Derendingen: Unterschied zwischen den Versionen

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Stadtteil Tübingens, südlich gelegen an der Steinlach. 1934 wurde das Dorf Derendingen zu Tübingen eingemeindet. Mit kleinem Bahnhof und repräsentativen Ortskern-Gebäuden ist das Zentrum des früher eigenständigen Ortes klar erkennbar.  
{{infobox Ort
|Wappen            = Derendingen-Wappen.png
|Wappengröße        = 140px
|Art                = Stadtteil
|Name              = Derendingen
|Hauptort          = Tübingen
|Landkreis          = Tübingen
|lat_deg            = 48° 30′ 13″ N
|lon_deg            = 9° 3′ 8″ E
|Höhe              = 328 m ü.NN
|Fläche            = <!-- Fläche des Ortsteils/der Gemeinde/Stadt in km² -->
|Einwohner          = 6.755
|Stand              = 30.06.2010
|PLZ                = 72072
|Vorwahl            = 07071
|Eingemeindung      = [[1934]]
|Gemeindeschlüssel  = <!-- Amtlicher Gemeindeschlüssel -->
|Gliederung        = <!-- Wie ist die Gemeinde gegliedert? Wieviele Orts-/Stadtteile gibt es? -->
|Straße            = [[Sieben-Höfe-Straße]] 11
|Adresse            = 72072 Tübingen
|Website            = <!-- Webpräsenz -->
|Bürgermeistertitel = <!-- Ortsvorsteher/Bürgermeister/Oberbürgermeister -->
|Bürgermeister      = <!-- Name des Ortsvorstehers/Bürgermeisters/Oberbürgermeisters -->
}}
{{Stadtteil|Derendingen}}
'''Derendingen''' ist der südlichste [[:Stadtteile|Stadtteil]] Tübingens, gelegen an den nordöstlichen Ausläufern des [[Rammert]]-Bergzuges zwischen dem [[Steinlach]]- und dem [[Neckar|Neckartal]]. Mit knapp 6000 Einwohnern ist Derendingen nach [[Lustnau]] der zweitgrößte Stadtteil Tübingens, gefolgt von [[Hirschau]] mit über 3000 Einwohnern. Mit kleinem [[Bahnhof]] und repräsentativen Ortskern-Gebäuden um die [[Sieben-Höfe-Straße]] ist das Zentrum des früher eigenständigen Ortes klar erkennbar. Derendingen verfügt wie der Stadtteil Lustnau über eine eigene Ortschaftsverfassung, einen Ortsbeirat und eine Geschäftsstelle der Stadtverwaltung.
 
 
== Lage ==
Derendingen liegt auf der südlichen [[Neckar]]seite Tübingens im Auslauf des [[Steinlach]]tals zwischen den Stadtteilen [[Weststadt]], [[Südstadt]] und [[Weilheim]]. Die Nordgrenze bilden die [[Moltkestraße]] und ungefähr die westliche [[Europastraße]]. Derendingen besteht aus drei statistischen Stadtteilen: [[Derendingen-Zentrum]] westlich der Steinlachtaler Bahnlinie, [[Feuerhägle]] einschließlich [[Mühlenviertel]] zwischen der Bahnlinie und der Steinlach und im Süden [[Gartenstadt]] beidseits der Steinlach.
 
[[Bild:Karte_Derendingen.png|mini|Lagekarte Derendingen]]




