Europaplatz

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EuropaplatzGeo-Cache leeren
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Kreisstraße, Kreisstraßenzubringer
OberflächeAsphalt
Höchstgeschwindigkeit50 km/h, 30 km/h, 20 km/h
Einbahnstraßenein
Beleuchtetja
Bürgersteigeinseitig, beidseitig, einseitig
Fahrräderverboten
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Der Europaplatz liegt vor dem Hauptbahnhof im südlichen Stadtzentrum in unmittelbarer Nähe zum Zinserdreieck.


Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Europaplatz liegt zwischen Hauptbahnhof im Süden, Anlagenpark im Norden und den Geschäftshäusern am Eck Karlstraße/Poststraße im Osten. Er wird von der Europastraße und dem innerstädtischen Hauptradweg Blaues Band durchquert.
Der Platz hat eine an ein Dreieck erinnernde Form, die spitz in Richtung Westen ausläuft. Ein schmales Stück Europaplatz liegt zwischen Hauptpost und dem Baresel-Bau und wird vom bunten Epplehaus abgeschlossen. Hier liegt der Eingang zur Fußgänger-Unterführung unter den Bahngleisen in Richtung Südstadt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der weite Teil vor dem Bahnhof wurde lange Zeit als Omnibusbahnhof genutzt und war entsprechend belebt.
Die Bauarbeiten für den alten Omnibusbahnhof begannen im Herbst 1959 und wurden am 24. Dezember 1960 fristgerecht fertiggestellt. Die Kosten für den Omnibushof waren damals auf 470 000 Mark veranschlagt. Anfang 1961 wurden dann noch Bäume aus den Anlagen des Elektrizitätswerks beim Stauwehr in der Gartenstraße an den Europaplatz verplanzt.[1] Zuvor befand sich am Europaplatz unter anderem ein Tierpark.[2]
2023 wurde mit dem Bürgerfest zur ZOB-Eröffnung der neue Omnibusbahnhof, die Radstation Tübingen und das Café am See eröffnet. Der neue Omnibusbahnhof befindet sich unmittelbar vor dem Hauptbahnhof und verfügt über eine kleinere Fläche als der alte. Was mit der Fläche des alten Omnibusbahnhofs geschieht, ist noch offen.

Neugestaltung des Baufelds neben dem neuen Busbahnhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das ca. 5-6000 m² große Baufeld können im letzten Quartal des Jahres 2023 Ideen bei der Stadt eingereicht werden - es gibt ein Portal, über das man Anregungen einreichen kann. Link: https://www.tuebingen.de/europaplatz-ideen Erläuterungen findet man dort und im Tagblatt-Artikel "Was soll auf das Baufeld auf dem Europaplatz?". Im Kommentar zum Artikel heißt es: "In der Verlosung sind bislang, unter vielem anderen: ein Park, eine Konzerthalle, ein Tagungshotel, gemischtes Shoppen und Wohnen, mutige und repräsentative Architektur, Museums- oder andere Kulturbauten, gestaltete Erholungsflächen, Clubs, und und und."[3] Eine im November 2023 entstandene Bürgerinitiative "BI Stadtpark Europaplatz" plädiert für eine Entsiegelung und Begrünung: Ein Park an dieser Stelle könne „zusammen mit dem sehr verkleinerten Anlagensee-Park zu einem lebendigen Biotop werden. Er kann den durch die bisherigen Baumaßnahmen eingetretenen Verlust an Grün- und Wasserflächen kompensieren und so der Überhitzung der südlichen Vorstadt entgegenwirken.“[4]


Europaplatz-senkrecht.jpg
Europaplatz senkrecht von oben vor dem Umbau

Ehemalige Uhr am Europaplatz

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Festaktes für den an Tübingen verliehenen Europapreis 1965 wurde am 4. Juni 1966 von Oberbürgermeister Hans Gmelin die Umbenennung des Bahnhofsvorplatzes in Europaplatz bekannt gegeben[5]. Diese Auszeichnung und die Symbolik des Platzes als Verkehrszentrale (mit dem Bahnhof und den dort in alle Richtungen abfahrenden Bussen) gaben anscheinend den Ausschlag für die Benennung.

Was ist hier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altes Foto (ca. 1920er Jahre) von der 1919-21 erbauten Hauptpost, nur der größere Bau rechts existiert noch.

