Hans Gmelin

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Hans Gmelin (* 17. Oktober 1911 in Tübingen; † 23. Juli 1991 ebenda) war von 1955 bis 1974 parteiloser Oberbürgermeister von Tübingen. Am 3. Januar 1975 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Der Jurist war der Vater von Herta Däubler-Gmelin.

Sein Vater Oskar Gmelin war Amtsgerichtsdirektor in Tübingen und trug neben anderen als Vorsitzender des Erbgesundheitsgerichts Verantwortung für die Umsetzung der NS-Eugenik vor Ort. [1]

In Hans Gmelins Amtszeit als Oberbürgermeister fielen u.a. die großen Stadterweiterungen der Nachkriegszeit, insbesondere in der Nordstadt mit der Morgenstelle und Waldhäuser-Ost sowie der Umbau des Europaplatzes, Tübingens Auszeichnung mit dem Europapreis und die Begründung mehrerer Städtepartnerschaften.

Nachdem bereits 2005 Hans-Joachim Lang auf Einzelheiten von Gmelins NS-Karriere im "Dritten Reich" hingewiesen hatte, führte eine von der Stadt 2013 in Auftrag gegebene wissenschaftliche Untersuchung dazu, dass am 5. März 2018 der Gemeinderat einstimmig die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft Gmelins beschloss.[2][3] Der Name der Gmelinstraße bleibt erhalten, da sie nach einem anderen Mitglied der Familie Gmelin des 19. Jahrhunderts benannt ist.


Weblinks:


Quellen