Museum Alte Kulturen im Schloss Hohentübingen: Unterschied zwischen den Versionen

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Datei:Grabkammer Seschemnofers III (4).JPG|Grabkammer Seschemnofers III.
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Datei:Grabkammer Seschemnofers III (5).JPG|Grabkammer Seschemnofers III.  
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File:Tübingen MUT (1).jpg|Ägyptische Inschriften
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===Abguss-Sammlung===  
===Abguss-Sammlung===  
:Diskuswerfer von Myron / Tyrannenmördergruppe  
:Diskuswerfer von Myron / Tyrannenmördergruppe  

Version vom 17. Juni 2013, 20:22 Uhr

Bitte weiter ausbauen, gestalten!


Das Museum Schloss Hohentübingen als ein Teil des Museums der Universität Tübingen (MUT) öffnete 1997 im sanierten Nord- und Ostflügel des Schlosses und 1998 im Fünfeckturm seine Pforten. Auf 2000m² sind rund 4600 Objekte vereint aus den Lehrsammlungen der auf dem Schloss ansässigen Institute für Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie einschließlich der Numismatischen Arbeitsstelle, für Ägyptologie, des Altorientalischen Seminars und der Völkerkunde - von der Eiszeit bis ins 20. Jahrhundert, von der Südsee bis zur Schwäbischen Alb spannt sich der Bogen.

Schlosshof mit Eingang zum Museum (rechts)
Vasensammlung
Fünf Personen in Betrachtung einer Vitrine
Tempel im ehemaligen Rittersaal
Antiker Kopf
Die 35000 Jahre alte Wildpferd-Figur aus Elfenbein
Vergrößerte Nachbildung des "Urpferdchens" vor dem Museums-Eingang
Drei Höhlenlöwen der Sammlung Eiszeitkunst
Ägyptische Grabkammer (Detail)
Fünfeckturm mit der Abteilung Ethnologie


Geschichte der Sammlungen

„Im Jahr 1798 hatte der württembergische Regierungsrat Carl Sigmund Tux der Universität sein "Münz- und Antiquitätenkabinett" als Nachlassstiftung vererbt - die erste Antikensammlung an der Universität überhaupt. Ihm verdankt sie nicht nur die unter dem Namen "Tübinger Waffenläufer" weltbekannte Bronzestatuette - heute Logo des Museums - sondern mit über 4000 Münzen und Medaillen auch den Kern einer der bedeutendsten numismatischen Universitätsammlungen Deutschlands. 1835 wurden erstmals Gipsabgüsse für die Lehre angekauft, 1893 der erste Komplex von griechischen und italischen Vasen aus dem Nachlass von Hermann von Wundt für das Archäologische Institut erworben.

Ihren internationalen Rang verdankt die Archäologische Sammlung vor allem ihrem Mäzen Ernst von Sieglin (1848-1927), Stuttgart. Großzügig unterstützte er den Ankauf von herausragenden Einzelobjekten, aber auch von geschlossenen Privatsammlungen. Zudem stiftete er Funde aus den von ihm finanzierten Grabungen in Ägypten, darunter als besondere Attraktion die reliefgeschmückte ägyptische Opferkammer des Seschemnofer III. aus Gizeh. Seit der Gründung des Ägyptologischen Instituts 1959 ist es dank weiterer Stiftungen sowie Dauerleihgaben aus den Beständen des Württembergischen Landesmuseums und des Linden-Museums (beide Stuttgart) gelungen, die ägyptische Sammlung stetig zu erweitern. Schenkungen ermöglichten der erst 1965 als Fach eingerichteten Altorientalistik, eine kleine Sammlung zum Thema "Schriftentwicklung" aufzubauen.

Die Ur- und Frühgeschichtlichen Sammlungen spiegeln am Beispiel des südwestdeutschen Raumes die Grabungsaktivitäten des Tübinger Instituts wider. Nicht einzelne Objekte, sondern Fundzusammenhänge stehen im Vordergrund. Eine Ausnahme bilden freilich die weltweit berühmten, 1931 durch Gustav Riek entdeckten Elfenbeinfiguren aus der Vogelherdhöhle bei Ulm, die zu den ältesten figürlichen Kunstwerken der Welt zählen.“ Sie wurden in den letzten Jahren durch weitere sensationelle Fundstücke ergänzt.

