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'''Derendingen''' ist ein [[:Kategorie:Ortsteil|Ortsteil]] Tübingens, südlich gelegen an der [[Steinlach]]. Mit kleinem [[Bahnhof]] und repräsentativen Ortskern-Gebäuden ist das Zentrum des früher eigenständigen Ortes klar erkennbar.  
'''Derendingen''' ist der südlichste [[:Stadtteile|Stadtteil]] Tübingens, gelegen an den nordöstlichen Ausläufern des [[Rammert]]-Bergzuges zwischen dem [[Steinlach]]- und dem [[Neckar|Neckartal]]. Mit knapp 6000 Einwohnern ist Derendingen nach [[Lustnau]] der zweitgrößte Stadtteil Tübingens, gefolgt von [[Hirschau]] mit über 3000 Einwohnern. Mit kleinem [[Bahnhof]] und repräsentativen Ortskern-Gebäuden ist das Zentrum des früher eigenständigen Ortes klar erkennbar. Derendingen verfügt wie der Stadtteil Lustnau über eine eigene Ortschaftsverfassung, einen Ortsbeirat und eine Geschäftsstelle der Stadtverwaltung.


== Geschichte ==
== Geschichte ==


Urkundlich wird der Ort erstmals 1089 erwähnt, vielfältige, alamanische Funde aus dem 7. Jahrhundert, darunter ein Goldblattkreuz, belegen jedoch eine deutlich frühere Besiedlung. Eine erste Kirche wurde durch Ausgrabungen spätestens auf das 8. Jahrhundert datiert und als Sankt-Gallus-Kirche identifiziert. Sie geht wahrscheinlich auf die Missionstätigkeiten von Mitarbeitern des Heiligen Gallus zurück. Bekannt ist sie auch durch die Tätigkeit des slowenischen Reformators Primus Truber im 16. Jahrhundert. Er war lange Zeit Pfarrer in Derendingen und starb dort auch. 1934 wurde Derendingen nach Tübingen eingemeindet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Derendingen nur geringfügig zerstört, die evangelische Sankt-Gallus-Kirche wurde allerdings bei einem Luftangriff am 19. Oktober 1944 stark beschädigt.[1]
Urkundlich wird der Ort erstmals [[1089]] in der ''Zwiefalter Chronik'' erwähnt. Alamanische Funde aus dem 7. Jahrhundert, darunter ein Goldblattkreuz, belegen jedoch eine deutlich frühere Besiedlung. Bei Renovierungsarbeiten der [[St.-Gallus-Kirche]] wurden [[1979]] Mauerreste einer ersten Kirche aus dem 7.Jahrhundert entdeckt. Sie geht wahrscheinlich auf die Missionstätigkeiten von Mitarbeitern des Heiligen Gallus (lat. der Kelte) zurück, ein Wandermönch aus Irland und Missionar, dessen hauptsächliches Wirken im Bodenseeraum stattfand. Bekannt wurde die Kirche auch durch die Tätigkeit des slowenischen Reformators [[Primus Truber]] im 16. Jahrhundert. Er war lange Zeit Pfarrer in Derendingen und starb dort am [[28.Juni]][[1586]]. Die Grabstelle in Derendingen ist unbekannt. 
In Derendingen gründeten norddeutsche Studenten 1877 die Vereinigung Derendingia, die bis heute als Tübinger Burschenschaft Derendingia besteht und in ihrer Geschichte mehr als 1000 Mitglieder in aller Welt umfasst.
 
Mit Johann Ludwig Krapf, der am [[11. Januar]] [[1810]] in Derendingen geboren und aufgewachsen ist, verfügt Derendingen über eine weitere Persönlichkeit. Der evangelische Missionar in Ostafrika, der dem [[Pietismus]] nahestand, war außerdem Entdecker, Sprachforscher und Afrikaforscher. Eine der ersten Afrika-Reisebeschreibungen rund um den Kilimandscharo in Kenia stammt von ihm.
Am [[29.Juni]] [[1869]] wurde der erste Streckenabschnitt der ''Hohenzollernbahn'' zwischen Tübingen und Hechingen dem Verkehr übergeben. [[1877]] gründeten norddeutsche Studenten die Vereinigung Derendingia, die bis heute als Tübinger [[Studentenverbindungen|Burschenschaft]] Derendingia besteht.
[[1934]] wurde Derendingen nach Tübingen eingemeindet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Derendingen nur geringfügig zerstört, die evangelische Sankt-Gallus-Kirche wurde allerdings bei einem Luftangriff am [[19. Oktober]] [[1944]] stark beschädigt.<ref>http://www.cityinfonetz.de/das.magazin/2003/06/artikel4.html</ref>
 


