Corps Rhenania Tübingen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus TUEpedia
Wechseln zu:Navigation, Suche
(→‎Bilder: kat)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
(17 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Corpshaus Rhenania Tübingen 2007.jpg|thumb|left|260px|Verbindungshaus Rhenania auf dem [[Österberg]]]]
{{Banner|image=Corpshaus Rhenania Tübingen Parkseite.jpg}}
[[Datei:Corpshaus Rhenania Tübingen Parkseite.jpg|thumb|300px|Ansicht von der Parkseite]]
[[Datei:Corpshaus Rhenania Tübingen 2007.jpg|mini|Verbindungshaus Rhenania auf dem [[Österberg]]]]
[[Datei:Rhenanen wappen.png|thumb|right|300px|Das Wappen des Corps Rhenania Tübingen]]
[[Datei:Corpshaus Rhenania Tübingen Parkseite.jpg|mini|Ansicht von der Parkseite]]
[[Bild:Oesterberg-tuebingen.jpg|mini|Prominente Lage des Hauses (links) auf der Südseite des Österbergs]]
[[Datei:Rhenanen wappen.png|mini|Das Wappen des Corps Rhenania Tübingen]]
[[Datei:Korps Rhenania Mensur 1998-99.jpg|mini|Mensur bei den Rhenanen im [[Wintersemester]] [[1898]]/[[1899|99]]]]
[[Datei:Ausfahrt des Corps Rhenania.jpg|mini|Ausfahrt des Corps Rhenania]]


Das pflichtschlagende und farbentragende '''Corps Rhenania Tübingen''' wurde am [[7. Juli]] [[1827]] von Karl Widmann und anderen Studenten der [[Universität]] Tübingen gestiftet. Das Corpshaus in der [[Stauffenbergstraße]] 4 auf dem [[Österberg]] gilt als das älteste, zu diesem Zweck gebaute [[Verbindungshäuser|Verbindungshaus]] Deutschlands. Es wurde [[1885]]/[[1886|86]] von Adolf Katz in neugotischen Formen mit Reminiszenzen an Burgarchitektur errichtet<ref>''Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Dehio''. Baden-Württemberg, Teil II. - München, Berlin 1997</ref>  und [[1892]] sowie [[1911]] erweitert und umgebaut.  
Das pflichtschlagende und farbentragende '''Corps Rhenania Tübingen''' wurde am [[7. Juli]] [[1827]] von Karl Widmann und anderen Studenten der [[Universität]] Tübingen gestiftet. Das Corpshaus in der [[Stauffenbergstraße]] 4 auf dem [[Österberg]] gilt als das älteste, zu diesem Zweck gebaute [[Verbindungshäuser|Verbindungshaus]] Deutschlands. Es wurde [[1885]]/[[1886|86]] von [[Adolf Katz]] in neugotischen Formen mit Reminiszenzen an Burgarchitektur errichtet<ref>''Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Dehio''. Baden-Württemberg, Teil II. - München, Berlin 1997</ref>  und [[1892]] sowie [[1911]] erweitert und umgebaut.  


Das Rhenanenhaus befindet sich auf einem großen parkähnlichen Grundstück in sehr schöner Aussichtslage über der Stadt auf der [[Wielandshöhe]].
Nachdem das Corps den [[1. Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] unter Verlust vieler Corpsbrüder überstanden hatte, reagierten die Mitglieder auf die Gleichschaltungsversuche zu Beginn des "Dritten Reiches" mit der vorübergehenden Suspension des Aktivenbetriebes. Dessen ungeachtet bestand das Corps in einer getarnten Organisation weiter, die ihre jüdischen Mitglieder nicht ausschließen musste. Erst 1949 reconstituierte Rhenania. Da das Haus von Franzosen besetzt blieb - sie wählten 1945 das Anwesen zum Sitz ihrer Militärregierung in [[Württemberg-Hohenzollern]] - , wichen die Mitglieder in eine Übergangsbleibe aus. Das Haus wurde 1956 als eine der letzten beschlagnahmten Immobilien zurückgegeben und bedurfte nach der Fremdnutzung intensiver Renovierungsarbeiten.