„Für die völkerkundliche Sammlung legte Augustin Krämer (1865-1941) den Grundstock. Mehr als 1000 Objekte brachte er in das von ihm gegründete Völkerkundliche Institut von seinen Forschungsreisen in der Südsee ein. Erst in den 1980er Jahren dagegen gelangte eine der in Europa bedeutendsten Sammlungen zur Muster-Kunst der Shipibo-Indianerinnen in Peru ins Schloss.“[1]


Abteilungen

mit einigen Höhepunkten

Ur- und Frühgeschichte

Ältere Urgeschichte und Quartärökologie
"Eiszeit-Kunst" aus Höhlen der Schwäbischen Alb: Die ca. 35000 Jahre alten Vogelherd-Figuren aus Elfenbein, z.B. Wildpferdchen, mehrere Mammuts und Löwen, Flöten aus Vogelknochen sowie bemalte Steine (neu 2011). Erst 2005 wurde eine weitere Mammutfigur gefunden und 2008 die berühmte Venus vom Hohlen Fels (die älteste figürliche Darstellung eines Menschen überhaupt), die bislang noch nicht in Tübingen ist, aber künftig dorthin kommen wird, wofür es eine Zusage des früheren Ministerpräsidenten Oettinger geben soll (?). Wegen der hohen Bedeutung und Attraktivität dieser "Eiszeit-Kunst" wird dafür längerfristig ein eigenes innenstadtnahes Domizil gesucht.
Jüngere Ur- und Frühgeschichte
Keramik und Werkzeuge aus jungsteinzeitlichen Moordörfern im Federseegebiet
Bemalte Keramik von der Heuneburg

Klassische Archäologie

Tübinger Waffenläufer (auch Logo des Museums)
Korinthische Deckelpyxis

Altorientalistik

Königsinschrift aus Isin

Ägyptologie

Menschenköpfiger Kanopendeckel
Die altägyptische Grabkammer Seschemnofers III. stand ursprünglich in der Nähe der Großen Pyramide des Cheops in Gizeh, wo sie um 2350 v. Chr. gebaut wurde. Sie ist ein Geschenk aus dem Jahr 1911 an die Tübinger Universität von Wilhelm Sieglin, einem Professor für anktike Geographie, der sie in Ägypten im Rahmen einer Forschungsexpedition unter der Leitung des Archäologen Prof. Theodor Schreiber ausgraben ließ, käuflich erwarb und anschließend in Ägypten abbauen ließ.[2]
  • Grabkammer Seschemnofers III.

    Grabkammer Seschemnofers III.

  • Grabkammer Seschemnofers III.

    Grabkammer Seschemnofers III.

  • Grabkammer Seschemnofers III.

    Grabkammer Seschemnofers III.

  • Grabkammer Seschemnofers III.

    Grabkammer Seschemnofers III.

  • Grabkammer Seschemnofers III.

    Grabkammer Seschemnofers III.

  • Ägyptische Inschriften

    Ägyptische Inschriften

  • Abguss-Sammlung

    Diskuswerfer von Myron / Tyrannenmördergruppe

    Ethnologie

    Trinkgefäß der Shipibo-Indianer

    Numismatik

    Antike Numismatik
    Stater aus Kaulonia
    Mittelalterliche und neuzeitliche Numismatik



    Näheres zu den einzelnen Sammlungen siehe (vorerst) direkt in den offiziellen Museums-Seiten dazu.



    Öffnungszeiten

    Mi bis So, 10 bis 17 Uhr
    Do bis 19 Uhr

    Führungen sind auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

    Einzelnachweise

    1. Prof. Dr. Bettina Baronesse v. Freytag gen. Löringhoff, im Führer Museum Schloss Hohentübingen, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, 2004, Seite 3
    2. Emma Brunner-Traut: Die altägyptische Grabkammer Seschemnofers III. aus Gisa, Verlag Philipp von Zabern, 1977 und 1982.

    Weblinks, Quellen