Paul Schmitthenner: Unterschied zwischen den Versionen

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*[https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Schmitthenner_%28Architekt%29 Paul Schmitthenner (Architekt)], Wikipedia  
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Schmitthenner_%28Architekt%29 Paul Schmitthenner (Architekt)], Wikipedia  
*Ulrike Pfeil, Sabine Weißinger: ''Architekturführer Tübingen. Neue Architektur im Landkreis Tübingen 1901-2009''. Tübingen 2009, Seite 32: Wohnhaus Im Rotbad 38  
*Ulrike Pfeil, Sabine Weißinger: ''Architekturführer Tübingen. Neue Architektur im Landkreis Tübingen 1901-2009''. Tübingen 2009, Seite 32: Wohnhaus Im Rotbad 38  
*[http://www.orden-pourlemerite.de/mitglieder/paul-schmitthenner orden-pourlemerite.de], mit Bild





Version vom 20. November 2019, 23:46 Uhr

Burschenschaft Germania Tübingen, Gartenstraße 3

Paul Schmitthenner (* 15. Dezember 1884 in Lauterburg im Elsass, Deutsches Reich; † 11. November 1972 in München) war ein Architekt und einflussreicher Hochschullehrer. Er zählt zu den Hauptvertretern der "Stuttgarter Schule" (1919-1945).

Er wurde 1918 durch Paul Bonatz als Professor für Baukonstruktion und Entwerfen an die Technische Hochschule Stuttgart berufen.

Die Architekten der Stuttgarter Schule waren zu Beginn gegenüber dem damals zu Ende gehenden ornamentalen Historismus fortschrittlich, nahmen aber bald in Opposition zur neuen Bauhaus-Moderne eine konservative Stellung ein. So setzten sie in Stuttgart z.B. der Bauhaus-Siedlung Weißenhof die Kochenhof-Siedlung entgegen.

Paul Schmitthenners persönlichen Stil kann man als betont sachlich und sehr schlicht bezeichnen; sein Ideal war Goethes Gartenhaus in Weimar. Dies traf auf seine Kollegen Paul Bonatz und Martin Elsaesser nicht in gleicher Weise zu.

In Tübingen baute er das Einfamilienhaus Stoll Im Rotbad 38 (1927): Walmdach; schlanke, kupfergedeckte, gewalmte Gauben; symmetrische, klassische Fassaden; schmale, hohe Fenster.

Er ersetzte 1931 das erste Haus der Burschenschaft Germania durch einen nüchtern-modernen Neubau. Nach einer Teilzerstörung im 2. Weltkrieg leitete er den Wiederaufbau, wobei der Turm zum niedrigeren Erker wurde.

Ferner baute er das Leibnizkolleg an der Brunnenstraße.

Er trat 1933 in die NSDAP ein, geriet aber ab 1941 in Baugestaltungsfragen in Gegnerschaft zur monumentalen NS-Architektur.

Nach Kriegszerstörung seines Hauses in Stuttgart und der Technischen Hochschule übersiedelte Schmitthenner 1944 nach Kilchberg und wohnte in einem Seitenflügel des Schlosses. Nach dem Krieg entwarf er die Grundschule und das Gefallenen-Denkmal. 1952 wurde er zum Ehrenbürger Kilchbergs ernannt. Er erhielt noch zahlreiche weitere Auszeichnungen. Er ist auf dem Friedhof von Kilchberg begraben.

In Kilchberg gibt es den Schmitthennerweg.


Quellen