Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus''' gGmbH in [[Tübingen]] wurde [[1916]] als Tropengenesungsheim gegründet. Der Name geht zurück auf den Stuttgarter Unternehmer Dr. h.c. [[Paul Lechler]] (1849 – 1925), dem Gründer des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission ([[Difäm]]). Sein Anliegen war, die medizinische Versorgung in wirtschaftlich armen Ländern zu verbessern. Im Tropengenesungsheim wurden damals Ärzte, Pflegekräfte, Hebammen und Theologen verschiedener Missionsgesellschaften auf ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet und in der Tropenmedizin ausgebildet. Tropenrückkehrer konnten im Krankheitsfall qualifiziert behandelt werden.
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Neben dem [[Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin]] in Hamburg war das Tropengenesungsheim in dieser Zeit die bedeutendste Fachklinik für [[Tropenmedizin]] in [[Deutschland]].
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Die '''Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus''' gGmbH in Tübingen wurde [[1916]] als Tropengenesungsheim gegründet. Der Name geht zurück auf den Stuttgarter Unternehmer Dr. h.c. Paul Lechler (1849 – 1925), dem Gründer des [[Deutsches Institut für ärztliche Mission|Deutschen Instituts für Ärztliche Mission (Difäm)]]. Sein Anliegen war, die medizinische Versorgung in wirtschaftlich armen Ländern zu verbessern. Im Tropengenesungsheim wurden damals Ärzte, Pflegekräfte, Hebammen und Theologen verschiedener Missionsgesellschaften auf ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet und in der Tropenmedizin ausgebildet. Tropenrückkehrer konnten im Krankheitsfall qualifiziert behandelt werden.
Neben dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg war das Tropengenesungsheim in dieser Zeit die bedeutendste Fachklinik für Tropenmedizin in Deutschland.
Heute verfügt die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus über eine der größten tropen- und reisemedizinischen Ambulanzen Deutschlands. Dort steht die Diagnostik und Behandlung von Tropen- und Infektionskrankheiten sowie die reisemedizinische Beratung und Impfsprechstunde im Vordergrund.<br />
Heute verfügt die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus über eine der größten tropen- und reisemedizinischen Ambulanzen Deutschlands. Dort steht die Diagnostik und Behandlung von Tropen- und Infektionskrankheiten sowie die reisemedizinische Beratung und Impfsprechstunde im Vordergrund.<br />


Seit den 1950er Jahren besteht zusätzlich ein Versorgungsauftrag für internistische Patienten aus dem Raum Tübingen. <br />
Seit den 1950er Jahren besteht zusätzlich ein Versorgungsauftrag für internistische Patienten aus dem Raum Tübingen. <br />
Inzwischen hat sich das 90-Betten-Krankenhaus neben der Tropenmedizin zu einem Zentrum für [[Geriatrie]] (Altersmedizin) spezialisiert. Ein weiterer Schwerpunkt ist die [[Palliativmedizin]]. Für das Universitätsklinikum Tübingen und die Tropenklink Paul-Lechler-Krankenhaus stehen unter dessen Trägerschaft 10 Betten auf einer Palliativstation zur Verfügung. Über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter behandeln jährlich über 2600 stationäre Fälle.
Inzwischen hat sich das 90-Betten-Krankenhaus neben der Tropenmedizin zu einem Zentrum für Geriatrie (Altersmedizin) spezialisiert. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Palliativmedizin. Für das Universitätsklinikum Tübingen und die Tropenklink Paul-Lechler-Krankenhaus stehen unter dessen Trägerschaft 10 Betten auf einer Palliativstation zur Verfügung. Über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter behandeln jährlich über 2600 stationäre Fälle.
Vor dem Hintergrund der diakonischen Trägerschaft ist die christliche Ethik und ein ganzheitlich orientierter Therapieansatz Leitbild für die Behandlung der überwiegend internistisch akutkranken älteren Patientinnen und Patienten.<br />
Vor dem Hintergrund der diakonischen Trägerschaft ist die christliche Ethik und ein ganzheitlich orientierter Therapieansatz Leitbild für die Behandlung der überwiegend internistisch akutkranken älteren Patientinnen und Patienten.<br />


