Stiftskirche: Unterschied zwischen den Versionen

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<div style="background-color:#ff9;text-align:right;padding:4px 0 4px 4px ">[[#Die Stiftskirche|'''[ Tourist information ]''']]  [[Datei:Flags.gif||verweis=#Tourist Information]]</div>
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[[Datei:Sk jubilaeum.jpg|thumb|left|400px|Jubiläumskonzert am 26. Juni 2010 in der Stiftskirche zum 50-jährigen Bestehen der [[Partnerstädte|Städtpartnerschaft]] zwischen Tübingen und [[Aix-en-Provence]]<ref name="Groebe"> Foto: Gerhard Groebe. Aus dem Buch 
[http://www.haus-am-nepomuk.de/pages/verlag/buecher/bildschoenes-tuebingen.php '''Bildschönes Tübingen''']</ref>]]
[[Bild:012005 TurmundGeorg Stiftskirche.jpg|thumb|150px|Stiftskirchenturm und Brunnenfigur St.Georg am [[Holzmarkt]]]]
[[Bild:Tauben Stiftskirche.jpg|thumb|150px|Tauben auf dem Stiftskirchendach. Blick von der [[Neckargasse]] aus (2009). Seit 2011 ist auf dem Dachfirst ein Taubenabwehr-Stachelband.]]
[[Bild:St-Georg_Stiftskirche.jpg|thumb|150px|St.Georg als Geräderter. Blick vom [[Holzmarkt]], Ecke [[Neckargasse]].]]
[[Bild:Stiftskirche-hl-Georg+hl-Martin.jpg|thumb|150px|St.Georg als Drachenkämpfer (links) und der heilige Sankt Martin zu Pferde beim Teilen seines Mantels. Außerdem rechts neben dem Fenster verbaute romanische Steine mit Bögen einer der beiden Vorgänger-Kirchen. Blick vom [[Holzmarkt]] auf die Nordwand des Kirchenschiffes ([[2009]]).]]
[[Bild:Stiftskirche Lettner.jpg|thumb|150px|Der steinerne Lettner hinter dem Altar ([[2009]])]]
[[Bild:Grablege.jpg|thumb|150px|Die Grablege hinter dem Lettner mit dem Grab von [[Graf Eberhard im Bart]] im Vordergrund ([[2009]])]]
[[Datei:Woche-25-2010.jpg|thumb|right|150px|Detail eines Stiftskirchen-Fensters]]
[[Datei:Woche-52-2007.jpg|thumb|150px|Gottesdienst zur Weihnachtszeit]]
[[Datei:Stiftskirche Turm Oesterbg.JPG|thumb|150px|Blick vom Turm zum Österberg]]
Die '''Stiftskirche''' und ihr Turm sind ein weithin sichtbares Wahrzeichen von Tübingen. Sie liegt genau auf dem Sattel zwischen [[Österberg]] und [[Spitzberg]]. Der Turm mit seinen bekannten Glocken ist besteigbar und bietet einen tollen Rundumblick ins [[Neckartal|Neckar-]] und [[Ammer]]tal und über die [[Altstadt]]. Ca. 170 Stufen führen hinauf, dabei ist auch eine Durchquerung des Dachstuhls (Eintritt inklusive Chor und Grablege 1,-€ / erm. 0,50).  
Die '''Stiftskirche''' und ihr Turm sind ein weithin sichtbares Wahrzeichen von Tübingen. Sie liegt genau auf dem Sattel zwischen [[Österberg]] und [[Spitzberg]]. Der Turm mit seinen bekannten Glocken ist besteigbar und bietet einen tollen Rundumblick ins [[Neckartal|Neckar-]] und [[Ammer]]tal und über die [[Altstadt]]. Ca. 170 Stufen führen hinauf, dabei ist auch eine Durchquerung des Dachstuhls (Eintritt inklusive Chor und Grablege 1,-€ / erm. 0,50).  


==Geschichte==
==Geschichte==
Der Bau der Kirche begann am [[28. März]] [[1470]] am Chor. Die Turmseite wurde [[1483]] begonnen. Der Gottesdienst in der Vorgängerkirche sollte während der Arbeiten möglichst ohne Unterbrechung weiter abgehalten werden können.<ref name="TB1937">[[Tübinger Blätter]], 28. Jahrgang, Ausgabe 1937, Seite 53ff [http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/LXV198_28_1937_1]</ref> Gebaut wurde unter der Leitung des Steinmetzes Hans Augstaindreyer aus Wiesensteig. Sein Bildnis und sein Steinmetzzeichen werden auf jeweils einem einzelnen Schild am Gewölbeansatz des nördlichen Seitenschiffs von einem Engel gehalten. Darunter steht sein Name.<ref>[[Tübinger Blätter]], 20. Jahrgang von [[1929]], Seite 15 [http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/LXV198_20_1929_1]</ref>
Die heutige Kirche hatte zwei romanische Vorgängerbauten, [[1191]] erstmals schriftlich als Pfarrkirche bezeugt.<ref>[http://www.tuebingen.de/19.html#/130/136 Stadtchronik bei tuebingen.de]</ref> Der Bau der spätgotischen Kirche begann am [[28. März]] [[1470]] am Chor. Die Turmseite wurde [[1483]] begonnen. Der Gottesdienst in der Vorgängerkirche sollte während der Arbeiten möglichst ohne Unterbrechung weiter abgehalten werden können.<ref name="TB1937">[[Tübinger Blätter]], 28. Jahrgang, Ausgabe 1937, Seite 53ff [http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/LXV198_28_1937_1]</ref> Gebaut wurde unter der Leitung des Steinmetzes Hans Augstaindreyer aus Wiesensteig. Sein Bildnis und sein Steinmetzzeichen werden auf jeweils einem einzelnen Schild am Gewölbeansatz des nördlichen Seitenschiffs von einem Engel gehalten. Darunter steht sein Name.<ref>[[Tübinger Blätter]], 20. Jahrgang von [[1929]], Seite 15 [http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/LXV198_20_1929_1]</ref>