Neugestaltung: Planung und Chronologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zebrastreifen zwischen Omnibusbahnhof und Bahnhof, 2010
Der Omnibusbahnhof im Jahre 2010, noch mit den alten Bus-Wartehäuschen
Die sogenannte "Asphaltwüste" vor dem Umbau 2020

Im Oktober 2019 begannen umfangreiche Umbauarbeiten am Europaplatz, die bis 2023 dauern sollen.

Schon lange währte die Diskussion um die Neugestaltung von Platz und Busbahnhof. Wegen dieses grundsätzlichen Vorhabens wurde schon seit langem fast nichts mehr renoviert, wodurch der Platz zunehmend einen "heruntergekommenen" Eindruck machte. (Gegen Ende 2010 hatte sich dies etwas gebessert durch kleinere Reparaturen und teilweise neue Wartehäuschen.) Bereits in den 1980er Jahren kamen erste Forderungen nach einer umfassenden Umgestaltung auf. 1998 wurde ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt, eine Lösung war jedoch vor allem wegen der Frage der Verkehrsführung, insbesondere der Busse, schwierig. Zu diesem Punkt wurde schließlich 2009 ein Beschluss gefasst (vor allem Umfahrung des Trautwein-Ecks für Busse in beiden Richtungen).

Um 1960 wurde ein Teil des Parks am Anlagensee an den neuen Zentralen Omnibusbahnhof ZOB abgetreten. Da man dem Autoverkehr Vorrang einräumte, wurden die Fußgänger in die neue Anlagenparkunterführung verwiesen, die zuletzt auf viele abstoßend wirkte, da sie lange nicht renoviert wurde. Die Kastanien-gesäumte Bahnhofallee zwischen Hauptbahnhof und Uhland-Denkmal wurde damals bis auf einen Rest von vier Bäumen im Norden beseitigt.
Ein wesentlicher Teil der neuen Pläne ist, eine oberirdische Fußgänger-Verbindung zum Anlagensee-Park wiederherzustellen, zumal auch schon seit langem (anders als anfangs) ein direkter Zugang vom Bahnhof zum Omnibusbahnhof über Zebrastreifen möglich war. Der Bahnhof wird als zu isoliert liegend empfunden und soll durch angrenzende Neubauten besser an die Innenstadt angebunden werden.

Zu den weiteren Planungen hat die Stadt im Juni 2011 die Bürgerschaft eingeladen, sich über den Stand der Planungen zu informieren und sich ab Herbst 2011 mit Vorschlägen und Änderungswünschen zu beteiligen. Dafür gab es auch eine Internetseite: www.tuebingen.de/zentrumsued (nicht mehr aktiv).

Nach Einigung auf das neue Verkehrskonzept im südlichen Stadtzentrum erfolgte 2013 der Startschuss für die Umbauarbeiten mit neuer Verkehrsführung am Zinserdreieck. Diese Baumaßnahmen wurden Ende 2015 fertiggestellt.
Im Juli 2015 sollte der Gemeinderat - die Verkehrsgestaltung des Busbahnhofs betreffend - zwischen zwei Varianten entscheiden. Für die Gestaltung der Freiflächen sollte 2016 ein Wettbewerb ausgeschrieben werden. Baubeginn für die Neubauten würde dann 2018/19 sein (siehe Weblinks 19.6.2015).

Am 1. Juni 2017 beschloss der Gemeinderat einstimmig den von der Stadtverwaltung nach vielen Änderungen vorgeschlagenen Großteil der Umbauplanungen einschließlich deren zeitliche Umsetzung innerhalb der folgenden 4-5 Jahre. Einige Elemente wie die Bebauung des nordöstlichen Bereichs und die Lage der Fernbusstationen blieben noch offen. Seit Juli 2018 gibt es auf dem Platz einen "Info-Punkt" zu den Vorhaben, der mehrfach den Standort gewechselt hat.