Die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus ist Träger des Tübinger Projekts häusliche Betreuung Schwerkranker, einem spezialisierten Palliativdienst zur ambulanten Betreuung schwerkranker und sterbender Menschen - meist Tumorpatienten. Mit Unterstützung durch die [[Robert-Bosch-Stiftung]] und den Krebsverband Baden-Württemberg startete dieses Modellprojekt 1991. Inzwischen ist das Tübinger Projekt bundesweit der dienstälteste ambulante Palliativdienst.
Die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus ist Träger des Tübinger Projekts häusliche Betreuung Schwerkranker, einem spezialisierten Palliativdienst zur ambulanten Betreuung schwerkranker und sterbender Menschen - meist Tumorpatienten. Mit Unterstützung durch die Robert-Bosch-Stiftung und den Krebsverband Baden-Württemberg startete dieses Modellprojekt 1991. Inzwischen ist das Tübinger Projekt bundesweit der dienstälteste ambulante Palliativdienst.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
1916: Eröffnung des Tropengenesungsheims am 15. November. Direktor des Difäm und Chefarzt des Tropengenesungsheims war Prof. Dr. med. [[Gottlieb Olpp]].<br />
[[1916]]: Eröffnung des Tropengenesungsheims am [[15. November]]. Direktor des Difäm und Chefarzt des Tropengenesungsheims war Prof. Dr. med. [[Gottlieb Olpp]].<br />
1922: Bau eines Kinderheims für rückkehrende Missionarskinder oberhalb des Tropengenesungsheims.<br />
[[1922]]: Bau eines Kinderheims für rückkehrende Missionarskinder oberhalb des Tropengenesungsheims.<br />
1939-1945: Im Winter 1939/1940 großer Ansturm heimkehrender Missionare und ihrer Familien aus Ägypten, Palästina und später auch aus Ostafrika. Bis zum Kriegsende waren 2 Stockwerke des Krankenhauses als Lazarett beschlagnahmt.<br />
[[1939]]-[[1945|45]]: Im Winter 1939/[[1940]] großer Ansturm heimkehrender Missionare und ihrer Familien aus Ägypten, Palästina und später auch aus Ostafrika. Bis zum Kriegsende waren 2 Stockwerke des Krankenhauses als Lazarett beschlagnahmt.<br />
1945: Das Tropengenesungsheim wird Referenzkrankenhaus der französischen Besatzungszone für alle tropenmedizinischen Behandlungen und Begutachtungen von Soldaten und Fremdenlegionären.<br />
1945: Das Tropengenesungsheim wird Referenzkrankenhaus der französischen Besatzungszone für alle tropenmedizinischen Behandlungen und Begutachtungen von Soldaten und Fremdenlegionären.<br />
1951: Vertrag mit der Allgemeinen Ortskrankenkasse Tübingen zur Umwandlung des Tropengenesungsheims in ein Krankenhaus. Ab diesem Zeitpunkt war die Klinik auch für die internistische Behandlung von Patienten aus dem Raum Tübingen zuständig. Die Bezeichnung "Tropenheim Paul-Lechler-Krankenhaus“ wurde eingeführt.<br />
[[1951]]: Vertrag mit der Allgemeinen Ortskrankenkasse Tübingen zur Umwandlung des Tropengenesungsheims in ein Krankenhaus. Ab diesem Zeitpunkt war die Klinik auch für die internistische Behandlung von Patienten aus dem Raum Tübingen zuständig. Die Bezeichnung "Tropenheim Paul-Lechler-Krankenhaus“ wurde eingeführt.<br />
1957-1959: Umbau und Erweiterung des Krankenhauses.<br />
[[1957]]-[[1959|59]]: Umbau und Erweiterung des Krankenhauses.<br />
1967/1968: Erweiterung der Ambulanz und des Labors mit einem Anbau auf der Südseite der Klinik.<br />
[[1967]]/[[1968|68]]: Erweiterung der Ambulanz und des Labors mit einem Anbau auf der Südseite der Klinik.<br />
1990: Fertigstellung des Erweiterungsbaues Ost. Die Klinik nennt sich jetzt "Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus“.<br />
[[1990]]: Fertigstellung des Erweiterungsbaues Ost. Die Klinik nennt sich jetzt "Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus“.<br />
1991: Gründung des ambulanten Palliativdienstes "Tübinger Projekt häusliche Betreuung Schwerkranker".<br />
[[1991]]: Gründung des ambulanten Palliativdienstes "Tübinger Projekt häusliche Betreuung Schwerkranker".<br />
1994: Die Klinik wird Mitglied im neugegründeten Geriatrischen Zentrum am Universitätsklinikum Tübingen. Ausbau der medizinischen Akutversorgung älterer kranker Menschen.<br />
[[1994]]: Die Klinik wird Mitglied im neugegründeten Geriatrischen Zentrum am Universitätsklinikum Tübingen. Ausbau der medizinischen Akutversorgung älterer kranker Menschen.<br />
2007: Einrichtung eines palliativ-geriatrischen Schwerpunkts mit 6 Betten.<br />
[[2007]]: Einrichtung eines palliativ-geriatrischen Schwerpunkts mit 6 Betten.<br />
2014: Einweihung der gemeinsamen Palliativstation des Universitätsklinikums Tübingen und der Tropenklink Paul-Lechler-Krankenhaus unter dessen Trägerschaft mit 10 Betten.<br />
[[2014]]: Einweihung der gemeinsamen Palliativstation des Universitätsklinikums Tübingen und der Tropenklink Paul-Lechler-Krankenhaus unter dessen Trägerschaft mit 10 Betten.<br />
2015: Beginn der Bauarbeiten für das neue Bettenhaus.<br />
[[2015]]-[[2017|17]]: Bau des neuen Bettenhauses.<br />  


