Ev. Kirche Lustnau: Unterschied zwischen den Versionen

Aus TUEpedia
Wechseln zu:Navigation, Suche
(erg. Turm von 1371 (Quelle: Vortrag v. Tilmann Marstaller, 9.3.13 in Lustnau))
(+ 2 Kat.)
Zeile 44: Zeile 44:




[[Kategorie:Kirchen]] [[Kategorie:Gebäude]] [[Kategorie:Architektur]] [[Kategorie:Sehenswürdigkeiten]] [[Kategorie:Lustnau]]
[[Kategorie:Kirchen]] [[Kategorie:Gebäude]] [[Kategorie:Architektur]] [[Kategorie:Sehenswürdigkeiten]] [[Kategorie:Lustnau]] [[Kategorie:2. Jahrhundert]] [[Kategorie:7. Jahrhundert]]

Version vom 11. März 2013, 17:42 Uhr

Die Evangelische Kirche Lustnau liegt im Stadtteil Lustnau in der Mitte des alten Ortskerns.

Kirche von Südosten
von Norden


Gemeinde

Die Kirchengemeinde hat ca. 3.470 Mitglieder und umfasst den Stadtteil Lustnau. Eine Pfarrei und Kirche wird in Lustnau bereits 1120 erwähnt. 1276 verschenkte Pfalzgraf Wilhelm von Tübingen die Kirche zu Lustnau an das Kloster Bebenhausen. Mit Einführung der Reformation durch Herzog Ulrich von Württemberg im Jahr 1534 wurde die Kirche evangelisch. Von 1692 bis 1811 war Lustnau Sitz der Spezialsuperintendentur, bis diese wieder nach Tübingen verlegt wurde. - Heute gibt es zwei Pfarrämter in Lustnau, das Pfarramt Nord und das Pfarramt Süd, wobei das Pfarramt Nord auch die Kirchengemeinde Bebenhausen mit betreut.


Baugeschichte

Römische Funde belegen, dass der Lustnauer Kirchplatz schon im 2. Jahrhundert nach Christi Geburt ein befestigter Ort war. Eine erste Kirche wird bereits für das 7. Jahrhundert vermutet. Schriftlich belegt ist eine dem Heiligen Martin gewidmete Kirche im Jahr 1120. Diese wurde 1371 durch einen Neubau ersetzt, wobei auch der noch erhaltene Turmschaft entstand. Der Bau in seiner heutigen Gestalt wurde Ende des 15. Jahrhunderts errichtet. Dabei wurden Teile der baufällig gewordenen Vorgängerkirche mit einbezogen. Beide Kirchen wurden unter dem Einfluss der Bebenhäuser Zisterzienser errichtet. Im Schlussstein am Chorbogen findet sich die Jahreszahl 1496.

Ob ein älterer Sakralbau unmittelbar nördlich des heutigen Chors heidnischen oder schon christlichen Ursprungs war, lässt sich nicht mehr mit Sicherheit sagen.

1698 wird die heute noch verwendete Taufglocke von Peter und Joh. Rosier (Lothringen) gegossen.

1862 wurde anstelle des Fachwerkaufsatzes ein neugotischer steinerner Aufbau mit spitzem Turmhelm errichtet, der den Turm deutlich erhöhte. Ebenfalls neugotisch ist der Chor, der 1888 den baufällig gewordenen Chor aus dem 13. Jahrhundert ersetzte. 1968 wurde im Zuge einer Innenrenovierung die Empore gebaut. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1982.

Sehenswürdigkeiten

An der Westwand sehen wir ein frühgotisches Portal aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, darüber ein reizvolles kleines Fenster aus derselben Zeit - beide wurden wohl aus dem Vorgängerbau übernommen. Der Turm zeigt in seinem unteren Teil noch Reste seines alten, wehrhaften Chrakters. Der ehemals befestigte Platz ist gegen Süden und Westen der Kirche noch gut erkennbar.

Im Innenraum sollte man zuerst versuchen, den ursprünglich schönen spätgotischen Raum nachzuempfinden. Dies gelingt am Besten, wenn man sich ganz hinten auf die Empore begibt. Um eine gleichmäßige Lichtführung zu erreichen, sind die südlichen Langhausfenster etwas kleiner gehalten als die nördlichen.

Der schlichte achteckige Taufstein stammt aus spätgotischer Zeit. Der Kruzifixus trägt barocken Charakter. Die Chorfenster vom Anfang des 20. Jahrhunderts sind größtenteils durch die Orgel verborgen. Sie zeigen eine seltene Darstellung der Bergpredigt.


Gottesdienste

Sonntags um 9:30 Uhr, Kindergottesdienst um 10 Uhr im Ev. Gemeindehaus.
Die Kirche ist auch werktags geöffnet.


Quellen, Weblinks