== Geschichte ==
== Geschichte ==
*Urkundlich wird der Ort erstmals [[1089]] in der ''Zwiefalter Chronik'' erwähnt. Alamannische Funde aus dem [[:Kategorie:7. Jahrhundert|7. Jahrhundert]], darunter ein Goldblattkreuz, belegen jedoch eine deutlich frühere Besiedlung. Bei Renovierungsarbeiten der [[St.-Gallus-Kirche]] wurden [[1979]] Mauerreste einer ersten Kirche aus dem 7. Jahrhundert entdeckt. Sie geht wahrscheinlich auf die Missionstätigkeiten von Mitarbeitern des Heiligen Gallus (lat. der Kelte) zurück, ein Wandermönch aus Irland und Missionar, dessen hauptsächliches Wirken im Bodenseeraum stattfand. - Der Ort Derendingen entwickelte sich nördlich der Kirche in der Siedlungsform eines Straßendorfes.
*Bekannt wurde die St.-Gallus-Kirche auch durch die Tätigkeit des slowenischen Reformators [[Primus Truber]] im 16. Jahrhundert. Er war lange Zeit Pfarrer in Derendingen und starb dort am [[28. Juni]] [[1586]]. Die genaue Grabstelle in Derendingen ist unbekannt, jedoch erinnert eine Gedenkplatte in der Kirche an ihn. 
*Mit [[Johann Ludwig Krapf]], der am [[11. Januar]] [[1810]] in Derendingen geboren und aufgewachsen ist, verfügt Derendingen über eine weitere besondere Persönlichkeit. Der evangelische Missionar in Ostafrika, der dem [[Pietismus]] nahestand, war außerdem Entdecker, Sprachforscher und Afrikaforscher. Eine der ersten Afrika-Reisebeschreibungen rund um den Kilimandscharo in Kenia stammt von ihm.
*Am [[29. Juni]] [[1869]] wurde der erste Streckenabschnitt der ''[[Hohenzollernbahn]]'' zwischen Tübingen und Hechingen dem Verkehr übergeben. Der [[Bahnhof Derendingen]] ist heute ein Haltepunkt.
*[[1877]] gründeten norddeutsche Studenten die Vereinigung Derendingia, die bis heute als [[Tübinger Burschenschaft Derendingia]] mit Haus auf dem [[Schlossberg]] besteht.
[[Datei:Derendingen rathaus.JPG|thumb|mini|Rathaus von Derendingen 2011]]
[[File:Derendingen. Blick vom Rathaus gen Tübingen (AK J Hansis Gebr. Metz 1906 TPk145).jpg|thumb|mini|Blick aus dem Rathaus gen Tübingen/Österberg, Postkarte von [[1906]]. Vorn der Bahnübergang mit Schranken, rechts Gasthaus Hirsch, geradeaus Blick in die [[Löwenstraße]], dahinter [[Jurastraße]], links vorn [[Kinderhaus Alte Mühle|Alte Mühle]], links hinten [[Thiepval-Kaserne]].]]
*[[1934]] wurde Derendingen nach Tübingen eingemeindet. Während des [[2. Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde Derendingen nur geringfügig zerstört, die evangelische [[St.-Gallus-Kirche|Sankt-Gallus-Kirche]] wurde allerdings bei einem [[Bombenangriffe|Luftangriff]] am [[19. Oktober]] [[1944]] stark beschädigt.<ref>http://www.cityinfonetz.de/das.magazin/2003/06/artikel4.html</ref>
== Sprachliches ==
Der [[Ortsnecknamen|Ortsneckname]] der Derendinger ist ''Oiertreppler''.<br>
Die Lateinschüler des Tübinger [[Uhland-Gymnasium]]s nennen den Ort oft spaßeshalber ''harum rerum'' wie in ''deren Dingen''.
== Verkehrsanbindung ==
Der Stadtteil ist zu erreichen mit der Bahnlinie [[Stuttgart]] - Sigmaringen zum [[Bahnhof Derendingen]], innerhalb der Universitätsstadt Tübingen mit den [[Buslinie 3|Buslinien 3]], [[Buslinie 5|5]] und [[Buslinie 16|16]]. Über die [[B 27]] Stuttgart - Hechingen, [[B 28]] [[Herrenberg]] - [[Reutlingen]] oder K 6900 [[Weilheim]]-[[Bläsibad]] (zur B 27) sind die Steinlachtal-Orte wie [[Dußlingen]] und [[Mössingen]] mit dem Auto erreichbar.
== Quellen ==
<references/>
== Aus der Luft ==
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{{Straßen}}
== Weblinks ==
*[http://tuebingen.de/25_2594.html Informationenseite der Stadt Tübingen über Derendingen]
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Derendingen_(T%C3%BCbingen) Die deutschsprachige Wikipedia über Derendingen]
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Primus_Truber Wikipedia über Primus Truber]
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Ludwig_Krapf Wikipedia über Johann Ludwig Krapf]
*[http://www.cityinfonetz.de/das.magazin/2003/06/artikel4.html Artikel über einen Besuch des Piloten, der die St. Galluskirche bombardierte.]




