Eberhardsbrücke

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Blick von der Stiftskirche auf die Brücke (2009)
Die Eberhardsbrücke (2009)
Die Eberhardsbrücke (2009) mit von der Sonne angeleuchteten Betonbogen-Unterseite. Die Stiftskirche ist deutlich zu erkennen.

Die Eberhardsbrücke, besser bekannt unter dem Namen Neckarbrücke, überspannt den Neckar am östlichen Ende der Platanenallee. Sie ist 81 m lang (beide Bögen zusammen) und 13,7 m breit[1]. Die Fahrbahn ist dreispurig. Die Bürgersteige sind wegen der vielen Fußgänger und der Bushaltestellen auf beiden Seiten extra breit (über 2,5 m).


Was hier ist

Auf der südlichen Brückenseite liegt das Tagblatt Eck und das Tourismus-Büro des Verkehrsvereins. Am nördlichen Brückenende liegen der Neckarmüller (große Wirtschaft mit Biergarten) und der Kalender-Döner.


Verkehr

Über die Neckarbrücke verlaufen die meisten Buslinien, und es gibt auf ihr auch eine gut frequentierte Bushaltestelle Neckarbrücke. Die Laternen sind im Sommerhalbjahr mit kräftig blühenden Blumenkörben in 3 Metern Höhe geschmückt.


Name

Der Name verweist auf Graf Eberhard im Bart, den Universitätsgründer und vielbesungenen Württemberger Grafen und späteren Herzog.


Geschichte

Postkarte der alten Neckarbrücke von 1943. Links die Treppe, die auf die Platanenallee hinunter führt. Rechts im Erker war das Bronze-Standbild des Universitätsgründers Graf Eberhard im Bart. Das Uhland-Haus am rechten Ende der Brücke (neben der Mühlstraße) wurde 1944 durch eine Luftmine zerstört. Ganz rechts ist zum Teil noch die frühere Neckarmühle mit Fachwerk zu sehen.

Es gab drei verschiedene feste Brücken über den Neckar an dieser Stelle:

  • Eine erste Steinbrücke mit fünf Bögen wird 1482 (1485) bis 1489 mit einem Aufwand von 8000 fl erbaut. Der Schlussstein, am 29. September 1489 gesetzt, ist jetzt neben dem Ammereinfluß eingemauert.[2] Sie wurde 1899 abgerissen.
  • Eine Brücke mit zwei Bögen mit Bruchsteinverkleidung wurde am 27. Juli 1901 eröffnet.[3]. Der Regierungsbaumeister Karl August von Leibbrand (* 11. November 1839 in Ludwigsburg; † 13. März 1898 in Stuttgart) leitete den Bau.[4]
  • 1950 wurde im Gemeinderat über einen Neubau einer Neckarbrücke verhandelt, da die alte Brücke zu schmal war. Nach längeren Diskussionen über die Notwendigkeit[5], wurde die alte Brücke 1951 erheblich umgebaut[6]. Sie wurde ausserdem im November 1993 renoviert und erhielt eine Aussichtsplattform an der Stelle, wo bei der Vorgängerbrücke das Graf Eberhard im Bart-Denkmal stand.[7] Der ursprüngliche 1951 betonierte Treppenabgang zur Platanenallee wurde wegen Baufälligkeit durch eine Stahlkonstruktion ersetzt.


Vor der Sperrung der Mühlstraße in einer Richtung für den Individualverkehr war sie eine der meist genutzten Brücken über den Neckar im Bereich Tübingens. Die jetzige Brücke ist ein deutlich breiterer Neubau, der die zu schmal gewordene historische Brücke an der selben Stelle ersetzt. Die alte Brücke hat in der Mitte, gegenüber der Treppe die schon damals zur Platanenallee hinunterging, ein lebensgroßes Standbild des Universitätsgründers Graf Eberhard im Bart beheimatet. Sein Standbild aus Bronze wurde während des Krieges als Rohstoff für Geschoss-Hülsen gebraucht und ebenso wie so manche Glocke aus den Tübinger Kirchen unwiederbringlich durch Einschmelzen zerstört. Ein Bild vom Sturz von seinem Sockel liegt im Stadtarchiv und wurde ca. 2005/2006 im Schwäbischen Tagblatt veröffentlicht.

Die Brücke wurde beim Abzug der Wehrmacht vor den nahenden Allierten im April 1945 nur deshalb nicht gesprengt (der Sprengstoff war schon an seinem Platz), weil der beherzter Wirt des "Ochsens" die Sprengmanschaft mit einem schwäbischen Vesper im entscheidenden Augenblick ablenkte, bis die Franzosen in der Stadt waren. Zu diesem Zeitpunkt waren die Alleenbrücke, Lustnauer Neckarbrücke, die Neckarbrücke der Ammertalbahn und Indianersteg beim Freibad schon zerstört. Es gab also nur noch diese eine Brücke über den Neckar für Fahrzeuge.[8]

So sieht's der Vogel

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Einzelnachweise

  1. www.karl-gotsch.de/Album/Neckar1.htm
  2. www.tuebingen.de/25_2513.html
  3. www.tuebingen.de/25_2522.html
  4. de.wikipedia.org/wiki/Karl_von_Leibbrand
  5. Tübingen - Historische Photographien einer Stadt (Wartberg Verlag 2001, Seite 11)
  6. www.karl-gotsch.de/Album/Neckar1.htm
  7. www.tuebingen.de/25_2669.html
  8. Erinnerungen an Tübingen wie es einmal war (Wartberg Verlag, 2001, Seite 11)


Weblinks:

  • Einen aktuellen Blick auf Teile dieser Brücke ermöglicht die Webcam des Schwäbischen Tagblattes [1]
  • Eintrag mit Zahlen und Fakten und Bildern im Brückenweb.