Bei den Sanierungs- und Umbauarbeiten, die 1932 begannen, wurden am Übergang von quadratischen zum achteckigen Grundriss des Kirchturmes die stark beschädigten Fialen (steinerne Spitzen) durch vier Plastiken aus Crailsheimer [[Muschelkalk]] vom Bildhauer Fritz von Grävenitz ausgetauscht. Diese vier Plastiken stellen die vier Evangelisten dar:
Bei den Sanierungs- und Umbauarbeiten, die 1932 begannen, wurden am Übergang von quadratischen zum achteckigen Grundriss des Kirchturmes die stark beschädigten Fialen (steinerne Spitzen) durch vier Plastiken aus Crailsheimer [[Muschelkalk]] vom Bildhauer Fritz von Grävenitz ausgetauscht. Diese vier Plastiken stellen die vier Evangelisten dar:
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* Nord-Westen: Adler als Symbol für Johannes
* Nord-Westen: Adler als Symbol für Johannes
[[Stubensandstein]] aus [[Dettenhausen]] und [[Rhätsandstein]] aus [[Pfrondorf]] wurden zur Erneuerung der angegriffenen alten Steine des Turms verwendet.<ref name="TB1937"></ref>
[[Stubensandstein]] aus [[Dettenhausen]] und [[Rhätsandstein]] aus [[Pfrondorf]] wurden zur Erneuerung der angegriffenen alten Steine des Turms verwendet.<ref name="TB1937"></ref>
{{Panorama|Tübingen - Stiftskirche - Langhaus - Gewölbe.jpg|Gewölbe im Langhaus}}
[[Datei:Sk jubilaeum.jpg|mini|Jubiläumskonzert am 26. Juni 2010 in der Stiftskirche zum 50-jährigen Bestehen der [[Partnerstädte|Städtpartnerschaft]] zwischen Tübingen und [[Aix-en-Provence]]<ref name="Groebe"> Foto: Gerhard Groebe. Aus dem Buch 
[https://neckaralb-verlag.de/produkt/bildschoenes-tuebingen'''Bildschönes Tübingen''']</ref>]]


== Beschreibung von Einzelheiten ==
== Beschreibung von Einzelheiten ==
[[Datei:Sk chorgesuehl.jpg|thumb|left|175px|Das Chorgestühl steht heute in den Seitenschiffen, da der Chor als [[Stiftskirche#Grablege|Grablege]] genutzt wird.<ref name="Groebe" />]]
[[Datei:Sk chorgesuehl.jpg|mini|Das Chorgestühl steht heute in den Seitenschiffen, da der Chor als [[Stiftskirche#Grablege|Grablege]] genutzt wird.<ref name="Groebe" />]]


Der Chorraum der Kirche, der als erster Bauabschnitt errichtet wurde, diente zunächst als Chorherrenkirche oder Priesterkirche und enthielt einen Hochaltar. Dieser wurde im Bildersturm [[1536]] vernichtet. Das ehemalige Chorgestühl mit Schnitzereien biblischer Propheten des Chorraumes ist heute im Kirchenschiff aufgestellt.<ref name="Wikipedia">[http://de.wikipedia.org/wiki/Stiftskirche_(T%C3%BCbingen) die deutsche Wikipedia zur Tübinger Stiftskirche]</ref>
Der Chorraum der Kirche, der als erster Bauabschnitt errichtet wurde, diente zunächst als Chorherrenkirche oder Priesterkirche und enthielt einen Hochaltar. Dieser wurde im Bildersturm [[1536]] vernichtet. Das ehemalige Chorgestühl mit Schnitzereien biblischer Propheten des Chorraumes ist heute im Kirchenschiff aufgestellt.<ref name="Wikipedia">[http://de.wikipedia.org/wiki/Stiftskirche_(T%C3%BCbingen) die deutsche Wikipedia zur Tübinger Stiftskirche]</ref>


Der steinerne Lettner trennte den Chor und das Kirchenschiff in die Priester- und die Laienkirche. Diese Trennung wurde mit der Reformation aufgehoben. Er gilt als einer der schönsten gotischen Lettner Süddeutschlands mit kleinen Statuetten in prächtiger Steinmetzarbeit, daneben ein reich verzierter Taufstein von [[1497]] sowie eine meisterhafte Steinkanzel (1495) mit Maria und den Kirchenvätern).<ref name ="Stöppel">[http://www.stoeppel.de/index-Dateien/tuebingen.pdf Stöppel Freizeit Medien: Stadtrundgang.] Seite 81.</ref>   
Der steinerne Lettner trennte den Chor und das Kirchenschiff in die Priester- und die Laienkirche. Diese Trennung wurde mit der Reformation aufgehoben. Er gilt als einer der schönsten gotischen Lettner Süddeutschlands mit kleinen Statuetten in prächtiger Steinmetzarbeit, daneben ein reich verzierter Taufstein von [[1497]] sowie eine meisterhafte Steinkanzel (1495) mit Maria und den Kirchenvätern).<ref name ="Stöppel">Stöppel Freizeit Medien: Stadtrundgang. Seite 81.</ref>   


In der Folge bestimmte [[Herzog Ulrich]] den Chorraum zur Grablege des württembergischen Herrscherhauses mit 14 Herrschern und deren Gemahlinnen. Die Chorpfeiler sind mit Apostelfiguren geschmückt.
In der Folge bestimmte [[Herzog Ulrich]] den Chorraum zur Grablege des württembergischen Herrscherhauses mit 14 Herrschern und deren Gemahlinnen. Die Chorpfeiler sind mit Apostelfiguren geschmückt.


