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* [[1534]]/[[1535|35]] – Mit der Einführung der [[Reformation]] endet die Geschichte der Klöster der Stadt.
* [[1534]]/[[1535|35]] – Mit der Einführung der [[Reformation]] endet die Geschichte der Klöster der Stadt.
* [[1535]] – [[Leonhart Fuchs]] erhält einen Ruf an die Universität und legt neben dem [[Nonnenhaus]] einen der ersten Botanischen Gärten in Europa an.  
* [[1535]] – [[Leonhart Fuchs]] erhält einen Ruf an die Universität und legt neben dem [[Nonnenhaus]] einen der ersten Botanischen Gärten in Europa an.  
* [[1536]] – Das [[Evangelisches Stift|Evangelische Stift Tübingen]] wird von [[Herzog Ulrich|Herzog Ulrich von Württemberg]] als Stipendium für evangelische Theologiestudenten gegründet, [[1547]] zieht es ins ehemalige Augustiner-Eremitenkloster ein.
* [[1536]] – Das [[Ev. Stift|Evangelische Stift Tübingen]] wird von [[Herzog Ulrich]] als Stipendium für evangelische Theologiestudenten gegründet, [[1547]] zieht es ins ehemalige Augustiner-Eremitenkloster ein.
* [[1588]]-[[1592|92]] – Errichtung eines Renaissance-Baus für das [[1559]] gegründete [[Wilhelmsstift|Collegium illustre]], ab [[1817]] katholisches [[Wilhelmsstift]],  an der Stelle des ehemaligen Franziskanerklosters   
* [[1588]]-[[1592|92]] – Errichtung eines Renaissance-Baus für das [[1559]] gegründete [[Wilhelmsstift|Collegium illustre]], ab [[1817]] katholisches [[Wilhelmsstift]],  an der Stelle des ehemaligen Franziskanerklosters   
* [[1589]] – [[Johannes Kepler]] beginnt sein Studium in Tübingen und bleibt bis [[1594]].
* [[1589]] – [[Johannes Kepler]] beginnt sein Studium der ev. Theologie und wird Astronom. Er bleibt bis [[1594]].
* [[1618]]-[[1648|48]] – [[Dreißigjähriger Krieg]]  
* [[1618]]-[[1648|48]] – [[Dreißigjähriger Krieg]]  
* [[1622]] bis [[1625]] – Nach der Schlacht bei Wimpfen ([[6. Mai]]) besetzt die Katholische Liga das evangelische Herzogtum [[Württemberg]].
* [[1622]] bis [[1625]] – Nach der Schlacht bei Wimpfen ([[6. Mai]]) besetzt die Katholische Liga das evangelische Herzogtum [[Württemberg]].
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* [[1694]] – [[Rudolf Jacob Camerer]] (Camerarius) beweist erstmals die Geschlechtlichkeit der Pflanzen.  
* [[1694]] – [[Rudolf Jacob Camerer]] (Camerarius) beweist erstmals die Geschlechtlichkeit der Pflanzen.  
* [[1750]]-[[1752|52]] – [[Christoph Martin Wieland]] studiert Jura und wird zum Dichter.   
* [[1750]]-[[1752|52]] – [[Christoph Martin Wieland]] studiert Jura und wird zum Dichter.   
* [[1752]] – Erstes astronomisches Observatorium auf dem [[Nordostturm von Schloss Hohentübingen|Nordostturm des Schlosses  
* [[1752]] – Erstes astronomisches Observatorium auf dem [[Nordostturm von Schloss Hohentübingen|Nordostturm des Schlosses]]
* [[1733]] – [[Johann Georg Gmelin (Entdecker)|Johann Georg Gmelin]] d.J., seit [[1731]] Professor in St. Petersburg, tritt im Auftrag der russischen Zarin eine zehnjährige Forschungsreise ("Große Nordische Expedition") durch Sibirien an, später wird er Professor in Tübingen.  
* [[1733]] – [[Johann Georg Gmelin (Entdecker)|Johann Georg Gmelin]] d.J., seit [[1731]] Professor in St. Petersburg, tritt im Auftrag der russischen Zarin eine zehnjährige Forschungsreise ("Große Nordische Expedition") durch Sibirien an, später wird er Professor in Tübingen.  
* [[1787]] – [[Ludwig Uhland]] wird in Tübingen geboren.  
* [[1787]] – [[Ludwig Uhland]] wird in Tübingen geboren.  
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* [[1848]]/[[1849|49]] – [[Ludwig Uhland]] vertritt Tübingen als Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung.  
* [[1848]]/[[1849|49]] – [[Ludwig Uhland]] vertritt Tübingen als Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung.  
* Ab Mitte des Jahrhunderts wächst die Stadt erstmals in größerem Umfang über die mittelalterlichen Grenzen hinaus, zunächst mit der rechtwinkligen "[[Wilhelmsvorstadt]]" im Norden  
