Hanna-Bernheim-Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Hanna-Bernheim-Straße''' führt im auf dem Areal des ehemaligen [[Güterbahnhof]] entstehenden Wohn- und Gewerbegebiets [[Alter Güterbahnhof]] parallel zu den den Bahngleisen von Osten nach Westen.
Die '''Hanna-Bernheim-Straße''' führt im auf dem Areal des ehemaligen [[Güterbahnhof]] entstehenden und teilweise bereits entstandenen Wohn- und Gewerbegebiets [[Alter Güterbahnhof]] parallel zu den den Bahngleisen von Osten nach Westen.
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== Hanna Bernheim ==
== Hanna Bernheim ==

Version vom 14. Februar 2020, 15:36 Uhr

Hanna-Bernheim-StraßeGeo-Cache leeren
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living_street, Anliegerstraße
OberflächeAsphalt
Höchstgeschwindigkeit30 km/h
Einbahnstraßenein
Beleuchtetja
Bürgersteigeinseitig
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Die Hanna-Bernheim-Straße führt im auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhof entstehenden und teilweise bereits entstandenen Wohn- und Gewerbegebiets Alter Güterbahnhof parallel zu den den Bahngleisen von Osten nach Westen.

Blick von der Eisenbahnstraße in die Straße nach Westen (Nov. 2018)
Blick vom Westen in die Hanna-Bernheim-Straße nach Osten (Nov. 2018)

Hanna Bernheim

Hanna Bernheim, geb. Bach (* 11. September 1895 in Augsburg, † 4. Februar 1990 in Ohio, USA) war die Tochter eines in Augsburg lebenden vermögenden jüdischen Kaufmanns.

Sie besuchte in Augsburg das Stetten-Institut und wurde in der dortigen Frauenschule unter anderem in Pädagogik, Psychologie und Kunstgeschichte ausgebildet. Während des Ersten Weltkriegs uterstützte sie die Jugendfürsorge und die Volksspeisung. Nach einer Ausbildung in Sozialfürsorge arbeitete sie bei der städtischen Fürsorgestelle.[1] Sie heiratete 1921 Adolph Bernheim, der mit seinen Brüdern in Bronnweiler und Gomaringen eine mittelständische Textilfirma betrieb. 1930 zog sie mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern von Bronnweiler nach Tübingen. Sie bezogen das Haus Staufenstraße (heute Stauffenbergstraße) 27.[2] Mit vielfältigem Engagement integrierten sich die Eheleute in das jüdische und bürgerliche Leben der Stadt. Wegen des aufkommenden Antisemitismus verkauften die Brüder im März 1938 ihre Firma weit unter Wert. Auf den Erlös hatten sie keinen freien Zugriff.

Ab 1938 wurde die Familie durch behördliche Zwangsmaßnahmen systematisch ihres Wohlstandes beraubt: Im Sommer 1938 musste sie ihre Wertgegenstände aller Art abliefern. Von Wertpapierverkäufen werden Adolph Bernheim gerade einmal sechs Prozent gutgeschrieben und vor der Ausreise in die USA wurde eine Reichsfluchtsteuer von einem Viertel des Vermögens eingezogen. Der verbliebene Hausrat, dessen Transport bereits im Voraus bezahlt war, kam nie in den USA an. Als die Familie Bernheim im Juli 1939 in den USA eintraf, war ihr nur ein Bruchteil des einstigen Besitzes geblieben. Die Eingliederung in der neuen Heimat fiel schwer: Adolph Bernheim arbeitete als einfacher Angestellter.[3]

Literatur

  • Ulrike Baumgärtner: Die Emigration der Familie Bernheim – Rekonstruktion einer Ausplünderung und Vertreibung. In: Zerstörte Hoffnungen. Wege der Tübinger Juden. Hrsg. von der Geschichtswerkstatt Tübingen. Tübingen 1995 (Beiträge zur Tübinger Geschichte, Bd. 8). S. 303–314.
  • Benigna Schönhagen, Wilfried Setzler (Hg.): Hanna Bernheim (1895 - 1990): History of my life: Der Rückblick einer deutschen Jüdin auf ihr Leben vor der Emigration 1939, Tübingen 2014 [4]

Quellen

  1. Sie mussten vor den Nazis fliehen, Augsburger Allgemeine, 11.4.2016
  2. Eine Führung zu ehemals jüdischem Leben in Tübingen
  3. Zeichen der Erinnerung: Hanna und Adolph Bernheim
  4. Vortrag und Buchvorstellung, Jüdisches Museum Augsburg Schwaben, April 2016