Neckarhalde: Unterschied zwischen den Versionen

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== Lage ==
== Lage ==
Die Neckarhalde ist eine ost-westlich-verlaufende Straße parallel des [[Neckar]]s sowie entlang der Stadtmauer und beginnt in der Tübinger Altstadt. Sie ist über das ''Wiener Gässle'' zum ''Marktplatz'', an dem sich auch das [[Rathaus Tübingen|Rathaus der Stadt]] befindet, angeschlossen und beginnt am sogenannten „Faulen Eck“ über dem ''Klosterberg'', dem [[Evangelisches Stift Tübingen|Evangelischen Stift Tübingen]], von dem aus sie sich in den Westen stadtauswärts hinunter zum Neckar zieht und an der Gabelung ''Biesinger''- und ''Hirschauer Straße'' endet. Sie ist – neben der weit entfernten ''[[Mühlstraße (Tübingen)|Mühlstraße]]'' – die einzige Möglichkeit, die Altstadt in Richtung Süden zu verlassen. Auf etwa halber Stecke führt sie zum Fußgänger- und Fahrradtunnel, der der Alleenbrücke gegenüber liegt.
Die Neckarhalde ist eine ost-westlich-verlaufende Straße parallel des [[Neckar]]s sowie entlang der Stadtmauer und beginnt in der Tübinger Altstadt. Sie ist über das ''[[Wienergässle]]'' zum ''[[Marktplatz]]'', an dem sich auch das [[Rathaus]] befindet, angeschlossen und beginnt am sogenannten „[[Faules Eck|Faulen Eck]]“ über dem ''[[Klosterberg]]'', dem [[Ev. Stift|Evangelischen Stift Tübingen]], von dem aus sie sich in den Westen stadtauswärts hinunter zum Neckar zieht und an der Gabelung ''[[Biesingerstraße|Biesinger]]''- und ''[[Hirschauer Straße]]'' endet. Sie ist – neben der weit entfernten ''[[Mühlstraße]]'' – die einzige Möglichkeit, die Altstadt in Richtung Süden zu verlassen. Auf etwa halber Stecke führt sie zum [[Fußgängertunnel|Fußgänger- und Fahrradtunnel]], der der [[Alleenbrücke]] gegenüber liegt.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
In der Neckarhalde gab es lange keine Kanalisation, und das Gebäude in der Neckarhalde 7 wurde durch die nur schwer zu leerende Abortgrube bekannt. Wie in der ''Raupenhymne''<ref>[https://www.tuepedia.de/wiki/Raupen#Die_Raupen-Hymne Die Raupen-Hymne]</ref> beschrieben, war es erforderlich, dass die Tübinger Weinbauern mit Bütten die stinkenden Feststoffe den Berg hoch trugen, die dann als Dünger auf ihre in den Weinbergen angepflanzten Erdbeeren verbracht wurden.<ref>[https://www.tuepedia.de/wiki/Neckarhalde ''Neckarhalde''] auf TÜpedia.</ref> Als Raupen werden umgangssprachlich alle Tübinger Weingärtner bezeichnet, auch wenn diese nicht in der Tübinger Unterstadt wohnen, während der Ausdruck [[Gôg]]en in der Regel untrennbar mit den Bewohnern der Unterstadt verbunden ist.<ref>[https://www.tuepedia.de/wiki/Raupen#Die_Raupen-Hymne ''Raupen''] auf TÜpedia.</ref>
In der Neckarhalde gab es lange keine Kanalisation, und das Gebäude in der Neckarhalde 7 wurde durch die nur schwer zu leerende Abortgrube bekannt. Wie in der ''Raupenhymne''<ref>[https://www.tuepedia.de/wiki/Raupen#Die_Raupen-Hymne Die Raupen-Hymne]</ref> beschrieben, war es erforderlich, dass die Tübinger Weinbauern mit Bütten die stinkenden Feststoffe den Berg hoch trugen, die dann als Dünger auf ihre in den Weinbergen angepflanzten Erdbeeren verbracht wurden.<ref>[https://www.tuepedia.de/wiki/Neckarhalde ''Neckarhalde''] auf TÜpedia.</ref> Als [[Raupen]] werden umgangssprachlich alle Tübinger Weingärtner bezeichnet, auch wenn diese nicht in der Tübinger [[Unterstadt]] wohnen, während der Ausdruck [[Gôgen]] in der Regel untrennbar mit den Bewohnern der Unterstadt verbunden ist.<ref>[https://www.tuepedia.de/wiki/Raupen#Die_Raupen-Hymne ''Raupen''] auf TÜpedia.</ref>


