Friedrich Wilhelm Schnitzler: Unterschied zwischen den Versionen

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Friedrich Wilhelm Schnitzler (* [[16. Dezember]] [[1928]] in St. Johann-Ohnastetten) ist ein deutscher Politiker und war Schöffe am [[Landgericht|Landgericht Tübingen]]. Er ist der Vater des Tübinger und Reutlinger Künstlers [[Frank Christoph Schnitzler]].
'''Friedrich Wilhelm Schnitzler''' (* [[16. Dezember]] [[1928]] in [[St. Johann (Württemberg)|St. Johann]]-Ohnastetten) ist ein deutscher [[Politiker]] und [[Manager]].




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== Leben ==
Schnitzler war von 1975 bis 1996 Ortsvorsteher des [[St. Johann (Württemberg)|St. Johanner]] Teilortes Ohnastetten. Zuvor war er in der eigenständigen Gemeinde Ohnastetten Gemeinderatsmitglied und stellvertretender Bürgermeister gewesen. Während dieser Zeit war er auch als Schöffe am Landgericht [[Tübingen]] tätig. Der gelernte Landwirtschaftsmeister bewirtschaftete einen landwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb und war als Wildschadenschätzer vereidigt. Der Kommunalpolitiker der [[CDU]] war von 1962 bis 1992 Kreisobmann des [[Kreisbauernverband Reutlingen]] und Lobbyist des [[Landesbauernverband in Baden-Württemberg]] im Stuttgarter [[Landtag]] unter Lothar Späth. Schnitzler war Geschäftsführer der [[Beziksmilchverwertung (BMV) Reutlingen e.G.]] Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender der [[Südmilch AG]] Deutschland. 1984 wurde ihm durch den Bundespräsident [[Karl Carstens]] das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Er ist der Vater des Künstlers und Darstellers [[Frank Christoph Schnitzler]].


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== Politischer Werdegang ==
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Der [[CDU]] Politiker Friedrich Wilhelm Schnitzler begann seine politische Laufbahn als Ortschaftsrat in dem Teilort Ohnastetten der Gemeinde [[St. Johann]] in [[Baden-Württemberg]], in dem er von 1975 bis 1996 zum Ortsvorsteher gewählt wurde. Zuvor war er in der eigenständigen Gemeinde Ohnastetten Gemeinderatsmitglied und Stellvertretender Bürgermeister gewesen. Schnitzler wurde während dieser Zeit zum ehrenamtlichen Richter (Schöffe) beim [[Landgericht Tübingen]] berufen.