* Ab Mitte des Jahrhunderts wächst die Stadt erstmals in größerem Umfang über die mittelalterlichen Grenzen hinaus, zunächst mit der rechtwinkligen "[[Wilhelmsvorstadt]]" im Norden  
* [[1861]] – Anschluss an das Eisenbahnnetz durch Fertigstellung der Bahnlinie und im Jahr darauf des [[Hauptbahnhof|Bahnhofsgebäudes]]
* [[1861]] – Anschluss an das Eisenbahnnetz durch Fertigstellung der [[Bahnlinie]] und im Jahr darauf des [[Hauptbahnhof|Bahnhofsgebäudes]]
* [[1861]] – [[Felix Hoppe-Seyler]] beginnt seine Tätigkeit in Tübingen. Er gilt als Begründer der Biochemie und Molekularbiologie und entdeckt den Blutfarbstoff Hämoglobin.  
* [[1861]] – [[Felix Hoppe-Seyler]] beginnt seine Tätigkeit in Tübingen. Er gilt als Begründer der Biochemie und Molekularbiologie und entdeckt den Blutfarbstoff Hämoglobin.  
* [[1869]] – [[Friedrich Miescher]] entdeckt die Nukleinsäure.  
* [[1869]] – [[Friedrich Miescher]] entdeckt die Nukleinsäure.  
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* [[1966]]-[[1969|69]] – [[Joseph Ratzinger]], der spätere Papst Benedikt XVI., ist Theologie-Professor für Dogmatik an der Universität.  
* [[1966]]-[[1969|69]] – [[Joseph Ratzinger]], der spätere Papst Benedikt XVI., ist Theologie-Professor für Dogmatik an der Universität.  
* [[1969]] – Eröffnung des [[Neuer Botanischer Garten|Neuen Botanischen Gartens]]  
* [[1969]] – Eröffnung des [[Neuer Botanischer Garten|Neuen Botanischen Gartens]]  
* 1969-[[1993]] – [[Tübinger Atlas des Vorderen Orients]]
* [[1971]] bis [[1974]] – Durch die Eingliederung von acht [[Stadtteile|Gemeinden]] erreicht das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung. Damit steigt die Einwohnerzahl von 54.000 auf 71.000 (2008: 85.000). Bei der [[1973]] durchgeführten Kreisreform erhält der [[Landkreis Tübingen]] ebenfalls seine heutige Ausdehnung.  
* [[1971]] bis [[1974]] – Durch die Eingliederung von acht [[Stadtteile|Gemeinden]] erreicht das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung. Damit steigt die Einwohnerzahl von 54.000 auf 71.000 (2008: 85.000). Bei der [[1973]] durchgeführten Kreisreform erhält der [[Landkreis Tübingen]] ebenfalls seine heutige Ausdehnung.  
* [[1988]]-[[2012]] – Troja-Projekt der Universität Tübingen, archäologische Grabungskampagne unter Leitung von [[Manfred Korfmann]], ab 2006 [[Ernst Pernicka]]  
* [[1988]]-[[2012]] – Troja-Projekt der Universität Tübingen, archäologische Grabungskampagne unter Leitung von [[Manfred Korfmann]], ab 2006 [[Ernst Pernicka]]  
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''Nein, denn die Existenz als [[Stadt]] ist noch deutlich älter als die Universität, und dank dem glücklichen Nahezu-Vollständig-Verschontwerden von den Kriegszerstörungen im [[2. Weltkrieg]] hat Tübingen noch eine intakte [[Altstadt]] und macht mit seinen Vorstellungen von Stadt - siehe Stadtplanung im [[Französischen Viertel]] und [[Mühlenviertel]] - auch außeruniversitär von sich reden. Außerdem sind die [[Neckarfront]] und der [[Hölderlinturm]] aus meiner Sicht eher [[Wahrzeichen]] für Tübingen als die Gebäude der [[Universität]] als da wären: [[Alte Burse]], [[Alte Aula]], [[Neue Aula]], [[Bonatzbau]], [[Mensa Wilhelmstraße]], [[Verbindungshäuser]], [[Morgenstelle]].  --[[Benutzer:Abilus|Abilus]] 10:25, 11. Feb. 2010 (CET)''
''Nein, denn die Existenz als [[Stadt]] ist noch deutlich älter als die Universität, und dank dem glücklichen Nahezu-Vollständig-Verschontwerden von den Kriegszerstörungen im [[2. Weltkrieg]] hat Tübingen noch eine intakte [[Altstadt]] und macht mit seinen Vorstellungen von Stadt - siehe Stadtplanung im [[Französischen Viertel]] und [[Mühlenviertel]] - auch außeruniversitär von sich reden. Außerdem sind die [[Neckarfront]] und der [[Hölderlinturm]] aus meiner Sicht eher [[Wahrzeichen]] für Tübingen als die Gebäude der [[Universität]] als da wären: [[Alte Burse]], [[Alte Aula]], [[Neue Aula]], [[Bonatzbau]], [[Mensa Wilhelmstraße]], [[Verbindungshäuser]], [[Morgenstelle]].  --[[Benutzer:Abilus|Abilus]] 10:25, 11. Feb. 2010 (CET)''