[[Datei:Sk_altarbild.jpg|thumb|right|175px|Das Altarbild ist ein Werk des Dürer-Schülers Hans Schäufelin.<ref name="Groebe" />]]
[[Datei:Sk_altarbild.jpg|mini|Das Altarbild ist ein Werk des Dürer-Schülers Hans Schäufelin.<ref name="Groebe" />]]


Das Altarbild des Klappaltars von [[1520]] mit der Leidensgeschichte Christi ist ein Werk des Dürer-Schülers Hans Schäufelin, der in Nördlingen als Stadtmaler tätig war.  
Das Altarbild des Klappaltars von [[1520]] mit der Leidensgeschichte Christi ist ein Werk des Dürer-Schülers Hans Schäufelin, der in Nördlingen als Stadtmaler tätig war.  
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Die Glasmalereien der Kirchenfenster stammen von [[1475]] und sind aus der Werkstatt des Peter Hemmel von Andlau, der auch Kirchenfenster in Ulm, Augsburg, Nürnberg, München und Straßburg gestaltete. Im Hauptfenster ist neben dem Stifter Graf Eberhard und dem Schutzpatron der Kirche St. Georg die Marienlegende zu sehen.
Die Glasmalereien der Kirchenfenster stammen von [[1475]] und sind aus der Werkstatt des Peter Hemmel von Andlau, der auch Kirchenfenster in Ulm, Augsburg, Nürnberg, München und Straßburg gestaltete. Im Hauptfenster ist neben dem Stifter Graf Eberhard und dem Schutzpatron der Kirche St. Georg die Marienlegende zu sehen.


Die mit Schieferplatten bedeckte Kirchturmspitze hat innen ein hölzernes Traggerüst, welches nicht ganz gerade ist. Die Spitze etwa 8 cm aus dem Lot nach Nord-Westen geneigt. Dieses ist u.a. von der [[Thiepval-Kaserne]] im Süden oder den alten [[Uni-Kliniken Tal]] im Norden mit bloßem Auge aus zu erkennen. Verursacht wurde diese Schieflage durch Baumaßnahmen im [[:Kategorie:20. Jahrhundert|20. Jahrhundert]].<ref>Details vom Stiftskirchenmessner auf Anfrage von Otto B. am 2.09.2015</ref>
Die mit Schieferplatten bedeckte Kirchturmspitze hat innen ein hölzernes Traggerüst, welches nicht ganz gerade ist. Die Spitze ist etwa 8 cm aus dem Lot nach Nord-Westen geneigt. Dieses ist u.a. von der [[Thiepval-Kaserne]] im Süden oder den alten [[Uni-Kliniken Tal]] im Norden mit bloßem Auge aus zu erkennen. Verursacht wurde diese Schieflage durch Baumaßnahmen im [[:Kategorie:20. Jahrhundert|20. Jahrhundert]].<ref>Details vom Stiftskirchenmessner auf Anfrage von Otto B. am 2.09.2015</ref>
 
In der Vorhalle wurde im Gedenken an den dort am [[23. Dezember]] [[1944]] verhafteten KMD Pfarrer Richard Gölz ein [[Stolpersteine|Stolperstein]] im Boden eingelassen.
 
{{Panorama|Tübingen - Stiftskirche - Blick durch das Kirchenschiff zu Altar und Chor.jpg|Blick durch das Kirchenschiff zu Altar und Chor}}
[[Bild:012005 TurmundGeorg Stiftskirche.jpg|mini|Stiftskirchenturm und Brunnenfigur St.Georg am [[Holzmarkt]]]]
[[Bild:Tauben Stiftskirche.jpg|mini|Tauben auf dem Stiftskirchendach. Blick von der [[Neckargasse]] aus (2009). Seit 2011 ist auf dem Dachfirst ein Taubenabwehr-Stachelband.]]
[[Bild:St-Georg_Stiftskirche.jpg|mini|St.Georg als Geräderter. Blick vom [[Holzmarkt]], Ecke [[Neckargasse]].]]
[[Bild:Stiftskirche-hl-Georg+hl-Martin.jpg|mini|St.Georg als Drachenkämpfer (links) und der heilige Sankt Martin zu Pferde beim Teilen seines Mantels. Außerdem rechts neben dem Fenster verbaute romanische Steine mit Bögen einer der beiden Vorgänger-Kirchen. Blick vom [[Holzmarkt]] auf die Nordwand des Kirchenschiffes ([[2009]]).]]
[[Datei:Woche-52-2015.jpg|mini|Lettner mit dem Triptychon von Schäufelin, 1520]]
[[Datei:Grablege_01.jpg|mini|Chor der Stiftskirche: Grablege des [[württemberg]]ischen Herrscherhauses.<ref name="Groebe" />]]
[[Datei:Woche-25-2010.jpg|mini|Detail eines Stiftskirchen-Fensters]]
[[Datei:Woche-52-2007.jpg|mini|Gottesdienst zur Weihnachtszeit]]
[[Datei:Stiftskirche Turm Oesterbg.JPG|mini|Blick vom Turm zum Österberg]]


