Jugendstil

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Historischer Lesesaal des Bonatzbaus mit neoklassizistischer Einrichtung (Decke, Säulen, Holztäfelung und Galerien), Jugendstil-Wandgemälde "Odysseus in der Unterwelt".

Der Jugendstil ist eine Kunstrichtung, die am Ende des 19. Jahrhunderts aufkam und seine Blütezeit im ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts erlebte. Äußerlich kennzeichnende Teile oder Elemente sind dekorativ geschwungene Linien sowie großflächige florale Ornamente.


Malerei

Im Historischen Lesesaal des Bonatzbaus der Unibibliothek von 1912 ist ein großes halbrundes Wand-Gemälde im Jugendstil "Odysseus in der Unterwelt".


Architektur

In Tübingen und Württemberg gibt es fast keine Gebäude "puren" Jugendstils. Es handelt sich fast immer um Abschwächungen, Anklänge daran oder Kombinationen mit anderen Baustilen. Oberbaurätin Susanne Neuberg nannte das "schwäbisch reduzierten Jugendstil" (Quelle: bei Alte Frauenklinik, innen).

Das gilt z.B. wohl auch für Eisenlohr & Weigle. Jedoch in Berlin haben sie die Fassade des WMF-Geschäftsgebäudes (1905) in "reinstem Jugendstil" gestaltet, wie links im alten Foto gut zu erkennen ist. Hierzulande haben sich Bauherren so etwas scheinbar nicht "getraut" oder man wollte sich nicht zu sehr "exponieren". In Baden ist das schon etwas anders. [1]


Geschäftshäuser Leipziger Straße, Berlin, 1909

Am deutlichsten erscheint in Tübingen der Jugendstil am Haus Lange, das ihn mit dem Landhausstil kombiniert (1902), an in den 1980er Jahren wiederhergestellten Ornamenten an der Fassade des Schimpfhauses (1903) und an Putzreliefs des Hauses Melanchthonstraße 16.

Gebäudeeigentümer möchten heute manchmal ihr Haus aus dieser Zeit mit dem Label "Jugendstil" schmücken, besonders bei Verbindungshäusern, auch wenn es sich "nur" um Einflüsse, Elemente oder einzelne Verzierungen dieses Stils handelt. Sie meinen dann möglicherweise, Jugendstil klinge bei jungen Leuten "cooler" als etwa Neorenaissance oder Neobarock.

Der Jugendstil (französisch Art nouveau) wird zuweilen mit dem Art déco der 1920er/30er Jahre verwechselt.



Beispiele in Tübingen

Jugendstil-Ornamente am Schimpfhaus

Haus Lange (1902) | Schimpfhaus (1903), Ornamente | Melanchthonstraße 16, Fassadendekor reinen Jugendstils

Fußnote

  1. Anmerkung des Verf.: Mögliche, mir noch nicht bekannte Ausnahmen bestätigen die Regel.

Weblinks

Jugendstil (Wikipedia)