Als Landwirtschaftsmeister bewirtschaftete er, ebenfalls in Ohnastetten, einen landwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb mit Schwerpunkt Milchproduktion auf einer Gesamtproduktionsfläche von ca. 30 Hektar und war als Wildschadenschätzer vereidigt. Schnitzler wurde 1962 zum Kreisobmann / Kreisvorsitzenden des [[Kreisbauernverband Reutlingen]] e.V. gewählt und übte dieses Amt bis 1992 aus. Bei der Gründung (Fusion des Nord- und Südverband) des [[Landesbauernverband in Baden-Württemberg]] wurde Friedrich Wilhelm Schnitzler als Lobbyist im Stuttgarter Landtag, damals unter Ministerpräsident [[Lothar Späth]], gewählt. Schnitzler stand in enger Zusammenarbeit mit dem ersten Präsident des Landesbauernverband Ernst Geprägs und dem Präsident des [[Deutscher Bauernverband|Deutschen Bauernverbands]] [[Constantin Heereman von Zuydtwyck]].
Der Milchproduzent Schnitzler stand unter Liefervertrag mit der [[Bezirksmilchverwertung (BMV) Reutlingen e.G.]] und wurde bald darauf zum 2. Geschäftsführer im [[Milchwerk]] Reutlingen, in Zusammenarbeit mit dem 1. Geschäftsführer [[Gottlieb Rapp]], bestimmt. Als Aktionär der [[Südmilch AG]] und Mitglied in deren Aufsichtsrat wurde er dort zum Aufsichtsratsvorsitzenden. Damaliger Vorstandsvorsitzender der Südmilch AG war Dr. Wolfgang Weber. Nach Gründung der [[Sachsenmilch AG]] durch die [[Südmilch AG]], die dadurch finanziell geschwächt wurde und mehreren Betrugs- und Veruntreuungsfälle durch Weber ([[Beziksmilchverwertung_(BMV)_Reutlingen_e.G.#Kritik|Südmilch-Skandal]]) kam es schließlich zum Vergleich der Südmilch AG - „Die Südmilch-Pleite“ - .<br>
Dr. Wolfgang Weber flüchtete 1993 mit den ergaunerten ca. 20 Millionen DM nach Paraguay und begann dort eine Rinderzucht mit der er Rindfleisch für [[McDonald's]] produzierte. So rückte nun Friedrich Wilhelm Schnitzler zum Vorstandsvorsitzenden der Südmilch AG nach, da die Aktiengesellschaft durch Webers Flucht führungslos geworden war. Dadurch hatte Schnitzler die seltene Doppelfunktion des Vorstandsvorsitzenden und des Aufsichtsratsvorsitzenden der Südmilch AG inne.
Schnitzler fand in Zusammenarbeit mit seinen Aufsichtsratsmitgliedern ein milchverarbeitendes Unternehmen mit ähnlicher Betriebsstruktur wie die Südmilch AG – [[Die Campina GmbH & Co. KG]] - mit Firmensitz in Holland. Die heutige [[FrieslandCampina Germany]] GmbH mit Sitz in Heilbronn. Schnitzlers Verhandlungsgeschick mit der Campina GmbH & Co. KG erwies sich als sehr erfolgreich für die Mitarbeiter und Milchlieferanten der Südmilch AG. So konnte Schnitzler schlimmeres verhindern und sogar Teile der Südmilch AG retten, da verschiedene Rezepturen und noch 2 Sitze der Südmilch AG Aufsichtsräte bei der FrieslandCampina Germany verbleiben konnten.
== Orden / Auszeichnungen ==
* Bundesverdienstkreuz am Bande
== Weblinks  ==
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_Schnitzler Friedrich Wilhelm Schnitzler] Wikipedia
*[http://www.youtube.com/watch?v=lQMAk9X0u9M Fernsehsendung MUM:  Suedmilch AG – Campina BV Teil 1/2] (Quelle: SWR Stuttgart) - Video auf YouTube
*[http://www.youtube.com/watch?v=El8tI3r0Mqw Fernsehsendung MUM:  Suedmilch AG – Campina BV Teil 2/2] (Quelle: SWR Stuttgart) - Video auf YouTube
*[http://www.swp.de/reutlingen/lokales/reutlingen/art5674,634333 Dividende nach Grundstücksverkauf] Quelle: Pressemitteilung Südwest-Presse 17.09.2010. Foto: [[Friedrich Wilhelm Schnitzler]] bei der Abstimmung.
[[Kategorie:Politiker (Stuttgart)]]
[[Kategorie:Politiker (Deutschland)]]
[[Kategorie:Politiker (Baden-Württemberg)]]
[[Kategorie:CDU-Mitglied]]
[[Kategorie:Manager]]
[[Kategorie:Person (Reutlingen)]]
[[Kategorie:Person (Stuttgart)]]
[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes (am Bande)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1928]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Leute]]
[[Kategorie:Leute]]
[[Kategorie:Politik]]
[[Kategorie:Politik]]
[[Kategorie:Justiz]]
[[Kategorie:Justiz]]

Version vom 27. Januar 2011, 01:46 Uhr

Friedrich Wilhelm Schnitzler (* 16. Dezember 1928 in St. Johann-Ohnastetten) ist ein deutscher Politiker und Manager.


Leben

Schnitzler war von 1975 bis 1996 Ortsvorsteher des St. Johanner Teilortes Ohnastetten. Zuvor war er in der eigenständigen Gemeinde Ohnastetten Gemeinderatsmitglied und stellvertretender Bürgermeister gewesen. Während dieser Zeit war er auch als Schöffe am Landgericht Tübingen tätig. Der gelernte Landwirtschaftsmeister bewirtschaftete einen landwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb und war als Wildschadenschätzer vereidigt. Der Kommunalpolitiker der CDU war von 1962 bis 1992 Kreisobmann des Kreisbauernverband Reutlingen und Lobbyist des Landesbauernverband in Baden-Württemberg im Stuttgarter Landtag unter Lothar Späth. Schnitzler war Geschäftsführer der Beziksmilchverwertung (BMV) Reutlingen e.G. Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender der Südmilch AG Deutschland. 1984 wurde ihm durch den Bundespräsident Karl Carstens das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Er ist der Vater des Künstlers und Darstellers Frank Christoph Schnitzler.