Das Rhenanenhaus befindet sich auf einem großen parkähnlichen Grundstück in sehr schöner Aussichtslage über der Stadt auf der [[Wielandshöhe]].
Das Haus dürfte auch das einzige sein, in welchem ein "Alter Herr" seine letzte Ruhestätte fand: In der Mauer des Westgiebels wurde die Urne von Ehrenmitglied Karl Hermann Siegeneger eingemauert, der den Bau und die Finanzierung des ersten Teils des Corpshauses (1886) entscheidend vorangetrieben hatte.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Rabe!/Liste_der_Corpsh%C3%A4user#T.C3.BCbingen Wikipedia: Liste der Corpshäuser, Tübingen]</ref>
Nachdem das Corps den [[1. Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] unter Verlust vieler Corpsbrüder überstanden hatte, reagierten die Mitglieder auf die Gleichschaltungsversuche zu Beginn des "Dritten Reiches" mit der vorübergehenden Suspension des Aktivenbetriebes. Dessen ungeachtet bestand das Corps in einer getarnten Organisation weiter, die ihre jüdischen Mitglieder nicht ausschliessen musste. Erst 1949 reconstituierte Rhenania. Da das Haus von Franzosen besetzt blieb - sie wählten 1945 das Anwesen zum Sitz ihrer Militärregierung in [[Württemberg-Hohenzollern]] - , wichen die Mitglieder in eine Übergangsbleibe aus. Das Haus wurde 1956 als eine der letzten beschlagnahmten Immobilien zurückgegeben und bedurfte nach der Fremdnutzung intensiver Renovierungsarbeiten.


Das Haus dürfte auch das einzige sein, in welchem ein "Alter Herr" seine letzte Ruhestätte fand: In der Mauer des Westgiebels wurde die Urne von Ehrenmitglied Sigenegger eingemauert, der den Bau und die Finanzierung des ersten Teils des Corpshauses (1886) entscheidend vorangetrieben hatte.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Rabe!/Liste_der_Corpsh%C3%A4user#T.C3.BCbingen Wikipedia: Liste der Corpshäuser, Tübingen]</ref>
Südöstlich des Areals befand sich früher die [[Sennhütte]], ein seinerzeit beliebtes Ausflugslokal, das seit 1898 im Besitz der Rhenanen war und 1956 nach der Besatzungszeit baufällig abgerissen werden musste.  


== Bekannte Mitglieder ==
* [[Hans-Hermann Schieckel|Dr. Hans-Hermann Schieckel]], Arzt und später Marine-Assistenz-Arzt außer Dienst in Lübeck


== Mehr dazu ==
== Mehr dazu ==
*{{Wikipedia_de_dazu}}  
*{{Wikipedia_de_dazu}}  
*[http://www.rhenania-tuebingen.de/ www.rhenania-tuebingen.de]
*[http://www.rhenania-tuebingen.de/ www.rhenania-tuebingen.de]
== Literatur ==
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Biastoch Martin Biastoch]:''Duell und Mensur im Kaiserreich (am Beispiel der Tübinger Corps [[Franconia]], [[Rhenania]], [[Suevia]] und [[Borussia]] zwischen 1871 und 1895)''. Vierow 1995. ISBN 3-89498-020-6.
* Martin Biastoch: ''Tübinger Studenten im Kaiserreich. Eine sozialgeschichtliche Untersuchung'', 284 S., Ln., Sigmaringen 1996 (=Contubernium - Tübinger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte, Bd. 44). ISBN 978-3515080224


== Quellen ==
== Quellen ==
Zeile 20: Zeile 31:


== Bilder ==  
== Bilder ==  
<gallery>
<gallery mode="packed-hover" heights="125">
File:Rhenania Tübingen 2009-11-06 c.jpg
File:Rhenania Tübingen 2009-11-06 c.jpg
File:Rhenania Tübingen 2009-11-06 b.jpg
File:Rhenania Tübingen 2009-11-06 b.jpg
File:Rhenania Tübingen 2009-11-06 d.jpg
File:Rhenania Tübingen 2009-11-06 d.jpg
File:Rhenania Tübingen 2009-11-07 a.jpg
File:Rhenania Tübingen 2009-11-07 a.jpg  
File:Rhenania Tübingen 2009-11-06 a.jpg
File:Rhenania Tübingen 2009-11-06 a.jpg  
Datei:Rhenania Turm 1.JPG|Blick vom Turm
File:Klein - Rhenanenhaus Tübingen 1892.jpg|Aquarell von 1892
File:Klein - Rhenanenhaus Tübingen 1892.jpg|Aquarell von 1892
File:Rhenania v guestphalia 1840.jpg|Eine Mensur Rhenania gegen Guestfalia, Gemälde 1840
File:Rhenania v guestphalia 1840.jpg|Eine Mensur Rhenania gegen [[Guestfalia]], Gemälde 1840
File:Suevia (IV) v Rhenania 1836.jpg|Karikatur eines Duells zwischen Corps Suevia (li.) und Rhenania (re.), 1837
File:Suevia (IV) v Rhenania 1836.jpg|Karikatur eines Duells zwischen Corps [[Suevia]] (li.) und Rhenania (re.), 1837
Datei:Reutlinger Zwanzigstes Stiftungsfest Corps Rhenania Daguerreotypie 1847.jpg|20. Stiftungsfest der Rhenania (Daguerreotypie von [[Charles Reutlinger|C. Reutlinger]], [[1847]])
Datei:JW Hornung - Karl Dörner (FM) mit seinen Füchsen 1906 (TR479).jpg|Karl Dörner mit seinen Füchsen, 1909
File:Hermann Siegeneger Grabplatte.jpg|Grabplatte Hermann Siegeneger
Datei:Rhenania mit Ehrenmal.jpg|Corpshaus von Nordosten mit Ehrenmal
</gallery>
</gallery>


