Graf Eberhard im Bart

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Graf Eberhard im Bart war ein württembergischer Fürst des 15. Jahrhunderts. Er gründete 1477 die Tübinger Universität und liegt in der Stiftskirche begraben. Kaum bekannt ist, dass er unter den Fürsten seiner Zeit einer der fanatischsten Judenhasser war und auch die Gründung der Universität nur zustande kam, nachdem er die Tübinger Bürger verpflichtet hatte alle Juden aus der Stadt zu vertreiben. Dies war nicht das erste Pogrom gegen die württembergischen Juden. Sein Glück mit seinen Untertanen, die ihm so gewogen und zugetan sind, dass er sich jederzeit bei ihnen ohne Waffen zur Ruhe legen kann, wird in dem so genannten Württemberger-Lied "Preisend mit viel schönen Reden" besungen.


Den Beinamen "im Bart" (manchmal auch "im Barte" verdank er seinem 1468 auf einer Pilgerfahrt nach Jerusalem geleisteten Gelübde sich den Bart fortan nicht mehr zu schneiden.


Es gibt ein Gedicht über ihn und den von ihm aus dem heiligen Land mitgebrachten Weißdorn den er in Einsiedel[1] zwischen Pfrondorf und Kirchentellinsfurt auf seinem Jagdschlösschen pflanzte:


Graf Eberhards Weißdorn


Graf Eberhard im Bart

Vom Württemberger Land,

Er kam auf frommer Fahrt

Zu Palästina's Strand.


Daselbst er einstmals ritt

Durch einen frischen Wald;

Ein grünes Reis er schnitt

Von einem Weißdorn bald.


Er steckt' es mit Bedacht

Auf seinen Eisenhut;

Er trug es in der Schlacht

Und über Meeres Flut.


Und als er war daheim,

Er's in die Erde steckt,

Wo bald manch neuen Keim

Der neue Frühling weckt.


Der Graf, getreu und gut,

Besucht' es jedes Jahr,

Erfreute dran den Mut,

Wie es gewachsen war.


Der Herr war alt und laß,

das Reislein war ein Baum,

Darunter oftmals saß

Der Greis im tiefsten Traum.


Die Wölbung, hoch und breit,

Mit sanftem Rauschen mahnt

Ihn an die alte Zeit

Und an das ferne Land!


(Ludwig Uhland, Oktober 1810)

Weblinks

http://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_im_Bart