Hans Rath

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Hans Rath (eigentlich Johannes, * 23. Januar 1876 in Egenhausen, † 24. Februar 1945) war der letzte Bürgermeister der Gemeinde Lustnau. Er amtierte von 1902 bis zur Eingemeindung Lustnaus im Jahre 1934.

Während seiner Amtszeit kam es zur Einführung von Elektrizität in Lustnau (1908), zum Bau der Dorfackerschule (1909), sowie von Brunnenstuben und Pumpstationen am Goldersbach (1910/1911) und zum Bau des Pumpwerks im Neckartal (1929) für die neue Hauswasserleitung. Außerdem erfolgte unter Rath die Kanalisation Lustnaus (1913 bis 1928), sowie der Anschluss der Lustnauer Gasleitungen, nachdem 1930 ein Gasliefervertrag mit Tübingen geschlossen worden war.

Rath gilt als Förderer der Villenkolonie Denzenberg, wo er selbst wohnte (erst in der Waldeckstraße 6, dem sogenannten Heuhaus, später in der Wilhelmstraße 125). In ganz Lustnau ließ er 2,5 km Straßen bauen, so z.B. die Gartenstraße, die Riekertstraße, die Dorfackerstraße, die Ammerstraße, die Aeulestraße oder die Welzenwiler Straße.

Dank Rath gelangte Lustnau zu wirtschaftlicher Blüte, da er Unternehmen z.B. mit Steuervergünstigungen förderte oder Baugelände für Unternehmen bewilligte und somit viele neue Arbeitsplätze schaffte. Die Einwohnerzahl Lustnaus stieg von 1.800 im Jahre 1902 auf 3.483 im Jahre 1933. Größere Firmen waren Egeria, Beka und Max Jope. Bei der Eingemeindung Lustnaus erklärte Hans Rath, "Tübingen heirate eine reiche Braut".

Zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum 1927 wurde er zum Ehrenbürger Lustnaus ernannt. Zum selben Zeitpunkt wurde auch die Rathstraße nach ihm benannt.

Nach der Eingemeindung Lustnaus zu Tübingen war Rath bis zu seinem Tod Stadtamtmann in Tübingen. Außerdem war er ab 1924 Abgeordneter für die DVP im württembergischen Landtag, ab 1928 war er Landes- und Fraktionsvorsitzender der Partei.

Hans Rath war mit Anna Rath, geb. Müller, verheiratet, mit der er fünf Kinder hatte.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lustnauer Heimatbuch, Günter Herre/Gerhard Nagel (Hsg.)
  • Villenkolonie Denzenberg - Geschichten, Häuser und Bewohner, Architekten, in Lustnauer Chronik Nr. 2, 1. Aufl. 2009, 2. Aufl. 2010, Tübingen-Hagelloch: Hepper Printmedien.