Politischer Werdegang

Friedrich Wilhelm Schnitzler – Südmilch-Chef, Politiker und Bauernfunktionär

Der CDU Politiker Friedrich Wilhelm Schnitzler begann seine politische Laufbahn als Ortschaftsrat in dem Teilort Ohnastetten der Gemeinde St. Johann in Baden-Württemberg, in dem er von 1975 bis 1996 zum Ortsvorsteher gewählt wurde. Zuvor war er in der eigenständigen Gemeinde Ohnastetten Gemeinderatsmitglied und Stellvertretender Bürgermeister gewesen. Schnitzler wurde während dieser Zeit zum ehrenamtlichen Richter (Schöffe) beim Landgericht Tübingen berufen.

Als Landwirtschaftsmeister bewirtschaftete er, ebenfalls in Ohnastetten, einen landwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb mit Schwerpunkt Milchproduktion auf einer Gesamtproduktionsfläche von ca. 30 Hektar und war als Wildschadenschätzer vereidigt. Schnitzler wurde 1962 zum Kreisobmann / Kreisvorsitzenden des Kreisbauernverband Reutlingen e.V. gewählt und übte dieses Amt bis 1992 aus. Bei der Gründung (Fusion des Nord- und Südverband) des Landesbauernverband in Baden-Württemberg wurde Friedrich Wilhelm Schnitzler als Lobbyist im Stuttgarter Landtag, damals unter Ministerpräsident Lothar Späth, gewählt. Schnitzler stand in enger Zusammenarbeit mit dem ersten Präsident des Landesbauernverband Ernst Geprägs und dem Präsident des Deutschen Bauernverbands Constantin Heereman von Zuydtwyck.

Der Milchproduzent Schnitzler stand unter Liefervertrag mit der Bezirksmilchverwertung (BMV) Reutlingen e.G. und wurde bald darauf zum 2. Geschäftsführer im Milchwerk Reutlingen, in Zusammenarbeit mit dem 1. Geschäftsführer Gottlieb Rapp, bestimmt. Als Aktionär der Südmilch AG und Mitglied in deren Aufsichtsrat wurde er dort zum Aufsichtsratsvorsitzenden. Damaliger Vorstandsvorsitzender der Südmilch AG war Dr. Wolfgang Weber. Nach Gründung der Sachsenmilch AG durch die Südmilch AG, die dadurch finanziell geschwächt wurde und mehreren Betrugs- und Veruntreuungsfälle durch Weber (Südmilch-Skandal) kam es schließlich zum Vergleich der Südmilch AG - „Die Südmilch-Pleite“ - .
Dr. Wolfgang Weber flüchtete 1993 mit den ergaunerten ca. 20 Millionen DM nach Paraguay und begann dort eine Rinderzucht mit der er Rindfleisch für McDonald's produzierte. So rückte nun Friedrich Wilhelm Schnitzler zum Vorstandsvorsitzenden der Südmilch AG nach, da die Aktiengesellschaft durch Webers Flucht führungslos geworden war. Dadurch hatte Schnitzler die seltene Doppelfunktion des Vorstandsvorsitzenden und des Aufsichtsratsvorsitzenden der Südmilch AG inne.

Schnitzler fand in Zusammenarbeit mit seinen Aufsichtsratsmitgliedern ein milchverarbeitendes Unternehmen mit ähnlicher Betriebsstruktur wie die Südmilch AG – Die Campina GmbH & Co. KG - mit Firmensitz in Holland. Die heutige FrieslandCampina Germany GmbH mit Sitz in Heilbronn. Schnitzlers Verhandlungsgeschick mit der Campina GmbH & Co. KG erwies sich als sehr erfolgreich für die Mitarbeiter und Milchlieferanten der Südmilch AG. So konnte Schnitzler schlimmeres verhindern und sogar Teile der Südmilch AG retten, da verschiedene Rezepturen und noch 2 Sitze der Südmilch AG Aufsichtsräte bei der FrieslandCampina Germany verbleiben konnten.

Orden / Auszeichnungen

  • Bundesverdienstkreuz am Bande


Weblinks