== Nennenswerte Gebäude ==
== Nennenswerte Gebäude ==
[[Datei:Hohentübingen Muenze600x800.jpg|mini|hochkant|ehemalige [[Münzprägeanstalt|Münze]]<ref>''vor der Zeit würtembergischer Herrschaft.'' In: [[Max Eifert]]: ''Geschichte und Beschreibung der Stadt Tübingen.'' Fues, 1849, S. 47. ({{Google Buch|BuchID=ciBL2t_AaecC|Seite=47|Hervorhebung="Münze"}})</ref>, die den [[Tübinger Pfennig]] prägte, und von der ''Münzgasse  6'' hierher verlegt wurde.<ref>''Station 8: Geldprägung /  Münzgasse (Haus Nr. 6).'' In: ''[http://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/gesellschaftswissenschaftliche-und-philosophische-faecher/landeskunde-landesgeschichte/module/epochen/mittelalter/staedte/tuebingen/ab8.pdf Stadtführung Tübingen – Schüler führen Schüler durch das mittelalterliche Tübingen.]'' Arbeitskreis für Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen.</ref>]]
[[Datei:Hohentübingen Muenze600x800.jpg|mini|hochkant|ehemalige [[Münze]]<ref>''vor der Zeit würtembergischer Herrschaft.'' In: Max Eifert: ''Geschichte und Beschreibung der Stadt Tübingen.'' Fues, 1849, S. 47. ({{Google Buch|BuchID=ciBL2t_AaecC|Seite=47|Hervorhebung="Münze"}})</ref>, die den [[Tübinger Pfennig]] prägte, und von der ''Münzgasse  6'' hierher verlegt wurde.<ref>''Station 8: Geldprägung /  Münzgasse (Haus Nr. 6).'' In: ''[http://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/gesellschaftswissenschaftliche-und-philosophische-faecher/landeskunde-landesgeschichte/module/epochen/mittelalter/staedte/tuebingen/ab8.pdf Stadtführung Tübingen – Schüler führen Schüler durch das mittelalterliche Tübingen.]'' Arbeitskreis für Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen.</ref>]]
[[Datei:Tübingen 2014 by-RaBoe 184.jpg|mini|hochkant|Neckarhalde 2]]
[[Datei:Tübingen 2014 by-RaBoe 184.jpg|mini|hochkant|Neckarhalde 2]]
[[Datei:Knapp Geburtshaus.JPG|mini|hochkant|Neckarhalde 12]]
[[Datei:Knapp Geburtshaus.JPG|mini|hochkant|Neckarhalde 12]]
[[Datei:Haus der Alten Straßburger Burschenschaft Germania zu Tübingen.jpg|mini|hochkant|Neckarhalde 47 (2012)]]
[[Datei:Haus der Alten Straßburger Burschenschaft Germania zu Tübingen.jpg|mini|hochkant|Neckarhalde 47 (2012)]]
; Hausnummer 1
; Hausnummer 1
:Ehemalige Pfisterei des ehemaligen Augustingerklosters, heute Neues Ephorat des [[Evangelisches Stift Tübingen|Evangelischen Stifts]], dankmalgeschützter zweieinhalb- bis dreigeschossiger Massivbau in Hanglage mit Mansarddach, der 1779/80 umgebaut wurde.<ref name="Stift">[https://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/DOKUMENT/lad_denkmale/1213577/Evangelisches%20Stift%20Klosterberg%202%204%20Neckarhalde%201%201-1%20T%C3%BCbingen ''Evangelisches Stift (Klosterberg 2, 4, Neckarhalde 1, 1/1, Tübingen).'']</ref>
:Ehemalige Pfisterei des ehemaligen Augustinerklosters, heute Neues Ephorat des [[Ev. Stift|Evangelischen Stifts]], dankmalgeschützter zweieinhalb- bis dreigeschossiger Massivbau in Hanglage mit Mansarddach, der 1779/80 umgebaut wurde.<ref name="Stift">[https://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/DOKUMENT/lad_denkmale/1213577/Evangelisches%20Stift%20Klosterberg%202%204%20Neckarhalde%201%201-1%20T%C3%BCbingen ''Evangelisches Stift (Klosterberg 2, 4, Neckarhalde 1, 1/1, Tübingen).'']</ref>
; Hausnummer 2
; Hausnummer 2
: Das Hotel Hospiz wurde aus brandschutztechnischen Gründen am 17. Dezember 2017 geschlossen,<ref>[http://www.hotel-hospiz.de/ ''Hotel Hospiz Tübingen.''] Abgerufen am 7. Oktober 2018.</ref> da die Kirche das Gebäude verkaufen statt sanieren will. Das traditionsreiche Haus wurde zuvor rund siebzig Jahre von der der Familie Veihelmann geführt. Ob und wie es saniert wird, ist noch nicht bekannt.<ref>Ulla Steuernagel: [https://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Hotel-in-der-Neckarhalde-muss-schliessen--347928.html ''Die letzten Wochen des Hospiz. Hotel in der Neckarhalde muss schließen.''] Tübinger Tagblatt. 28. September 2017.</ref> Bei Hausnummer 2 steht ein Laufbrunnen mit einem wappengeschmückten polygonalen Trog. Der mit der Jahreszahl 1785 beschriftete, denkmalgeschützte Brunnenstock hat Verzierungen und Tüllen.<ref name="Stift"/>
: Das [[Hotel Hospiz]] wurde aus brandschutztechnischen Gründen am 17. Dezember 2017 geschlossen,<ref>[http://www.hotel-hospiz.de/ ''Hotel Hospiz Tübingen.''] Abgerufen am 7. Oktober 2018.</ref> da die Kirche das Gebäude verkaufen statt sanieren will. Das traditionsreiche Haus wurde zuvor rund siebzig Jahre von der der Familie Veihelmann geführt. Ob und wie es saniert wird, ist noch nicht bekannt.<ref>Ulla Steuernagel: [https://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Hotel-in-der-Neckarhalde-muss-schliessen--347928.html ''Die letzten Wochen des Hospiz. Hotel in der Neckarhalde muss schließen.''] Tübinger Tagblatt. 28. September 2017.</ref> Bei Hausnummer 2 steht ein Laufbrunnen mit einem wappengeschmückten polygonalen Trog. Der mit der Jahreszahl 1785 beschriftete, denkmalgeschützte Brunnenstock hat Verzierungen und Tüllen.<ref name="Stift"/>
; Hausnummer 8
; Hausnummer 8
: hier hatte [[Rudolf Bultmann]] seine Studentenunterkunft<ref>''Studium der Theologie in Tübingen, Berlin und Marburg.'' In: Konrad Hammann: ''Rudolf Bultmann. Eine Biographie.'' Mohr Siebeck, 2012, S. 17. ({{Google Buch|BuchID=sxnin2Q9DawC|Seite=17|Hervorhebung="Neckarhalde 8"}})</ref>
: hier hatte [[Rudolf Bultmann]] seine Studentenunterkunft<ref>''Studium der Theologie in Tübingen, Berlin und Marburg.'' In: Konrad Hammann: ''Rudolf Bultmann. Eine Biographie.'' Mohr Siebeck, 2012, S. 17. ({{Google Buch|BuchID=sxnin2Q9DawC|Seite=17|Hervorhebung="Neckarhalde 8"}})</ref>
; Hausnummer 10
; Hausnummer 10
: Früher Literarische Buchhandlung ''Quichotte'' (heute Bei der Fruchtschranne 10)<ref>[https://www.quichotte-buch.de/ Quichotte]</ref>
: Früher Literarische Buchhandlung ''[[Quichotte Buch|Quichotte]]'' (heute [[Bei der Fruchtschranne]] 10)<ref>[https://www.quichotte-buch.de/ Quichotte]</ref>
;Hausnummer 11
;Hausnummer 11
: hier wohnte [[Cäsar Hirsch]] als Student<ref>Susanne Ruess: ''Stuttgarter jüdische Ärzte während des Nationalsozialismus.'' Königshausen & Neumann, 2009, S. 134. ({{Google Buch|BuchID=QZgnDXMG2tUC|Seite=134|Hervorhebung="Neckarhalde 11"}})</ref>
: hier wohnte [[Cäsar Hirsch]] als Student<ref>Susanne Ruess: ''Stuttgarter jüdische Ärzte während des Nationalsozialismus.'' Königshausen & Neumann, 2009, S. 134. ({{Google Buch|BuchID=QZgnDXMG2tUC|Seite=134|Hervorhebung="Neckarhalde 11"}})</ref>
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: Geburtshaus von [[Albert Knapp]]
: Geburtshaus von [[Albert Knapp]]
; Hausnummer 14
; Hausnummer 14
: Griechisches Restaurant & Pension ''Traube''<ref>[http://www.traube-tuebingen.de/ Restaurant Traube]</ref>
: Griechisches Restaurant & Pension ''[[Traube]]''<ref>[http://www.traube-tuebingen.de/ Restaurant Traube]</ref>
; Hausnummer 19
; Hausnummer 19
:[[Wilhelm Schickhard]] arbeietete hier vor den Kriegsereignissen von 1634/35, durch die oder möglicherweise durch die Pest seine Frau und ein Teil seiner Kinder starben. Nachdem er vor der Pest geflohen war, kehrte er aus Angst vor Plünderungen nach Tübingen zurück, wo er an den Folgen der Pest starb.<ref>[https://www.wueste-welle.de/redaktion/view/id/25/tab/weblog/article/65675/Kennen_Sie_T-uuml-bingen____400_Jahre_30_j-auml-hriger_Krieg_-_Neckarhalde_19_.html ''Kennen Sie Tübingen? 400 Jahre 30 jähriger Krieg - Neckarhalde 19.'']</ref>
:[[Wilhelm Schickard]] arbeietete hier vor den Kriegsereignissen von 1634/35, durch die oder möglicherweise durch die Pest seine Frau und ein Teil seiner Kinder starben. Nachdem er vor der Pest geflohen war, kehrte er aus Angst vor Plünderungen nach Tübingen zurück, wo er an den Folgen der Pest starb.<ref>[https://www.wueste-welle.de/redaktion/view/id/25/tab/weblog/article/65675/Kennen_Sie_T-uuml-bingen____400_Jahre_30_j-auml-hriger_Krieg_-_Neckarhalde_19_.html ''Kennen Sie Tübingen? 400 Jahre 30 jähriger Krieg - Neckarhalde 19.'']</ref>
; Hausnummer 24
; Hausnummer 24
: Geburtshaus von [[Ludwig Uhland]]. Das 1830 abgerissene ''[[Hirschauer Tor]]'' stand oberhalb des [[Neckar]]s und unterhalb des [[Schloss Hohentübingen|Schlosses Hohentübingen]] zwischen Hausnummer 24 und 27<!-- Bitte berichtigen oder, falls richtig, durch Entfernen dieses Hinweises bestätigen--> Es war eines der fünf Stadttore in der alten Stadtmauer Tübingens und öffnete den Weg in Richtung [[Hirschau (Tübingen)|Hirschau]] und [[Rottenburg am Neckar|Rottenburg]]. Von Tor blieben die eingeschossigen Reste des Rundturmes, genannt ''Diebsturm''.<ref>[[Wilfried Setzler]]: ''Tübingen - Ein Stadtführer: Auf alten Wegen Neues entdecken'', Verlag Schwäbisches Tagblatt, Tübingen 2003, 3. Auflage, S. 54 ISBN 9783928011273</ref>
: Geburtshaus von [[Ludwig Uhland]]. Das 1830 abgerissene ''[[Hirschauer Tor]]'' stand oberhalb des [[Neckar]]s und unterhalb des [[Schloss Hohentübingen|Schlosses Hohentübingen]] zwischen Hausnummer 24 und 27<!-- Bitte berichtigen oder, falls richtig, durch Entfernen dieses Hinweises bestätigen--> Es war eines der fünf Stadttore in der alten Stadtmauer Tübingens und öffnete den Weg in Richtung [[Hirschau]] und [[Rottenburg]]. Von Tor blieben die eingeschossigen Reste des Rundturmes, genannt ''Diebsturm''.<ref>[[Wilfried Setzler]]: ''Tübingen - Ein Stadtführer: Auf alten Wegen Neues entdecken'', Verlag Schwäbisches Tagblatt, Tübingen 2003, 3. Auflage, S. 54 ISBN 9783928011273</ref>
; Hausnummer 26a
; Hausnummer 26a
:Altstadtambulanz der Tübinger Akademie für Verhaltenstherapie gGmbH (TAVT), in der bei gesetzlichen Krankenkassen abrechenbare, psychotherapeutische Behandlungen durchgeführt werden.<ref>[https://www.tavt.de/kontakt/ansprechpartner/ TAVT – Tübinger Akademie für Verhaltenstherapie gGmbH.]</ref>
:Altstadtambulanz der Tübinger Akademie für Verhaltenstherapie gGmbH (TAVT), in der bei gesetzlichen Krankenkassen abrechenbare, psychotherapeutische Behandlungen durchgeführt werden.<ref>[https://www.tavt.de/kontakt/ansprechpartner/ TAVT – Tübinger Akademie für Verhaltenstherapie gGmbH.]</ref>
; Hausnummer 27
; Hausnummer 27
: [[Stiftskirche]]ngemeinde, gemeinsames Pfarrbüro Ost/Mitte/West. Hier wohnte am Hirschauer Tor der<!--vermutlich--> jüdische Professor [[Leopold Pfeiffer]] (geboren 25. Oktober 1821 in [[Weikersheim]], gestorben 4. November 1881 in Tübingen). Er hatte sich auf Zivilprozesse und Strafprozesse in Verbindung mit Strafrecht spezialisiert und war 1851–1881 außerordentlicher Professor (Rechtslehrer) an der Universität Tübingen. Er wurde nach seinem Tod im israelitischen Sektor des [[Pragfriedhof]]es in [[Stuttgart]] beerdigt.<ref>[http://www.alemannia-judaica.de/tuebingen_texte.htm#Lehrer Alexander Elsässer (Jebenhausen) weist auf Besprechungen einer Schrift von Professor Dr. Leopold Pfeiffer hin (1859) ''Lehrer Alexander Elsässer (Jebenhausen) weist auf Besprechungen einer Schrift von Professor Dr. Leopold Pfeiffer hin (1859).''] In: ''Tübingen (Universitäts- und Kreisstadt, Baden-Württemberg), Texte zur jüdischen Geschichte der Stadt.'' Abgerufen am 7. Oktober 2018.</ref>
: [[Stiftskirche]]ngemeinde, gemeinsames Pfarrbüro Ost/Mitte/West. Hier wohnte am Hirschauer Tor der<!--vermutlich--> jüdische Professor [[Leopold Pfeiffer]] (geboren 25. Oktober 1821 in Weikersheim, gestorben 4. November 1881 in Tübingen). Er hatte sich auf Zivilprozesse und Strafprozesse in Verbindung mit Strafrecht spezialisiert und war 1851–1881 außerordentlicher Professor (Rechtslehrer) an der Universität Tübingen. Er wurde nach seinem Tod im israelitischen Sektor des Pragfriedhofes in [[Stuttgart]] beerdigt.<ref>[http://www.alemannia-judaica.de/tuebingen_texte.htm#Lehrer Alexander Elsässer (Jebenhausen) weist auf Besprechungen einer Schrift von Professor Dr. Leopold Pfeiffer hin (1859) ''Lehrer Alexander Elsässer (Jebenhausen) weist auf Besprechungen einer Schrift von Professor Dr. Leopold Pfeiffer hin (1859).''] In: ''Tübingen (Universitäts- und Kreisstadt, Baden-Württemberg), Texte zur jüdischen Geschichte der Stadt.'' Abgerufen am 7. Oktober 2018.</ref>
; Hausnummer 30b
; Hausnummer 30b
[[Datei:Ehemaliges Tübinger Oberamtsgericht in der Neckarhalde 30 b beim Hirschauer Tor (Staatsarchiv Sigmaringen Wü 128-7T4 Nr. 5).png|mini|hochkant|Ehemaliges Tübinger Oberamtsgericht in der Neckarhalde 30 b beim Hirschauer Tor]]
[[Datei:Ehemaliges Tübinger Oberamtsgericht in der Neckarhalde 30 b beim Hirschauer Tor (Staatsarchiv Sigmaringen Wü 128-7T4 Nr. 5).png|mini|hochkant|Ehemaliges Tübinger Oberamtsgericht in der Neckarhalde 30 b beim Hirschauer Tor]]
: Ehemaliges Tübinger Oberamtsgericht<ref>[https://km-bw.de/pb/site/jum2/get/documents/jum1/JuM/Landgericht%20Tübingen%20neu/Broschüre/Broschüre%20Geschichte%2005-2018.pdf Tübinger Oberamtsgericht (Staatsarchiv Sigmaringen Wü 128-7T4 Nr. 5).]</ref>
