Gustav Lenz: Unterschied zwischen den Versionen

Aus TUEpedia
Wechseln zu:Navigation, Suche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 5: Zeile 5:
Gustav Lenz war ein Vorfahre der Familie Erbe, und seine Mutter Rosine hatte die Gaststätte „[[Lenzei]]“ gegründet.<ref>[http://www.dai-tuebingen.de/events/2013/11/dazwischen-der-ozean.html Lesung und Talk mit Liane von Droste, Glienicke.]</ref> Er war wahrscheinlich an der Märzrevolution von 1848 in Südwestdeutschland beteiligt. Im Mai 1848 reiste der 21-Jährige im unbequemen Zwischendeck eines Auswanderer-Segelschiffs von Antwerpen nach New York.<ref name="Gloria"> [http://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/nicht-nur-glanz-und-gloria.html Nicht nur Glanz und Gloria. Alte Briefe von Amerika-Auswanderern dokumentieren Alltagsleben.]</ref>  
Gustav Lenz war ein Vorfahre der Familie Erbe, und seine Mutter Rosine hatte die Gaststätte „[[Lenzei]]“ gegründet.<ref>[http://www.dai-tuebingen.de/events/2013/11/dazwischen-der-ozean.html Lesung und Talk mit Liane von Droste, Glienicke.]</ref> Er war wahrscheinlich an der Märzrevolution von 1848 in Südwestdeutschland beteiligt. Im Mai 1848 reiste der 21-Jährige im unbequemen Zwischendeck eines Auswanderer-Segelschiffs von Antwerpen nach New York.<ref name="Gloria"> [http://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/nicht-nur-glanz-und-gloria.html Nicht nur Glanz und Gloria. Alte Briefe von Amerika-Auswanderern dokumentieren Alltagsleben.]</ref>  


Nach seiner Emigration schlug er sich in New York als Maschinenbauer durch und schrieb seine Erlebnisse in Briefen an seine Mutter und seiner Schwester in Tübingen nieder.<ref>[http://www.gea.de/nachrichten/kultur/der+traum+vom+neuen+leben.3235245.htm Der Traum vom neuen Leben.]</ref> Der Briefwechsel mit seiner Mutter und seiner Schwester aus den Jahren 1847 bis 1853 ist ein Spiegel
Nach seiner Emigration schlug er sich in New York als Maschinenbauer durch und schrieb seine Erlebnisse in Briefen an seine Mutter und seiner Schwester in Tübingen nieder.<ref>[http://www.gea.de/nachrichten/kultur/der+traum+vom+neuen+leben.3235245.htm Der Traum vom neuen Leben.]</ref> Der Briefwechsel mit seiner Mutter und seiner Schwester aus den Jahren 1847 bis 1853 ist ein Zeitzeugnis und belegt nicht nur zwischen den Zeilen, dass Gustav Lenz in New York nicht so recht zufrieden ist. Insbesondere die Suche nach einem Arbeitsplatz war für ihn weitaus schwieriger als erwartet. „Vielen Deutschen blüht hier ein sehr trauriges Loos“, schreibt Lenz am 20. März 1849. „Man kann hier allein ein paar Tausend solcher Unglücklichen zählen, welche sich von gar nichts anderem nähren als dass sie Lumpen und Beiner auf den Straßen sammeln.“<ref>[http://www.tagblatt.de/stt/kleine/media/die_kleine_13_01.pdf  Zwischen Hoffnung und Enttäuschung.] "die kleine" - Zeitschrift für die besten Lebensjahre. Januar / Februar 2013. Seite 22.</ref>
der Zeit und belegt nicht nur zwischen den Zeilen, dass Gustav Lenz in New York nicht so recht glücklich wird. Zumal sich die Suche nach einem Arbeitsplatz für ihn schwieriger gestaltet als erwartet. „Vielen Deutschen blüht hier ein sehr trauriges Loos“, schreibt Lenz am 20. März 1849. „Man kann hier allein ein paar Tausend solcher Unglücklichen zählen, welche sich von gar nichts anderem nähren als dass sie Lumpen und Beiner auf den Straßen sammeln.“<ref>[http://www.tagblatt.de/stt/kleine/media/die_kleine_13_01.pdf  Zwischen Hoffnung und Enttäuschung.] "die kleine" - Zeitschrift für die besten Lebensjahre. Januar / Februar 2013. Seite 22.</ref>


1851 kündigte er seiner Mutter in Tübingen an, dass er zurückkehren werde, sobald sich in Deutschland das „dunkle Gewölke“ vom „politischen Himmel“ verzogen habe. Da er sehr hart arbeitete, ohne eine echte Aufstiegschance für sich zu erkennen, war er wenig motiviert, „lange den Capitalisten meine Kräfte anzubieten“. Drei Jahre später kehrte er gemütskrank heim und lebte wieder bei seiner Mutter.<ref name="Gloria"/>
1851 kündigte er seiner Mutter in Tübingen an, dass er zurückkehren werde, sobald sich in Deutschland das „dunkle Gewölke“ vom „politischen Himmel“ verzogen habe. Da er sehr hart arbeitete, ohne eine echte Aufstiegschance für sich zu erkennen, war er wenig motiviert, „lange den Capitalisten meine Kräfte anzubieten“. Drei Jahre später kehrte er gemütskrank heim und lebte wieder bei seiner Mutter.<ref name="Gloria"/>

Version vom 23. August 2013, 22:25 Uhr

Datei:Lenz.png
Gustav Lenz

Gustav Lenz war ein Tübinger Handwerksgeselle, der 1848 nach Amerika emigrierte.[1] [2]

Gustav Lenz war ein Vorfahre der Familie Erbe, und seine Mutter Rosine hatte die Gaststätte „Lenzei“ gegründet.[3] Er war wahrscheinlich an der Märzrevolution von 1848 in Südwestdeutschland beteiligt. Im Mai 1848 reiste der 21-Jährige im unbequemen Zwischendeck eines Auswanderer-Segelschiffs von Antwerpen nach New York.[4]

Nach seiner Emigration schlug er sich in New York als Maschinenbauer durch und schrieb seine Erlebnisse in Briefen an seine Mutter und seiner Schwester in Tübingen nieder.[5] Der Briefwechsel mit seiner Mutter und seiner Schwester aus den Jahren 1847 bis 1853 ist ein Zeitzeugnis und belegt nicht nur zwischen den Zeilen, dass Gustav Lenz in New York nicht so recht zufrieden ist. Insbesondere die Suche nach einem Arbeitsplatz war für ihn weitaus schwieriger als erwartet. „Vielen Deutschen blüht hier ein sehr trauriges Loos“, schreibt Lenz am 20. März 1849. „Man kann hier allein ein paar Tausend solcher Unglücklichen zählen, welche sich von gar nichts anderem nähren als dass sie Lumpen und Beiner auf den Straßen sammeln.“[6]

1851 kündigte er seiner Mutter in Tübingen an, dass er zurückkehren werde, sobald sich in Deutschland das „dunkle Gewölke“ vom „politischen Himmel“ verzogen habe. Da er sehr hart arbeitete, ohne eine echte Aufstiegschance für sich zu erkennen, war er wenig motiviert, „lange den Capitalisten meine Kräfte anzubieten“. Drei Jahre später kehrte er gemütskrank heim und lebte wieder bei seiner Mutter.[4]

Weblinks

Leseproben aus dem Kapitel „Briefe Gustav Lenz“

Quellen