Dichterklause: Unterschied zwischen den Versionen

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Die so genannte '''Dichterklause''' war ein inzwischen abgerissenes Gebäude [[Im Rotbad]] 38, in dem die schwäbische Schriftstellerin Anna Schieber öfters im [[Sommer]] zum Schreiben Zuflucht nahm.<ref>[http://www.tuebingen.de/1099.html#1116.1160 Anna Schieber (1867-1945).]</ref>
Die so genannte '''Dichterklause''' war ein inzwischen abgerissenes Gebäude [[Im Rotbad]] 38, in dem die schwäbische Schriftstellerin Anna Schieber öfters im [[Sommer]] zum Schreiben Zuflucht nahm.  


== Anna Schieber ==
== Anna Schieber ==


Anna Schieber (* [[12. Dezember]] [[1867]] in Esslingen; † [[7. August]] [[1945]] in [[Tübingen]]) besuchte die Esslinger Mädchenschule und arbeitete später in einer Kunsthandlung. Eine langjährige schwere Lungenerkrankung führte dazu, dass sie sich weiterbildete und mehrere Reisen unternahm, um sich, nachdem sie während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] in einem Lazarett beschäftigt gewesen war, ab [[1918]] der Jugend- und Volksbildung zu widmen. Doch schon lange vorher, [[1899]], war ihr erstes Buch, ''Geschichten für große und kleine Leute'', erschienen. Es folgten etwa 60 weitere Bücher, viele davon autobiographischer Art, alle geprägt vom Pietismus, volkstümlich und naturverbunden. Mitunter wird Anna Schieber dem Schwäbischen Dichterkreis zugerechnet.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Schieber Anna Schieber] auf Wikipedia.</ref>
Anna Schieber (* [[12. Dezember]] [[1867]] in Esslingen; † [[7. August]] [[1945]] in [[Tübingen]]) besuchte die Esslinger Mädchenschule und arbeitete später in einer Kunsthandlung. Eine langjährige schwere Lungenerkrankung führte dazu, dass sie sich weiterbildete und mehrere Reisen unternahm, um sich, nachdem sie während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] in einem Lazarett beschäftigt gewesen war, ab [[1918]] der Jugend- und Volksbildung zu widmen. Doch schon lange vorher, [[1899]], war ihr erstes Buch, „Geschichten für große und kleine Leute“, erschienen. Es folgten etwa 60 weitere Bücher, viele davon autobiographischer Art, alle geprägt vom Pietismus, volkstümlich und naturverbunden. Ein Höhepunkt ist der Roman „Alle guten Geister“ (1905), der sie zur meistgelesenen Autorin ihrer Zeit machte. Mitunter wird Anna Schieber dem Schwäbischen Dichterkreis zugerechnet. Sie bewegte sich auch in politischen Kreisen sowie für die politische Bildung von Frauen, 1919 trat sie in die linksliberale „Deutsche Demokratische Partei“ ein. 1936 erhielt sie den „Schwäbischen Dichterpreis“ für „Wachstum und Wandlung“.
 
Gegen Ende des [[2. Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] fand Anna Schieber mit ihrer Partnerin in Tübingen Obdach.
Die Schriftstellerin, Demokratin und Feministin starb kurz nach dem [[Kriegsende|Ende des Kriegs]] in Tübingen, wo sie auf dem [[Stadtfriedhof]] beerdigt wurde. Ihr Grab ist noch erhalten. Ein Teil ihres Nachlasses wird im Deutschen Literaturarchiv in Marbach aufbewahrt. <ref>[http://www.tuebingen.de/1099.html#1116.1160 Anna Schieber (1867-1945)], tuebingen.de</ref><ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Schieber Anna Schieber] auf Wikipedia.</ref>  


Anna Schieber starb kurz nach dem Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] in Tübingen, wo sie auf dem [[Stadtfriedhof]] beerdigt wurde. Ihr Grab ist noch erhalten. Ein Teil ihres Nachlasses wird im Deutschen Literaturarchiv in Marbach aufbewahrt.


== Quellen ==
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[[Kategorie:Ehemalige Gebäude]] [[Kategorie:Literatur]] [[Kategorie:Schönblick/Winkelwiese]]
[[Kategorie:Ehemalige Gebäude]] [[Kategorie:Literatur]] [[Kategorie:Schönblick/Winkelwiese]] [[Kategorie:Geschichte]] [[Kategorie:20. Jahrhundert]]

Version vom 17. Juli 2020, 18:50 Uhr

Die so genannte Dichterklause war ein inzwischen abgerissenes Gebäude Im Rotbad 38, in dem die schwäbische Schriftstellerin Anna Schieber öfters im Sommer zum Schreiben Zuflucht nahm.

Anna Schieber

Anna Schieber (* 12. Dezember 1867 in Esslingen; † 7. August 1945 in Tübingen) besuchte die Esslinger Mädchenschule und arbeitete später in einer Kunsthandlung. Eine langjährige schwere Lungenerkrankung führte dazu, dass sie sich weiterbildete und mehrere Reisen unternahm, um sich, nachdem sie während des Ersten Weltkriegs in einem Lazarett beschäftigt gewesen war, ab 1918 der Jugend- und Volksbildung zu widmen. Doch schon lange vorher, 1899, war ihr erstes Buch, „Geschichten für große und kleine Leute“, erschienen. Es folgten etwa 60 weitere Bücher, viele davon autobiographischer Art, alle geprägt vom Pietismus, volkstümlich und naturverbunden. Ein Höhepunkt ist der Roman „Alle guten Geister“ (1905), der sie zur meistgelesenen Autorin ihrer Zeit machte. Mitunter wird Anna Schieber dem Schwäbischen Dichterkreis zugerechnet. Sie bewegte sich auch in politischen Kreisen sowie für die politische Bildung von Frauen, 1919 trat sie in die linksliberale „Deutsche Demokratische Partei“ ein. 1936 erhielt sie den „Schwäbischen Dichterpreis“ für „Wachstum und Wandlung“.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges fand Anna Schieber mit ihrer Partnerin in Tübingen Obdach. Die Schriftstellerin, Demokratin und Feministin starb kurz nach dem Ende des Kriegs in Tübingen, wo sie auf dem Stadtfriedhof beerdigt wurde. Ihr Grab ist noch erhalten. Ein Teil ihres Nachlasses wird im Deutschen Literaturarchiv in Marbach aufbewahrt. [1][2]


Quellen

  1. Anna Schieber (1867-1945), tuebingen.de
  2. Anna Schieber auf Wikipedia.