: Ehemaliges Tübinger Oberamtsgericht<ref>[https://km-bw.de/pb/site/jum2/get/documents/jum1/JuM/Landgericht%20Tübingen%20neu/Broschüre/Broschüre%20Geschichte%2005-2018.pdf Tübinger Oberamtsgericht (Staatsarchiv Sigmaringen Wü 128-7T4 Nr. 5).]</ref>
; Hausnummer 31
; Hausnummer 31
: [[Theodor Haering|Theodor-Haering]]-Haus, Museumsvilla und [[Städtische Sammlungen Tübingen|Städtische Sammlungen]]; am 24. Januar 1989 brach in dem Haus ein Brand aus und die Sammlung wurde ins ehemalige [[Kornhaus]] in der ''Kornhausstraße 10'' verlagert.<ref>[http://www.tuebingen.de/2319/176/211.html Tübinger Stadtchronik von 1989]</ref> Das Theodor-Haering-Haus wird vom Museum weiterhin als Depot benutzt. Im Haus lebte [[Peter Weiss]] als Kind.<ref>[[Kurt Oesterle]]: ''Tübingen, Paris, Plötzensee …''; in: Rainer Koch, Martin Rector, Rainer Rother, Jochen Vogt: ''Peter Weiss Jahrbuch. Band 2.'' Springer-Verlag, 2013, S. 21ff. ({{Google Buch|BuchID=KxuhBwAAQBAJ|Seite=21|Hervorhebung="Neckarhalde, Hausnummer 31"}})</ref> Museumsgarten.<ref>[http://bueroaktiv-tuebingen.de/projekte/museumsgarten/ Museumsgarten.]</ref>
: [[Theodor Haering|Theodor-Haering]]-Haus, Museumsvilla und Städtische Sammlungen; am 24. Januar 1989 brach in dem Haus ein Brand aus und die Sammlung wurde ins ehemalige [[Kornhaus]] in der ''[[Kornhausstraße]] 10'' verlagert.<ref>[http://www.tuebingen.de/2319/176/211.html Tübinger Stadtchronik von 1989]</ref> Das Theodor-Haering-Haus wird vom Museum weiterhin als Depot benutzt. Im Haus lebte [[Peter Weiss]] als Kind.<ref>[[Kurt Oesterle]]: ''Tübingen, Paris, Plötzensee …''; in: Rainer Koch, Martin Rector, Rainer Rother, Jochen Vogt: ''Peter Weiss Jahrbuch. Band 2.'' Springer-Verlag, 2013, S. 21ff. ({{Google Buch|BuchID=KxuhBwAAQBAJ|Seite=21|Hervorhebung="Neckarhalde, Hausnummer 31"}})</ref> Museumsgarten.<ref>[http://bueroaktiv-tuebingen.de/projekte/museumsgarten/ Museumsgarten.]</ref>
; Hausnummer 32
; Hausnummer 32
:Früher waren der Tübinger Arbeitslosentreff, das Asylzentrum Tübingen und der Schülertreff ''Schüli'' in einem der drei Häuser der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Tübingen in der Neckarhalde untergebracht. Das Haus wurde wie 2013 von der Gesamtkirchengemeinde beschlossen, Mitte 2016 für 1,2 Millionen Euro öffentlich angeboten.  Eine Bauherrengemeinschaft erwarb das 1832 erbaute, denkmalgeschützte Gebäude, um es zu sanieren und dann als Wohnraum zu vermieten.<ref>[http://www.evangelischer-kirchenbezirk-tuebingen.de/news/2016/12/Geb%C3%A4udeverkauf.php ''Evangelische Kirche verkauft Gebäude''.]</ref> Heute ist hier der gemeinnützige Tübinger Verein Fluchtpunkte e.V. untergebracht, der Flüchtlinge bei ihren Bemühungen um ein Bleiberecht in Deutschland unterstützt.<ref>[http://www.fluchtpunkte.org/index.php?id=3 Fluchtpunkte e.V., gemeinnütziger Verein.]</ref>
:Früher waren der Tübinger Arbeitslosentreff, das Asylzentrum Tübingen und der Schülertreff ''Schüli'' in einem der drei Häuser der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Tübingen in der Neckarhalde untergebracht. Das Haus wurde wie 2013 von der Gesamtkirchengemeinde beschlossen, Mitte 2016 für 1,2 Millionen Euro öffentlich angeboten.  Eine Bauherrengemeinschaft erwarb das 1832 erbaute, denkmalgeschützte Gebäude, um es zu sanieren und dann als Wohnraum zu vermieten.<ref>[http://www.evangelischer-kirchenbezirk-tuebingen.de/news/2016/12/Geb%C3%A4udeverkauf.php ''Evangelische Kirche verkauft Gebäude''.]</ref> Heute ist hier der gemeinnützige Tübinger Verein Fluchtpunkte e.V. untergebracht, der Flüchtlinge bei ihren Bemühungen um ein Bleiberecht in Deutschland unterstützt.<ref>[http://www.fluchtpunkte.org/index.php?id=3 Fluchtpunkte e.V., gemeinnütziger Verein.]</ref>
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:Wohngebäude das 1892 von dem Tübinger Architekten [[Franz Bärtle]] erbaut wurde.<ref name="Galerie">[https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.php?thread/6193-t%C3%BCbingen-au%C3%9Ferhalb-der-altstadt-galerie/ Tübingen - Außerhalb der Altstadt (Galerie)]</ref>
:Wohngebäude das 1892 von dem Tübinger Architekten [[Franz Bärtle]] erbaut wurde.<ref name="Galerie">[https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.php?thread/6193-t%C3%BCbingen-au%C3%9Ferhalb-der-altstadt-galerie/ Tübingen - Außerhalb der Altstadt (Galerie)]</ref>
; Hausnummer 38
; Hausnummer 38
: hier wohnte Julie Bonhoeffer, Mutter von [[Karl Bonhoeffer]] und Großmutter von [[Dietrich Bonhoeffer]]<ref>''Neckarhalde 38.'' In: Katharina Sommer: ''111 Orte in Tübingen, die man gesehen haben muss.'' Reiseführer, Emons Verlag, 2016, Kap. 68. ({{Google Buch|BuchID=rjadDQAAQBAJ|Seite=PT195|Hervorhebung="Neckarhalde 38"}})</ref>
: hier wohnte Julie Bonhoeffer, Mutter von [[Karl Bonhoeffer]] und Großmutter von [[Dietrich Bonhoeffer]]<ref>''Neckarhalde 38.'' In: Katharina Sommer: ''111 Orte in Tübingen, die man gesehen haben muss.'' Reiseführer, Emons Verlag, 2016, Kap. 68. </ref>
[[Datei:Tübingen-Pfingsten (52).JPG|mini|hochkant|Neckarhalde 43]]
[[Datei:Tübingen-Pfingsten (52).JPG|mini|hochkant|Neckarhalde 43]]
; Hausnummer 40
; Hausnummer 40
: „Pfälzerhaus“, ehem. Gaststätte Zur Pfalz, Gründungsort der Verbindung [[Palatia (Studentenverbindung)|Palatia]], das Asylzentrum Tübingen e.V., der Tübinger Arbeitslosen-Treff e.V. (TAT) und der Ökumenische Schülertreff ''Schüli''<ref>[https://www.evangelische-gesamtkirchengemeinde-tuebingen.de/einrichtungen/oekumenischer-schuelertreff/ ''Schüli - der ökumenische Schülertreff.'']</ref>
: „Pfälzerhaus“, ehem. Gaststätte Zur Pfalz, Gründungsort der Verbindung [[Palatia]], das Asylzentrum Tübingen e.V., der Tübinger Arbeitslosen-Treff e.V. (TAT) und der Ökumenische Schülertreff ''Schüli''<ref>[https://www.evangelische-gesamtkirchengemeinde-tuebingen.de/einrichtungen/oekumenischer-schuelertreff/ ''Schüli - der ökumenische Schülertreff.'']</ref>
; Hausnummer 41
; Hausnummer 41
: verglastes Appartementhaus,<ref>http://dx.doi.org/10.18419/opus-9682 </ref> gebaut 1968, in dem der Literaturwissenschaftler [[Hans Mayer (Literaturwissenschaftler)|Hans Mayer]] wohnte.<ref>Ulrike Pfeil: ''Architekturführer Tübingen. Neue Architektur im Landkreis Tübingen 1901-2001.'' Architektenkammer Baden-Württemberg, Tübingen 2002, S. 15.</ref>, Architekt [[Heinrich Niemeyer (Architekt, 1936)|Heinrich Johann Niemeyer]] <ref>http://dx.doi.org/10.18419/opus-9682 </ref>
: verglastes Appartementhaus,<ref>http://dx.doi.org/10.18419/opus-9682 </ref> gebaut 1968, in dem der Literaturwissenschaftler [[Hans Mayer]] wohnte, Architekt [[Heinrich Johann Niemeyer]] <ref>Ulrike Pfeil: ''Architekturführer Tübingen. Neue Architektur im Landkreis Tübingen 1901-2001.'' Architektenkammer Baden-Württemberg, Tübingen 2002, S. 15.</ref><ref>http://dx.doi.org/10.18419/opus-9682 </ref>
; Hausnummer 43
; Hausnummer 43
: Haus Herb, gebaut 1959 in naturnaher Architektur von Heinrich Johann Niemeyer
: Haus Herb, gebaut 1959 in naturnaher Architektur von Heinrich Niemeyer
; Hausnummer 46
; Hausnummer 46
:1867 von [[Carl Friedrich Haug (Historiker)|Karl Haug]] erbautes Wohngebäude, das 1873 nach Plänen von [[Konradin Walther]] aus [[Nürnberg]] umgebaut wurde<ref name="Galerie"/>
:1867 von dem Historiker [[Karl Haug]] erbautes Wohngebäude, das 1873 nach Plänen von [[Konradin Walther]] aus Nürnberg umgebaut wurde<ref name="Galerie"/>
; Hausnummer 47
; Hausnummer 47
: [[Alte Straßburger Burschenschaft Germania]]
: [[Alte Straßburger Burschenschaft Germania]]
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: [[Mathilde Weber|Mathilde-Weber]]-Haus (erbaut 1870)
: [[Mathilde Weber|Mathilde-Weber]]-Haus (erbaut 1870)
; Hausnummer 55
; Hausnummer 55
: hier befand sich bis in die 2010er Jahre der Sitz der [[Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie|Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie]]<ref>''Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT)'' In: W. Doyle Gentry: ''Glück für Dummies.'' John Wiley & Sons, 2012. ({{Google Buch|BuchID=jZunWeHXFJwC|Seite=PT528|Hervorhebung="Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT)"}})</ref>
: hier befand sich bis in die 2010er Jahre der Sitz der [[Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie|Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie]]<ref>''Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT)'' In: W. Doyle Gentry: ''Glück für Dummies.'' John Wiley & Sons, 2012. </ref>
; Hausnummer 56
; Hausnummer 56
: Villa Lust von Landgerichtsrat [[Ludwig Lust]] (Ludwigslust – Ein vergessener Garten); er ließ 1888 die brachgefallenen Weinberge hinter der Villa in einen kleinen Park verwandeln, „ausgestattet mit Grotte, Brunnenbecken und einem luxuriösen gusseisernen Wintergarten, den er eigens von einer alten Stuttgarter Villa erstanden hatte“<ref name="Arndt Spieth">[[Arndt Spieth]]: ''Wandern in Tübingen: Über den Schlossberg zur Tübinger Riviera und die Neckarinsel.'' In: ''Wanderwerkstatt.'' 10. Januar 2018. ([https://www.wanderwerkstatt.com/2018/01/10/wandern-in-t%C3%BCbingen-%C3%BCber-den-schlossberg-zur-t%C3%BCbinger-riviera-und-die-neckarinsel/ online verfügbar])</ref><ref>[https://archive.is/DMBnE ''Ludwigslust - Ein vergessener Garten in der Tübinger Neckarhalde.'']</ref><ref> [https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Ludwigslust-und-andere-Denkmaeler-268442.html ''Ludwigslust und andere Denkmäler.'']</ref>; hier wohnte [[Konrad Knopp]]<ref>Sonderabdruck aus Band 37. Heft 1 (1933), der ''[[Mathematische Zeitschrift|Mathematischen Zeitschrift]]'', Justus Springer, Berlin. In: [[Ludwig Berwald]]: ''Über einige mit dem Satz von Kakeya verwandte Sätze.'' Salzwasser-Verlag, Paderborn 2013, S. 60ff. ({{Google Buch|BuchID=0-GNTx04A2MC|Seite=60|Hervorhebung="Neckarhalde 56"}})</ref>
: Villa Lust von Landgerichtsrat [[Ludwig Lust]] (Ludwigslust – Ein vergessener Garten); er ließ 1888 die brachgefallenen Weinberge hinter der Villa in einen kleinen Park verwandeln, „ausgestattet mit Grotte, Brunnenbecken und einem luxuriösen gusseisernen Wintergarten, den er eigens von einer alten Stuttgarter Villa erstanden hatte“<ref name="Arndt Spieth">Arndt Spieth: ''Wandern in Tübingen: Über den Schlossberg zur Tübinger Riviera und die Neckarinsel.'' In: ''Wanderwerkstatt.'' 10. Januar 2018. ([https://www.wanderwerkstatt.com/2018/01/10/wandern-in-t%C3%BCbingen-%C3%BCber-den-schlossberg-zur-t%C3%BCbinger-riviera-und-die-neckarinsel/ online verfügbar])</ref><ref>[https://archive.is/DMBnE ''Ludwigslust - Ein vergessener Garten in der Tübinger Neckarhalde.'']</ref><ref> [https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Ludwigslust-und-andere-Denkmaeler-268442.html ''Ludwigslust und andere Denkmäler.'']</ref>; hier wohnte [[Konrad Knopp]]<ref>Sonderabdruck aus Band 37. Heft 1 (1933), der ''[[Mathematische Zeitschrift|Mathematischen Zeitschrift]]'', Justus Springer, Berlin. In: [[Ludwig Berwald]]: ''Über einige mit dem Satz von Kakeya verwandte Sätze.'' Salzwasser-Verlag, Paderborn 2013, S. 60ff. ({{Google Buch|BuchID=0-GNTx04A2MC|Seite=60|Hervorhebung="Neckarhalde 56"}})</ref>
; Hausnummer 64
; Hausnummer 64
: [[Edith-Stein-Karmel]];<ref>[http://www.teresianischer-karmel.de/cms/fileadmin/user_upload/pdf/Tuebingen_01.pdf Edith-Stein-Karmel in Tübingen: Teresianische Karmelitinnen]</ref> 1899 erbautes fünfstöckiges „Berghaus“ im [[Fachwerkhaus|Fachwerkbau]] mit prachtvollem [[Erker]] im Stil der [[Neorenaissance]], bewohnt von einem [[Hügel (Adelsgeschlecht)|Freiherrn von Hügel]] mit seiner Gattin, einer geborenen [[Soden (Adelsgeschlecht)|von Soden]]; [[Eugen Nägele]] begeisterte sich in seinen ''[[Tübinger Blätter]]n'' über „den unverkennbaren „rein altdeutschen Stil“ der Villa im Gegensatz zum sonstigen Stilmischmasch im „Tübinger Nizza“; Planung: [[Conradin Walther]]; wurde 1978 „Hügelei“ zum [[Karmeliterkloster]] für Kölner Nonnen und durch die Ordensschwester [[ Waltraud Herbstrith]] überregional bekannt<ref name="Arndt Spieth" />
: [[Edith-Stein-Karmel]];<ref>[http://www.teresianischer-karmel.de/cms/fileadmin/user_upload/pdf/Tuebingen_01.pdf Edith-Stein-Karmel in Tübingen: Teresianische Karmelitinnen]</ref> 1899 erbautes fünfstöckiges „Berghaus“ im Fachwerkbau mit prachtvollem Erker im Stil der Neorenaissance, bewohnt von einem [[Hügel (Adelsgeschlecht)|Freiherrn von Hügel]] mit seiner Gattin, einer geborenen von Soden; [[Eugen Nägele]] begeisterte sich in seinen ''[[Tübinger Blätter]]n'' über „den unverkennbaren „rein altdeutschen Stil“ der Villa im Gegensatz zum sonstigen Stilmischmasch im „Tübinger Nizza“; Planung: Conradin Walther; wurde 1978 „Hügelei“ zum [[Karmeliterkloster]] für Kölner Nonnen und durch die Ordensschwester Waltraud Herbstrith überregional bekannt<ref name="Arndt Spieth" />
; Hausnummer 70
; Hausnummer 70
: Quartierskaffee ''KaffeeKränzle''<ref>[https://www.kaffeekraenzle.com/ Homepage des KaffeKränzle]</ref>
: Quartierskaffee ''[[KaffeeKränzle]]''<ref>[https://www.kaffeekraenzle.com/ Homepage des KaffeKränzle]</ref>