:In den 50er Jahren hoffte man mit der Schaffung der neuen Unigebäude auf der [[Morgenstelle]], die Uni von der Stadt abtrennen zu können - nach Vorbild der amerikanischen und modernen britischen Campus-Universitäten. Aber die Universität blieb, was sie immer war: eine "[[Stadtuniversität]]", wie [[Oberbürgermeister]] [[Eugen Schmid]] es so treffend formulierte.<ref name="Attempto">Eugen Schmid im Gespräch mit Michael Seifert und Gabriele Förder:  [http://www.uni-tuebingen.de/uni/qvo/at/attempto8/text8/att8-14.html Eine Symbiose voller Spannungen - ''attempto!'' befragte den Tübinger Ex-Oberbürgermeister Dr. Eugen Schmid über das spezielle Verhältnis von Stadt und Universität,] ''attempto!'' Nr. 8.</ref>
:In den 50er Jahren hoffte man mit der Schaffung der neuen Unigebäude auf der [[Morgenstelle]], die Uni von der Stadt abtrennen zu können - nach Vorbild der amerikanischen und modernen britischen Campus-Universitäten. Aber die Universität blieb, was sie immer war: eine "[[Stadtuniversität]]", wie [[Oberbürgermeister]] [[Eugen Schmid]] es so treffend formulierte.<ref name="Attempto">[[Eugen Schmid]] im Gespräch mit Michael Seifert und Gabriele Förder:  [http://www.uni-tuebingen.de/uni/qvo/at/attempto8/text8/att8-14.html Eine Symbiose voller Spannungen - ''attempto!'' befragte den Tübinger Ex-Oberbürgermeister Dr. Eugen Schmid über das spezielle Verhältnis von Stadt und Universität,] ''attempto!'' Nr. 8.</ref>
:Er sorgte später für Aufregung, als er in den 90er Jahren den Titel "[[Universitätsstadt]]" im städtischen Briefkopf entfernen ließ. Er erhoffte sich davon eine 'mentale Emanzipation' der Tübinger kommunalen Denkweisen. Die Reaktionen zeigten ihm allerdings, dass Teile der Universität empfindlich auf die neue Briefbogen-Gestaltung "Stadt Tübingen" reagierten. Auch musste er erfahren, dass die Änderung bei Gemeinderäten ebenso wie bei manchen Bürgern ähnliche Emotionen auslöste.<ref name="Attempto" />--[[Benutzer:EMPTy|EMPTy]] 21:52, 19. Nov. 2010 (CET)
:Er sorgte später für Aufregung, als er in den 90er Jahren den Titel "[[Universitätsstadt]]" im städtischen Briefkopf entfernen ließ. Er erhoffte sich davon eine 'mentale Emanzipation' der Tübinger kommunalen Denkweisen. Die Reaktionen zeigten ihm allerdings, dass Teile der Universität empfindlich auf die neue Briefbogen-Gestaltung "Stadt Tübingen" reagierten. Auch musste er erfahren, dass die Änderung bei Gemeinderäten ebenso wie bei manchen Bürgern ähnliche Emotionen auslöste.<ref name="Attempto" />--[[Benutzer:EMPTy|EMPTy]] 21:52, 19. Nov. 2010 (CET)


