Lustnauer Tor: Unterschied zwischen den Versionen

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(Gymnasium war 1861-1901 im Vorgängerbau (nicht danach) - hätte mich auch gewundert... (siehe auch Uhland-Gymnasium u. dortige Quellen))
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[[Bild:Lustnauer Tor.jpg|thumb|200px|Lustnauer Tor: Blick in die [[Doblerstraße]] im Februar 2009]]
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Das '''Lustnauer Tor''' war ursprünglich eines der fünf [[:Kategorie:Stadttore|Stadttore]] der alten [[Stadtmauer]] Tübingens. Es
war das wichtigste Tor, weil es den Weg nicht nur in Richtung [[Lustnau]], sondern vor allem zur Hauptstadt [[Württemberg]]s, [[Stuttgart]], ermöglichte.


Bereits im 18. Jahrhundert entstand vor dem Tor am Anfang der Straße nach Stuttgart ein Vorplatz. Nachdem das Tor 1829 abgebrochen worden war, hat sich die Bezeichnung erhalten. Umgangssprachlich wird sie in Bezug auf den früheren Vorplatz verwendet, der im Laufe der Zeit zu einem Platz am Rande der [[Altstadt]] wurde, an dem sich mehrere Straßen kreuzen. Offiziell heißt der Platz '''Am Lustnauer Tor'''. Dazu zählen auch die beiden Gassen im Nordwesten, die an der [[Wurstküche]] vorbei zur [[Metzgergasse]] führen. An dem Platz beginnt die im 19. Jahrhundert auf dem Weg nach Lustnau angelegte Ausfallstraße [[Wilhelmstraße]].


Straßen-Kreuzung und Platzsituation am Rande der [[Altstadt]]. Früher lag hier eines der fünf [[:Kategorie:Stadttore|Stadttore]] der alten [[Stadtmauer]] Tübingens, das den Weg in Richtung [[Lustnau]] und Stuttgart und später zur neu angelegten Ausfallstraße [[Wilhelmstraße]] erlaubte.
== Lage ==
[[Bild:Lustnauer Tor mit Blick auf Österbergstraße und Mühlstraße in Tübingen bei Nacht 2019.jpg|mini|Blick aufs [[Deutsches Haus|Deutsche Haus]] zwischen [[Österbergstraße]] und [[Mühlstraße]]]]
[[Datei:Tübinger Buchhandlung Gastl.jpg|mini|Buchhandlung [[Gastl]]. Das Fenster über dem Eingang an der Laterne ist nur aufgemalt (siehe auch Bildvergrößerung).]]
Das alte [[:Kategorie:Stadttore|Stadttor]] lag etwa dort, wo heute die Fußgängerampel über die [[Neue Straße]] führt. Eine Steintafel am [[Schimpfhaus]] erinnert daran.
Auf dem Platz laufen [[Pfleghofstraße]], [[Neue Straße]], [[Österbergstraße]], [[Doblerstraße]] zusammen, die [[Wilhelmstraße]] geht in die [[Mühlstraße]] über.  


Das Stadttor wurde im Spätmittelalter gebaut und 1829 abgebrochen. Zuvor wurde es an den Medizinprofessor Autenrieth verkauft, der das (gute) Baumaterial für den Bau seines Wohnhauses direkt daneben nutzte. In dieses Haus zog 1861 das erste [[Uhland-Gymnasium|Gymnasium]] ein. Nach dessen Umzug in den Neubau in der Uhlandstraße wurde das Haus 1901 abgebrochen und durch das heutige [[Schimpfhaus]] ersetzt.  
Die [[Stadtpläne]] zeigen die Entwicklung des Torvorplatzes zur wichtigen Kreuzung.