== Veranstaltungen ==
== Veranstaltungen ==
Hier finden regelmäßig Konzertaufführungen statt. Jeden [[Samstag]] (s. dort) um 20 Uhr gibt es die "Motette". Im Juli-September wird der "Tübinger Orgelsommer" veranstaltet.  
Hier finden regelmäßig Konzertaufführungen statt. Jeden [[Samstag]] um 20 Uhr gibt es die "[[Motette]]". Im Juli-September wird der "[[Orgelsommer|Tübinger Orgelsommer]]" veranstaltet.  
Seit vielen Jahrzehnten spielen am Sonntagmorgen etwa gegen 8.30 Uhr Bläser mit Posaunen oder ähnlichen Instrumenten einige Stücke, besonders Bach, vom Turm der Stiftskirche, was in der ganzen Altstadt zu hören ist.  
Seit vielen Jahrzehnten spielen am [[Sonntag]]morgen etwa gegen 8.30 Uhr Bläser mit Posaunen oder ähnlichen Instrumenten einige Stücke, besonders Bach, vom Turm der Stiftskirche, was in der ganzen Altstadt zu hören ist.


== Grablege  ==
== Grablege  ==
[[Datei:Grablege_01.jpg|thumb|right|400px|Chor der Stiftskirche: Grablege des württembergischen Herrscherhauses.<ref name="Groebe" />]]
''[[Grablege|siehe Hauptartikel zur Grablege]]''


In der Grablege im Chorraum der Stiftskirche befinden sich heute die folgenden Gräber:
Im Chor findet sich die Grablege mit unter anderem den Gräbern von [[Graf Eberhard im Bart]] und [[Herzog Ulrich]].
 
*[[Graf Eberhard im Bart]]  
*[[Herzog Ulrich]]  
*Sabina von Bayern, Frau Herzog Ulrichs
*Eva Christina von Mömpelgard, Nichte Herzog Ulrichs
*Graf Ludwig (Vater Eberhards)
*Mechthild von der Pfalz (Mutter Eberhards)
*Anna (Tochter Ulrichs)
*Rudolf von Braunschweig
*[[Herzog Christoph]]
*Anna Maria, Frau Herzog Christophs
*Eberhard (1. Sohn Herzog Christophs)
*Johann Georg von Schleswig
*Herzog Ludwig (2. Sohn Christophs)
*Ursula, Frau Herzog Ludwigs


== Glocken ==
== Glocken ==
[[Datei:Uhrwerk im Turm der Tübinger Stiftskirche.jpg|thumb|150px|Das Uhrwerk im Turm der Tübinger Stiftskirche]]
[[Datei:Uhrwerk im Turm der Tübinger Stiftskirche.jpg|mini|Das Uhrwerk im Turm der Stiftskirche]]  
Die Stiftskirche hat neun [[:Kategorie:Glocke|Glocken]] in der Disposition h° cis' d' e' fis' gis' und a' – die ältesten noch aus der mittelalterlichen Vorgängerkirche, die jüngsten von 1963. Sie unterscheiden sich nicht nur in Größe, Ton und Ornamenten, sondern haben auch ihre jeweils eigene, zum Teil bewegte Geschichte. Sieben Glocken hängen im Turm und zwei weitere unzugänglich außen in der Turmlaterne.<ref> [http://www.tuebingen.de/pressemitteilungen/25_25410.html Kennen Sie Tübingen? – Die Glocken der Stiftskirche]</ref> Im Jahr 1587 wurden an den vier Seiten der Stiftskirche Sonnenuhren angebracht, damit man sehen konnte, wieviel Uhr es sei, und im Dezember 1587 wurde die Schlagglocke herausgerückt, damit man den Stundeschlag in der Stadt besser hören konnte.<ref>Andreas C. Zell: [http://books.google.de/books?id=dpEAAAAAcAAJ&pg=PA102&dq=glocke+stiftskirche+t%C3%BCbingen&hl=en&ei=sGb1TIS5GIz24AaUhPm2Bw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCIQ6AEwADgK#v=onepage&q&f=false Ausführliche Merkwürdigkeiten der Würtembergischen Universität Tübingen.] 1743, Seite 102.</ref>
Die Stiftskirche hat neun [[:Kategorie:Glocke|Glocken]] in der Disposition h° cis' d' e' fis' gis' und a' – die ältesten (von [[1411]]<ref>https://www.tuebingen.de/2319.html#173.173.184</ref>) noch aus der mittelalterlichen Vorgängerkirche, die jüngsten von 1963. Sie unterscheiden sich nicht nur in Größe, Ton und Ornamenten, sondern haben auch ihre jeweils eigene, zum Teil bewegte Geschichte. Sieben Glocken hängen im Turm und zwei weitere unzugänglich außen in der Turmlaterne.<ref> [http://www.tuebingen.de/pressemitteilungen/25_25410.html Kennen Sie Tübingen? – Die Glocken der Stiftskirche]</ref> Im Jahr 1587 wurden an den vier Seiten der Stiftskirche Sonnenuhren angebracht, damit man sehen konnte, wieviel Uhr es sei, und im Dezember 1587 wurde die Schlagglocke herausgerückt, damit man den Stundeschlag in der Stadt besser hören konnte.<ref>Andreas C. Zell: [http://books.google.de/books?id=dpEAAAAAcAAJ&pg=PA102&dq=glocke+stiftskirche+t%C3%BCbingen&hl=en&ei=sGb1TIS5GIz24AaUhPm2Bw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCIQ6AEwADgK#v=onepage&q&f=false Ausführliche Merkwürdigkeiten der Würtembergischen Universität Tübingen.] 1743, Seite 102.</ref>