== Einmündungen ==
== Einmündungen ==
Die Neckarhalde verzweigt sich an ihrem oberen, nordöstlichen Ende, am sogenannten ''Faulen Eck'', in die Burgsteige, das Wienergässle, die Kronenstraße und die Münzgasse. Über die Herkunft des umgangssprachlich gebräuchlichen Namens gibt es nur Vermutungen. Er trägt demnach diese Bezeichnung entweder wegen des Geruchs feuchten Holzes, das früher durch die [[Flößerei#Rhein, Neckar und Nebenflüsse|Neckarflößerei]] die Neckarhalde hinaufbefördert wurde und dort eine Zeitlang zwischengelagert wurde oder dadurch, dass die dort schuftenden Holztranzporteure über die angeblich faulen Studenten schimpften, die ihnen zusahen und sie manchmal verspotteten. Neben diesen volkstümlichen Erklärungen des 19. Jahrhunderts gilt heute jedoch als am wahrscheinlichsten, dass vor langer Zeit diese Kreuzung wegen ihrer Enge und früheren Beschaffenheit, besonders bei größeren Transporten vom Marktplatz herauf und weiter zum Schloss, schlecht begehbar und befahrbar, also "faul" war.<ref>[https://www.tuepedia.de/wiki/Helmut_Eck Helmut Eck] bei einer Führung am 27. April 2018.</ref>
Die Neckarhalde verzweigt sich an ihrem oberen, nordöstlichen Ende, am sogenannten ''[[Faules Eck|Faulen Eck]]'', in die Burgsteige, das Wienergässle, die Kronenstraße und die Münzgasse. Über die Herkunft des umgangssprachlich gebräuchlichen Namens gibt es nur Vermutungen. Er trägt demnach diese Bezeichnung entweder wegen des Geruchs feuchten Holzes, das früher durch die [[Neckarflößerei]] die Neckarhalde hinaufbefördert wurde und dort eine Zeitlang zwischengelagert wurde oder dadurch, dass die dort schuftenden Holztranzporteure über die angeblich faulen Studenten schimpften, die ihnen zusahen und sie manchmal verspotteten. Neben diesen volkstümlichen Erklärungen des 19. Jahrhunderts gilt heute jedoch als am wahrscheinlichsten, dass vor langer Zeit diese Kreuzung wegen ihrer Enge und früheren Beschaffenheit, besonders bei größeren Transporten vom Marktplatz herauf und weiter zum Schloss, schlecht begehbar und befahrbar, also "faul" war.<ref>[[Helmut Eck]] bei einer Führung am 27. April 2018.</ref>