== Lage ==
== Geschichte ==
[[Bild:LustnTor_Ost_100 2841.JPG‎|thumb|200px|Lustnauer Tor: Zwei Giebelhäuser an der Ostseite, links heute die Kreissparkasse, rechts das "Deutsche Haus" (September 2009)]]  
Das Stadttor wurde im Spätmittelalter gebaut. 1829, als der Verkehr zugenommen hatte, wurde der Abbruch beschlossen. Um Kosten zu vermeiden, verkaufte die Stadt das Tor an den Medizinprofessor Autenrieth, der die guten Steine als  Baumaterial für sein Wohnhaus nutzen konnte, das er unmittelbar daneben baute (heutiges [[Schimpfhaus]], umgebaut 1903). Im Haus daneben, Ecke [[Grabenstraße]], wohnte später der Komponist [[Friedrich Silcher]]. Dieses Gebäude wurde in den 1950er Jahren wegen der Verbreiterung der Kreuzung mit der Grabenstraße (heute [[Am Stadtgraben]]) abgebrochen.
Hier laufen [[Pfleghofstraße]], [[Neue Straße]], [[Österbergstraße]], [[Doblerstraße]] zusammen, die [[Mühlstraße]] geht in die [[Wilhelmstraße]] über.  
 
 
[[1885]]-87 wurden mehrere Gebäude abgerissen (u.a. das alte Dekanatsgebäude, sowie südlich davon im engen Mühlgraben die Getreidemühle, [[Eckhaus am Neckartor|Walkmühle]] und Neue Mühle), um Raum für die neuerrichtete [[Mühlstraße]] zu schaffen.


== Was hier ist ==
== Was hier ist ==
*das so genannte [[Schimpfeck]] mit dem dekorativen Haus (Jugendstil) - unten drin sind
**[[Deutsche Bank]] - Investment & FinanzCenter
**[[Fritz Schimpf]] - Schreibwaren, Bürobedarf, Geschenkartikel
*[[Kreissparkasse]] - Hauptstelle und ImmobilienCentrum
*[[Apotheke am Lustnauer Tor]]
*[[Bäckerei Gehr]], Filiale (früher Blumen Endriß, umgezogen zum [[Schulberg]] 4)
*[[Wurstküche]] mit der Kellerkneipe [[s' Urige|s'Urige]]
*[[Schuhhaus Frauendiener]], Nr. 6
*[[Salam]], arabischer Imbiss
*Wahlkreisbüro [[Die Linke]], Am Lustnauer Tor 8
*bitte ergänzen


== Geschichte und Entwicklung ==
; Hausnummer 1 ([[Schimpfhaus]])
Die [[Stadtpläne]] zeigen die Entwicklung vom Tor zum Platz zur Kreuzung.
: [[Deutsche Bank]] – Investment & FinanzCenter
[[1885]]-87 wurden mehrere Gebäude abgerissen (u.a. das alte Dekanatsgebäude sowie südlich davon im engen Mühlgraben die Getreidemühle, [[Eckhaus am Neckartor|Walkmühle]] und Pulvermühle), um Raum für die neugeschaffene [[Mühlstraße]] zu schaffen.
: [[Fritz Schimpf]] – Schreibwaren, Bürobedarf, Geschenkartikel
; Hausnummern 2 und 3
: [[Kreissparkasse]] – ImmobilienCentrum (Nr. 2) und Filiale (Nr. 3)
; Hausnummer 4 ([[Deutsches Haus]] am Lustnauer Tor)
: [[Ina Apotheke]]
: [[Esszimmer]], Imbiss und Café
: Frauenarzt Dr. Alexander Marmé
; Hausnummer 5
: [[Bäckerei Gehr]], Filiale (früher Blumen Endriß)
; Hausnummer 6
: [[Nuna]] (Lebensmittel & Imbiss), davor [[Schuhhaus Frauendiener]]
; Hausnummer 7
: Ehemals Buchhandlung [[Gastl]], derzeit leerstehend
; Hausnummer 8
: [[Wurstküche]] mit der Kellerkneipe [[s' Urige|s'Urige]]
; Hausnummer 9
: [[Salam]], arabischer Imbiss