== Weblinks ==
 
== Weblinks, Quellen ==
* [http://www.tropenklinik.de/index.html Offizielle Webpräsenz]
* [http://www.tropenklinik.de/index.html Offizielle Webpräsenz]


== Einzelnachweise ==
 
<references />


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[[Kategorie:Krankenhaus in Baden-Württemberg]]
[[Kategorie:Kliniken]]  
[[Kategorie:Bauwerk in Tübingen]]
[[Kategorie:Medizin]]  
[[Kategorie:Wissenschaft in Tübingen]]
[[Kategorie:Unternehmen]]  
[[Kategorie:Unternehmen (Tübingen)]]
[[Kategorie:Universität]]
[[Kategorie:Gegründet 1916]]
[[Kategorie:Gebäude]]
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[[Kategorie:Infrastruktur]]
[[Kategorie:Tropenmedizin]]
[[Kategorie:Schönblick/Winkelwiese]]
[[Kategorie:Kliniken]]

Version vom 7. Juli 2019, 11:49 Uhr



Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus
Neubau des Paul-Lechler-Krankenhauses in Tübingen.jpg
Kliniken
Telefon07071.206-0
Webhttps://www.tropenklinik.de/
West-Seite: rechts Altbau, links neuer Bettenbau
Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus Tübingen
Tropen- und reisemedizinische Ambulanz
Neubau mit Blick auf das Schloss Hohentübingen

Die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus gGmbH in Tübingen wurde 1916 als Tropengenesungsheim gegründet. Der Name geht zurück auf den Stuttgarter Unternehmer Dr. h.c. Paul Lechler (1849 – 1925), dem Gründer des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission (Difäm). Sein Anliegen war, die medizinische Versorgung in wirtschaftlich armen Ländern zu verbessern. Im Tropengenesungsheim wurden damals Ärzte, Pflegekräfte, Hebammen und Theologen verschiedener Missionsgesellschaften auf ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet und in der Tropenmedizin ausgebildet. Tropenrückkehrer konnten im Krankheitsfall qualifiziert behandelt werden. Neben dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg war das Tropengenesungsheim in dieser Zeit die bedeutendste Fachklinik für Tropenmedizin in Deutschland. Heute verfügt die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus über eine der größten tropen- und reisemedizinischen Ambulanzen Deutschlands. Dort steht die Diagnostik und Behandlung von Tropen- und Infektionskrankheiten sowie die reisemedizinische Beratung und Impfsprechstunde im Vordergrund.