== Verkehrsanbindung ==
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== Quellen ==
<references />
== Weblinks ==
*[http://tuebingen.de/25_2594.html Informationenseite der Stadt Tübingen über Derendingen]
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Derendingen_(T%C3%BCbingen) Die deutschsprachige Wikipedia über Derendingen]
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Primus_Truber Wikipedia über Primus Truber]
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Ludwig_Krapf Wikipedia über Johann Ludwig Krapf]

Version vom 14. Juli 2009, 16:14 Uhr

Wappen Derendingen.png
Derendingen
Stadtteil von: Tübingen
Landkreis: Landkreis Tübingen
Koordinaten: 48° 30′ 13″ N, 9° 3′ 8″ E
Höhe: 328 m ü.NN
Fläche:
Einwohner: 5.800
Stand: 31.12.2006
Postleitzahl: 72072
Vorwahl: 07071
Eingemeindung: 1934
Gemeindeschlüssel:
Stadtteilgliederung:
Adresse der
Stadtverwaltung:
Sieben-Höfe-Straße 11
72072 Tübingen
Webpräsenz:
: [[]]


Derendingen ist der südlichste Stadtteil Tübingens, gelegen an den nordöstlichen Ausläufern des Rammert-Bergzuges zwischen dem Steinlach- und dem Neckartal. Mit knapp 6000 Einwohnern ist Derendingen nach Lustnau der zweitgrößte Stadtteil Tübingens, gefolgt von Hirschau mit über 3000 Einwohnern. Mit kleinem Bahnhof und repräsentativen Ortskern-Gebäuden ist das Zentrum des früher eigenständigen Ortes klar erkennbar. Derendingen verfügt wie der Stadtteil Lustnau über eine eigene Ortschaftsverfassung, einen Ortsbeirat und eine Geschäftsstelle der Stadtverwaltung.

Geschichte

Urkundlich wird der Ort erstmals 1089 in der Zwiefalter Chronik erwähnt. Alamanische Funde aus dem 7. Jahrhundert, darunter ein Goldblattkreuz, belegen jedoch eine deutlich frühere Besiedlung. Bei Renovierungsarbeiten der St.-Gallus-Kirche wurden 1979 Mauerreste einer ersten Kirche aus dem 7.Jahrhundert entdeckt. Sie geht wahrscheinlich auf die Missionstätigkeiten von Mitarbeitern des Heiligen Gallus (lat. der Kelte) zurück, ein Wandermönch aus Irland und Missionar, dessen hauptsächliches Wirken im Bodenseeraum stattfand. Bekannt wurde die Kirche auch durch die Tätigkeit des slowenischen Reformators Primus Truber im 16. Jahrhundert. Er war lange Zeit Pfarrer in Derendingen und starb dort am 28.Juni1586. Die Grabstelle in Derendingen ist unbekannt.

Mit Johann Ludwig Krapf, der am 11. Januar 1810 in Derendingen geboren und aufgewachsen ist, verfügt Derendingen über eine weitere Persönlichkeit. Der evangelische Missionar in Ostafrika, der dem Pietismus nahestand, war außerdem Entdecker, Sprachforscher und Afrikaforscher. Eine der ersten Afrika-Reisebeschreibungen rund um den Kilimandscharo in Kenia stammt von ihm. Am 29.Juni 1869 wurde der erste Streckenabschnitt der Hohenzollernbahn zwischen Tübingen und Hechingen dem Verkehr übergeben. 1877 gründeten norddeutsche Studenten die Vereinigung Derendingia, die bis heute als Tübinger Burschenschaft Derendingia besteht. 1934 wurde Derendingen nach Tübingen eingemeindet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Derendingen nur geringfügig zerstört, die evangelische Sankt-Gallus-Kirche wurde allerdings bei einem Luftangriff am 19. Oktober 1944 stark beschädigt.[1]


Verkehrsanbindung

Der Stadtteil ist zu erreichen mit der Bahnlinie Stuttgart - Sigmaringen, innerhalb der Universitätsstadt Tübingen mit den Stadtbuslinien 3, 5 und 16. Über die B 27 Stuttgart - Hechingen, B 28 Herrenberg - Reutlingen oder K 6900 Rottenburg - ist Dußlingen mit dem Auto erreichbar.

Aus der Luft

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Quellen

Weblinks