architekturbüro von Mathias Hähnig und Martin Gemmeke.


Literatur

  • Volker [Karl] Schäfer: Aus dem "Brunnen des Lebens". Gesammelte Beiträge zur Geschichte der Universität Tübingen. Festgabe zum 70. Geburtstag. Hrsg. von Sönke Lorenz ... Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag 2005 (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte, 5). - 413 S., Abb.
  • Tubingensia: Impulse zur Stadt- und Universitätsgeschichte. Festschrift für Wilfried Setzler zum 65. Geburtstag. Herausgegeben von Sönke Lorenz und Volker [Karl] Schäfer in Verbindung mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen. Redaktion: Susanne Borgards. (Ostfildern:) Jan Thorbecke Verlag, 2008 (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte, 10). - 655, [I] S. - ISBN 978-3-7995-5510-4.

Anmerkungen zum Artikel

Übernahme einiger Angaben von Wikipedia! Danke an die Autoren