Am unteren, südwestlichen Ende der Neckarhalde verzweigt sich diese in die Biesingerstraße und Hirschauer Straße.
Am unteren, südwestlichen Ende der Neckarhalde verzweigt sich diese in die Biesingerstraße und Hirschauer Straße.


Im unteren Drittel zweigen die Alleenbrücke, der Fußgägertunnel und die Schlossbergstaffel ab. Letztere beginnt ''Vor dem Haagtor'' und führt über das Schänzle westlich vom Schloss zur Kreuzung von Alleenbrücke, Fußgängertunnel und Neckarhalde.<ref>Adressbuch von 1977.</ref> Der Fußweg besteht laut älteren Stadtplänen schon seit langer Zeit, aber erst 1906<ref>[http://www.tuebingen.de/2319/173/197.html Tübinger Stadtchronik von 1906]</ref> wurde er zur befestigten Staffel ausgebaut. Ihr ehemaliger Name ''[[Theodor Haering|Haering]]<nowiki>staffel</nowiki>'' (1971 bis 22. März 2015) wurde aufgrund eines Gemeinderatsbeschlussed am 22. März 2015 unter Enthaltung der CDU-Stadträte aus politischen Gründen aus dem Stadtplan getilgt,<ref name="Tagblatt2015-03-27">[[Schwäbisches Tagblatt]] in der Ausgabe vom 27. März 2015: ''Aus dem Stadtplan getilgt''</ref><ref>Andrea Bachmann: [http://www.tagblatt-anzeiger.de/Home/aus-der-region_artikel,-Haeringstaffel-_arid,193013.html Straßen im Kreis: Haeringstaffel.] Tagblatt Anzeiger vom 7. November 2012.</ref><ref name="Tagblatt2015-03-27"></ref>
Im unteren Drittel zweigen die Alleenbrücke, der Fußgängertunnel und die [[Schlossbergstaffel]] ab. Letztere beginnt ''Vor dem Haagtor'' und führt über das Schänzle westlich vom Schloss zur Kreuzung von Alleenbrücke, Fußgängertunnel und Neckarhalde.<ref>Adressbuch von 1977.</ref> Der Fußweg besteht laut älteren Stadtplänen schon seit langer Zeit, aber erst 1906<ref>[http://www.tuebingen.de/2319/173/197.html Tübinger Stadtchronik von 1906]</ref> wurde er zur befestigten Staffel ausgebaut. Ihr ehemaliger Name ''[[Theodor Haering|Haering]]<nowiki>staffel</nowiki>'' (1971 bis 22. März 2015) wurde aufgrund eines Gemeinderatsbeschlussed am 22. März 2015 unter Enthaltung der CDU-Stadträte aus politischen Gründen aus dem Stadtplan getilgt,<ref name="Tagblatt2015-03-27">[[Schwäbisches Tagblatt]] in der Ausgabe vom 27. März 2015: ''Aus dem Stadtplan getilgt''</ref><ref>Andrea Bachmann: [http://www.tagblatt-anzeiger.de/Home/aus-der-region_artikel,-Haeringstaffel-_arid,193013.html Straßen im Kreis: Haeringstaffel.] Tagblatt Anzeiger vom 7. November 2012.</ref><ref name="Tagblatt2015-03-27"></ref>