Besonders bekannt sind die nach ihren Stiftern benannte ''[[Breuning-Glocke]]'' und die [[Stephan Kienlin#Kienlin-Glocke|''Kienlin-Glocke'']].  
Besonders bekannt sind die nach ihren Stiftern benannte ''[[Breuning-Glocke]]'' und die [[Stephan Kienlin#Kienlin-Glocke|''Kienlin-Glocke'']].  
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== So sieht's der Vogel ==
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*Hermann Jantzen: ''Stiftskirche in Tübingen''. Stuttgart 1993
*Hermann Jantzen: ''Stiftskirche in Tübingen''. Stuttgart 1993
*Sibylle und [[Wilfried Setzler]]: ''Stiftskirche Tübingen - Geschichte · Architektur · Kunstschätze - Ein Führer''. Tübingen: Verlag Schwäbisches Tagblatt, 2010,  [http://www.evangelischer-kirchenbezirk-tuebingen.de/news/2010/12/stiftskirchenfuehrer.php Artikel bei Evangelischer-Kirchenbezirk-Tuebingen.de]  
*Sibylle und [[Wilfried Setzler]]: ''Stiftskirche Tübingen - Geschichte · Architektur · Kunstschätze - Ein Führer''. Tübingen: Verlag Schwäbisches Tagblatt, 2010,  [http://www.evangelischer-kirchenbezirk-tuebingen.de/news/2010/12/stiftskirchenfuehrer.php Artikel bei Evangelischer-Kirchenbezirk-Tuebingen.de]  
*[http://www.stiftskirche-tuebingen.de/de/stiftskirche-st-georg/buecher.html Bücher bei stiftskirche-tuebingen.de ]  
*[http://www.stiftskirche-tuebingen.de/Stiftskirche_St-_Georg/Buecher.html Bücher bei stiftskirche-tuebingen.de ]  


== Quellen ==
== Quellen ==
<references />
<references />


== Weblink ==  
== Weblinks ==  
*[http://www.stiftskirche-tuebingen.de/ Internetseiten der Stiftskirchen-Gemeinde]  
*[http://www.stiftskirche-tuebingen.de/ Internetseiten der Stiftskirchen-Gemeinde]  
*[http://www.stiftskirche-tuebingen.de/de/stiftskirche-st-georg/virtueller-rundgang.html Virtueller Rundgang, 360° Ansichten, Fotos u.a. ]  
*[http://www.stiftskirche-tuebingen.de/Stiftskirche_St-_Georg.html Virtueller Rundgang, 360° Ansichten, Fotogalerie u.v.a. ]
*[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Stiftskirche_(T%C3%BCbingen) Artikel bei der Wikipedia]


== Weitere Bilder ==
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File:Tübingen Stiftskirche St.Georg BW 2015-04-27 15-53-19.jpg|Foto vom Innenraum, 2015
Bild:Stiftskirche Lettner.jpg|mini|Der steinerne Lettner hinter dem Altar ([[2009]])
Bild:Grablege.jpg|mini|Die Grablege hinter dem Lettner mit dem Grab von [[Graf Eberhard im Bart]] im Vordergrund ([[2009]])
Datei:Stiftskirche von der Neckargasse.jpg|Südseite der Kirche mit Treppenaufgang an der [[Clinicumsgasse]], altes Foto
Datei:Stiftskirche Zeichnung, Ansichtskarte ca. 1921.JPG|Stiftskirche von Nordosten, Zeichnung ca. 1921
File:Woche-38-2017.jpg|Die Kirchturmspitze vom [[Parkhaus Metropol]] aus (September 2017)
File:Woche-47-2017.jpg|Der Dachstuhl zum Holzmarkt hin von innen gesehen (Oktober 2017).
File:Stiftkirche Tübingen mit eingerüstetem Kirchturm ca 1932.jpg|Der eingerüstete Kirchturm ca. 1932
</gallery>


== Tourist Information ==
== Tourist Information ==


= Die Stiftskirche =
= Die Stiftskirche =
Während der Regentschaft von Graf Eberhard im Bart wurde nicht nur die Universität begründete sondern von 1470 bis 1483 auch die Stiftskirche zu St. Georg erbaut.   
Während der Regentschaft von Graf Eberhard im Bart wurde nicht nur die Universität begründet, sondern von 1470 bis 1483 auch die Stiftskirche zu St. Georg erbaut.   


Im Chorraum fällt der wunderschöne gotische  Lettner auf, der ursprünglich den Chor vom Kirchenschiff  trennte. Seit der Reformation 1534 befindet sich hinter dem Lettner, im alten Chor, die  Grablege von 14 Angehörigen des württembergischen Herrscherhauses.
Im Chorraum fällt der wunderschöne gotische  Lettner auf, der ursprünglich den Chor vom Kirchenschiff  trennte. Seit der Reformation 1534 befindet sich hinter dem Lettner, im alten Chor, die  Grablege von 14 Angehörigen des württembergischen Herrscherhauses.
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Not only was the university  established during the regency of Earl Eberhard the Bearded but St. George’s Collegiate Church was also built between 1470 and 1483.
Not only was the university  established during the regency of Earl Eberhard the Bearded but St. George’s Collegiate Church was also built between 1470 and 1483.