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== Videos ==
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Der folgende 44 min lange SWR-Video "Geschichtsdokumentationen: Tübingen - Der Film, die Geschichte" zeigt die Geschichte Tübingens in bewegten Bildern:
Das folgende 44 min lange SWR-Video "Geschichtsdokumentationen: Tübingen - Der Film, die Geschichte" zeigt die Geschichte Tübingens in bewegten Bildern:


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* Zunächst aus der Wikipedia-Seite zu [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=T%C3%BCbingen&oldid=29018556 Tübingen (Version 2007)] übernommen - Dank an die Autoren - und erheblich ergänzt.  
* Zunächst aus der Wikipedia-Seite zu [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=T%C3%BCbingen&oldid=29018556 Tübingen (Version 2007)] übernommen - Dank an die Autoren - und erheblich ergänzt.  
*Ausführliche Jahrestafeln und Beschreibungen sind in der [http://www.tuebingen.de/2319/173.html Stadtchronik] und den [http://www.tuebingen.de/172.html Stationen der Geschichte] auf der Homepage der Stadt Tübingen zu finden, bei der [http://www.freunde-stadtmuseum-tuebingen.de/chronik.pdf Chronik der Freunde des Stadtmuseums] (ab 1453)  sowie auf der Seite [http://eberhardina.de/index.php/geschichte/geschichte-der-universitaet-und-stadt-tuebingen#geschichte-der-stadt-t%C3%BCbingen Eberhardina.de/Stadtgeschichte]. Zur Baugeschichte in [[Denkmalpflegerischer Werteplan]] Innenstadt (2016).


*Ausführliche Jahrestafeln und Beschreibungen sind in der [http://www.tuebingen.de/2319/173.html Stadtchronik] und den [http://www.tuebingen.de/172.html Stationen der Geschichte] auf der Homepage der Stadt Tübingen zu finden, bei der [http://www.freunde-stadtmuseum-tuebingen.de/chronik.pdf Chronik der Freunde des Stadtmuseums] (ab 1453)  sowie auf der Seite [http://eberhardina.de/index.php/geschichte/geschichte-der-universitaet-und-stadt-tuebingen#geschichte-der-stadt-t%C3%BCbingen Eberhardina.de/Stadtgeschichte]. Zur Baugeschichte in [[Denkmalpflegerischer Werteplan]] Innenstadt (2016).
== Einzelnachweise ==
<references/>


== Weblinks ==  
== Weblinks ==  
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* ''Tubingensia: Impulse zur Stadt- und Universitätsgeschichte. Festschrift für Wilfried Setzler zum 65. Geburtstag''. Herausgegeben von Sönke Lorenz und Volker [Karl] Schäfer in Verbindung mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der [[Universität|Universität Tübingen]]. Redaktion: Susanne Borgards. (Ostfildern:) Jan Thorbecke Verlag, 2008 (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte, 10). - 655, [I] S. - ISBN 978-3-7995-5510-4.  
* ''Tubingensia: Impulse zur Stadt- und Universitätsgeschichte. Festschrift für Wilfried Setzler zum 65. Geburtstag''. Herausgegeben von Sönke Lorenz und Volker [Karl] Schäfer in Verbindung mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der [[Universität|Universität Tübingen]]. Redaktion: Susanne Borgards. (Ostfildern:) Jan Thorbecke Verlag, 2008 (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte, 10). - 655, [I] S. - ISBN 978-3-7995-5510-4.  