== Tunnel ==
== Tunnel ==
[[Datei:Schlossbergtunnel-1.jpg|mini|rechts|Südportal des Fußgängertunnels am Scheitelpunkt der Neckarhalde]]
[[Datei:Schlossbergtunnel-1.jpg|mini|rechts|Südportal des Fußgängertunnels am Scheitelpunkt der Neckarhalde]]
Der Fußgängertunnel mündet im unteren Drittel von Nordnordwesten in die Neckarhalde. Er führt durch den Schlossberg und verbindet seit Mitte der 1970er Jahre als Fußgängertunnel die Alleenbrücke mit dem Haagtorplatz. Bis zur Fertigstellung des Tunnels der [[Bundesstraße 28]] 1979 fuhr dort für knapp fünf Jahre auch einspurig der Kraftfahrzeugverkehr. Er darf heute nur von Fußgängern, Fahrradfahrern und der Feuerwehr benutzt werden. Mofas und Motorroller dürfen seit 2007 den Tunnel nicht mehr benutzen.<ref>[https://www.tuepedia.de/wiki/Fußgängertunnel ''Fußgängertunnel''] auf TÜpedia.</ref>
Der Fußgängertunnel mündet im unteren Drittel von Nordnordwesten in die Neckarhalde. Er führt durch den [[Schlossberg]] und verbindet seit Mitte der 1970er Jahre als Fußgängertunnel die [[Alleenbrücke]] mit dem [[Haagtorplatz]]. Bis zur Fertigstellung des Tunnels der [[Bundesstraße 28]] 1979 fuhr dort für knapp fünf Jahre auch einspurig der Kraftfahrzeugverkehr. Er darf heute nur von Fußgängern, Fahrradfahrern und der Feuerwehr benutzt werden. Mofas und Motorroller dürfen seit 2007 den Tunnel nicht mehr benutzen.<ref>[https://www.tuepedia.de/wiki/Fußgängertunnel ''Fußgängertunnel''] auf TÜpedia.</ref>


== Weblinks ==
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[[Kategorie:Geographie (Tübingen)]]
[[Kategorie:Straßen]]  
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[[Kategorie:Altstadt]] [[Kategorie:Weststdt]]
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk in Tübingen]]
[[Kategorie:Straße in Europa]]

Version vom 15. Oktober 2018, 23:02 Uhr


Historische Ansicht der Neckarhalde, 1894
Das „Faule Eck“ um 1920

Die Neckarhalde in Tübingen ist eine 841 m[1][2] lange Straße am Südhang unter dem Schloss Hohentübingen.

Lage

Die Neckarhalde ist eine ost-westlich-verlaufende Straße parallel des Neckars sowie entlang der Stadtmauer und beginnt in der Tübinger Altstadt. Sie ist über das Wienergässle zum Marktplatz, an dem sich auch das Rathaus befindet, angeschlossen und beginnt am sogenannten „Faulen Eck“ über dem Klosterberg, dem Evangelischen Stift Tübingen, von dem aus sie sich in den Westen stadtauswärts hinunter zum Neckar zieht und an der Gabelung Biesinger- und Hirschauer Straße endet. Sie ist – neben der weit entfernten Mühlstraße – die einzige Möglichkeit, die Altstadt in Richtung Süden zu verlassen. Auf etwa halber Stecke führt sie zum Fußgänger- und Fahrradtunnel, der der Alleenbrücke gegenüber liegt.