== Historische Ansichten ==  
== Historische Ansichten ==  
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File:Sinner-Tübingen-Lustnauer Tor um 1885.jpg|Links zweigt die [[Österbergstraße]] ab, die [[Doblerstraße]] ist noch nicht vorhanden. Ansicht von [[1885]], vor dem Durchbruch zur [[Mühlstraße]].
Datei:Sinner-Tübingen-Lustnauer Tor um 1885.jpg|Links zweigt die [[Österbergstraße]] ab, die [[Doblerstraße]] ist noch nicht vorhanden. Ansicht von [[1885]], vor dem Durchbruch zur [[Mühlstraße]].
File:Sinner-Tübingen-Lustnauer Tor um 1890.jpg|Wohnhaus [[Friedrich Silcher]]s, Wilhelmstraße 1 (Mitte) und das Haus des Mediziners Autenrieth (links), beide nicht erhalten, [[1890]]
Datei:Sinner-Tübingen-Lustnauer Tor um 1890.jpg|Wohnhaus [[Friedrich Silcher]]s, Wilhelmstraße 1 (Mitte) und das Haus des Mediziners Autenrieth (links), beide nicht erhalten, [[1890]]
File:Sinner-Tübingen-Lustnauer Tor Stadtmauerrest 1902.jpg|Stadtmauerrest hinter dem heutigen [[Schimpfeck|Schimpfhaus]], [[1902]]
Datei:Sinner-Tübingen-Lustnauer Tor Stadtmauerrest 1902.jpg|Stadtmauerrest hinter dem heutigen [[Schimpfeck|Schimpfhaus]], [[1902]]
Datei:Lustnauer Tor 1902.jpg|Lustnauer Tor, [[1902]], Aufnahme von der Stelle des abgerissenen Autenrieth-Hauses aus, vor dem Neubau des [[Schimpfhaus]]es
Datei:Lustnauer Tor 1902.jpg|Lustnauer Tor, [[1902]], Aufnahme vom [[Schimpfhaus]] aus gesehen
Datei:LustnauerTor 1876.png|Lustnauer Tor, [[1876]]
Datei:LustnauerTor1920 30erJahren Facebook.jpg|Der Platz in den 1930er Jahren
Datei:LustnauerTor 1876.png|Lustnauer Tor, Stadtplan von [[1876]]
Datei:Stadttor Lustnauer Tor.jpg|mini|Lustnauer Tor (Lithographie von [[Ludwig August Helvig]])
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== So sieht's der Vogel ==
== Karte ==
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Das alte [[:Kategorie:Stadttore|Stadttor]] lag in etwa dort, wo heute die Fußgängerampel über die [[Neue Straße]] führt. Eine Steintafel am Schimpfhaus erinnert daran.
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==Weblinks==
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*[http://www.flickr.com/photos/eagle1effi/10867601943/in/pool-tubinga FlickR: Lustnauer Tor um 1960]: interessantes Foto mit Schutzmann, der von einer Verkehrskanzel aus den Verkehr regelt




[[Kategorie:Straßen]]
[[Kategorie:Platz]]
[[Kategorie:Platz]]
[[Kategorie:Straßen]]  
[[Kategorie:Altstadt]]
[[Kategorie:Stadttore]]  
[[Kategorie:Stadttore]]
[[Kategorie:Altstadt]]  
[[Kategorie:Tor]]
[[Kategorie:Zentrum]]  
[[Kategorie:Tor]]
[[Kategorie:Ehemalige Gebäude]]

Version vom 2. Juli 2022, 08:01 Uhr


Am Lustnauer TorGeo-Cache leeren
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Lustnauer-tor.jpg
Fußweg, Kreisstraße
OberflächeGlattes Kopfsteinpflaster, Asphalt
Höchstgeschwindigkeit50 km/h, 30 km/h
Einbahnstraßenein
Beleuchtetja
Bürgersteigbeidseitig, einseitig
Fahrräderverboten, erlaubt
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Abzweig der Doblerstraße, Oktober 2018
Schimpfhaus, April 2019

Das Lustnauer Tor war ursprünglich eines der fünf Stadttore der alten Stadtmauer Tübingens. Es war das wichtigste Tor, weil es den Weg nicht nur in Richtung Lustnau, sondern vor allem zur Hauptstadt Württembergs, Stuttgart, ermöglichte.