== Quellen ==
<references/>


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Version vom 31. Mai 2020, 10:35 Uhr

Tübingen 1643 mit Schloss, Stiftskirche und Stadtmauer, von Weingärten umgeben. Kupferstich von Merian.
(Bild durch Anklicken mehrfach vergrößerbar)

Chronologie

"Tübinger Zeiten: Steinzeit, Mumienzeit, Römerzeit, Ritterzeit und Genickstarrenzeit"

Vor- und Frühgeschichte, Antike

Hauptartikel: Vor- und Frühgeschichte von Tübingen

Mittelalter

  • Ab ca. 500 n. Chr. – Erste Siedlungsspuren der Alemannen (Merowingisches Reihengräberfeld in der Münzgasse, erstes Dorf an der Ammer)

Von einer ländlichen Siedlung ist ab dem 6. Jahrhundert auszugehen. Darauf gibt allein schon der Ortsname den Hinweis: der Name des Ortsgründers Tuwo in der Vorsilbe und die Namensendung auf -ingen deutet auf Gründung während der Völkerwanderungszeit hin (die Namensherkunft ist umstritten - vgl. Ortsnamen). Diese erste Siedlung, das "Dorf", wurde früher im Bereich des hochflutsicheren Sattels zwischen Schloss- und Österberg (nördlich vom Holzmarkt) verortet. Nach letztem Forschungsstand wird sie im Bereich der späteren Unterstadt angenommen, wo um 1000 beim späteren Schmiedtor eine vermutlich mottenartige Befestigung bestand. Im Verlauf des 11. Jahrhunderts wurde die Siedlung umwallt. Die Oberstadt entstand erst ab dem 12. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Stadtgründung als Erweiterung der Burgmannensiedlung unterhalb der Burg.

  • 7. Jahrhundert – Erste Kirchen in Lustnau (vermutet) und Derendingen (nachgewiesen)
  • 11. Jahrhundert – Erster Vorgängerbau der Stiftskirche (romanische Basilika)
  • Um 1037 – In dieser Zeit vermutlich Bau der ersten Burg Hohentübingen
  • 1078 – Erste urkundliche Erwähnung der Burg Hohentübingen im Zusammenhang mit der vergeblichen Belagerung von „castrum twingia“ (= Zwingburg) durch König Heinrich IV.
  • Um 1081/1087 – Die Brüder Hugo und Heinrich nennen sich nunmehr Grafen von Tübingen nach dem Ort und der Burg Tübingen.
  • Um 1140 – Beginn des Baus der Stadtmauer.
  • 1146 – Die Grafschaft Tübingen wird zur Pfalzgrafschaft erhoben.
  • Um 1150 – Von nun an mehren sich Belege, dass der "Tübinger Pfennig" im Herrschaftsbereich der Grafen im Umlauf war.
  • 1175 – Nachweis eines ersten Ammerkanals, der heutige Verlauf besteht seit 1455/1493.
  • 1180 – Ein Siegel des Pfalzgrafen Hugo zeigt die dreilatzige Gerichts- und Lehensfahne, die das Wappen der Stadt wird.
  • 1191 – Erstes Auftreten von Kaufleuten. Beweise für einen Marktplatz.
  • 1231 – Erste Erwähnung von Stadtrechten
  • 1262 – Von Papst Alexander IV. wird ein Augustiner-Eremitenkloster gegründet. Die Stadtmauer wird erstmals in einer Urkunde erwähnt.
  • 1272 – Mit einem Franziskanerkloster wird das zweite Kloster in Tübingen mit Unterstützung vom Pfalzgrafen Heinrich von Tübingen gegründet.
  • 1280Stadtbrand, bei dem ungefähr 150 Häuser abbrennen
  • 1342 – Die verarmten Pfalzgrafen von Tübingen verkaufen Burg und Stadt an die Grafen von Württemberg. Die Stadt wird bald Sitz eines Amtes.
  • 1388 – Aufzeichnung des Stadtrechts
  • 1476 – Mit Verlegung des Sindelfinger Martinsstiftes nach Tübingen wird ein Kollegiatstift gegründet, welches die wirtschaftlichen und personellen Voraussetzungen für die Gründung einer Universität bietet. Die Pfarrkirche St. Georg wird zur Stiftskirche. Sie wird anstelle eines Vorgängerbaus ab 1470 im spätgotischen Stil neu gebaut.
  • 1477 – Gründung der Universität durch Graf Eberhard im Bart

Frühe Neuzeit

1800 - 1945

1945 - heute

Universität

Tübingen ist - vielleicht vor allem anderen - eine Universitätsstadt - und das seit 1477. Es stellt sich die Frage:

Ist Tübingen eine Universität mit einer Stadt daneben?