Geschichte

In der Neckarhalde gab es lange keine Kanalisation, und das Gebäude in der Neckarhalde 7 wurde durch die nur schwer zu leerende Abortgrube bekannt. Wie in der Raupenhymne[3] beschrieben, war es erforderlich, dass die Tübinger Weinbauern mit Bütten die stinkenden Feststoffe den Berg hoch trugen, die dann als Dünger auf ihre in den Weinbergen angepflanzten Erdbeeren verbracht wurden.[4] Als Raupen werden umgangssprachlich alle Tübinger Weingärtner bezeichnet, auch wenn diese nicht in der Tübinger Unterstadt wohnen, während der Ausdruck Gôgen in der Regel untrennbar mit den Bewohnern der Unterstadt verbunden ist.[5]

Nennenswerte Gebäude

ehemalige Münze[6], die den Tübinger Pfennig prägte, und von der Münzgasse 6 hierher verlegt wurde.[7]
Neckarhalde 2
Neckarhalde 12
Neckarhalde 47 (2012)
Hausnummer 1
Ehemalige Pfisterei des ehemaligen Augustinerklosters, heute Neues Ephorat des Evangelischen Stifts, dankmalgeschützter zweieinhalb- bis dreigeschossiger Massivbau in Hanglage mit Mansarddach, der 1779/80 umgebaut wurde.[8]
Hausnummer 2
Das Hotel Hospiz wurde aus brandschutztechnischen Gründen am 17. Dezember 2017 geschlossen,[9] da die Kirche das Gebäude verkaufen statt sanieren will. Das traditionsreiche Haus wurde zuvor rund siebzig Jahre von der der Familie Veihelmann geführt. Ob und wie es saniert wird, ist noch nicht bekannt.[10] Bei Hausnummer 2 steht ein Laufbrunnen mit einem wappengeschmückten polygonalen Trog. Der mit der Jahreszahl 1785 beschriftete, denkmalgeschützte Brunnenstock hat Verzierungen und Tüllen.[8]
Hausnummer 8
hier hatte Rudolf Bultmann seine Studentenunterkunft[11]
Hausnummer 10
Früher Literarische Buchhandlung Quichotte (heute Bei der Fruchtschranne 10)[12]
Hausnummer 11
hier wohnte Cäsar Hirsch als Student[13]
Hausnummer 12
Geburtshaus von Albert Knapp
Hausnummer 14
Griechisches Restaurant & Pension Traube[14]
Hausnummer 19
Wilhelm Schickard arbeietete hier vor den Kriegsereignissen von 1634/35, durch die oder möglicherweise durch die Pest seine Frau und ein Teil seiner Kinder starben. Nachdem er vor der Pest geflohen war, kehrte er aus Angst vor Plünderungen nach Tübingen zurück, wo er an den Folgen der Pest starb.[15]
Hausnummer 24
Geburtshaus von Ludwig Uhland. Das 1830 abgerissene Hirschauer Tor stand oberhalb des Neckars und unterhalb des Schlosses Hohentübingen zwischen Hausnummer 24 und 27 Es war eines der fünf Stadttore in der alten Stadtmauer Tübingens und öffnete den Weg in Richtung Hirschau und Rottenburg. Von Tor blieben die eingeschossigen Reste des Rundturmes, genannt Diebsturm.[16]
Hausnummer 26a
Altstadtambulanz der Tübinger Akademie für Verhaltenstherapie gGmbH (TAVT), in der bei gesetzlichen Krankenkassen abrechenbare, psychotherapeutische Behandlungen durchgeführt werden.[17]
Hausnummer 27
Stiftskirchengemeinde, gemeinsames Pfarrbüro Ost/Mitte/West. Hier wohnte am Hirschauer Tor der jüdische Professor Leopold Pfeiffer (geboren 25. Oktober 1821 in Weikersheim, gestorben 4. November 1881 in Tübingen). Er hatte sich auf Zivilprozesse und Strafprozesse in Verbindung mit Strafrecht spezialisiert und war 1851–1881 außerordentlicher Professor (Rechtslehrer) an der Universität Tübingen. Er wurde nach seinem Tod im israelitischen Sektor des Pragfriedhofes in Stuttgart beerdigt.[18]
Hausnummer 30b
Ehemaliges Tübinger Oberamtsgericht in der Neckarhalde 30 b beim Hirschauer Tor
Ehemaliges Tübinger Oberamtsgericht[19]
Hausnummer 31
Theodor-Haering-Haus, Museumsvilla und Städtische Sammlungen; am 24. Januar 1989 brach in dem Haus ein Brand aus und die Sammlung wurde ins ehemalige Kornhaus in der Kornhausstraße 10 verlagert.[20] Das Theodor-Haering-Haus wird vom Museum weiterhin als Depot benutzt. Im Haus lebte Peter Weiss als Kind.[21] Museumsgarten.[22]
Hausnummer 32
Früher waren der Tübinger Arbeitslosentreff, das Asylzentrum Tübingen und der Schülertreff Schüli in einem der drei Häuser der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Tübingen in der Neckarhalde untergebracht. Das Haus wurde wie 2013 von der Gesamtkirchengemeinde beschlossen, Mitte 2016 für 1,2 Millionen Euro öffentlich angeboten. Eine Bauherrengemeinschaft erwarb das 1832 erbaute, denkmalgeschützte Gebäude, um es zu sanieren und dann als Wohnraum zu vermieten.[23] Heute ist hier der gemeinnützige Tübinger Verein Fluchtpunkte e.V. untergebracht, der Flüchtlinge bei ihren Bemühungen um ein Bleiberecht in Deutschland unterstützt.[24]
Hausnummer 36
Katholisches Kinderhaus Sankt Johannes[25]
Hausnummer 37
Wohngebäude das 1892 von dem Tübinger Architekten Franz Bärtle erbaut wurde.[26]
Hausnummer 38
hier wohnte Julie Bonhoeffer, Mutter von Karl Bonhoeffer und Großmutter von Dietrich Bonhoeffer[27]
Neckarhalde 43
Hausnummer 40
„Pfälzerhaus“, ehem. Gaststätte Zur Pfalz, Gründungsort der Verbindung Palatia, das Asylzentrum Tübingen e.V., der Tübinger Arbeitslosen-Treff e.V. (TAT) und der Ökumenische Schülertreff Schüli[28]
Hausnummer 41
verglastes Appartementhaus,[29] gebaut 1968, in dem der Literaturwissenschaftler Hans Mayer wohnte, Architekt Heinrich Johann Niemeyer [30][31]
Hausnummer 43
Haus Herb, gebaut 1959 in naturnaher Architektur von Heinrich Niemeyer
Hausnummer 46
1867 von dem Historiker Karl Haug erbautes Wohngebäude, das 1873 nach Plänen von Konradin Walther aus Nürnberg umgebaut wurde[26]
Hausnummer 47
Alte Straßburger Burschenschaft Germania
Neckarhalde 52 (2011)
Hausnummer 50
Im Jahr 1866 von Karl Haug erbaut, später umgebaut.[26]
Hausnummer 52
Mathilde-Weber-Haus (erbaut 1870)
Hausnummer 55
hier befand sich bis in die 2010er Jahre der Sitz der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie[32]
Hausnummer 56
Villa Lust von Landgerichtsrat Ludwig Lust (Ludwigslust – Ein vergessener Garten); er ließ 1888 die brachgefallenen Weinberge hinter der Villa in einen kleinen Park verwandeln, „ausgestattet mit Grotte, Brunnenbecken und einem luxuriösen gusseisernen Wintergarten, den er eigens von einer alten Stuttgarter Villa erstanden hatte“[33][34][35]; hier wohnte Konrad Knopp[36]
Hausnummer 64
Edith-Stein-Karmel;[37] 1899 erbautes fünfstöckiges „Berghaus“ im Fachwerkbau mit prachtvollem Erker im Stil der Neorenaissance, bewohnt von einem Freiherrn von Hügel mit seiner Gattin, einer geborenen von Soden; Eugen Nägele begeisterte sich in seinen Tübinger Blättern über „den unverkennbaren „rein altdeutschen Stil“ der Villa im Gegensatz zum sonstigen Stilmischmasch im „Tübinger Nizza“; Planung: Conradin Walther; wurde 1978 „Hügelei“ zum Karmeliterkloster für Kölner Nonnen und durch die Ordensschwester Waltraud Herbstrith überregional bekannt[33]
Hausnummer 70
Quartierskaffee KaffeeKränzle[38]