Bereits im 18. Jahrhundert entstand vor dem Tor am Anfang der Straße nach Stuttgart ein Vorplatz. Nachdem das Tor 1829 abgebrochen worden war, hat sich die Bezeichnung erhalten. Umgangssprachlich wird sie in Bezug auf den früheren Vorplatz verwendet, der im Laufe der Zeit zu einem Platz am Rande der Altstadt wurde, an dem sich mehrere Straßen kreuzen. Offiziell heißt der Platz Am Lustnauer Tor. Dazu zählen auch die beiden Gassen im Nordwesten, die an der Wurstküche vorbei zur Metzgergasse führen. An dem Platz beginnt die im 19. Jahrhundert auf dem Weg nach Lustnau angelegte Ausfallstraße Wilhelmstraße.

Lage

Buchhandlung Gastl. Das Fenster über dem Eingang an der Laterne ist nur aufgemalt (siehe auch Bildvergrößerung).

Das alte Stadttor lag etwa dort, wo heute die Fußgängerampel über die Neue Straße führt. Eine Steintafel am Schimpfhaus erinnert daran. Auf dem Platz laufen Pfleghofstraße, Neue Straße, Österbergstraße, Doblerstraße zusammen, die Wilhelmstraße geht in die Mühlstraße über.

Die Stadtpläne zeigen die Entwicklung des Torvorplatzes zur wichtigen Kreuzung.

Geschichte

Das Stadttor wurde im Spätmittelalter gebaut. 1829, als der Verkehr zugenommen hatte, wurde der Abbruch beschlossen. Um Kosten zu vermeiden, verkaufte die Stadt das Tor an den Medizinprofessor Autenrieth, der die guten Steine als Baumaterial für sein Wohnhaus nutzen konnte, das er unmittelbar daneben baute (heutiges Schimpfhaus, umgebaut 1903). Im Haus daneben, Ecke Grabenstraße, wohnte später der Komponist Friedrich Silcher. Dieses Gebäude wurde in den 1950er Jahren wegen der Verbreiterung der Kreuzung mit der Grabenstraße (heute Am Stadtgraben) abgebrochen.


1885-87 wurden mehrere Gebäude abgerissen (u.a. das alte Dekanatsgebäude, sowie südlich davon im engen Mühlgraben die Getreidemühle, Walkmühle und Neue Mühle), um Raum für die neuerrichtete Mühlstraße zu schaffen.

Was hier ist

Hausnummer 1 (Schimpfhaus)
Deutsche Bank – Investment & FinanzCenter
Fritz Schimpf – Schreibwaren, Bürobedarf, Geschenkartikel
Hausnummern 2 und 3
Kreissparkasse – ImmobilienCentrum (Nr. 2) und Filiale (Nr. 3)
Hausnummer 4 (Deutsches Haus am Lustnauer Tor)
Ina Apotheke
Esszimmer, Imbiss und Café
Frauenarzt Dr. Alexander Marmé
Hausnummer 5
Bäckerei Gehr, Filiale (früher Blumen Endriß)
Hausnummer 6
Nuna (Lebensmittel & Imbiss), davor Schuhhaus Frauendiener
Hausnummer 7
Ehemals Buchhandlung Gastl, derzeit leerstehend
Hausnummer 8
Wurstküche mit der Kellerkneipe s'Urige
Hausnummer 9
Salam, arabischer Imbiss

Historische Ansichten

Karte

Stadtplan von 1819
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