Neobarock

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Schwabenhaus des Corps Suevia

 

Akademische Verbindung Virtembergia

 

Neobarock (auch: Neubarock oder Zweiter Barock) ist die Bezeichnung einer Stilrichtung in der Architektur, der Bildhauerei und mit Vorbehalten in der Musik. 


Der Neobarock, eine Erscheinungsform des Historismus, wird der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zugeordnet. Er setzte um 1860 ein, verbreitete sich jedoch vor allem nach 1880.  In der Spätphase des Historismus trat die vorherige Orientierung an der Renaissance in den Hintergrund und Formen des Barocks wurden für vielfältige Bauaufgaben, teils auch für Villen und andere repräsentative Wohngebäude eingesetzt.

In seiner letzten Phase (ca. 1900-1910) koexistierte der Neobarock mit dem Jugendstil, den er teilweise beeinflusste. Eine Besonderheit dieses Jahrzehnts war auch die Kombination von Neuromanik und Neubarock; eine Hochburg hierfür war z.B. Karlsruhe rund um den Haydnplatz.


Wie analog bei anderen Richtungen des Historismus, griff dieser Stil auf Formen des Barock (ca. 1600-1750) zurück und entwickelte ihn teilweise weiter. 


In Tübingen hinterließ die Barockzeit fast keine baulichen Spuren. Der Stadt ging es in dieser Phase schlecht, und die Universität war im 18. Jahrhundert faktisch fast nur noch auf die evangelisch-theologische Fakultät beschränkt. Auch der nüchtern-strenge Protestantismus trug zu dem Fehlen von Werken des überschwänglichen Barocks bei, da man ihn in abwertendem Sinn als "katholisch" empfand. Die barocke katholische Ammerhof-Kapelle von 1737 gehörte damals nicht zum Tübinger Stadtgebiet. 


Im historistischen Neubarock war dies freilich anders, obwohl auch hierbei andere Formen des Historismus stärker vertreten sind. 


Neobarock findet man in Tübingen bei: 

  • Virtembergia (1911): zwei große geschwungene Giebel, von Richard Dollinger 


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