The eye-catching, gothic rood screen in the church’s sanctuary divides the main alter from the nave.  Since the Reformation in 1534, the old sanctuary, which is behind the rood screen, has been the final resting place of 14 members of the House of Württemburg .
The eye-catching, gothic rood screen in the church’s sanctuary divides the main alter from the nave.  Since the Reformation in 1534, the old sanctuary, which is behind the rood screen, has been the final resting place of 14 members of the House of Württemberg.


The winged altarpiece, created in 1520 is the work of Hans Schäuflin, a student of Dürer.
The winged altarpiece, created in 1520 is the work of Hans Schäufelin, a student of Dürer.


In 1962 to 1965, the interior of the church was renovated.
In 1962 to 1965, the interior of the church was renovated.
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Dans la salle de chœur on remarque le jubé gothique, qui à l'origine séparait le chœur de la nef. Depuis la Réforme, en 1534, est situé derrière la grille du chœur, dans l'ancien chœur, le lieu de sépulture de 14 membres de la dynastie des Wurtemberg.
Dans la salle de chœur on remarque le jubé gothique, qui à l'origine séparait le chœur de la nef. Depuis la Réforme, en 1534, est situé derrière la grille du chœur, dans l'ancien chœur, le lieu de sépulture de 14 membres de la dynastie des Wurtemberg.


Le retable de l'autel de pliage de 1520 est le travail de l'élève de Dürer, Hans Schaufelin
Le retable de l'autel de pliage de 1520 est le travail de l'élève de Dürer, Hans Schäufelin.


L'intérieur de l'église a été entièrement rénové de 1962 à 1965.
L'intérieur de l'église a été entièrement rénové de 1962 à 1965.
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[[Kategorie:Sehenswürdigkeiten]]
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[[Kategorie:Glocke]]
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[[Kategorie:Gebäude]]
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[[Kategorie:Architektur]]
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[[Kategorie:Aussichtspunkt]]
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[[Kategorie:Tourist Information]]
[[Kategorie:Tourist Information]]

Version vom 30. Oktober 2020, 14:50 Uhr


Touristeninformation: Stiftskirche



Stiftskirche St. Georg
Stiftskirche in Tübingen bei Nacht 2019 mit Neckarfront.jpg
Andachtsstätte
AdresseMünzgasse 32
72070 Tübingen
ÖffnungszeitenMo–So 09:00–16:00 open "Erntedankfest bis Ostern"
Mo–So 09:00–17:00 open "Ostern bis Erntedankfest"
Webhttps://www.stiftskirche-tuebingen.de/
Luftbild der Stiftskirche

Die Stiftskirche und ihr Turm sind ein weithin sichtbares Wahrzeichen von Tübingen. Sie liegt genau auf dem Sattel zwischen Österberg und Spitzberg. Der Turm mit seinen bekannten Glocken ist besteigbar und bietet einen tollen Rundumblick ins Neckar- und Ammertal und über die Altstadt. Ca. 170 Stufen führen hinauf, dabei ist auch eine Durchquerung des Dachstuhls (Eintritt inklusive Chor und Grablege 1,-€ / erm. 0,50).

Geschichte

Die heutige Kirche hatte zwei romanische Vorgängerbauten, 1191 erstmals schriftlich als Pfarrkirche bezeugt.[1] Der Bau der spätgotischen Kirche begann am 28. März 1470 am Chor. Die Turmseite wurde 1483 begonnen. Der Gottesdienst in der Vorgängerkirche sollte während der Arbeiten möglichst ohne Unterbrechung weiter abgehalten werden können.[2] Gebaut wurde unter der Leitung des Steinmetzes Hans Augstaindreyer aus Wiesensteig. Sein Bildnis und sein Steinmetzzeichen werden auf jeweils einem einzelnen Schild am Gewölbeansatz des nördlichen Seitenschiffs von einem Engel gehalten. Darunter steht sein Name.[3]

Bei den Sanierungs- und Umbauarbeiten, die 1932 begannen, wurden am Übergang von quadratischen zum achteckigen Grundriss des Kirchturmes die stark beschädigten Fialen (steinerne Spitzen) durch vier Plastiken aus Crailsheimer Muschelkalk vom Bildhauer Fritz von Grävenitz ausgetauscht. Diese vier Plastiken stellen die vier Evangelisten dar:

  • Nord-Osten: Stier als Symbol für Lukas
  • Süd-Osten: Engel als Symbol für Matthäus
  • Süd-Westen: Löwe als Symbol für Markus
  • Nord-Westen: Adler als Symbol für Johannes

Stubensandstein aus Dettenhausen und Rhätsandstein aus Pfrondorf wurden zur Erneuerung der angegriffenen alten Steine des Turms verwendet.[2]


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Gewölbe im Langhaus

Jubiläumskonzert am 26. Juni 2010 in der Stiftskirche zum 50-jährigen Bestehen der Städtpartnerschaft zwischen Tübingen und Aix-en-Provence[4]

Beschreibung von Einzelheiten

Das Chorgestühl steht heute in den Seitenschiffen, da der Chor als Grablege genutzt wird.[4]

Der Chorraum der Kirche, der als erster Bauabschnitt errichtet wurde, diente zunächst als Chorherrenkirche oder Priesterkirche und enthielt einen Hochaltar. Dieser wurde im Bildersturm 1536 vernichtet. Das ehemalige Chorgestühl mit Schnitzereien biblischer Propheten des Chorraumes ist heute im Kirchenschiff aufgestellt.[5]

Der steinerne Lettner trennte den Chor und das Kirchenschiff in die Priester- und die Laienkirche. Diese Trennung wurde mit der Reformation aufgehoben. Er gilt als einer der schönsten gotischen Lettner Süddeutschlands mit kleinen Statuetten in prächtiger Steinmetzarbeit, daneben ein reich verzierter Taufstein von 1497 sowie eine meisterhafte Steinkanzel (1495) mit Maria und den Kirchenvätern).[6]

In der Folge bestimmte Herzog Ulrich den Chorraum zur Grablege des württembergischen Herrscherhauses mit 14 Herrschern und deren Gemahlinnen. Die Chorpfeiler sind mit Apostelfiguren geschmückt.