Seit den 1950er Jahren besteht zusätzlich ein Versorgungsauftrag für internistische Patienten aus dem Raum Tübingen.
Inzwischen hat sich das 90-Betten-Krankenhaus neben der Tropenmedizin zu einem Zentrum für Geriatrie (Altersmedizin) spezialisiert. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Palliativmedizin. Für das Universitätsklinikum Tübingen und die Tropenklink Paul-Lechler-Krankenhaus stehen unter dessen Trägerschaft 10 Betten auf einer Palliativstation zur Verfügung. Über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter behandeln jährlich über 2600 stationäre Fälle. Vor dem Hintergrund der diakonischen Trägerschaft ist die christliche Ethik und ein ganzheitlich orientierter Therapieansatz Leitbild für die Behandlung der überwiegend internistisch akutkranken älteren Patientinnen und Patienten.

Die Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus ist Träger des Tübinger Projekts häusliche Betreuung Schwerkranker, einem spezialisierten Palliativdienst zur ambulanten Betreuung schwerkranker und sterbender Menschen - meist Tumorpatienten. Mit Unterstützung durch die Robert-Bosch-Stiftung und den Krebsverband Baden-Württemberg startete dieses Modellprojekt 1991. Inzwischen ist das Tübinger Projekt bundesweit der dienstälteste ambulante Palliativdienst.

Geschichte

1916: Eröffnung des Tropengenesungsheims am 15. November. Direktor des Difäm und Chefarzt des Tropengenesungsheims war Prof. Dr. med. Gottlieb Olpp.
1922: Bau eines Kinderheims für rückkehrende Missionarskinder oberhalb des Tropengenesungsheims.
1939-45: Im Winter 1939/1940 großer Ansturm heimkehrender Missionare und ihrer Familien aus Ägypten, Palästina und später auch aus Ostafrika. Bis zum Kriegsende waren 2 Stockwerke des Krankenhauses als Lazarett beschlagnahmt.
1945: Das Tropengenesungsheim wird Referenzkrankenhaus der französischen Besatzungszone für alle tropenmedizinischen Behandlungen und Begutachtungen von Soldaten und Fremdenlegionären.
1951: Vertrag mit der Allgemeinen Ortskrankenkasse Tübingen zur Umwandlung des Tropengenesungsheims in ein Krankenhaus. Ab diesem Zeitpunkt war die Klinik auch für die internistische Behandlung von Patienten aus dem Raum Tübingen zuständig. Die Bezeichnung "Tropenheim Paul-Lechler-Krankenhaus“ wurde eingeführt.
1957-59: Umbau und Erweiterung des Krankenhauses.
1967/68: Erweiterung der Ambulanz und des Labors mit einem Anbau auf der Südseite der Klinik.
1990: Fertigstellung des Erweiterungsbaues Ost. Die Klinik nennt sich jetzt "Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus“.
1991: Gründung des ambulanten Palliativdienstes "Tübinger Projekt häusliche Betreuung Schwerkranker".
1994: Die Klinik wird Mitglied im neugegründeten Geriatrischen Zentrum am Universitätsklinikum Tübingen. Ausbau der medizinischen Akutversorgung älterer kranker Menschen.
2007: Einrichtung eines palliativ-geriatrischen Schwerpunkts mit 6 Betten.
2014: Einweihung der gemeinsamen Palliativstation des Universitätsklinikums Tübingen und der Tropenklink Paul-Lechler-Krankenhaus unter dessen Trägerschaft mit 10 Betten.
2015-17: Bau des neuen Bettenhauses.


Weblinks, Quellen