Stimmen zu der Frage

Nein, denn die Existenz als Stadt ist noch deutlich älter als die Universität, und dank dem glücklichen Nahezu-Vollständig-Verschontwerden von den Kriegszerstörungen im 2. Weltkrieg hat Tübingen noch eine intakte Altstadt und macht mit seinen Vorstellungen von Stadt - siehe Stadtplanung im Französischen Viertel und Mühlenviertel - auch außeruniversitär von sich reden. Außerdem sind die Neckarfront und der Hölderlinturm aus meiner Sicht eher Wahrzeichen für Tübingen als die Gebäude der Universität als da wären: Alte Burse, Alte Aula, Neue Aula, Bonatzbau, Mensa Wilhelmstraße, Verbindungshäuser, Morgenstelle. --Abilus 10:25, 11. Feb. 2010 (CET)

In den 50er Jahren hoffte man mit der Schaffung der neuen Unigebäude auf der Morgenstelle, die Uni von der Stadt abtrennen zu können - nach Vorbild der amerikanischen und modernen britischen Campus-Universitäten. Aber die Universität blieb, was sie immer war: eine "Stadtuniversität", wie Oberbürgermeister Eugen Schmid es so treffend formulierte.[1]
Er sorgte später für Aufregung, als er in den 90er Jahren den Titel "Universitätsstadt" im städtischen Briefkopf entfernen ließ. Er erhoffte sich davon eine 'mentale Emanzipation' der Tübinger kommunalen Denkweisen. Die Reaktionen zeigten ihm allerdings, dass Teile der Universität empfindlich auf die neue Briefbogen-Gestaltung "Stadt Tübingen" reagierten. Auch musste er erfahren, dass die Änderung bei Gemeinderäten ebenso wie bei manchen Bürgern ähnliche Emotionen auslöste.[1]--EMPTy 21:52, 19. Nov. 2010 (CET)

Weinbau in Tübingen

Über Jahrhunderte war der Weinbau in Tübingen der wirtschaftlich bedeutendste Erwerbszweig der Bevölkerung. Die damaligen Weingärtner wurden als Gôgen bezeichnet und verspottet. Noch heute erzählt man sich sogenannte Gôgen-Witze, die besonders derb sind und das harte und beschwerliche Leben der damaligen Bevölkerung ausdrücken. Heute spielt der Weinbau in Tübingen nur noch eine geringe Rolle. Die Tübinger Weinlage Sonnenhalde zählt zum Bereich Oberer Neckar des Weinbaugebietes Württemberg. Seit 2004 gibt es wieder ein privates Weingut in der Stadt.

Garnison

Von 1875 bis 1991 war Tübingen Garnisonsstadt, ab 1945 durch französisches Militär. Die französischen Soldaten prägten das Stadtbild mit. Die Kasernen beanspruchten größere Teile des Stadtgebietes.

Videos

Das folgende 44 min lange SWR-Video "Geschichtsdokumentationen: Tübingen - Der Film, die Geschichte" zeigt die Geschichte Tübingens in bewegten Bildern:

Quellen

Einzelnachweise

Weblinks

Literatur

  • Jürgen Sydow: Geschichte der Stadt Tübingen, Band I, Tübingen: Laupp 1974
  • Jürgen Sydow: " , - Band II: Bilder zur Geschichte der Stadt Tübingen, Tübingen: Laupp 1974, 1980
  • Wilfried Setzler: Kleine Tübinger Stadtgeschichte - 1. Aufl. - Tübingen: Silberburg, 2006
  • Tubingensia: Impulse zur Stadt- und Universitätsgeschichte. Festschrift für Wilfried Setzler zum 65. Geburtstag. Herausgegeben von Sönke Lorenz und Volker [Karl] Schäfer in Verbindung mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen. Redaktion: Susanne Borgards. (Ostfildern:) Jan Thorbecke Verlag, 2008 (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte, 10). - 655, [I] S. - ISBN 978-3-7995-5510-4.