Das Altarbild ist ein Werk des Dürer-Schülers Hans Schäufelin.[4]

Das Altarbild des Klappaltars von 1520 mit der Leidensgeschichte Christi ist ein Werk des Dürer-Schülers Hans Schäufelin, der in Nördlingen als Stadtmaler tätig war.

Der Innenraum der Kirche wurde in den Jahren 1962-65 grundlegend renoviert, dabei wurde auch die Empore für eine neue Orgel neu gebaut. 2009-11 werden umfangreiche Sanierungsarbeiten an den Außenwänden durchgeführt.

Die Glasmalereien der Kirchenfenster stammen von 1475 und sind aus der Werkstatt des Peter Hemmel von Andlau, der auch Kirchenfenster in Ulm, Augsburg, Nürnberg, München und Straßburg gestaltete. Im Hauptfenster ist neben dem Stifter Graf Eberhard und dem Schutzpatron der Kirche St. Georg die Marienlegende zu sehen.

Die mit Schieferplatten bedeckte Kirchturmspitze hat innen ein hölzernes Traggerüst, welches nicht ganz gerade ist. Die Spitze ist etwa 8 cm aus dem Lot nach Nord-Westen geneigt. Dieses ist u.a. von der Thiepval-Kaserne im Süden oder den alten Uni-Kliniken Tal im Norden mit bloßem Auge aus zu erkennen. Verursacht wurde diese Schieflage durch Baumaßnahmen im 20. Jahrhundert.[7]

In der Vorhalle wurde im Gedenken an den dort am 23. Dezember 1944 verhafteten KMD Pfarrer Richard Gölz ein Stolperstein im Boden eingelassen.


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Blick durch das Kirchenschiff zu Altar und Chor

Stiftskirchenturm und Brunnenfigur St.Georg am Holzmarkt
Tauben auf dem Stiftskirchendach. Blick von der Neckargasse aus (2009). Seit 2011 ist auf dem Dachfirst ein Taubenabwehr-Stachelband.
St.Georg als Geräderter. Blick vom Holzmarkt, Ecke Neckargasse.
St.Georg als Drachenkämpfer (links) und der heilige Sankt Martin zu Pferde beim Teilen seines Mantels. Außerdem rechts neben dem Fenster verbaute romanische Steine mit Bögen einer der beiden Vorgänger-Kirchen. Blick vom Holzmarkt auf die Nordwand des Kirchenschiffes (2009).
Lettner mit dem Triptychon von Schäufelin, 1520
Chor der Stiftskirche: Grablege des württembergischen Herrscherhauses.[4]
Detail eines Stiftskirchen-Fensters
Gottesdienst zur Weihnachtszeit
Blick vom Turm zum Österberg

Veranstaltungen

Hier finden regelmäßig Konzertaufführungen statt. Jeden Samstag um 20 Uhr gibt es die "Motette". Im Juli-September wird der "Tübinger Orgelsommer" veranstaltet. Seit vielen Jahrzehnten spielen am Sonntagmorgen etwa gegen 8.30 Uhr Bläser mit Posaunen oder ähnlichen Instrumenten einige Stücke, besonders Bach, vom Turm der Stiftskirche, was in der ganzen Altstadt zu hören ist.

Grablege

siehe Hauptartikel zur Grablege

Im Chor findet sich die Grablege mit unter anderem den Gräbern von Graf Eberhard im Bart und Herzog Ulrich.

Glocken

Das Uhrwerk im Turm der Stiftskirche

Die Stiftskirche hat neun Glocken in der Disposition h° cis' d' e' fis' gis' und a' – die ältesten (von 1411[8]) noch aus der mittelalterlichen Vorgängerkirche, die jüngsten von 1963. Sie unterscheiden sich nicht nur in Größe, Ton und Ornamenten, sondern haben auch ihre jeweils eigene, zum Teil bewegte Geschichte. Sieben Glocken hängen im Turm und zwei weitere unzugänglich außen in der Turmlaterne.[9] Im Jahr 1587 wurden an den vier Seiten der Stiftskirche Sonnenuhren angebracht, damit man sehen konnte, wieviel Uhr es sei, und im Dezember 1587 wurde die Schlagglocke herausgerückt, damit man den Stundeschlag in der Stadt besser hören konnte.[10]

Besonders bekannt sind die nach ihren Stiftern benannte Breuning-Glocke und die Kienlin-Glocke.