[http://www.cityinfonetz.de/das.magazin/2003/06/artikel4.html Originalbericht des Airforce-Piloten Reginald Bain über einen Flugzeugabsturz 1944 über Derendingen im Luftkampf über Tübingen].
[[Kategorie:Stadtteil]]
[[Kategorie:Luftangriffe]]
[[Kategorie:Geschichte]]

Version vom 7. Dezember 2018, 22:21 Uhr

Derendingen-Wappen.png
Derendingen
Stadtteil von: Tübingen
Landkreis: Tübingen
Koordinaten: 48° 30′ 13″ N, 9° 3′ 8″ E
Höhe: 328 m ü.NN
Fläche:
Einwohner: 6.755
Stand: 30.06.2010
Postleitzahl: 72072
Vorwahl: 07071
Eingemeindung: 1934
Gemeindeschlüssel:
Stadtteilgliederung:
Adresse der
Stadtverwaltung:
Sieben-Höfe-Straße 11
72072 Tübingen
Webpräsenz:
: [[]]


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Derendingen ist der südlichste Stadtteil Tübingens, gelegen an den nordöstlichen Ausläufern des Rammert-Bergzuges zwischen dem Steinlach- und dem Neckartal. Mit knapp 6000 Einwohnern ist Derendingen nach Lustnau der zweitgrößte Stadtteil Tübingens, gefolgt von Hirschau mit über 3000 Einwohnern. Mit kleinem Bahnhof und repräsentativen Ortskern-Gebäuden um die Sieben-Höfe-Straße ist das Zentrum des früher eigenständigen Ortes klar erkennbar. Derendingen verfügt wie der Stadtteil Lustnau über eine eigene Ortschaftsverfassung, einen Ortsbeirat und eine Geschäftsstelle der Stadtverwaltung.


Lage

Derendingen liegt auf der südlichen Neckarseite Tübingens im Auslauf des Steinlachtals zwischen den Stadtteilen Weststadt, Südstadt und Weilheim. Die Nordgrenze bilden die Moltkestraße und ungefähr die westliche Europastraße. Derendingen besteht aus drei statistischen Stadtteilen: Derendingen-Zentrum westlich der Steinlachtaler Bahnlinie, Feuerhägle einschließlich Mühlenviertel zwischen der Bahnlinie und der Steinlach und im Süden Gartenstadt beidseits der Steinlach.

Lagekarte Derendingen


Geschichte

  • Urkundlich wird der Ort erstmals 1089 in der Zwiefalter Chronik erwähnt. Alamannische Funde aus dem 7. Jahrhundert, darunter ein Goldblattkreuz, belegen jedoch eine deutlich frühere Besiedlung. Bei Renovierungsarbeiten der St.-Gallus-Kirche wurden 1979 Mauerreste einer ersten Kirche aus dem 7. Jahrhundert entdeckt. Sie geht wahrscheinlich auf die Missionstätigkeiten von Mitarbeitern des Heiligen Gallus (lat. der Kelte) zurück, ein Wandermönch aus Irland und Missionar, dessen hauptsächliches Wirken im Bodenseeraum stattfand. - Der Ort Derendingen entwickelte sich nördlich der Kirche in der Siedlungsform eines Straßendorfes.
  • Bekannt wurde die St.-Gallus-Kirche auch durch die Tätigkeit des slowenischen Reformators Primus Truber im 16. Jahrhundert. Er war lange Zeit Pfarrer in Derendingen und starb dort am 28. Juni 1586. Die genaue Grabstelle in Derendingen ist unbekannt, jedoch erinnert eine Gedenkplatte in der Kirche an ihn.
  • Mit Johann Ludwig Krapf, der am 11. Januar 1810 in Derendingen geboren und aufgewachsen ist, verfügt Derendingen über eine weitere besondere Persönlichkeit. Der evangelische Missionar in Ostafrika, der dem Pietismus nahestand, war außerdem Entdecker, Sprachforscher und Afrikaforscher. Eine der ersten Afrika-Reisebeschreibungen rund um den Kilimandscharo in Kenia stammt von ihm.
Rathaus von Derendingen 2011
Blick aus dem Rathaus gen Tübingen/Österberg, Postkarte von 1906. Vorn der Bahnübergang mit Schranken, rechts Gasthaus Hirsch, geradeaus Blick in die Löwenstraße, dahinter Jurastraße, links vorn Alte Mühle, links hinten Thiepval-Kaserne.


Sprachliches

Der Ortsneckname der Derendinger ist Oiertreppler.
Die Lateinschüler des Tübinger Uhland-Gymnasiums nennen den Ort oft spaßeshalber harum rerum wie in deren Dingen.


Verkehrsanbindung

Der Stadtteil ist zu erreichen mit der Bahnlinie Stuttgart - Sigmaringen zum Bahnhof Derendingen, innerhalb der Universitätsstadt Tübingen mit den Buslinien 3, 5 und 16. Über die B 27 Stuttgart - Hechingen, B 28 Herrenberg - Reutlingen oder K 6900 Weilheim-Bläsibad (zur B 27) sind die Steinlachtal-Orte wie Dußlingen und Mössingen mit dem Auto erreichbar.


Quellen


Aus der Luft

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Weblinks