Einmündungen

Die Neckarhalde verzweigt sich an ihrem oberen, nordöstlichen Ende, am sogenannten Faulen Eck, in die Burgsteige, das Wienergässle, die Kronenstraße und die Münzgasse. Über die Herkunft des umgangssprachlich gebräuchlichen Namens gibt es nur Vermutungen. Er trägt demnach diese Bezeichnung entweder wegen des Geruchs feuchten Holzes, das früher durch die Neckarflößerei die Neckarhalde hinaufbefördert wurde und dort eine Zeitlang zwischengelagert wurde oder dadurch, dass die dort schuftenden Holztranzporteure über die angeblich faulen Studenten schimpften, die ihnen zusahen und sie manchmal verspotteten. Neben diesen volkstümlichen Erklärungen des 19. Jahrhunderts gilt heute jedoch als am wahrscheinlichsten, dass vor langer Zeit diese Kreuzung wegen ihrer Enge und früheren Beschaffenheit, besonders bei größeren Transporten vom Marktplatz herauf und weiter zum Schloss, schlecht begehbar und befahrbar, also "faul" war.[39]

Am unteren, südwestlichen Ende der Neckarhalde verzweigt sich diese in die Biesingerstraße und Hirschauer Straße.

Im unteren Drittel zweigen die Alleenbrücke, der Fußgängertunnel und die Schlossbergstaffel ab. Letztere beginnt Vor dem Haagtor und führt über das Schänzle westlich vom Schloss zur Kreuzung von Alleenbrücke, Fußgängertunnel und Neckarhalde.[40] Der Fußweg besteht laut älteren Stadtplänen schon seit langer Zeit, aber erst 1906[41] wurde er zur befestigten Staffel ausgebaut. Ihr ehemaliger Name Haeringstaffel (1971 bis 22. März 2015) wurde aufgrund eines Gemeinderatsbeschlussed am 22. März 2015 unter Enthaltung der CDU-Stadträte aus politischen Gründen aus dem Stadtplan getilgt,[42][43][42]

Tunnel

Südportal des Fußgängertunnels am Scheitelpunkt der Neckarhalde

Der Fußgängertunnel mündet im unteren Drittel von Nordnordwesten in die Neckarhalde. Er führt durch den Schlossberg und verbindet seit Mitte der 1970er Jahre als Fußgängertunnel die Alleenbrücke mit dem Haagtorplatz. Bis zur Fertigstellung des Tunnels der Bundesstraße 28 1979 fuhr dort für knapp fünf Jahre auch einspurig der Kraftfahrzeugverkehr. Er darf heute nur von Fußgängern, Fahrradfahrern und der Feuerwehr benutzt werden. Mofas und Motorroller dürfen seit 2007 den Tunnel nicht mehr benutzen.[44]

Weblinks

 Commons: Neckarhalde (Tübingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. östlicher Arm der Neckarhalde in OpenStreetMap
  2. westlicher Arm der Neckarhalde in OpenStreetMap
  3. Die Raupen-Hymne
  4. Neckarhalde auf TÜpedia.
  5. Raupen auf TÜpedia.
  6. vor der Zeit würtembergischer Herrschaft. In: Max Eifert: Geschichte und Beschreibung der Stadt Tübingen. Fues, 1849, S. 47. (Vorlage:Google Buch)
  7. Station 8: Geldprägung / Münzgasse (Haus Nr. 6). In: Stadtführung Tübingen – Schüler führen Schüler durch das mittelalterliche Tübingen. Arbeitskreis für Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen.
  8. 8,0 8,1 Evangelisches Stift (Klosterberg 2, 4, Neckarhalde 1, 1/1, Tübingen).
  9. Hotel Hospiz Tübingen. Abgerufen am 7. Oktober 2018.
  10. Ulla Steuernagel: Die letzten Wochen des Hospiz. Hotel in der Neckarhalde muss schließen. Tübinger Tagblatt. 28. September 2017.
  11. Studium der Theologie in Tübingen, Berlin und Marburg. In: Konrad Hammann: Rudolf Bultmann. Eine Biographie. Mohr Siebeck, 2012, S. 17. (Vorlage:Google Buch)
  12. Quichotte
  13. Susanne Ruess: Stuttgarter jüdische Ärzte während des Nationalsozialismus. Königshausen & Neumann, 2009, S. 134. (Vorlage:Google Buch)
  14. Restaurant Traube
  15. Kennen Sie Tübingen? 400 Jahre 30 jähriger Krieg - Neckarhalde 19.
  16. Wilfried Setzler: Tübingen - Ein Stadtführer: Auf alten Wegen Neues entdecken, Verlag Schwäbisches Tagblatt, Tübingen 2003, 3. Auflage, S. 54 ISBN 9783928011273
  17. TAVT – Tübinger Akademie für Verhaltenstherapie gGmbH.
  18. Alexander Elsässer (Jebenhausen) weist auf Besprechungen einer Schrift von Professor Dr. Leopold Pfeiffer hin (1859) Lehrer Alexander Elsässer (Jebenhausen) weist auf Besprechungen einer Schrift von Professor Dr. Leopold Pfeiffer hin (1859). In: Tübingen (Universitäts- und Kreisstadt, Baden-Württemberg), Texte zur jüdischen Geschichte der Stadt. Abgerufen am 7. Oktober 2018.
  19. Tübinger Oberamtsgericht (Staatsarchiv Sigmaringen Wü 128-7T4 Nr. 5).
  20. Tübinger Stadtchronik von 1989
  21. Kurt Oesterle: Tübingen, Paris, Plötzensee …; in: Rainer Koch, Martin Rector, Rainer Rother, Jochen Vogt: Peter Weiss Jahrbuch. Band 2. Springer-Verlag, 2013, S. 21ff. (Vorlage:Google Buch)
  22. Museumsgarten.
  23. Evangelische Kirche verkauft Gebäude.
  24. Fluchtpunkte e.V., gemeinnütziger Verein.
  25. Katholisches Kinderhaus Sankt Johannes
  26. 26,0 26,1 26,2 Tübingen - Außerhalb der Altstadt (Galerie)
  27. Neckarhalde 38. In: Katharina Sommer: 111 Orte in Tübingen, die man gesehen haben muss. Reiseführer, Emons Verlag, 2016, Kap. 68.
  28. Schüli - der ökumenische Schülertreff.
  29. http://dx.doi.org/10.18419/opus-9682
  30. Ulrike Pfeil: Architekturführer Tübingen. Neue Architektur im Landkreis Tübingen 1901-2001. Architektenkammer Baden-Württemberg, Tübingen 2002, S. 15.
  31. http://dx.doi.org/10.18419/opus-9682
  32. Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) In: W. Doyle Gentry: Glück für Dummies. John Wiley & Sons, 2012.
  33. 33,0 33,1 Arndt Spieth: Wandern in Tübingen: Über den Schlossberg zur Tübinger Riviera und die Neckarinsel. In: Wanderwerkstatt. 10. Januar 2018. (online verfügbar)
  34. Ludwigslust - Ein vergessener Garten in der Tübinger Neckarhalde.
  35. Ludwigslust und andere Denkmäler.
  36. Sonderabdruck aus Band 37. Heft 1 (1933), der Mathematischen Zeitschrift, Justus Springer, Berlin. In: Ludwig Berwald: Über einige mit dem Satz von Kakeya verwandte Sätze. Salzwasser-Verlag, Paderborn 2013, S. 60ff. (Vorlage:Google Buch)
  37. Edith-Stein-Karmel in Tübingen: Teresianische Karmelitinnen
  38. Homepage des KaffeKränzle
  39. Helmut Eck bei einer Führung am 27. April 2018.
  40. Adressbuch von 1977.
  41. Tübinger Stadtchronik von 1906
  42. 42,0 42,1 Schwäbisches Tagblatt in der Ausgabe vom 27. März 2015: Aus dem Stadtplan getilgt
  43. Andrea Bachmann: Straßen im Kreis: Haeringstaffel. Tagblatt Anzeiger vom 7. November 2012.
  44. Fußgängertunnel auf TÜpedia.