Die älteste noch geläutete Glocke der Stiftskirche, die Dominica, wurde im Jahr 2011 600 Jahre alt. Sie ist mit 3300 kg die zweitschwerste nach der Gloriosa von 1963. Zwei kleinere Glocken in der "Laterne" auf der Turmspitze, von denen eine noch als Schlagglocke betrieben wird, sind ca. 700 Jahre alt. [11]

Die heutige Taufglocke stammt aus dem Jahre 1963. Sie trägt die Inschrift: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden.“ Um ihre Vorgängerin gab es im Januar 1720 einen Streit, nachdem der Stuttgarter Glockengießer Christian Reihlente mit zweifelhaftem Erfolg versucht hatte, einen Riss zu reparieren. Der Glockengießer meinte, die Glocke sei in Ordnung und ihr Klang sei erst moniert worden, als er um sein Geld gebeten habe. Noch im Jahr 1891 wurde der Ton der Glocke in der Tübinger Chronik aber als „merkwürdig“ bezeichnet. Am Kranz biete sie ein deutliches „b“, weiter oben statt der erwarteten Oberterz die kleine Unterterz „g“ und ganz oben den schwachen Nebenton „es“.[12]

Die größte Glocke heißt Gloriosa, die „Ruhmreiche“, und wurde am 18. Juli 1963 bei der Glocken- und Kunstgießerei Gebrüder Rincker im hessischen Sinn gegossen. Der Ton der Gloriosa ist das h°. Ihre obere Inschrift lautet: „Der Heiligen Dreieinigkeit sei Lob und Preis in Ewigkeit.“ Den unteren Glockenrand schmückt eine zweizeilige Inschrift: „Zur Einweihung der Kirche nach dem Innenumbau von 1962-1963 / Stadt und Kirchengemeinde Tübingen.“ Sie wird nur selten benutzt: Der Tübinger hört sie praktisch nur an den Festtagen des Kirchenjahrs:[13]

Der Kirchengemeinderat hat das Ziel, die Glocken mit Hilfe eines Hammerwerkes und über eine Tastatur zum Klingen zu bringen. Um die Zahl der spielbaren Melodien zu erhöhen, müssten noch zwei weitere kleinere Glocken gegossen werden, die nicht hin- und herschwingen, sondern nur mit dem Hammer angeschlagen werden. Seit Jahren verfolgt Stiftsmusikdirektor Hans-Peter Braun die Idee, aus den sieben Glocken mit Hammerwerk per Tastatur ein Glockenspiel zu machen. Zum Jahrtausendwechsel 1999/2000 vereinte Hans-Peter Braun alle Glocken der Innenstadtkirchen zu seiner großen Glockenkomposition ‚Klangzeiten’. „Aus dieser Zeit stammt der Einfall, die Glocken der Stiftskirche als Glockenspiel spielbar zu gestalten“, erzählt Braun. „An Ostern könnte zum Beispiel die Melodie von ‚Christ ist erstanden’ erklingen“, erklärt Hans-Peter Braun die neuen Möglichkeiten, „denkbar ist auch, daß das Mittagsläuten zur touristischen Attraktion werden könnte, wenn ihm immer eine Melodie vorausginge.“ Er hat bereits ein kleines Liederbuch verfasst, das die spielbaren Melodien des Gesangbuchs in den notwendigen Transpositionen enthält.[14] [15] Im April 2014 bekam die Stiftskirche zwei neue Glocken mit den Tönen h und cis, die die sieben vorhandenen für das Glockenspiel ergänzen.[16]

So sieht's der Vogel

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Koordinaten: 48° 31′ 12" n. Br., 9° 3′ 21" ö. L.

Öffnungszeiten

Die Kirche ist täglich von 9 - 17 Uhr geöffnet. Während der Gottesdienste und Konzerte können Chor und Turm nicht besichtigt werden.

Literatur

Quellen

Weblinks

Weitere Bilder

Tourist Information

Die Stiftskirche

Während der Regentschaft von Graf Eberhard im Bart wurde nicht nur die Universität begründet, sondern von 1470 bis 1483 auch die Stiftskirche zu St. Georg erbaut.

Im Chorraum fällt der wunderschöne gotische Lettner auf, der ursprünglich den Chor vom Kirchenschiff trennte. Seit der Reformation 1534 befindet sich hinter dem Lettner, im alten Chor, die Grablege von 14 Angehörigen des württembergischen Herrscherhauses.

Das Altarbild des Klappaltars von 1520 ist ein Werk des Dürer-Schülers Hans Schäufelin.

Der Innenraum der Kirche wurde in den Jahren 1962 bis 1965 grundlegend renoviert.


St. George‘s Collegiate Church

Not only was the university established during the regency of Earl Eberhard the Bearded but St. George’s Collegiate Church was also built between 1470 and 1483.

The eye-catching, gothic rood screen in the church’s sanctuary divides the main alter from the nave. Since the Reformation in 1534, the old sanctuary, which is behind the rood screen, has been the final resting place of 14 members of the House of Württemberg.

The winged altarpiece, created in 1520 is the work of Hans Schäufelin, a student of Dürer.

In 1962 to 1965, the interior of the church was renovated.

La Collégiale Saint-Georges

Pendant la régence du comte Eberhard le Barbu, non seulement l'université a été fondée, mais aussi fût construite, de 1470 à 1483, la Collégiale de Saint-Georges.

Dans la salle de chœur on remarque le jubé gothique, qui à l'origine séparait le chœur de la nef. Depuis la Réforme, en 1534, est situé derrière la grille du chœur, dans l'ancien chœur, le lieu de sépulture de 14 membres de la dynastie des Wurtemberg.

Le retable de l'autel de pliage de 1520 est le travail de l'élève de Dürer, Hans Schäufelin.

L'intérieur de l'église a été entièrement rénové de 1962 à 1965.


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