Fotografisches Atelier am Uhlandplatz

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Fotografisches Atelier am Uhlandplatz war ein Atelier am Uhlandplatz (Adresse Uhlandstraße 22), das in zeitlicher Abfolge von mehreren Fotografen genutzt wurde.

Universität und Garnison waren die Hauptgründe für die Attraktivität von Tübingen als Standort für Fotografen, insbesondere nachdem sich das Visitkartenformat durchgesetzt hatte. Davon wollten auch Leute profitieren, die keine Fotografen waren. So ließ der Fabrikant J. G. Müller 1879 eine „einstöckige photographische Werkstätte, ohne Wand […], mit Pultdach“ (Sitzungsprotokoll zur Gebäudebrandversicherung) an das in den 1860er Jahren entstandene Haus Uhlandstraße 22 anbauen, die er anschließend an Fotografen verpachtete. Bei Fotografen, die entweder keine klaren Pläne oder gerade nicht genug Geld hatten, um ein eigenes Atelier bauen zu lassen, war so ein Angebot sehr willkommen. Das Atelier befand sich in der so genannten Neckarvorstadt, einer damals sehr attraktiven Gegend zwischen dem Bahnhof und der Altstadt, am 1873 enthüllten Uhland-Denkmal und schräg gegenüber dem Haus Uhlandstraße 11, in dem sich das Atelier von Wilhelm beziehungsweise Julius Wilhelm Hornung befand. 1895 ließ sich in der Uhlandstraße unter der Nummer 7 ein weiterer Fotograf – Christian Barth – nieder.

Der erste Nutzer des im Mai 1879 eröffneten Ateliers war der Reutlinger Hoffotograf Carl Friedrich Schmid, der auf diese Weise eine Filiale in Tübingen eröffnete. Offensichtlich erfüllte die Filiale nicht seine Erwartungen und bereits 1881 zog er sich aus Tübingen wieder zurück. Weitere Nutzer waren:

  • Albert Kern 1881/82 nutzte es nur ein knappes Jahr
  • Ludwig Hitz 1882–1895, der nach einigen Jahren noch eine Filiale in Rottenburg eröffnete.
  • Samuel Schloss 1895–1901, der ebenfalls eine Filiale in Rottenburg betrieb.
  • Max Händle 1901–1908, der danach in die Neue Straße 11 wechselte.

Max Händle war allem Anschein nach der letzte Nutzer des Ateliers, das später abgebaut wurde.

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Hesse: Ansichten aus Schwaben. Kunst, Land und Leute in Aufnahmen der ersten Tübinger Lichtbildner und des Fotografen Paul Sinner (1838–1925), Gebrüder Metz, Tübingen 1989, ISBN 3-921580-79-X, S. 94.