Uhland-Denkmal

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Uhlanddenkmal A.jpg
Uhlanddenkmal B.jpg


Das bronzene Denkmal für Ludwig Uhland befindet sich in der Mitte des Platzes der Stadt Monthey an der Uhlandstraße. Das Standbild des Dichters, Literaturprofessors und Politikers steht auf einem Sockel mit Figurenreliefs an drei Seiten und einer Inschrift an der Rückseite und wird von einem quadratischen Metallzaun umgeben.


Es wurde 1873, gut zehn Jahre nach seinem Tode, eingeweiht. Geschaffen wurde es von Gustav Adolph Kietz [1], dem wichtigsten Schüler des damals berühmten Bildhauers Ernst Rietschel [2], der als der bedeutendste Denkmal-Künstler seiner Zeit in Deutschland gilt und aus dessen Werkstatt so bekannte Denkmäler wie für Goethe und Schiller in Weimar, Martin Luther in Worms (Reformations-Denkmal) und Lessing in Braunschweig stammen. Kietz arbeitete an vielen dieser Werke mit. Die Verwandtschaft seines eigenen Stils mit dem seines Lehrers ist unverkennbar. Sie bevorzugten einen Stil des Realismus und Spätklassizismus. Von Kietz stammt auch das Friedrich-List-Denkmal in Reutlingen aus dem Jahr 1861.


Ludwig Uhland galt den Tübingern im 19. und frühen 20. Jahrhundert als der größte Sohn ihrer Stadt. Schon zu seinen Lebzeiten konnte er sich einer enormen Verehrung auch in ganz Deutschland erfreuen, die er selbst gar nicht ganz begreifen wollte.


Er verkörperte für viele das Ideal nationaler Einheit und Freiheit. Überall im Land wurden Uhland-Linden und -Eichen gepflanzt. Es waren neben seinem lyrischen Werk seine Gradlinigkeit, seine Redlichkeit und sein selbstloser Einsatz für die Nation, die ihm diese Beliebtheit verschafften.[1]


Denkmal um 1900
Ausstellung der Entwürfe, 1868
Uhlandplatz mit Denkmal, alte Ansichtskarte

Die Inschrift auf der Denkmals-Rückseite "Dem deutschen Mann - das dankbare Vaterland" ist vor dem Hintergrund der erst 1871 erfolgten deutschen Reichsgründung zu sehen. Dass Uhland nicht nur ein Vorkämpfer der nationalen Einheit, sondern auch ein Demokrat und Liberaler und überdies pro-österreichisch war, übersah man im wilhelminischen Kaiserreich dann gern.









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