Die ersten Bauarbeiten begannen am 10. Oktober 2019.[6] OB Palmer versuchte sich als Baggerführer mit einem Teilabriss des ihm verhassten Bahnhofs-Vordachs.[7]

Die Baumaßnahmen sollen im Herbst 2023 abgeschlossen werden. Die Inbetriebnahme des Omnibusbahnhofs, der Radstation und des Cafés am See fand bereits Ende Juli 2023 mit einem Bürgerfest zur ZOB-Eröffnung Ende Juli 2023 statt. Die Fertigstellung des erneuerten Parks wird noch bis 2025 dauern.[8] Ob und wie die frei werdende Fläche im Norden des Areals bebaut wird, ist noch ungeklärt. Zur Überbrückung sollen dort Flächen für Bewegung, Kultur und zum Verweilen entstehen, welche sich mit der Zeit auch ändern können.[9]


Panorama des Europaplatzes während des Umbaus 2021.jpg
Panorama des Europaplatzes während des Umbaus 2021

Die Baumaßnahmen der Stadtverwaltung beinhalten vor allem folgendes:

Omnibusbahnhof im Juli 2020
  • Nach neuer Logistik ist ein Busbahnhof in der bisherigen Dimension nicht mehr nötig. Ein verkleinerter Platz für die Bussteige direkt vor der Bahnhofsfront und Bereitstellungsplätze beim Bahnübergang an der westlichen Europastraße reichen (angeblich) aus. Die nördliche Europastraße zweigt, von der Karlstraße her kommend, westlich der neuen Hauptpost nach Süden ab und trifft beim Café Lieb auf den südlichen Arm des Europaplatzes. Sie soll in beiden Richtungen den Busverkehr zwischen Bahnhof und Altstadt aufnehmen. Wegen der Enge der Straße am "Trautwein-Eck" ist dies nur durch Ampelregelung möglich. Die Europastraße soll keinen Durchgangsverkehr mehr aufnehmen.
  • Bis 2015 wurde umgesetzt: Poststraße und Friedrichstraße nehmen den Verkehr in beide Richtungen auf, die Friedrichstraße wurde aber als Einkaufsstraße "verkehrsberuhigt" gestaltet. Die Umfahrbarkeit des Trautwein-Ecks durch Busse in beiden Richtungen mit Ampelschaltung wurde nach Austestung eingeführt. Die südliche Karlstraße wurde Fahrrad- und Fußgängerzone. Nur, falls einmal die Regionalstadtbahn gebaut werden sollte, würde diese über die Karlstraße verlegt werden.
  • Tiefgarage für PKW und Fahrräder unter dem Platz. Welches der beiden Verkehrsmittel mehr Abstellfläche bekommt, richtet sich nach der Bedarfserfahrung nach Eröffnung; dies kann nachträglich angepasst werden.
  • Zwischen Bahnhofsgebäude (Mittelportal) und Anlagenpark (Uhlanddenkmal) wird wieder ein oberirdischer Fußweg hergestellt, ähnlich wie die frühere Bahnhofallee. Der Haupt-Fußgängerstrom in Richtung Innenstadt soll dann über diesen Weg und die vordere Uhlandstraße bzw. über Indianersteg und vordere Platanenallee zur Neckarbrücke geleitet werden.
  • Der heutige Busbahnhofsplatz östlich dieses Fußweges soll nach Vorschlag des Wettbewerbs-Siegers mit drei parallelen mehrstöckigen Neubaublöcken für ein neues "Stadtquartier" mit Kaufhaus, Geschäften u.a. relativ dicht bebaut werden, was in dieser Form umstritten ist. Dadurch würde nach Meinung von Kritikern z.B. die Großzügigkeit eines weiten Platzes vor dem Bahnhof, der ein würdiges Entrée sein soll, mit Blick zum Österberg verloren gehen. Demgegenüber solle mehr von dem Gelände frei gehalten und als Fußgänger-Platz neugestaltet werden, ohne oder mit weniger und niedrigeren Neubauten.
Nachdem Anfang 2014 ein geplanter Geschäfts-Neubau an der vorderen Wilhelmstraße neben dem Museum (siehe Kommödle), inkl. eines "ohnehin zu kleinen" Konzertsaals, an der überwiegenden Ablehnung in der interessierten Bürgerschaft gescheitert war, machten Andreas Feldtkeller und andere den Vorschlag, einen größeren Konzertsaal an der fraglichen Stelle auf dem Europaplatz, in Kombination mit Geschäften, zu bauen. Dies ist bis heute offen.
  • u.a.m.


Altes Bild der Ladenzeile gegenüber der Hauptpost, Abriss in den 1990er Jahren. Heute steht hier der Baresel-Bau.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]