 
''(evtl. erweitern)''
[[Kategorie:Studenten]] [[Kategorie:Studentenverbindung]]
[[Kategorie:Studenten]] [[Kategorie:Verbindung]] [[Kategorie:Verbindungshaus]] [[Kategorie:Gebäude]] [[Kategorie:Architektur]] [[Kategorie:Österberg]]
[[Kategorie:Verbindungshaus]] [[Kategorie:Gebäude]] [[Kategorie:Architektur]] [[Kategorie:Österberg]]

Version vom 25. November 2019, 18:28 Uhr


Verbindungshaus Rhenania auf dem Österberg
Ansicht von der Parkseite
Prominente Lage des Hauses (links) auf der Südseite des Österbergs
Das Wappen des Corps Rhenania Tübingen
Mensur bei den Rhenanen im Wintersemester 1898/99
Ausfahrt des Corps Rhenania

Das pflichtschlagende und farbentragende Corps Rhenania Tübingen wurde am 7. Juli 1827 von Karl Widmann und anderen Studenten der Universität Tübingen gestiftet. Das Corpshaus in der Stauffenbergstraße 4 auf dem Österberg gilt als das älteste, zu diesem Zweck gebaute Verbindungshaus Deutschlands. Es wurde 1885/86 von Adolf Katz in neugotischen Formen mit Reminiszenzen an Burgarchitektur errichtet[1] und 1892 sowie 1911 erweitert und umgebaut.

Das Rhenanenhaus befindet sich auf einem großen parkähnlichen Grundstück in sehr schöner Aussichtslage über der Stadt auf der Wielandshöhe. Nachdem das Corps den Ersten Weltkrieg unter Verlust vieler Corpsbrüder überstanden hatte, reagierten die Mitglieder auf die Gleichschaltungsversuche zu Beginn des "Dritten Reiches" mit der vorübergehenden Suspension des Aktivenbetriebes. Dessen ungeachtet bestand das Corps in einer getarnten Organisation weiter, die ihre jüdischen Mitglieder nicht ausschließen musste. Erst 1949 reconstituierte Rhenania. Da das Haus von Franzosen besetzt blieb - sie wählten 1945 das Anwesen zum Sitz ihrer Militärregierung in Württemberg-Hohenzollern - , wichen die Mitglieder in eine Übergangsbleibe aus. Das Haus wurde 1956 als eine der letzten beschlagnahmten Immobilien zurückgegeben und bedurfte nach der Fremdnutzung intensiver Renovierungsarbeiten.

Das Haus dürfte auch das einzige sein, in welchem ein "Alter Herr" seine letzte Ruhestätte fand: In der Mauer des Westgiebels wurde die Urne von Ehrenmitglied Karl Hermann Siegeneger eingemauert, der den Bau und die Finanzierung des ersten Teils des Corpshauses (1886) entscheidend vorangetrieben hatte.[2]

Südöstlich des Areals befand sich früher die Sennhütte, ein seinerzeit beliebtes Ausflugslokal, das seit 1898 im Besitz der Rhenanen war und 1956 nach der Besatzungszeit baufällig abgerissen werden musste.

Bekannte Mitglieder

Mehr dazu

Literatur

  • Martin Biastoch:Duell und Mensur im Kaiserreich (am Beispiel der Tübinger Corps Franconia, Rhenania, Suevia und Borussia zwischen 1871 und 1895). Vierow 1995. ISBN 3-89498-020-6.
  • Martin Biastoch: Tübinger Studenten im Kaiserreich. Eine sozialgeschichtliche Untersuchung, 284 S., Ln., Sigmaringen 1996 (=Contubernium - Tübinger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte, Bd. 44). ISBN 978-3515080224

Quellen

  1. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Dehio. Baden-Württemberg, Teil II. - München, Berlin 1997
  2. Wikipedia: Liste der Corpshäuser, Tübingen

Bilder